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==Fronmüllerchronik==
 
==Fronmüllerchronik==
 
:''[...]. Im Anwesen der Filzfabrikanten Gebrüder Weil an der [[Nürnberger Landstraße]] kam am 27. Januar Feuer aus, welches das Lagerhaus nebst Inhalt verzehrte. - Am 30. Jan. starb Notar [[Christian Toussaint]]. [...]. Am 1. Februar Morgens gegen 3 Uhr entstand im Hofgebäude des Mannheimer'schen Hauses am [[Königsplatz]] ein Brand, welcher den Dachstuhl zerstörte. [...]. Der [[Gewerbverein]] errichtete einen Zeichenkurs für Frauenzimmer unter Leitung des Zeichenlehrers Kriegbaum von hier. [...]. Gegen den Antrag, der bei dem Magistrat gestellt wurde, den christlichen [[Friedhof]] an der Vorderseite bis zur Auferstehungskirche zurückzuverlegen, bildete sich starke Opposition in der Bürgerschaft. [...]. Am 8. März verzichtete der [[Magistrat]] [...] nach lebhafter Diskussion auf die Rückverlegung des Kirchhofes. [[Peter Herch]], Kunst- und Handelsgärntner von Wachendorf, läßt sich hier nieder am 5. März. - Eine am 8. März von der socialdemokratischen Partei im Saale des [[Hotel Kütt]] veranlaßte Arbeiterversammlung war stark besucht, mußte aber wegen Störungen bei der Wahl eines Vorsitzenden polizeilich geschlossen werden. - Am 16. März starb, 79 Jahre alt, Joh. Simon Günthermann, Todtengräber und Kirchner, welche Stellen er seit [[1816]] und [[1826]] bekleidete, nachdem er die Feldzüge von [[1809]] bis [[1815]] mitgemacht hatte. [...]. Den 17. März starb hier Eugen Gös, Landgerichtsassessor [...]. - Der zweite Pfarrer an der [[Michaelskirche]] Lippert wurde zum ersten Pfarrer und Dekan in Altdorf befördert. An seine Stelle rückte Pfarrer Götz im Oktober vor. - Am 6. April starb Rentbeamter Karl Pramböck; am 7. wurde Advokatenconcipient [[Julius Berolzheimer]] von hier an die neuerrichtete Advokatenstelle befördert. - Zum vierten in Fürth abzuhaltenden bayerischen Schützenfeste gewährte der König einen Festbeitrag von 100 Dukaten, bestimmt zu Preisen für die Mitglieder des bayerischen Schützenvereins. - [...] als dritter rechtskundiger Magistratsrath wurde am 21. April Rechtspraktikant [[Friedrich Langhans]] aus Nürnberg landesherrlich bestätigt. Den 28. April fand im großen Rathhaussaale die Installation des neuernannten Stadtcommissärs und Bezirksamtmannes Matth. Friedrich Alexander Schütz [...] statt. [...]. Bei der Landtagsabgeordnetenwahl machten 2026 Wähler von ihrem Wahlrechte Gebrauch; 1385 Stimmen fielen auf Mitglieder der demokratischen Partei, 641 auf solche von der Fortschrittspartei. Beide Parteien hatten sich vorher in Journalen und Versammlungen hart bekämpft. Advokat Kronacher wurde von der demokratischen Partei am 11. Mai als Landtagsabgeordneter vorgeschlagen. [...]. Am 23. Mai wurde der bisherige magistratische Kassaofficiant Griesbauer von den gemeindlichen Kollegien zum Verwalter des neuorganisirten Leihhauses und zum Sparkassenkassier gewählt. - Am 7. Juni kam Postofficial Karl Fix an die Stelle des zum Postverwalter in Kaiserslautern beförderten Postofficialen Hermann Blaß. - Am 10. Juni forderte der Volksverein zur Unterzeichnung einer Adresse an den Magistrat auf, worin derselbe ersucht wurde, bei dem Inslebentreten der neuen Gemeindeordnung das Bürgerrecht künftig unentgeltlich zu ertheilen. - An gleichem Tage wurde die Absteckung eines zweiten Badeplatzes