Johannes Berz: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Johannes Christoph Berz''' (geb. [[18. August]] [[1865]] in [[wikipedia:Bischofroda|Bischofroda]]<ref name="KB-Tf">Kirchenbücher Bischofroda, Taufen 1829–1914, S. 169</ref>; gest. [[2. November]] [[1926]] in Fürth<ref>Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1925–1935, S. 42</ref>) war ein Architekt, Bauingenieur und Bauunternehmer, der in Nürnberg und Fürth wirkte.
  
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Er kam als sechstes Kind bzw. dritter Sohn des Schuhmachers Johannes Berz und seiner Ehefrau Anna Catharina, geborene Felsberg zur Welt. Taufpate war der Tagelöhner und „Choradjuvant“<ref>kirchlicher Laienmusiker zur Unterstützung des Kantors</ref> Johannes Krummrich.<ref name="KB-Tf"/>
 
Er kam als sechstes Kind bzw. dritter Sohn des Schuhmachers Johannes Berz und seiner Ehefrau Anna Catharina, geborene Felsberg zur Welt. Taufpate war der Tagelöhner und „Choradjuvant“<ref>kirchlicher Laienmusiker zur Unterstützung des Kantors</ref> Johannes Krummrich.<ref name="KB-Tf"/>
  
War Berz bislang Staatsangehöriger des Großherzogtums Sachen-Weimar-Eisenach geblieben, so stellte er am 15. Mai 1917 das Gesuch um Aufnahme seiner Familie in den bayerischen Staatsverband und um Verleihung des Bürgerrechts der Stadt Fürth.<ref>Akten des Stadtmagistrats Fürth: „Berz Johann Christof, Bau-Ing. – Aufnahme in den bayer. Staatsverband. Bürgerrechtsverleihung. 1917“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 b/B 27</ref>
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Wohl um 1895 kam Johannes Berz als Architekt nach Nürnberg. Zusammen mit [[Konrad Merkl]] gründete er im Juli 1897 das in Nürnberg angemeldete Baugeschäft Berz & Merkl<ref>Gewerbeanmeldung Merkl, J. K.; Datierung 1897; StadtAN Sign. C 22/II Nr. 30/1560 a</ref>, welches auch in Fürth eine Geschäftsstelle eröffnete. Bald trat Merkl aus dem Unternehmen aus, Berz führte es nun, zusammen mit seinem bautechnischen Büro, in Nürnberg bis 1904<ref>Gewerbeabmeldung Berz, Johannes; Datierung 1904; StadtAN Sign. C 22/II Nr. 1006/769 Ab</ref> allein weiter.
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Kurz vor Weihnachten 1909, am 21. Dezember, zog Berz mit Familie nach Fürth. Anfänglich wohnte sie in der [[Luisenstraße 2]]<ref>Adressbuch von 1911</ref>, später in der [[Königstraße 72]]<ref>Adressbücher von 1913, 1926</ref>, dem Geburtshaus seiner Gattin.
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Als Fürther Einwohner eröffnete er in Nürnberg ca. 1911 wieder ein Bauunternehmen sowie ein bautechnisches Büro. 1915 – im I. Weltkrieg – gab er das Baugeschäft auf<ref>Gewerbeabmeldung Berz, Johannes; Datierung 1915; StadtAN Sign. C 22/II Nr. 1017/730 Ab</ref>, betrieb nur noch das Büro, schließlich wurde er Mitarbeiter in der Nürnberger Filiale der Betonbau-Aktiengesellschaft Rautenberg & Co.
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War Berz bislang Staatsangehöriger des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach geblieben, so stellte er am 15. Mai 1917 das Gesuch um Aufnahme seiner Familie in den bayerischen Staatsverband und um Verleihung des Bürgerrechts der Stadt Fürth. Die üblichen Überprüfungen ergaben, dass Berz nicht vorbestraft war, seine Familienverhältnisse – auch hinsichtlich der körperlichen und geistigen Gesundheit – als sehr gut beurteilt und sein Einkommen bei der Fa. Rautenberg mit 3.600 Mark im Jahr angegeben wurden. Der Magistrat beschloss am 4. Oktober, das Bürgerrecht mit Wirkung der Staatsbürgerschaftserwerbs zu verleihen. Die Regierung von Mittelfranken beurkundete die bayerische Staatsangehörigkeit der Familie Berz am 14. November 1917.<ref>Akten des Stadtmagistrats Fürth: „Berz Johann Christof, Bau-Ing. – Aufnahme in den bayer. Staatsverband. Bürgerrechtsverleihung. 1917“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 b/B 27</ref>
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Nach dem Ende des Krieges wagte er einen Neubeginn und gründete in der Nürnberger Lorenzer Straße 26 sein Bauunternehmen für Tief- und Hochbau, spez. Eisenbetonbau<ref>Gewerbeanmeldung Berz, Johannes; Datierung 1919; StadtAN Sign. C 22/II Nr. 53/1888 An</ref>, wobei er bald den Geschäftssitz nach Fürth verlegte. Bekannt ist, dass seine Firma 1920 die Kanalbauarbeiten in der Simonstraße ausführte.
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Er starb im Alter von 61 Jahren in Fürth, seine Witwe lebte weiter in der Königstraße 72.<ref>Adressbücher von 1931, 1935</ref>
  
