Friedrich Friedreich: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Karl Friedrich Friedreich''' (geb. [[1828]] in Würzburg; gest. [[26. März]] [[1895]] in Würzburg) war von 1866 bis 1872 Stadtbaurat in Fürth.
  
Sein Vater war der namhafte Gerichtsmediziner und Dichter [[wikipedia:Johann Baptist Friedreich|Johann Baptist Friedreich]]. 1872 wurde Friedrich Friedreich zum kgl. Bauamtsassessor in Nürnberg ernannt. Er war auch Gründer eines Hilfswerks für verwundete Soldaten.
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Sein Vater war der namhafte Gerichtsmediziner und Dichter [[wikipedia:Johann Baptist Friedreich|Johann Baptist Friedreich]]. Als dieser die Gerichtsarztstelle in Straubing ausübte (1838–1843) ging Friedrich Friedreich auf das dortige kgl. Gymnasium und die lateinische Schule.<ref>Jahresbericht über das kgl. Gymnasium und die lateinische Schule in Straubing für das Studienjahr 1839/40</ref>
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Nach seiner Ingenieurausbildung wurde er um 1862 Assistent an der kgl. Baubehörde Ochsenfurt; dort war er für die Sprengel der Bezirksämter Ochsenfurt und Kitzingen zuständig.<ref>J. V. Grübel: „Amts-Handbuch für den k. bayer. Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg.” Würzburg 1862, Abschnitt B a), V., Nr. 9, S. 37</ref> Bald darauf war er in gleicher Position an der kgl. Baubehörde Würzburg II für die Stadt Würzburg und den Sprengel der Bezirksämter Würzburg und Karlstadt tätig.<ref>J. V. Grübel: „Amts- und Adreß-Handbuch für den k. bayer. Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg.” Würzburg 1865, Abschnitt B a), V., Nr. 9, S. 59</ref>
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Als Bauassistent von Würzburg stellte sich Friedreich der Fürther Bauratswahl, am [[6. August]] [[1866]] wählte ihn der Magistrat. Die Gemeindebevollmächtigten aber lehnten den Beitritt zum Magistratsbeschluss ab und bestanden auf ihrem Recht der eigenständigen Wahl. Das Ergebnis bestätigte jedoch den Magistrat, Friedreich erhielt 21 Stimmen und nur 1 Gegenstimme.<ref>Der Fortschritt auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, Nr. 218/1866 vom 9. August 1866, Rubrik „Local-Chronik“ - [https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-MDZ-00000BSB10485436?p=158&cq= Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> Die städtische Bauratsstelle war mit einem Funktionsgehalt von 1200 Gulden ausgestattet. Die Wahl erlangte am 18. Oktober 1866 die königliche Bestätigung.<ref>Königlich Bayerisches Kreis-Amtsblatt von Mittelfranken 1866, Ansbach 1866, S. 1448</ref>
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1872 wurde Friedrich Friedreich zum kgl. Bauamtsassessor beim Landbauamt Nürnberg ernannt. Von dort wechselte er wieder nach Würzburg, am 2. März 1876 erhielt er die höher dotierte Stelle eines Bauamtmannes beim Landbauamt Würzburg.<ref>Amtsblatt des Königlichen Staatsministeriums des Innern 1876, München 1876, S. 149 - [https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-MDZ-00000BSB11331734?p=217&cq= Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref><ref>Bekanntmachung vom 28. März 1876 über die Verwaltung des k. Landbauamtes Würzburg, „Königlich Bayerisches Kreis-Amtsblatt von Unterfranken und Aschaffenburg für das Jahr 1876.“, S. 392</ref> Daneben bekam er die Lehrbefugnis für Baukunde und Baurecht an der Königlichen Kreisgewerbschule Würzburg.<ref>Jahresbericht der Königlichen Kreisgewerbschule Würzburg und der mit ihr verbundenen technischen Fach- und Berufsschulen für das Schuljahr 1876/77. Würzburg 1877 - [https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-MDZ-00000BSB11351159?cq=  Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref>
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Er war auch Gründer eines Hilfswerks für verwundete Soldaten. Überdies unterstützte er die örtliche Kultur- und Kunstszene, so stellte er auch seine Bauentwürfe für Schloss Gaildorf der [[Grafen von Pückler und Limpurg|Grafen Pückler-Limpurg]] und die Villa [[Berolzheimer]] in Fürth für eine Ausstellung des Fürther Kunstvereins zur Verfügung.<ref>Fürther Tagblatt - Generalanzeiger für Fürth und Umgegend, Nr. 272/1869 vom 13. November 1869 - [https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-MDZ-00000BSB10503889?p=549&cq= Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref>
  