an der [[Rednitz]] in der Nähe des [[Schießanger]]s vom Magistrate beschloffen. - Hinter dem Friedhofe, an der Pegnitz aufwärts, wurde eine neue Anlage begründet. - [[Maurermeister]] Korn feierte in diesem Monate ein seltenes Jubiläum mit dem Richtfeste des Haubrich'schen Neubaues in der [[Blumenstraße]]. Es war dies das 50. dreistöckige Wohnhaus, welches derselbe während seiner 27jährigen Thätigkeit als Maurermeister in Fürth aufführte. - Am 19. Juni wurde das in dem Hohlweg'schen Garten ([[Nürnberger Landstraße]] Nr. 89) errichtete Sommertheater unter Leitung des bisherigen Dirigenten des Sommertheaters in der Tullnau bei Nürnberg, Louis Zinker, mit: „Das Versprechen hinterm Herd“ (Gastspiel der Sängerin Hain-Schneidtinger) eröffnet. - Den 27. Juni traten die „[[Fürther Neueste Nachrichten]]“, ein politisches Abendblatt, in das Leben, redigirt im Sinne der Fortschrittspartei von [[Buchdrucker]] [[Albrecht Schröder]]. - Am 14. Juli wurde auf der vom Centralausschusse des vierten bayerischen Bundesschießens neuerrichteten, mit Fahnen dekorirten Schießhalle der althergebrachte Zimmermannsspruch abgehalten. Nachdem der Vorsitzende in einer Ansprache dem Erbauer [[Simon Gieß]] volle Anerkennung für den gelungenen Bau gezollt hatte, sprach Zimmerpolier J. Gieß in Versen die üblichen Zimmermannsworte, [...]. [...]. Am 24. Juli entstand der Verein zur Hebung und Pflege der Bienenzucht, unter der Vorstandschaft des Schlauchfabrikanten Jordan. [...]. Die zu Gewinnsten bestimmten, zum Theil schönen und werthvollen Gegenstände für die bei Gelegenheit des Schützenfestes abzuhaltende Verloosung wurden im Rathhaussaale aufgestellt. Es befand sich darunter: ein silbernes Kaffeeservice im Werthe von 450 fl., [...]. [[Eduard Buverrier]] von Paris, Stahlbrillenfabrikant, läßt sich hier nieder den 28. Juli. Am 3. August erwählte das aus dem Handels- und Fabrikrath gebildete Bezirksgremium zum ersten Vorstand den Kaufmann [[Leonhard Münch]], zum zweiten den Fabrikanten J. P. Morgenstern, zum Sekretär Kaufmann [[Jakob Mohr]] und zum Kassier Kaufmann [[Moritz Ulmann]]. [...]. Am 15. August war eine Vorfeier des Schützenfestes. [...]. Den Schluß der Feierlichkeit bildete ein Umzug auf dem Festplatze unter Vorantritt der Musik, worauf sich die Schützen mit den Ehrenfräulein in das Hugel'sche Lokal begaben. [...]. Sonnabend den 21. August, Nachmittags 3 Uhr wurde der Festplatz eröffnet. Von 6 Uhr an producirte sich die vollständige Regimentsmusik des ersten Infanterieregiments König, die eigens von München berufen war, bei ziemlich zahlreichem Publikum. Dirigent derselben war der kgl. Musikmeister [[Wilhelm Siebenkäs]], von hier gebürtig, renommirt wegen seiner künstlerischen Leistungen. [...]. Am 22. August war Tagreveille. Die Häuser waren dekorirt; mit Festons umschlungene hohe Maste bildeten eine Art Eingangspforte am Bahnhof der [[Ludwigseisenbahn]]. [...]. Bei schönem Wetter entwickelte sich um 1 Uhr Nachmittags der Festzug vom Bahnhofvorplatze aus durch die Hauptstraßen der Stadt auf den Festplatz ([[Schießanger]]), wo er um 3 Uhr ankam und an der reich dekorirten Festhalle sich aufstellte, von deren Altane Bürgermeister John in Amtskleidung, umgeben von dem Empfangscomité, die Schützengäste im Namen der Stadt begrüßte. Sodann hielt Schützenmeister Dr. Fronmüller jun. eine Anrede an die Versammlung, hieß die Gäste im Namen des Schützenbundes willkommen, dankte den Spendern von Ehrengaben und brachte dem Könige als Protektor des Bundes ein Hoch aus, welchem die Königshymne folgte. [...]