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Es wurde [[1901]] bis [[1902]] nach Plänen der um die Jahrhundertwende äußerst populären Theaterarchitekten [[Büro Fellner & Helmer|Fellner und Helmer]] aus Wien erbaut. Die Kosten wurden bedeutend durch Spenden aus der Fürther Bevölkerung getragen. Das Stadttheater war das erste Gebäude in Fürth mit einer elektrischen Beleuchtung.
 
Es wurde [[1901]] bis [[1902]] nach Plänen der um die Jahrhundertwende äußerst populären Theaterarchitekten [[Büro Fellner & Helmer|Fellner und Helmer]] aus Wien erbaut. Die Kosten wurden bedeutend durch Spenden aus der Fürther Bevölkerung getragen. Das Stadttheater war das erste Gebäude in Fürth mit einer elektrischen Beleuchtung.
 
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== Beschreibung des Baudenkmals und Baugeschichte ==
 
== Beschreibung des Baudenkmals und Baugeschichte ==
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In dieser Zeit wurde die Fürther Bühne für viele Künstler wie Werner Krauss oder Emil Jannings ein Sprungbrett. Der damalige Direktor Reck erwirtschaftete mit 103.800 RM eine Jahreseinnahme, die mehr als das Dreifache der Jahreseinnahme im alten Haus betrug. Obwohl das Theater städtisches Eigentum war, wurde es nach dem Pachtsystem vergeben. Die Stadt erhielt Abgaben, im Gegenzug wurden Heizung und Licht geliefert. Zudem war das Theater verpflichtet, große Oper, Operette und Schauspiel auf die Bühne zu bringen.<ref>[[Wikipedia:Stadttheater Fürth|Stadttheater Fürth - Wikipedia]]</ref>
 
In dieser Zeit wurde die Fürther Bühne für viele Künstler wie Werner Krauss oder Emil Jannings ein Sprungbrett. Der damalige Direktor Reck erwirtschaftete mit 103.800 RM eine Jahreseinnahme, die mehr als das Dreifache der Jahreseinnahme im alten Haus betrug. Obwohl das Theater städtisches Eigentum war, wurde es nach dem Pachtsystem vergeben. Die Stadt erhielt Abgaben, im Gegenzug wurden Heizung und Licht geliefert. Zudem war das Theater verpflichtet, große Oper, Operette und Schauspiel auf die Bühne zu bringen.<ref>[[Wikipedia:Stadttheater Fürth|Stadttheater Fürth - Wikipedia]]</ref>
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Das Stadttheater auf einer alten Photographie noch mit Rondell, links daneben die Brauerei Geismann; Kolorierung mit [https://www.myheritage.de/incolor MyHeritage in Color (tm)]
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[[Datei:Theaterflyer Fürth 1941.pdf|200px|right|Einladung zur Platzmiete 1941/42]]
   
== Aufbruch in die Selbständigkeit ([[1920]] - [[1944]]) ==
 
== Aufbruch in die Selbständigkeit ([[1920]] - [[1944]]) ==
 
[[1920]] ging das Stadttheater endgültig in städtische Verwaltung über. [[1933]] endete der bestehende Theatervertrag zwischen Nürnberg und Fürth; trotz der Möglichkeit einer Verlängerung bei einem geringfügig höheren Zuschuss wollte das Fürther Stadttheater in die Selbständigkeit übergehen, Schauspiel und Operette (300 Operettenaufführungen in den ersten beiden Spieljahren) in eigener Regie inszenieren und Opernaufführungen durch Gastspiele ermöglichen. [[Willy Seidl]], der musikalische Leiter der Nürnberger Operette, wurde Intendant in Fürth; nach [[1939]] folgten ihm [[Horst Platen]] und Günter de Resée.<ref>{{Quelle Wikipedia|Stadttheater Fürth}} (Abruf: 15 August 2020)</ref>
 
[[1920]] ging das Stadttheater endgültig in städtische Verwaltung über. [[1933]] endete der bestehende Theatervertrag zwischen Nürnberg und Fürth; trotz der Möglichkeit einer Verlängerung bei einem geringfügig höheren Zuschuss wollte das Fürther Stadttheater in die Selbständigkeit übergehen, Schauspiel und Operette (300 Operettenaufführungen in den ersten beiden Spieljahren) in eigener Regie inszenieren und Opernaufführungen durch Gastspiele ermöglichen. [[Willy Seidl]], der musikalische Leiter der Nürnberger Operette, wurde Intendant in Fürth; nach [[1939]] folgten ihm [[Horst Platen]] und Günter de Resée.<ref>{{Quelle Wikipedia|Stadttheater Fürth}} (Abruf: 15 August 2020)</ref>
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Zu nennen wäre auch der ehemalige Oberspielleiter des Schauspiels und Dramaturg am Stadttheater Bruno F. Mackay (1890-1955). In der NS-Zeit war für ihn kein Platz mehr im Theater. Im September 1938 schrieb er an den Nürnberger OB Willy Liebel und bat um empfehlende Worte an den Präsidenten der Reichstheaterkammer. Er wurde "aus der Bahn geworfen", weil der Vater der Mutter als Jude geboren wurde und er als Mischling 2. Grades sofort von seinem Posten abgetreten sei.
 
