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== Entstehung ==
 
== Entstehung ==
Die Grüner Brauerei wurde [[1860]] durch die Brüder [[Johann Heinrich Grüner|Johann Heinrich]] und [[Georg Heinrich Grüner]] aus Altdorf gegründet. Zuvor bestand  bereits eine kleine Brauerei in der [[Gartenstraße]], die seit 1709 das Braurecht hatte. [[1865]] wurde die bestehende Brauerei ausgebaut, da die Kapazität nicht mehr den gewachsenen Anforderungen entsprach. Der ursprüngliche Lagerkeller befand sich unterhalb der Brauerei und wurde zeitgleich ausgebaut. Jedoch stürzte der Keller während der Ausbauarbeiten ein, so dass ein alternativer Standort benötigt wurde. Dieser Standort ist der heutige Felsenkeller in der [[Robert-Koch-Straße]].
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Die Grüner Brauerei wurde [[1860]] durch die Brüder [[Johann Heinrich Grüner|Johann Heinrich]] und [[Georg Heinrich Grüner]] aus Altdorf gegründet. Zuvor bestand  bereits eine kleine Brauerei in der [[Gartenstraße]], die seit [[1709]] das [[wikipedia:Braurecht|Braurecht]] hatte. [[1865]] wurde die bestehende Brauerei ausgebaut, da die Kapazität nicht mehr den gewachsenen Anforderungen entsprach. Der ursprüngliche Lagerkeller befand sich unterhalb der Brauerei und wurde zeitgleich ausgebaut. Jedoch stürzte der Keller während der Ausbauarbeiten ein, so dass ein alternativer Standort benötigt wurde. Dieser Standort ist der heutige Felsenkeller in der [[Robert-Koch-Straße]].
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Die Anlage wurde von [[1866]] bis [[1872]] auf dem Privatgrundstück der Familie Grüner erbaut.<ref>In den Fürther Katakomben. In: Fürther Tageblatt 26./27. September 1932</ref> Die Familie Grüner hatte das Grundstück zwischen der heutigen [[Vacher Straße]] und der [[Friedrich-Ebert-Straße]] erworben. Auf dem Gelände befanden sich neben dem Wohnhaus auch ein „Englischer Garten“ mit Orangerie, Gewächshäuser und ein Blumenhaus. Nach dem Tod von Johann Heinrich Grüner war der Bruder Georg Heinrich Grüner Alleininhaber. Bereits um die Jahrhundertwende begann die Familie mit dem Verkauf des Privatgrundstückes, z. B. an die Stadt Fürth für den Neubau des heutigen [[Klinikum]]s, so dass von dem ehemaligen Grundstück heute nur noch ca. 1/100 übrig geblieben ist. Heute befinden sich auf dem ehemaligen Gelände der Familie Grüner eine dichte Wohnbebauung und das Klinikum Fürth. Lediglich das Wohnhaus der Familie Grüner ist noch in der Vacher Straße erhalten.
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Die Anlage wurde von [[1866]] bis [[1872]] auf dem Privatgrundstück der Familie Grüner erbaut.<ref>In den Fürther Katakomben. In: Fürther Tageblatt 26./27. September 1932</ref> Die Familie Grüner hatte das Grundstück zwischen der heutigen [[Vacher Straße]] und der [[Friedrich-Ebert-Straße]] erworben. Auf dem Gelände befanden sich neben dem Wohnhaus auch ein „Englischer Garten“ mit Orangerie, Gewächshäuser und ein Blumenhaus. Nach dem Tod von Johann Heinrich Grüner war der Bruder Georg Heinrich Grüner Alleininhaber. Bereits um die Jahrhundertwende begann die Familie mit dem Verkauf des Privatgrundstückes, z. B. an die Stadt Fürth für den Neubau des heutigen Klinikums, so dass von dem ehemaligen Grundstück heute nur noch ca. 1/100 übrig geblieben ist. Heute befinden sich auf dem ehemaligen Gelände der Familie Grüner eine dichte Wohnbebauung und das Klinikum Fürth. Lediglich das Wohnhaus der Familie Grüner ist noch in der Vacher Straße erhalten.
    