. Die Fahnen senkten sich und lauter Jubel durchzog unter Trompetenklang den Festplatz, der ohngefähr mit 10,000 Personen angefüllt war. Es waren an diesem Tage gegen 7000 Eintrittskarten verkauft worden. Leider störte gegen Abend ein ziemlicher Regen das Fest. [...]. Mittwoch den 25., dem Geburts- und Namenstage des Königs, war Tagreveille mit Kanonensalven, [...] Abends großes Feuerwerk. Der Kunstverein und der Gartenbauverein hatten besondere Ausstellungen veranstaltet, der erstere im neuen Schulgebäude, der letztere im Parterre des Leihhauses. - Donnerstag war Spaziergang auf die alte Veste [...]. An diesem Tage wurde auch ein Wettkampf im Schnellfeuern abgehalten [...]. Sonnabend den 28. war Schluß des Schießens, Sonntag den 29. Frühstück in der englischen Anlage, Nachmittags Preisvertheilung durch den Vorstand der Schützengesellschaft Dr. Fronmüller jun. Der Werth der 423 Preise betrug 8500 fl., wozu König Ludwig 100 Königsdukaten gestiftet hatte. Durch ein Telegramm hatte der König den bayerischen Schützen seinen Gruß entbieten lassen, [...]. Den ersten Preis auf der Standfestscheibe erhielt Heinrich von Fürth, [...] auf der Standindustriescheibe Dachlauer von Fürth, [...]. [...]. Somit schloß dieses Fest, welches das großartigste, meist besuchte, schönste und heiterste von allen war, welche die Stadt bisher gefeiert hatte. - Am 1. September wurde dem Oberrabbiner Dr. Löwi durch Bürgermeister John der ihm vom Könige unter dem 23. August wegens seiner Verdienste um die Stadt und die Gemeinde verliehene Verdienstorden vom heil. Michael überreicht. [...]. An gleichem Tage fand die Ziehung der sogenannten Schützenloose im Rathhaussaale statt. [...]. Die [[Gebrüder Heinrich]] erhielten von der Jury der allgemeinen deutschen Gewerb- und Industrieausstellung in Wittemberg für ihre im Gebiete der Fabrikation von Zinnfiguren anerkannten Leistungen die goldene Medaille zugestellt. [...]. Dem Kunstvereine wurde der Ecksaal des neuen Volksschulgebäudes ([[Hirschengasse]]) auf Ansuchen vom Magistrate bis auf Weiteres überlassen. - Am 13. September fand eine Versammlung hiesiger Katholiken statt, worin die Einführung konfessionell gemischter Volksschulen beantragt wurde. Mitte September erfolgte unter Leitung des Bürgermeisters John eine öffentliche Abstimmung über diese Frage. Von 3000 stimmbefähigten Proteftanten stimmten 1057 für und 66 gegen Einführung der konfessionell-gemischten Schulen, von 577 stimmfähigen Katholiken 283 dafür und 130 dagegen, von 624 stimmberechtigten Israeliten 411 dafür, Niemand dagegen, ebenfo von 32 stimmfähigen Mitgliedern der freireligiösen Gemeinde 25 dafür, Niemand dagegen. - (Die Regierung versagte wegen zu geringer Theilnahme der Einwohner an der Wahl ihre Genehmigung.) - Auf einem Spaziergange nach Leyh am 16. Sept. wurden die Frauen Brunner und Heißelpetz während eines Sturmwindes an der Barriere der Staatseisenbahn durch die Lokomotive erfaßt und schwer verletzt; letztere starb bald darauf. - Am 20. September wurde der in einem Walde nahe bei Küps von Raubmördern erschossene Mehlversteller Konrad Kübler von hier, Vater von acht Kindern, auf hiesigem Kirchhofe begraben. [...]