Zu nennen wäre auch der ehemalige Oberspielleiter des Schauspiels und Dramaturg am Stadttheater Bruno F. Mackay (1890-1955). In der NS-Zeit war für ihn kein Platz mehr im Theater. Im September 1938 schrieb er an den Nürnberger OB Willy Liebel und bat um empfehlende Worte an den Präsidenten der Reichstheaterkammer. Er wurde "aus der Bahn geworfen", weil der Vater der Mutter als Jude geboren wurde und er als Mischling 2. Grades sofort von seinem Posten abgetreten sei.
 
Die Bemühungen von Mackay waren natürlich vergeblich. (Quelle: Dokumentation StadtAN 1978 über das Schicksal jüdischer Mitbürger in Nürnberg 1933 bis 1945). Recherche P. Frank.
 
Die Bemühungen von Mackay waren natürlich vergeblich. (Quelle: Dokumentation StadtAN 1978 über das Schicksal jüdischer Mitbürger in Nürnberg 1933 bis 1945). Recherche P. Frank.
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Das Theater wurde von vielen Nazi-Größe wie Julius Schleicher, Innenminister Dr. Frick und am 11. Februar [[1935]] auch von Adolf Hitler besucht, der sich mit Oberbürgermeister Franz Jakob die Uraufführung der heute vergessenen Operette "Wenn Liebe befiehlt" von [[Wikipedia:Josef Snaga|Josef Snaga]] ansah. <ref>Fürther Heimatblätter 3/2002 S. 88</ref>
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Das Theater wurde von vielen Nazi-Größe wie Julius Streicher, Innenminister Dr. Frick und am 11. Februar [[1935]] auch von Adolf Hitler besucht, der sich mit Oberbürgermeister Franz Jakob die Uraufführung der heute vergessenen Operette "Wenn Liebe befiehlt" von [[Wikipedia:Josef Snaga|Josef Snaga]] ansah. <ref>Fürther Heimatblätter 3/2002 S. 88</ref>
    
== Jähes Ende ([[1944]] - [[1952]]) ==
 
== Jähes Ende ([[1944]] - [[1952]]) ==
 
Im Herbst [[1944]] wurden dem Theaterleben und der Fürther Selbständigkeit ein jähes Ende bereitet. Nach [[1945]] wurde das Fürther Stadttheater von den Alliierten beschlagnahmt und zum Kino für amerikanische Soldaten umfunktioniert. In diesem Zusammenhang lebte auch die Theatergemeinschaft mit [[Nürnberg]] wieder auf und das Stadttheater erhielt die Möglichkeit, an zwei Abenden der Woche von [[Nürnberg]] aus bespielt zu werden.<ref>[[Wikipedia:Stadttheater Fürth|Stadttheater Fürth - Wikipedia]]</ref>
 
Im Herbst [[1944]] wurden dem Theaterleben und der Fürther Selbständigkeit ein jähes Ende bereitet. Nach [[1945]] wurde das Fürther Stadttheater von den Alliierten beschlagnahmt und zum Kino für amerikanische Soldaten umfunktioniert. In diesem Zusammenhang lebte auch die Theatergemeinschaft mit [[Nürnberg]] wieder auf und das Stadttheater erhielt die Möglichkeit, an zwei Abenden der Woche von [[Nürnberg]] aus bespielt zu werden.<ref>[[Wikipedia:Stadttheater Fürth|Stadttheater Fürth - Wikipedia]]</ref>
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== Neuanfang ([[1952]] - [[1970]]) ==
 
== Neuanfang ([[1952]] - [[1970]]) ==
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Ziel war es, bauliche und technische Mängel zu beheben und das Zuschauerhaus unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten zu restaurieren.<ref>[[Wikipedia:Stadttheater Fürth|Stadttheater Fürth - Wikipedia]]</ref>  
 
Ziel war es, bauliche und technische Mängel zu beheben und das Zuschauerhaus unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten zu restaurieren.<ref>[[Wikipedia:Stadttheater Fürth|Stadttheater Fürth - Wikipedia]]</ref>  
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== Wiedereröffnung unter der Leitung von Kraft-Alexander ([[1970]] - [[1990]]) ==
 