Die Größe des Grüner Kellers beträgt in der Längenausdehnung ca. 170 m und in der Breite ca. 70 m. Die begehbare Fläche beträgt fast 2000 qm, was in etwa 1 ½ Fußballfeldern entspricht. Der Keller ist mit einfachem Gerät in den Felsen eingeschlagen worden und liegt im Eingangsbereich ca. 6 bis 8 Meter unterhalb der Erde. Je weiter man die Anlage betritt, desto tiefer gelangt man in das Erdinnere. Im hinteren Bereich der Anlage beträgt die Tiefe im Durchschnitt zwischen 17 und 22 Meter. Der Felsenkeller selbst besteht vorwiegend aus einem Labyrinth von Gängen, so dass eine Orientierung ohne Ortskenntnis schwierig ist.  
 
Die Größe des Grüner Kellers beträgt in der Längenausdehnung ca. 170 m und in der Breite ca. 70 m. Die begehbare Fläche beträgt fast 2000 qm, was in etwa 1 ½ Fußballfeldern entspricht. Der Keller ist mit einfachem Gerät in den Felsen eingeschlagen worden und liegt im Eingangsbereich ca. 6 bis 8 Meter unterhalb der Erde. Je weiter man die Anlage betritt, desto tiefer gelangt man in das Erdinnere. Im hinteren Bereich der Anlage beträgt die Tiefe im Durchschnitt zwischen 17 und 22 Meter. Der Felsenkeller selbst besteht vorwiegend aus einem Labyrinth von Gängen, so dass eine Orientierung ohne Ortskenntnis schwierig ist.  
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== Nutzung als Luftschutzbunker ==
 
== Nutzung als Luftschutzbunker ==
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] dienten sie als [[Luftschutzraum|Luftschutzanlage]]. Geplant war diese für 2000 Personen, doch nach Zeitzeugenberichten flüchteten sich bis zu 6000 Personen in die nur zum Teil ausgebauten Stollen. Auch für das Personal des Klinikums war der Luftschutzbunker vorgesehen, da der Luftschutzkeller im Keller des Klinikums bei weitem nicht allen Patienten und Mitarbeitern Schutz bot. Um den Weg zu verkürzen, wurden hierzu bereits 1940 an der [[Robert-Koch-Straße]] zwei zusätzliche Eingänge gebaut. Zudem sollte ein unterirdischer Zugang direkt zum Gebäude des [[Klinikum Fürth|Klinikums]] geschaffen werden. Hierzu wurden Patienten rekrutiert, um einen Stollen unter das Gebäude zu graben. Die Planungen hierzu begannen im November 1944, die Arbeiten wurden mit dem Kriegsende am 19. April 1945 eingestellt. Bis dahin hatten die Patienten in Zweistunden-Schichten einen Gang von ca. 50 Meter Länge in den Fels gehauen. Zur Fertigstellung des Ganges kam es aufgrund des Kriegsendes nicht mehr. Die Idee der direkten Verbindung wurde Mitte der 1980er Jahre wieder aufgegriffen, um eine solche zwischen dem Klinikum und der [[Dialysezentrum Fürth|Dialysestation]] zu schaffen. Eine Realisierung scheiterte an der Finanzierung.
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Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] dienten sie als [[Luftschutzraum|Luftschutzanlage]]. Geplant war diese für 2000 Personen, doch nach Zeitzeugenberichten flüchteten sich bis zu 6000 Personen in die nur zum Teil ausgebauten Stollen. Auch für das Personal des Klinikums war der Luftschutzbunker vorgesehen, da der Luftschutzkeller im Keller des Klinikums bei weitem nicht allen Patienten und Mitarbeitern Schutz bot. Um den Weg zu verkürzen, wurden hierzu bereits 1940 an der [[Robert-Koch-Straße]] zwei zusätzliche Eingänge gebaut. Zudem sollte ein unterirdischer Zugang direkt zum Gebäude des [[Klinikum Fürth|Klinikums]] geschaffen werden. Hierzu wurden Patienten rekrutiert, um einen Stollen unter das Gebäude zu graben. Die Planungen hierzu begannen im November [[1944]], die Arbeiten wurden mit dem [[Kapitulation von Fürth|Kriegsende]] am [[19. April]] [[1945]] eingestellt. Bis dahin hatten die Patienten in Zweistunden-Schichten einen Gang von ca. 50 Meter Länge in den Fels gehauen. Zur Fertigstellung des Ganges kam es aufgrund des Kriegsendes nicht mehr. Die Idee der direkten Verbindung wurde Mitte der 1980er Jahre wieder aufgegriffen, um eine solche zwischen dem Klinikum und der [[Dialysezentrum Fürth|Dialysestation]] zu schaffen. Eine Realisierung scheiterte an der Finanzierung.
    