 
==Werke==
 
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Nach seinem Entwurf ist 1872 das [[Grab-Denkmal von 1872|Grabdenkmal]] mit Viktoria-Figur auf dem Friedhof, dem heutigen Stadtpark, errichtet worden.<ref>Barbara Ohm: Die Viktoria im Fürther Stadtpark, Fürther Geschichtsblätter 1/2004, S. 24</ref><ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/56: Aufstellung einer Gedenktafel dahier zur Erinnerung an die gefallenen Krieger aus hiesiger Stadt und die Einrichtung eines Grabmonuments für die dahier verstorbenen Krieger, Bericht der Stadt vom 27. Februar 1875 an die Kgl. Commandantur Ansbach für eine Veröffentlichung des Staatsanzeigers über die Denkmäler in Bayern für die Gefallenen des Krieges 1870/71: ''„Der Entwurf des Denkmals ist von dem damaligen Städtischen Baurath Friedrich Friedreich dahier.“''</ref>
 
Nach seinem Entwurf ist 1872 das [[Grab-Denkmal von 1872|Grabdenkmal]] mit Viktoria-Figur auf dem Friedhof, dem heutigen Stadtpark, errichtet worden.<ref>Barbara Ohm: Die Viktoria im Fürther Stadtpark, Fürther Geschichtsblätter 1/2004, S. 24</ref><ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/56: Aufstellung einer Gedenktafel dahier zur Erinnerung an die gefallenen Krieger aus hiesiger Stadt und die Einrichtung eines Grabmonuments für die dahier verstorbenen Krieger, Bericht der Stadt vom 27. Februar 1875 an die Kgl. Commandantur Ansbach für eine Veröffentlichung des Staatsanzeigers über die Denkmäler in Bayern für die Gefallenen des Krieges 1870/71: ''„Der Entwurf des Denkmals ist von dem damaligen Städtischen Baurath Friedrich Friedreich dahier.“''</ref>
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Ferner betätigte sich Friedreich auch als Dichter, er gab Gedichtsammlungen heraus.
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==

Version vom 28. Dezember 2020, 20:15 Uhr

Karl Friedrich Friedreich (geb. 1828 in Würzburg; gest. 26. März 1895 in Würzburg) war von 1866 bis 1872 Stadtbaurat in Fürth.

Leben

Sein Vater war der namhafte Gerichtsmediziner und Dichter Johann Baptist Friedreich. Als dieser die Gerichtsarztstelle in Straubing ausübte (1838–1843) ging Friedrich Friedreich auf das dortige kgl. Gymnasium und die lateinische Schule.[1]

Nach seiner Ingenieurausbildung wurde er um 1862 Assistent an der kgl. Baubehörde Ochsenfurt; dort war er für die Sprengel der Bezirksämter Ochsenfurt und Kitzingen zuständig.[2] Bald darauf war er in gleicher Position an der kgl. Baubehörde Würzburg II für die Stadt Würzburg und den Sprengel der Bezirksämter Würzburg und Karlstadt tätig.[3]

Als Bauassistent von Würzburg stellte sich Friedreich der Fürther Bauratswahl, am 6. August 1866 wählte ihn der Magistrat. Die Gemeindebevollmächtigten aber lehnten den Beitritt zum Magistratsbeschluss ab und bestanden auf ihrem Recht der eigenständigen Wahl. Das Ergebnis bestätigte jedoch den Magistrat, Friedreich erhielt 21 Stimmen und nur 1 Gegenstimme.[4] Die städtische Bauratsstelle war mit einem Funktionsgehalt von 1200 Gulden ausgestattet. Die Wahl erlangte am 18. Oktober 1866 die königliche Bestätigung.[5]