. Am 23. wurde die Aufstellung eines vierten katholischen Schullehrers vom Magistrate genehmigt und die Gasbeleuchtung im christl. [[Hospital]] eingeführt. [...]. Der Magistrat beschloß, den Gehalt der bürgerlichen Magistratsräthe (100 fl. für Jahr und Person) künftig in Wegfall kommen zu lassen und die Zahl der Magistratsräthe von 10 auf 12, die der Gemeindebevollmächtigten von 30 auf 36 zu erhöhen. - Am 8. Oktober Abends 8 Uhr erstach eine erst kürzlich von der Strafanstalt in Sulzbach zurückgekommene Person, die abgeschiedene Maurergesellenfrau [[Sophie Ott]], ihren Liebhaber, den Metallschlägergesellen Friedrich Jordan von Nürnberg, im Wirthshause [[zur silbernen Kanne]], weil er ihrer Aufforderung, mit ihr nach Hause zu gehen, nicht Folge leisten wollte. (Ottin wurde am 6. Dezember vom Schwurgerichte zu 2 1/2 jährigem Gefängniß verurtheilt.) - Am 18. Oktober Morgens 9 Uhr fand die feierliche Einweihung des neuen Schulhauses in der [[Hirschengasse]], erbaut von Baurath Friedreich, statt, [...]. [...]. Das evangelische Wittwenhaus „[[Carolinenstift]]" wurde mit Genehmigung des Königs aus der Pfarrei [[Poppenreuth]] in die Stadtpfarrei Fürth umgepfarrt. [...]. Am 9. Nov. hielt in der vom Arbeiterverein „Zukunft“ berufenen Volksversammlung im grünen Baum der Reichtstagsabgeordnete Bebel, Drechslermeister aus Leipzig, bei überfüllten Räumen einen Vortrag über „Streben und Ziele der social-demokratischen Arbeiterpartei“. - Der [[Gewerbverein]] bestimmte einen Jahresbeitrag von 200 fl. für das in Nürnberg zu errichtende bayerische Gewerbemuseum. - Die Ludwigsbahngesellschaft erbaute eine Wagenremise auf der Südseite des Fürther Bahnhofes. Die Beschwerden mehrerer Bewohner der [[Königswarterstraße]] gegen dieses Unternehmen waren von der K. Regierung als ungerechtfertigt abgewiesen worden. -  Am 4. November bildete sich der „Kaufmännische Verein“; zu Vorständen wurden gewählt [[Moritz Böhm]] und H. Hornschuch, zum Sekretär L. Kirschbaum, zum Kassier A. Mayer. - Am 9. November wurde Kaufmann [[Heinrich Hornschuch]] statt des nach Nürnberg übergesiedelten Kaufmanns [[Christoph Tauber]] Ergänzungsrichter bei dem Handelsgericht. - Bei der am 18. November stattgehabten Wahl für den Landtag wurden von 45 Wahlmännern 32 der demokratischen und 13 der Fortschrittspartei Angehörige gewählt. Im Wahlbezirke Fürth-Erlangen wurden Abgeordnete: [...] Ersatzleute Rechtsrath Aldinger von Fürth, Pfann von [[Poppenreuth]] [...]. - Am 31. Okt. zersprang der Dampfkessel der Neubauer'schen Broncefarbenfabrik, wodurch eine Anzahl Arbeiter mehr oder minder erhebliche, zum Theil tödtliche Verletzungen erlitten. - An Stelle des am 13. Nov. verstorbenen Magistatsrathes [[Nikolaus Grubert]] wurde der Ersatzmann Kaufmann [[Konrad Heinrich]] in das Magistratskollegium einberufen. - Zu bürgerlichen Magistratsräthen wurden am 13. Dezember gewählt: Dr. Grünsfeld, kgl. Wechselnotar; [[Sigmund Tailor]], Privatier; [[Max Neubauer]], [[Kaufmann]]; [[Daniel Waldmann]], [[Drechslermeister]]; J. Ph. Streng, [[Fabrikant]]; [[Friedrich Fleischauer]], [[Apotheker]]; [[Julius Volkhardt]], [[Buchdrucker]]; [[Andreas Huß]], Vergolder; [[Joseph Hesse]], [[Lithograph]]; [[Johann Siebenkäs]], Privatier; [[Matthäus Schelter]], [[Zimmermeister]]. - Baumeister Wilh. [[Evora]] erbaute sich in diesem Jahre ein Wohnhaus an der Ludwigseisenbahn (Königswarterstr. Nr. 4). - Von dem Gemeindekollegium wurde Dr. Landmann zum ersten, [[Konrad Hirt]] zum zweiten Vorstande gewählt; zum Mitgliede des Landrathes von den beiden Gemeindekollegien Bankier S. [[Berolzheimer]], zum Ersatzmann Brauereibesitzer J. [[Humbser]]. [...]