In hinteren Bereich wurde der Felsenkeller für militärische Zwecke genutzt. Hier lagerte die [[Bachmann, von Blumenthal & Co.|Fa. Bachmann & von Blumenthal]] Teile ihrer Flugzeugproduktion ein, die sie in der unmittelbaren Nähe produzierten (der heutigen Hardhöhe).
 
In hinteren Bereich wurde der Felsenkeller für militärische Zwecke genutzt. Hier lagerte die [[Bachmann, von Blumenthal & Co.|Fa. Bachmann & von Blumenthal]] Teile ihrer Flugzeugproduktion ein, die sie in der unmittelbaren Nähe produzierten (der heutigen Hardhöhe).
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Der Keller sollte in der Zeit des "[[wikipedia:Kalter Krieg|Kalten Krieges]]" - einer politischen Konfliktperiode zwischen den Westmächten unter Führung der USA und dem sogenannten Ostblock unter Führung der ehemaligen Sowjetunion bezeichnet, von [[1947]] bis [[1989]] - zu einem atombombensicheren unterirdischen Krankenhaus ausgebaut werden. Die ersten Arbeiten wurden ab [[1985]] im hinteren Bereich des Kellers ausgeführt. Bis dahin gab es für die Fürther Bevölkerung ein sogenanntes Hilfskrankenhaus in Gunzenhausen. Die Bauarbeiten zum Hilfskrankenhaus wurden [[1992]] eingestellt, bedingt durch die Rücknahme der bereits bewilligten Gelder des Bundes. Die Begründung war der Fall der Mauer, die Auflösung des Ostblocks und das Fehlen des Feindes im Osten, der ehemaligen Sowjetunion.  
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Der Keller sollte in der Zeit des "[[wikipedia:Kalter Krieg|Kalten Krieges]]" - einer politischen Konfliktperiode zwischen den Westmächten unter Führung der USA und dem sogenannten Ostblock unter Führung der ehemaligen Sowjetunion bezeichnet, von [[1947]] bis [[1989]] - zu einem atombombensicheren unterirdischen Krankenhaus ausgebaut werden. Die ersten Arbeiten wurden ab [[1985]] im hinteren Bereich des Kellers ausgeführt. Bis dahin gab es für die Fürther Bevölkerung ein sogenanntes Hilfskrankenhaus in Gunzenhausen. Die Bauarbeiten zum Hilfskrankenhaus wurden [[1992]] eingestellt, bedingt durch die Rücknahme der bereits bewilligten Gelder des Bundes. Die Begründung war der Fall der Mauer, die Auflösung des Ostblocks und das Entfallen des Feindes im Osten, der ehemaligen Sowjetunion.  
    
==Situation heute==
 
==Situation heute==
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