1872 wurde Friedrich Friedreich zum kgl. Bauamtsassessor beim Landbauamt Nürnberg ernannt. Von dort wechselte er wieder nach Würzburg, am 2. März 1876 erhielt er die höher dotierte Stelle eines Bauamtmannes beim Landbauamt Würzburg.[6][7] Daneben bekam er die Lehrbefugnis für Baukunde und Baurecht an der Königlichen Kreisgewerbschule Würzburg.[8]

Er war auch Gründer eines Hilfswerks für verwundete Soldaten. Überdies unterstützte er die örtliche Kultur- und Kunstszene, so stellte er auch seine Bauentwürfe für Schloss Gaildorf der Grafen Pückler-Limpurg und die Villa Berolzheimer in Fürth für eine Ausstellung des Fürther Kunstvereins zur Verfügung.[9]

Werke

 ObjektArchitektBauherrBaujahrAkten-Nr.Baustil
Hallemannstraße 2; Hallemannstraße 2aEhemaliges Israelitisches Waisenhaus mit Synagoge, jetzt Wohnhaus mit SynagogeFriedrich Friedreich1868D-5-63-000-371Klassizismus
Hirschenstraße 35; Ottostraße 2Ehemalige Ottoschule, jetzt StadtmuseumFriedrich Friedreich1867ehem. D-5-63-000-1048Klassizismus
Maxstraße 25 (ehemals)Villa BerolzheimerFriedrich FriedreichHeinrich Berolzheimer1867
1868
Neurenaissance
StadtmuseumStadtmuseumFriedrich Friedreich1867ehem. D-5-63-000-1048Klassizismus
WaisenschulEhemaliges Israelitisches Waisenhaus mit Synagoge, jetzt Wohnhaus mit SynagogeFriedrich Friedreich1868D-5-63-000-371Klassizismus

Nach seinem Entwurf ist 1872 das Grabdenkmal mit Viktoria-Figur auf dem Friedhof, dem heutigen Stadtpark, errichtet worden.[10][11]

Ferner betätigte sich Friedreich auch als Dichter, er gab Gedichtsammlungen heraus.

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Jahresbericht über das kgl. Gymnasium und die lateinische Schule in Straubing für das Studienjahr 1839/40
  2. J. V. Grübel: „Amts-Handbuch für den k. bayer. Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg.” Würzburg 1862, Abschnitt B a), V., Nr. 9, S. 37
  3. J. V. Grübel: „Amts- und Adreß-Handbuch für den k. bayer. Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg.” Würzburg 1865, Abschnitt B a), V., Nr. 9, S. 59
  4. Der Fortschritt auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, Nr. 218/1866 vom 9. August 1866, Rubrik „Local-Chronik“ - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  5. Königlich Bayerisches Kreis-Amtsblatt von Mittelfranken 1866, Ansbach 1866, S. 1448
  6. Amtsblatt des Königlichen Staatsministeriums des Innern 1876, München 1876, S. 149 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  7. Bekanntmachung vom 28. März 1876 über die Verwaltung des k. Landbauamtes Würzburg, „Königlich Bayerisches Kreis-Amtsblatt von Unterfranken und Aschaffenburg für das Jahr 1876.“, S. 392
  8. Jahresbericht der Königlichen Kreisgewerbschule Würzburg und der mit ihr verbundenen technischen Fach- und Berufsschulen für das Schuljahr 1876/77. Würzburg 1877 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  9. Fürther Tagblatt - Generalanzeiger für Fürth und Umgegend, Nr. 272/1869 vom 13. November 1869 - Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  10. Barbara Ohm: Die Viktoria im Fürther Stadtpark, Fürther Geschichtsblätter 1/2004, S. 24
  11. Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/56: Aufstellung einer Gedenktafel dahier zur Erinnerung an die gefallenen Krieger aus hiesiger Stadt und die Einrichtung eines Grabmonuments für die dahier verstorbenen Krieger, Bericht der Stadt vom 27. Februar 1875 an die Kgl. Commandantur Ansbach für eine Veröffentlichung des Staatsanzeigers über die Denkmäler in Bayern für die Gefallenen des Krieges 1870/71: „Der Entwurf des Denkmals ist von dem damaligen Städtischen Baurath Friedrich Friedreich dahier.“

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