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
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Version vom 12. Juli 2023, 20:55 Uhr

Johannes Christoph Berz (geb. 18. August 1865 in Bischofroda[1]; gest. 2. November 1926 in Fürth[2]) war ein Architekt, Bauingenieur und Bauunternehmer, der in Nürnberg und Fürth wirkte.

Leben

Er kam als sechstes Kind bzw. dritter Sohn des Schuhmachers Johannes Berz und seiner Ehefrau Anna Catharina, geborene Felsberg zur Welt. Taufpate war der Tagelöhner und „Choradjuvant“[3] Johannes Krummrich.[1]

Wohl um 1895 kam Johannes Berz als Architekt nach Nürnberg. Zusammen mit Konrad Merkl gründete er im Juli 1897 das in Nürnberg angemeldete Baugeschäft Berz & Merkl[4], welches auch in Fürth eine Geschäftsstelle eröffnete. Bald trat Merkl aus dem Unternehmen aus, Berz führte es nun, zusammen mit seinem bautechnischen Büro, in Nürnberg bis 1904[5] allein weiter.

Kurz vor Weihnachten 1909, am 21. Dezember, zog Berz mit Familie nach Fürth. Anfänglich wohnte sie in der Luisenstraße 2[6], später in der Königstraße 72[7], dem Geburtshaus seiner Gattin. Als Fürther Einwohner eröffnete er in Nürnberg ca. 1911 wieder ein Bauunternehmen sowie ein bautechnisches Büro. 1915 – im I. Weltkrieg – gab er das Baugeschäft auf[8], betrieb nur noch das Büro, schließlich wurde er Mitarbeiter in der Nürnberger Filiale der Betonbau-Aktiengesellschaft Rautenberg & Co.

War Berz bislang Staatsangehöriger des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach geblieben, so stellte er am 15. Mai 1917 das Gesuch um Aufnahme seiner Familie in den bayerischen Staatsverband und um Verleihung des Bürgerrechts der Stadt Fürth. Die üblichen Überprüfungen ergaben, dass Berz nicht vorbestraft war, seine Familienverhältnisse – auch hinsichtlich der körperlichen und geistigen Gesundheit – als sehr gut beurteilt und sein Einkommen bei der Fa. Rautenberg mit 3.600 Mark im Jahr angegeben wurden. Der Magistrat beschloss am 4. Oktober, das Bürgerrecht mit Wirkung der Staatsbürgerschaftserwerbs zu verleihen. Die Regierung von Mittelfranken beurkundete die bayerische Staatsangehörigkeit der Familie Berz am 14. November 1917.[9]

Nach dem Ende des Krieges wagte er einen Neubeginn und gründete in der Nürnberger Lorenzer Straße 26 sein Bauunternehmen für Tief- und Hochbau, spez. Eisenbetonbau[10], wobei er bald den Geschäftssitz nach Fürth verlegte. Bekannt ist, dass seine Firma 1920 die Kanalbauarbeiten in der Simonstraße ausführte.

Er starb im Alter von 61 Jahren in Fürth, seine Witwe lebte weiter in der Königstraße 72.[11]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kirchenbücher Bischofroda, Taufen 1829–1914, S. 169
  2. Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1925–1935, S. 42
  3. kirchlicher Laienmusiker zur Unterstützung des Kantors
  4. Gewerbeanmeldung Merkl, J. K.; Datierung 1897; StadtAN Sign. C 22/II Nr. 30/1560 a
  5. Gewerbeabmeldung Berz, Johannes; Datierung 1904; StadtAN Sign. C 22/II Nr. 1006/769 Ab
  6. Adressbuch von 1911
  7. Adressbücher von 1913, 1926
  8. Gewerbeabmeldung Berz, Johannes; Datierung 1915; StadtAN Sign. C 22/II Nr. 1017/730 Ab
  9. Akten des Stadtmagistrats Fürth: „Berz Johann Christof, Bau-Ing. – Aufnahme in den bayer. Staatsverband. Bürgerrechtsverleihung. 1917“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 b/B 27
  10. Gewerbeanmeldung Berz, Johannes; Datierung 1919; StadtAN Sign. C 22/II Nr. 53/1888 An
  11. Adressbücher von 1931, 1935