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Bereits [[1920]] trat Streck dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Freikorps_Oberland Bund Oberland] bei, ein Freikorps gegründet von [http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_von_Sebottendorf Rudolf von Sebottendorf], dem Vorsitzenden der rechtsextremen [http://de.wikipedia.org/wiki/Thule-Gesellschaft Thule-Gesellschaft], mit dem Ziel, u. a. die [https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnchner_R%C3%A4terepublik Münchner Räterepublik] niederzuschlagen. Das Freikorps Oberland war Teil der [http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Reichswehr Schwarzen Reichswehr] und bildete ab [[1921]] den Kern der späteren bayerischen Sturmabteilung (SA).  
 
Bereits [[1920]] trat Streck dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Freikorps_Oberland Bund Oberland] bei, ein Freikorps gegründet von [http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_von_Sebottendorf Rudolf von Sebottendorf], dem Vorsitzenden der rechtsextremen [http://de.wikipedia.org/wiki/Thule-Gesellschaft Thule-Gesellschaft], mit dem Ziel, u. a. die [https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnchner_R%C3%A4terepublik Münchner Räterepublik] niederzuschlagen. Das Freikorps Oberland war Teil der [http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Reichswehr Schwarzen Reichswehr] und bildete ab [[1921]] den Kern der späteren bayerischen Sturmabteilung (SA).  
 
== Wirken in der NSDAP ==
 
== Wirken in der NSDAP ==
Am [[9. November]] [[1923]] beteiligt sich Streck an dem sog. Hitler-Ludendorff-Putsch in München mit dem Marsch zur Feldherrnhalle und dem Ziel, die Regierungsmacht an sich zu reißen. Durch die Teilnahme am Marsch [[1923]] wird Streck anlässlich des zehnten Jahrestages des Hitlerputsches am [[9. November]] [[1933]] durch Adolf Hitler mit dem Ehrenzeichen des sog. ''Blutordens'' ausgezeichnet (Nr. 761). Zeitgleich erhielten die Blutordensträger auch das Goldene Parteiabzeichen der [[NSDAP]], dessen Mitglied Streck seit dem [[1. Dezember]] [[1931]] war (Nr. 751 228). Blutordensträger wurden u. a. auch als "Helden der Bewegung" bzw. "Alte Kämpfer" bezeichnet, die aufgrund dessen Sonderprivilegien innerhalb der Partei genossen. Streck beteiligte sich nicht nur am Hitler-Putsch [[1923]] in München, sondern kämpfte bereits zuvor in Berlin gegen den [https://de.wikipedia.org/wiki/Spartakusaufstand Spartakusaufstand] bzw. auch Januaraufstand genannt im Januar [[1919]], sowie im Ruhrgebiet und in Oberschlesien als Mitglied der paramilitärischen [https://de.wikipedia.org/wiki/Freikorps#Freikorps_nach_dem_Ersten_Weltkrieg_.281918.E2.80.931923.29 Freikorps]. Aufgrund seiner Teilnahme am Feldherrnmarsch in München musste Streck [[1924]] seine Tätigkeit als Arzt in München aufgeben.<ref>Heinrich Strauß: Fürth in der Weltwirtschaftskrise und nationalsozialistischen Machtergreifung, Schriftenreihe des Stadtarchives Nürnberg, Band 29, 1980, S. 420 ff.</ref>
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Am [[9. November]] [[1923]] beteiligt sich Streck an dem sog. Hitler-Ludendorff-Putsch in München mit dem Marsch zur Feldherrnhalle und dem Ziel, die Regierungsmacht an sich zu reißen. Durch die Teilnahme am Marsch [[1923]] wird Streck anlässlich des zehnten Jahrestages des Hitlerputsches am [[9. November]] [[1933]] durch [[Adolf Hitler]] mit dem Ehrenzeichen des sog. ''Blutordens'' ausgezeichnet (Nr. 761). Zeitgleich erhielten die Blutordensträger auch das Goldene Parteiabzeichen der [[NSDAP]], dessen Mitglied Streck seit dem [[1. Dezember]] [[1931]] war (Nr. 751 228). Blutordensträger wurden u. a. auch als "Helden der Bewegung" bzw. "Alte Kämpfer" bezeichnet, die aufgrund dessen Sonderprivilegien innerhalb der Partei genossen. Streck beteiligte sich nicht nur am Hitler-Putsch [[1923]] in München, sondern kämpfte bereits zuvor in Berlin gegen den [https://de.wikipedia.org/wiki/Spartakusaufstand Spartakusaufstand] bzw. auch Januaraufstand genannt im Januar [[1919]], sowie im Ruhrgebiet und in Oberschlesien als Mitglied der paramilitärischen [https://de.wikipedia.org/wiki/Freikorps#Freikorps_nach_dem_Ersten_Weltkrieg_.281918.E2.80.931923.29 Freikorps]. Aufgrund seiner Teilnahme am Feldherrnmarsch in München musste Streck [[1924]] seine Tätigkeit als Arzt in München aufgeben.<ref>Heinrich Strauß: Fürth in der Weltwirtschaftskrise und nationalsozialistischen Machtergreifung, Schriftenreihe des Stadtarchives Nürnberg, Band 29, 1980, S. 420 ff.</ref>
    
