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Das "'''Geleitshaus'''" war der Amtsitz des [[Geleitsmann|Geleitsmannes]] als Vertreter des [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Markgrafen von Ansbach]], einer der drei Herren ([[Dreiherrschaft]]) ''in'' Fürth. Es diente bereits vor der [[Stadtrecht|Erhebung Fürths zur Stadt 1. Klasse]] neben dem Stadtgericht als Sitz der Stadtverwaltung. Ab [[1824]] konnte der [[Magistrat]] in das neu erbaute Schulgebäude am [[Kirchenplatz]] umziehen, so dass sich die Funktion des Gebäudes erneut änderte.<ref>[[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 24</ref>
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Das "'''Geleitshaus'''" war der Amtsitz des [[Geleitsmann|Geleitsmannes]] als Vertreter des [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Markgrafen von Ansbach]], einer der drei Herren ([[Dreiherrschaft]]) ''in'' Fürth. Es diente bereits vor der [[Stadtrecht|Erhebung Fürths zur Stadt 1. Klasse]] neben dem Stadtgericht als Sitz der Stadtverwaltung. Ab [[1824]] konnte der [[Magistrat]] in das neu erbaute Schulgebäude am [[Kirchenplatz]] umziehen, so dass sich die Funktion des Gebäudes erneut änderte.<ref>[[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 24</ref>
 
[[Datei:1 Gänsberg-Plan roh Königstraße 42.jpg|330px|right|Alter Katasterplan des Gänsbergviertels, Standort Königstraße 42, Geleitshaus ist rot markiert]]
 
[[Datei:1 Gänsberg-Plan roh Königstraße 42.jpg|330px|right|Alter Katasterplan des Gänsbergviertels, Standort Königstraße 42, Geleitshaus ist rot markiert]]
    
==Geschichte==
 
==Geschichte==
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„Der Name Geleitshaus (Glaitshaus, Glaizhaus) kommt von dem Zweck des Hauses. In diesem hielten sich die Leute auf, die nach damaliger Sitte fahrenden Leuten das Geleit zu geben. Vor dem Ankauf dieses Besitz-tums durch Ansbach diente es den Glaitsamtmännern als Wohnung usw.“<ref>Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 zu Königstraße 42. Dort zitiert er u.a. den Akt 283, Seite 174</ref> Das Geleit selbst ist bereits im Jahre 1364 durch Kaiser Karl IV zu Prag durch das ganze Fürstentum bestätigt.<ref>ebenda</ref>
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===Erster Glaitshof<ref>Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 zu Königstraße 42</ref>=== 
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Der Glaitshof bestand nach der Besitzbeschreibung vom 14. Februar 1618 aus:
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* „''1 Behausung, in der die Wittib wohnt, in der Vierung 42 Schuh, so 28 Schuh, Kellerlein und 4 Stuben.''
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* ''hinter dem Wonhauß steht das Breuhauß,''
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* ''noch ein klein Häußlein mit Eingang,''
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* ''Stadel, Malzdarre, Schweinstall, Holzplatz, Ziehbrunnen, Garten mit Obstbäumen, Rub Grube.''“</br>
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: Zum Begriff des „''Glaidtshofes als Lehen nach Cadolzburg gehörten alle seithero inn besagtem Begriff, das Glaidtshoffs, ufgebaute New Häuser und Mannschaften, sambt der Lehenschafft Vogtey und Steuer.''“</br>
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: ''Der Erkauff des Glaitshoffs zu Fürth erfolgte von Hann0 Wiedmann, Bierpreuern daselbsten pro 4000 fl. Kauffsschilling und 12 Thaler im Jahre 1622. Dieser Hannß Wiedmann heiratete die Wittib Helene des verstorbenen Glaidtsmanns Widtmann.''<ref>Wunschel zitiert aus Akt 1108. Der Bestand des Glaitshofes ist noch zu ergänzen laut Akt 283 Seite 168 mit „''dem Glaitshauß, wobey die Zollstatt, welches eine Braustatt gewesen und zu Walburgis 2 fl. und zu Michaelis 2 fl nach Cadolzburg in Kastenamt zu geben hatte, 14 Morgen Acker auf der Schwand, die Johann Bechmann zu Nürnberg als ein Mannlehen besaß und dem bemelten Gleitshauß auf ewig einverleibt wurden, 3 ½ Morgen Ackers bey dem Gleitshof zu Fürth, so brandenburgisches Lehen.''“</ref>
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Der Gleitsmann Hannß Wiedemann starb am 12. May 1614.
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[[1621]]/22 ließ Markgraf [[wikipedia:Joachim Ernst (Brandenburg-Ansbach)|Joachim Ernst von Brandenburg-Ansbach]] einen repräsentativen Bau für den [[Geleitsmann]] am unteren [[Marktplatz|Markt]] errichten. Dieser wurde beim großen Brand von [[1634]] stark beschädigt, [[1651]] jedoch von den Erben des verstorbenen [[Geleitsmann|Geleitsmannes]] Georg Schuh an das Amt Cadolzburg zurückgegeben, das die Ruine im barocken Stil wieder zum [[wikipedia:Geleitrecht|Geleitsamt]] ausbaute.
 