== Wiedereröffnung unter der Leitung von Kraft-Alexander ([[1970]] - [[1990]]) ==
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In dieser Zeit galt das Fürther Stadttheater hauptsächlich als Begegnungsstätte mit osteuropäischen Musiktheatern.<ref>[[Wikipedia:Stadttheater Fürth|Stadttheater Fürth - Wikipedia]]</ref>
 
In dieser Zeit galt das Fürther Stadttheater hauptsächlich als Begegnungsstätte mit osteuropäischen Musiktheatern.<ref>[[Wikipedia:Stadttheater Fürth|Stadttheater Fürth - Wikipedia]]</ref>
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== Das Drei-Stufen-Modell ([[1990]] - heute) ==
 
== Das Drei-Stufen-Modell ([[1990]] - heute) ==
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Am [[7. November]] [[2022]] wurde [[Silvia Stolz]] als designierte Nachfolgerin Werner Müllers vorgestellt.
 
Am [[7. November]] [[2022]] wurde [[Silvia Stolz]] als designierte Nachfolgerin Werner Müllers vorgestellt.
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== Oper, nicht Theater! ==
 
== Oper, nicht Theater! ==
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* Kugelförmiger Saal
 
* Kugelförmiger Saal
 
* Seilboden
 
* Seilboden
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== Bayerische Theatertage ==
 
== Bayerische Theatertage ==
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[[1904]] bis [[1905]] wurde dann auch in Czernowitz der Bau nachgeholt. Czernowitz galt zur Zeit der Bebauung als Hauptsitz des Herzogstums und Kronlandes Bukowina, das zuvor bereits 1774 vom Habsburgerreich einverleibt wurde. Die Stadt sollte sich gemäß des Kaisers Vorstellung zum "Wien des Ostens" entwickeln, und benötigte deshalb ein repräsentatives Theater. So stehen in den beiden Städten fast identische Theater. Beim Czernowitzer Zwilling lässt sich sogar noch das Rondell bewundern, das in Fürth längst verschwunden ist. Im Januar 2019 feierte die Stadt Czernowitz ihr 600jähriges Bestehen, u.a. in dem Zwillingsbau. Dabei wurde ein Stück aufgeführt, in dem zwei Polizisten, einer ukrainischer und der andere deutscher Abstammung, sich jeweils schnell des abwechselnden Regimes andienen mussten - also erst der österreichischen Oberhoheit, und dann der rumänisch nationalsozialisten Diktatur bis hin zur sowjetischen Besetzungszeit. Die Resonanz an dem Theaterstück, weiß die örtliche Presse zu berichten, hielt sich in Grenzen. Lediglich die Hälfte der Plätze konnten verkauft werden, obwohl eine Karte in vorderster Reihe umgerechnet lediglich drei Euro kostete.  
 
[[1904]] bis [[1905]] wurde dann auch in Czernowitz der Bau nachgeholt. Czernowitz galt zur Zeit der Bebauung als Hauptsitz des Herzogstums und Kronlandes Bukowina, das zuvor bereits 1774 vom Habsburgerreich einverleibt wurde. Die Stadt sollte sich gemäß des Kaisers Vorstellung zum "Wien des Ostens" entwickeln, und benötigte deshalb ein repräsentatives Theater. So stehen in den beiden Städten fast identische Theater. Beim Czernowitzer Zwilling lässt sich sogar noch das Rondell bewundern, das in Fürth längst verschwunden ist. Im Januar 2019 feierte die Stadt Czernowitz ihr 600jähriges Bestehen, u.a. in dem Zwillingsbau. Dabei wurde ein Stück aufgeführt, in dem zwei Polizisten, einer ukrainischer und der andere deutscher Abstammung, sich jeweils schnell des abwechselnden Regimes andienen mussten - also erst der österreichischen Oberhoheit, und dann der rumänisch nationalsozialisten Diktatur bis hin zur sowjetischen Besetzungszeit. Die Resonanz an dem Theaterstück, weiß die örtliche Presse zu berichten, hielt sich in Grenzen. Lediglich die Hälfte der Plätze konnten verkauft werden, obwohl eine Karte in vorderster Reihe umgerechnet lediglich drei Euro kostete.  
 
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* Foto neu: Aufnahme von 2008 (Foto und Anpassung: [[Robert Söllner]])
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== Literatur, Medien ==
 
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== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
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== Bilder ==
 
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{{Bilder dieses Gebäudes}}
 
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[[Kategorie:Institutionen und Gebäude]]
 
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