Nach seinem Eintritt in die [[NSDAP]] am [[1. Dezember]] [[1931]] trat er ebenfalls der SA bei (Rang Brigadeführer). Streck war dafür bekannt, ein fanatischer Antisemit zu sein, der mit großem Hass alle Juden verfolgte, insbesondere seine jüdischen Kollegen aus der Ärzteschaft. Als Sektionsleiter der Ortsgruppe Fürth Mitte trat Streck besonders militant in Erscheinung und erreichte in Fürth die Entlassung der jüdischen Ärzte Dr. [[Richard Fleischer]] und Dr. [[Hans Sahlmann]], die beide am [[Nathanstift]] als Ärzte tätig waren.  Mit der Entlassung Drs. Fleischer und Sahlmann aus dem [[Nathanstift]] übernahm Streck selbst die Leitung des Hauses.<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 256 ff. </ref>
 
Nach seinem Eintritt in die [[NSDAP]] am [[1. Dezember]] [[1931]] trat er ebenfalls der SA bei (Rang Brigadeführer). Streck war dafür bekannt, ein fanatischer Antisemit zu sein, der mit großem Hass alle Juden verfolgte, insbesondere seine jüdischen Kollegen aus der Ärzteschaft. Als Sektionsleiter der Ortsgruppe Fürth Mitte trat Streck besonders militant in Erscheinung und erreichte in Fürth die Entlassung der jüdischen Ärzte Dr. [[Richard Fleischer]] und Dr. [[Hans Sahlmann]], die beide am [[Nathanstift]] als Ärzte tätig waren.  Mit der Entlassung Drs. Fleischer und Sahlmann aus dem [[Nathanstift]] übernahm Streck selbst die Leitung des Hauses.<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 256 ff. </ref>
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Durch die sog. "Gleichschaltung" der Ärzteverbände am [[24. März]] [[1933]] gelang Streck schließlich die Übernahme des Vorsitzes des Ärztlichen Bezirksvereins, dessen 1. Vorsitzender bis dahin Dr. [[Jakob Frank]] war. Mit ihm wurden vier weitere jüdische Ärzte und Vorstandsmitglieder der Standesorganisation abgesetzt: Dr. Oppenheimer, Dr. Dreyfuß, Dr. Uhlmann und Dr. Offenbacher. Zwei weitere Ärzte, die Mitglieder der Freimauerer waren, wurden ebenfalls durch Streck aus dem Vorstand abgesetzt.<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 256 ff.</ref> Am [[28. März]] [[1933]] verfügte Streck als neuer Vorsitzender des Berufsverbandes die Amtsenthebung aller jüdischen Ärzte in Fürth, womit vielen jüdischen Ärzten die Kassenzulassung entzogen wurde.<ref>Siegfried Imholz: Der Landbote. Zeittafel über die Verfolgung, Ausgrenzung und Ermordung der Fürther Juden. Online abgerufen am 26.  Mai 2015 | 23:25 Uhr [http://www.der-landbote.de/Downloads/Zeittafel.pdf online]</ref> Ab [[1933]] war Streck gleichzeitig auch Organisationsleiter im Referat für das Sanitätswesen.
 
