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Zunächst also Filialkirche von Zirndorf, wurde sie am [[13. Mai]] [[1422]] eigene Pfarrei und erst ab diesem Zeitpunkt ist das [[wikipedia:Patrozinium|Patrozinium]] [[wikipedia:Matthäus (Apostel)|St. Matthäus]] auch nachweisbar. Das Domkapitel zu Eichstätt begründete dies in einer Eingabe an Bischof Johann von Würzburg damit, dass ''die wachsende Gemeinde zu Vach die Gottesdienste in ihrer Pfarrkirche Zirndorf wegen der großen Entfernung bei Regengüssen und Wasserfluten öfters hat versäumen müssen.''<ref>Abschrift der Urkunde PfA (Pfarrarchiv) Vach, A 100, Bl. 1-2</ref> Dieser Bitte schlossen sich auch Wilhelm Rummel, damals Besitzer des [[Lohstraße 27|Burgstalls im Lohe]], die Gemeinden Vach, [[Flexdorf]] und [[Ritzmannshof]] sowie der Pfarrer von Zirndorf, Ulrich Crottenauer, an. Am [[13. Mai]] [[1422]] genehmigte der Würzburger Bischof als Diözesanherr, dass Vach von Zirndorf abgetrennt und zu einer eigenen Pfarrei erhoben wurde. Ritzmannshof und Flexdorf gehörten mit eigenen Sprengeln auch dazu.  
 
Zunächst also Filialkirche von Zirndorf, wurde sie am [[13. Mai]] [[1422]] eigene Pfarrei und erst ab diesem Zeitpunkt ist das [[wikipedia:Patrozinium|Patrozinium]] [[wikipedia:Matthäus (Apostel)|St. Matthäus]] auch nachweisbar. Das Domkapitel zu Eichstätt begründete dies in einer Eingabe an Bischof Johann von Würzburg damit, dass ''die wachsende Gemeinde zu Vach die Gottesdienste in ihrer Pfarrkirche Zirndorf wegen der großen Entfernung bei Regengüssen und Wasserfluten öfters hat versäumen müssen.''<ref>Abschrift der Urkunde PfA (Pfarrarchiv) Vach, A 100, Bl. 1-2</ref> Dieser Bitte schlossen sich auch Wilhelm Rummel, damals Besitzer des [[Lohstraße 27|Burgstalls im Lohe]], die Gemeinden Vach, [[Flexdorf]] und [[Ritzmannshof]] sowie der Pfarrer von Zirndorf, Ulrich Crottenauer, an. Am [[13. Mai]] [[1422]] genehmigte der Würzburger Bischof als Diözesanherr, dass Vach von Zirndorf abgetrennt und zu einer eigenen Pfarrei erhoben wurde. Ritzmannshof und Flexdorf gehörten mit eigenen Sprengeln auch dazu.  
* "''... zur selbstständigen Pfarrei mit allen Rechten u. a. auch mit dem Recht, einen eigenen Friedhof für die Verstorbenen zu haben. Auf Bitten des Wilhelm Rummel und der neuen Pfarrgemeinde Fach, verleiht der Bischof dem ehrwürdigen Herrn Grottenauer, Rector der Hauptkirche in Zirndorf, das Präsentationsrecht für den neuen Pfarrer und nimmt die neue Kirche in Fach gegen alle Beschwerung durch die weltliche Gewalt in seinem besonderen Schutz, was er mit seinen Bischofsiegel bekräftigt. Gegeben zu Würzburg am 13. Mai 1422''.  <ref>  St.A. Nürnberg, O.A. Cadolzburg Urkunde 338 vom 13. Mai 1422 </ref>
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"''... zur selbstständigen Pfarrei mit allen Rechten u. a. auch mit dem Recht, einen eigenen Friedhof für die Verstorbenen zu haben. Auf Bitten des Wilhelm Rummel und der neuen Pfarrgemeinde Fach, verleiht der Bischof dem ehrwürdigen Herrn Grottenauer, Rector der Hauptkirche in Zirndorf, das Präsentationsrecht für den neuen Pfarrer und nimmt die neue Kirche in Fach gegen alle Beschwerung durch die weltliche Gewalt in seinem besonderen Schutz, was er mit seinen Bischofsiegel bekräftigt. Gegeben zu Würzburg am 13. Mai 1422''.  <ref>  St.A. Nürnberg, O.A. Cadolzburg Urkunde 338 vom 13. Mai 1422 </ref>
    
Der Bau der eigentlichen Kirche St. Matthäus wurde früher mit der Erhebung zur Pfarrei in Verbindung gebracht, was aber nicht stimmen kann. Denn eine dendrochronologische Untersuchung brachte ans Licht, dass die Balken des Chordachstuhls schon auf [[1404]] zu datieren sind. Für den Kirchturm und das Langhaus fehlen leider entsprechende Anhaltspunkte, denn deren Dachstühle wurden [[1591]] (und [[1755]]) bzw. [[1707]] erneuert. Nachdem das Langhaus mit dem Chor im Mauerverband steht, dürfte es zur selben Zeit errichtet worden sein. Das Kreuzigungsrelief am Turm wird in das 14. oder 15. Jahrhundert datiert, der alte Konsolstein für die [[1904]] angebrachte Figur des Schmerzensmanns in das 15. Jahrhundert. Die großen Südfenster des Langhauses sind nicht ursprünglich, sondern ersetzten wahrscheinlich kleinere Fenster an derselben Stelle, wie es [[1856]] für das Fenster über dem Portal nachgewiesen ist, da keine älteren Spuren mehr zu erkennen sind. Im südlichen Winkel zwischen Turm und Langhaus befand sich noch 1832 ein offener Anbau mit Steildach, bei dem es sich nur um das Gehäuse für eine, damals wohl bereits verlorene, plastische Darstellung Christi am Ölberg handeln kann. Wie die meisten seiner Art wird er gegen Ende des 15. oder im frühen 16. Jahrhundert entstanden sein.
 
Der Bau der eigentlichen Kirche St. Matthäus wurde früher mit der Erhebung zur Pfarrei in Verbindung gebracht, was aber nicht stimmen kann. Denn eine dendrochronologische Untersuchung brachte ans Licht, dass die Balken des Chordachstuhls schon auf [[1404]] zu datieren sind. Für den Kirchturm und das Langhaus fehlen leider entsprechende Anhaltspunkte, denn deren Dachstühle wurden [[1591]] (und [[1755]]) bzw. [[1707]] erneuert. Nachdem das Langhaus mit dem Chor im Mauerverband steht, dürfte es zur selben Zeit errichtet worden sein. Das Kreuzigungsrelief am Turm wird in das 14. oder 15. Jahrhundert datiert, der alte Konsolstein für die [[1904]] angebrachte Figur des Schmerzensmanns in das 15. Jahrhundert. Die großen Südfenster des Langhauses sind nicht ursprünglich, sondern ersetzten wahrscheinlich kleinere Fenster an derselben Stelle, wie es [[1856]] für das Fenster über dem Portal nachgewiesen ist, da keine älteren Spuren mehr zu erkennen sind. Im südlichen Winkel zwischen Turm und Langhaus befand sich noch 1832 ein offener Anbau mit Steildach, bei dem es sich nur um das Gehäuse für eine, damals wohl bereits verlorene, plastische Darstellung Christi am Ölberg handeln kann. Wie die meisten seiner Art wird er gegen Ende des 15. oder im frühen 16. Jahrhundert entstanden sein.
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