[[1621]]/22 ließ Markgraf [[wikipedia:Joachim Ernst (Brandenburg-Ansbach)|Joachim Ernst von Brandenburg-Ansbach]] einen repräsentativen Bau für den [[Geleitsmann]] am unteren [[Marktplatz|Markt]] errichten. Dieser wurde beim großen Brand von [[1634]] stark beschädigt, [[1651]] jedoch von den Erben des verstorbenen [[Geleitsmann|Geleitsmannes]] Georg Schuh an das Amt Cadolzburg zurückgegeben, das die Ruine im barocken Stil wieder zum [[wikipedia:Geleitrecht|Geleitsamt]] ausbaute.
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Es befand sich dort bis zum Jahr [[1968]]. Es wurde im Zuge der [[Flächensanierung]] abgerissen. Das Nachfolger-Gebäude entstand in der Zeit zwischen 1978 und 1980 und ist aktuell ein Wohn- und Geschäftshaus. Das Gebäude [[Königstraße 42]] steht heute an seiner Stelle. Im Erdgeschoss befand sich eine Filiale der Sparkasse Fürth, die allerdings 2015 aufgegeben wurde. Heute befindet sich im ehemaligen Eingangsbereich der Räume der Sparkasse lediglich noch ein SB-Geldautomat und Kontoauszugsdrucker. Die restlichen Räume der Sparkasse wurde durch eine Rechtsanwaltskanzlei - die RÖSSLER Rechtsanwälte - 2015 übernommen. In den oberen Stockwerken befinden sich Wohnungen.
 
Es befand sich dort bis zum Jahr [[1968]]. Es wurde im Zuge der [[Flächensanierung]] abgerissen. Das Nachfolger-Gebäude entstand in der Zeit zwischen 1978 und 1980 und ist aktuell ein Wohn- und Geschäftshaus. Das Gebäude [[Königstraße 42]] steht heute an seiner Stelle. Im Erdgeschoss befand sich eine Filiale der Sparkasse Fürth, die allerdings 2015 aufgegeben wurde. Heute befindet sich im ehemaligen Eingangsbereich der Räume der Sparkasse lediglich noch ein SB-Geldautomat und Kontoauszugsdrucker. Die restlichen Räume der Sparkasse wurde durch eine Rechtsanwaltskanzlei - die RÖSSLER Rechtsanwälte - 2015 übernommen. In den oberen Stockwerken befinden sich Wohnungen.
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== Frühere Adressen ==
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* ab 1792: Hausnummer 1
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* ab 1827: Hausnummer 21, I.
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* ab 1860: Königstraße 21
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* ab 1890: Königstraße 42
    
==Literatur==
 
==Literatur==
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