Durch die sog. "Gleichschaltung" der Ärzteverbände am [[24. März]] [[1933]] gelang Streck schließlich die Übernahme des Vorsitzes des Ärztlichen Bezirksvereins, dessen 1. Vorsitzender bis dahin Dr. [[Jakob Frank]] war. Mit ihm wurden vier weitere jüdische Ärzte und Vorstandsmitglieder der Standesorganisation abgesetzt: Dr. Oppenheimer, Dr. Dreyfuß, Dr. Uhlmann und Dr. Offenbacher. Zwei weitere Ärzte, die Mitglieder der Freimauerer waren, wurden ebenfalls durch Streck aus dem Vorstand abgesetzt.<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth, Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 256 ff.</ref> Am [[28. März]] [[1933]] verfügte Streck als neuer Vorsitzender des Berufsverbandes die Amtsenthebung aller jüdischen Ärzte in Fürth, womit vielen jüdischen Ärzten die Kassenzulassung entzogen wurde.<ref>Siegfried Imholz: Der Landbote. Zeittafel über die Verfolgung, Ausgrenzung und Ermordung der Fürther Juden. Online abgerufen am 26.  Mai 2015 | 23:25 Uhr [http://www.der-landbote.de/Downloads/Zeittafel.pdf online]</ref> Ab [[1933]] war Streck gleichzeitig auch Organisationsleiter im Referat für das Sanitätswesen.
 
[[Datei:Bay Ärzteblatt 1934 Streck Parkhotel.jpg|miniatur|rechts|Veranstaltung im Dez. 1934]]
 
[[Datei:Bay Ärzteblatt 1934 Streck Parkhotel.jpg|miniatur|rechts|Veranstaltung im Dez. 1934]]
Im Dezember [[1934]] lud Arnulf Streck, inzwischen SA-Sanitätsbrigadeführer, zu einer pompösen "''Kundgebung der deutschstämmigen Ärzteschaft von Fürth in dem in festlichem Gewande prangenden [[Festsaal (Parkhotel)|großen Saale]] des [[Parkhotel]]s''"<ref>Deutsches Ärzteblatt 51, Jahrgang 1934, S. 1240 - 1242</ref> ein, zu dem neben diverser Lokalprominenz auch der Gauleiter Julius Streicher sowie "''fast die gesamte Medizinische Fakultät der Universität Erlangen''" erschien. Streck begrüßte die Anwesenden "''und betonte einleitend, ... daß es sich nicht um einen der üblichen wissenschaftlichen Vorträge handele, sondern um eine Kundgebung, die zwar von den Ärzten der ehemaligen roten Judenhochburg Fürth als erstes öffentlich-korporatives Bekenntnis zu unserem geliebten Führer und Kanzler Adolf Hitler und zu dem von ihm geschaffenen dritten Reich veranstaltet worden ist, an der aber das gesamte Volk des Gaues Franken durch seine Führer und Vertreter teilhaben sollte. ... Durch die Anwesenheit von ... Arbeitern der Stirn und der Faust sei dem Abend der Stempel der wahren nationalsozialistischen Volksgemeinschaft aufgedrückt''".<ref>Deutsches Ärzteblatt 51, Jahrgang 1934, S. 1240 - 1242</ref> Kennzeichen der "jüdischen Wissenschaft" seien akademischer Dünkel und Verkennung und Missachtung der "blutgebundenen Volksgemeinschaft". Der Arzt, so Streck weiter, habe im nationalsozialistischen Deutschland seine Aufgabe, "''nicht im Heilen, sondern im Vorbeugen zu erkennen und sich in gleichem Maße für die Wehrgesundheit seines Volkes verantwortlich zu fühlen, so wie die politischen Leiter die Verantwortung der weltanschaulichen Gesundung des Volkes zu tragen haben. Die Ärzte des neuen Staates müssen in erste Linie weltanschaulich und charakterlich gefestigte Nationalsozialisten (keine Materialisten und Egoisten der Vergangenheit!), in zweiter Linie politische Soldaten des Führers im Geiste der SA und SS und erst in dritter Linie Ärzte und Berufsmänner sein''.<ref>Deutsches Ärzteblatt 51, Jahrgang 1934, S. 1240 - 1242</ref> Streck vertrat gemeinsam mit dem Reichsärzteführer Wagner und dem neuen Leiter der "Reichsgemeinschaft für eine Neue Deutsche Heilkunde", Prof. Dr. Karl Kötschau aus Jena, die Auffassung, dass "''das Leitbild der "biologischen" Medizin ganz offensichtlich die Naturheilkunde (sei). Vor allem ging es um die radikale Neubestimmung des Wertes Krankheit, Gesundheit und Therapie... Im Mittelpunkt der nationalsozialistischen Auffassung steht die Pflicht, gesund zu sein. Der Staat kann auf keinen einzigen Mitarbeiter verzichten. Also muß jeder Staatsbürger gesund sein, um seinen Pflichten gegen den Staat nachkommen zu können. Krankheit ist demnach Pflichtversäumnis ... Es ist ein Verbrechen gegen den Staat krank sein zu wollen, um in den Genuß irgendwelcher Fürsorge zu gelangen. Daher wird das Kranksein nicht belohnt und das Krankseinwollen bestraft.... Die erste und oberste Aufgabe des Arztes bestehe nicht in der Fürsorge, sondern der "Vorsorge". Die traditionelle, kurativ eingestellte Medizin gelte im Wesen nach nur "dem Schutz und der Schonung des Schwächeren, Gebrechlichen". Ziel ist demzufolge eine neue "Rangordnung der Arztpflichten", derzufolge nicht mehr das Kurative, sondern das Vorbeugen Hauptaufgabe des praktizierenden Arztes sein sollte''".<ref>Hrsg. Norberg Frei: Medizin und Gesundheitspolitik in der NS-Zeit, München, Oldenbourg Verlag 1991, S 101 ff.</ref>
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Im Dezember [[1934]] lud Arnulf Streck, inzwischen SA-Sanitätsbrigadeführer, zu einer pompösen "''Kundgebung der deutschstämmigen Ärzteschaft von Fürth in dem in festlichem Gewande prangenden [[Festsaal (Parkhotel)|großen Saale]] des [[Parkhotel]]s''"<ref>Deutsches Ärzteblatt 51, Jahrgang 1934, S. 1240 - 1242</ref> ein, zu dem neben diverser Lokalprominenz auch der Gauleiter Julius Streicher sowie "''fast die gesamte Medizinische Fakultät der Universität Erlangen''" erschien. Streck begrüßte die Anwesenden "''und betonte einleitend, ... daß es sich nicht um einen der üblichen wissenschaftlichen Vorträge handele, sondern um eine Kundgebung, die zwar von den Ärzten der ehemaligen roten Judenhochburg Fürth als erstes öffentlich-korporatives Bekenntnis zu unserem geliebten Führer und Kanzler [[Adolf Hitler]] und zu dem von ihm geschaffenen dritten Reich veranstaltet worden ist, an der aber das gesamte Volk des Gaues Franken durch seine Führer und Vertreter teilhaben sollte. ... Durch die Anwesenheit von ... Arbeitern der Stirn und der Faust sei dem Abend der Stempel der wahren nationalsozialistischen Volksgemeinschaft aufgedrückt''".<ref>Deutsches Ärzteblatt 51, Jahrgang 1934, S. 1240 - 1242</ref> Kennzeichen der "jüdischen Wissenschaft" seien akademischer Dünkel und Verkennung und Missachtung der "blutgebundenen Volksgemeinschaft". Der Arzt, so Streck weiter, habe im nationalsozialistischen Deutschland seine Aufgabe, "''nicht im Heilen, sondern im Vorbeugen zu erkennen und sich in gleichem Maße für die Wehrgesundheit seines Volkes verantwortlich zu fühlen, so wie die politischen Leiter die Verantwortung der weltanschaulichen Gesundung des Volkes zu tragen haben. Die Ärzte des neuen Staates müssen in erste Linie weltanschaulich und charakterlich gefestigte Nationalsozialisten (keine Materialisten und Egoisten der Vergangenheit!), in zweiter Linie politische Soldaten des Führers im Geiste der SA und SS und erst in dritter Linie Ärzte und Berufsmänner sein''.<ref>Deutsches Ärzteblatt 51, Jahrgang 1934, S. 1240 - 1242</ref> Streck vertrat gemeinsam mit dem Reichsärzteführer Wagner und dem neuen Leiter der "Reichsgemeinschaft für eine Neue Deutsche Heilkunde", Prof. Dr. Karl Kötschau aus Jena, die Auffassung, dass "''das Leitbild der "biologischen" Medizin ganz offensichtlich die Naturheilkunde (sei). Vor allem ging es um die radikale Neubestimmung des Wertes Krankheit, Gesundheit und Therapie... Im Mittelpunkt der nationalsozialistischen Auffassung steht die Pflicht, gesund zu sein. Der Staat kann auf keinen einzigen Mitarbeiter verzichten. Also muß jeder Staatsbürger gesund sein, um seinen Pflichten gegen den Staat nachkommen zu können. Krankheit ist demnach Pflichtversäumnis ... Es ist ein Verbrechen gegen den Staat krank sein zu wollen, um in den Genuß irgendwelcher Fürsorge zu gelangen. Daher wird das Kranksein nicht belohnt und das Krankseinwollen bestraft.... Die erste und oberste Aufgabe des Arztes bestehe nicht in der Fürsorge, sondern der "Vorsorge". Die traditionelle, kurativ eingestellte Medizin gelte im Wesen nach nur "dem Schutz und der Schonung des Schwächeren, Gebrechlichen". Ziel ist demzufolge eine neue "Rangordnung der Arztpflichten", derzufolge nicht mehr das Kurative, sondern das Vorbeugen Hauptaufgabe des praktizierenden Arztes sein sollte''".<ref>Hrsg. Norberg Frei: Medizin und Gesundheitspolitik in der NS-Zeit, München, Oldenbourg Verlag 1991, S 101 ff.</ref>
    
Der Referent Luxenburger, der über die "Erbbiologischen-rassenhygienischen Tagesfragen" im [[Parkhotel]] sprach, warf später der Redaktion des Ärzteblattes vor, den Artikel über die Versammlung nicht im "Ton und Duktus" seines wissenschaftlichen Vortrages wiedergegeben zu haben bzw. vor allem das Thema in der Berichterstattung verfehlt zu haben, denn "''ein in einem nationalsozialistischem Deutschland gehaltenen Vortrag über Rassenhygiene, in dem das Wort Jude überhaupt nicht fällt, ist ein Widerspruch in sich selbst.''" Nach Ansicht des Vortragenden hätte der Frankenführer Streicher in seiner anschließenden zweistündigen Rede den Geschmack der Redaktion besser getroffen, denn es wurde bemerkt, "''dass Julius Streicher vielleicht noch nie eine so aufmerksame, wissbegierige und am Schluss mit lautem herzlichen Beifall aufrichtig dankende Gemeinde von Akademikern als Zuhörer hatte.''"<ref>Herausforderungen, 100 Jahre Bayerische Gesellschaft für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Anthuber, Beckmann, Dietl, Dross, Frobenius (Hrsg.), Georg Thieme Verlag KG Stuttgart, 2012, S. 106 ff.</ref>  
 
Der Referent Luxenburger, der über die "Erbbiologischen-rassenhygienischen Tagesfragen" im [[Parkhotel]] sprach, warf später der Redaktion des Ärzteblattes vor, den Artikel über die Versammlung nicht im "Ton und Duktus" seines wissenschaftlichen Vortrages wiedergegeben zu haben bzw. vor allem das Thema in der Berichterstattung verfehlt zu haben, denn "''ein in einem nationalsozialistischem Deutschland gehaltenen Vortrag über Rassenhygiene, in dem das Wort Jude überhaupt nicht fällt, ist ein Widerspruch in sich selbst.''" Nach Ansicht des Vortragenden hätte der Frankenführer Streicher in seiner anschließenden zweistündigen Rede den Geschmack der Redaktion besser getroffen, denn es wurde bemerkt, "''dass Julius Streicher vielleicht noch nie eine so aufmerksame, wissbegierige und am Schluss mit lautem herzlichen Beifall aufrichtig dankende Gemeinde von Akademikern als Zuhörer hatte.''"<ref>Herausforderungen, 100 Jahre Bayerische Gesellschaft für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Anthuber, Beckmann, Dietl, Dross, Frobenius (Hrsg.), Georg Thieme Verlag KG Stuttgart, 2012, S. 106 ff.</ref>  
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