. Am letzten Dezember schied Rechtsrath Aldinger aus dem Magistrate. [...]. Auch schloß das Landwehrregiment seine Funktion mit diesem Tage, nachdem am 21. Dezember die Auflösung der Landwehr in Bayern vom Könige befohlen werden war. - Stiftung: Privatiers-Wittwe Margretha Mayer stiftete 600 fl. zu wohlthätigen Zwecken. - Neubauten: 18 Wohnhäuser, darunter ein zweistöckiges Fabrikgebäude zum [[Spiegelbelegen]] von [[Bernhard Bach]] an der Ecke der Kirchen- und Bahnhofstraße Nr. 12. - Frequenz der [[Ludwigs-Eisenbahn]]: 931,874 Passagiere [...]. Die sämmtlichen Ausgaben der Stadtverwaltung betrugen 122,530 fl. 18 kr., die Einnahme 118,288 fl. 44 kr. [...]. Der Krankenstand im christlichen Hospitale betrug im Jahre 1869 1345; 265 der Kranken waren in Fürth, 1080 auswärts geboren. [...]. Ende 1869 begründeten Anton Friedr. Götz und G. Stumpner und Söhne eine Faßfabrik mit Dampfbetrieb, Blumenstr. Nr. 43. - Lokalstatistik. Geboren wurden 1001 Kinder; gestorben sind 738. [...]. Zur Beaufsichtigung der Anlagen und der in denselben vorzunehmenden Arbeiten wurde durch Beschluß vom 3. Juli 1869 ein städtischer Gärtner aufgestellt und demselben in dem der Gemeinde gehörigen früher Hüttner'schen Anwesen eine Wohnung eingeräumt. [...].. <ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 368</ref>
 
:''[...]. Im Anwesen der Filzfabrikanten Gebrüder Weil an der [[Nürnberger Landstraße]] kam am 27. Januar Feuer aus, welches das Lagerhaus nebst Inhalt verzehrte. - Am 30. Jan. starb Notar [[Christian Toussaint]]. [...]. Am 1. Februar Morgens gegen 3 Uhr entstand im Hofgebäude des Mannheimer'schen Hauses am [[Königsplatz]] ein Brand, welcher den Dachstuhl zerstörte. [...]. Der [[Gewerbverein]] errichtete einen Zeichenkurs für Frauenzimmer unter Leitung des Zeichenlehrers Kriegbaum von hier. [...]. Gegen den Antrag, der bei dem Magistrat gestellt wurde, den christlichen [[Friedhof]] an der Vorderseite bis zur Auferstehungskirche zurückzuverlegen, bildete sich starke Opposition in der Bürgerschaft. [...]. Am 8. März verzichtete der [[Magistrat]] [...] nach lebhafter Diskussion auf die Rückverlegung des Kirchhofes. [[Peter Herch]], Kunst- und Handelsgärntner von Wachendorf, läßt sich hier nieder am 5. März. - Eine am 8. März von der socialdemokratischen Partei im Saale des [[Hotel Kütt]] veranlaßte Arbeiterversammlung war stark besucht, mußte aber wegen Störungen bei der Wahl eines Vorsitzenden polizeilich geschlossen werden. - Am 16. März starb, 79 Jahre alt, Joh. Simon Günthermann, Todtengräber und Kirchner, welche Stellen er seit [[1816]] und [[1826]] bekleidete, nachdem er die Feldzüge von [[1809]] bis [[1815]] mitgemacht hatte. [...]. Den 17. März starb hier Eugen Gös, Landgerichtsassessor [...]. - Der zweite Pfarrer an der [[Michaelskirche]] Lippert wurde zum ersten Pfarrer und Dekan in Altdorf befördert. An seine Stelle rückte Pfarrer Götz im Oktober vor. - Am 6. April starb Rentbeamter Karl Pramböck; am 7. wurde Advokatenconcipient [[Julius Berolzheimer]] von hier an die neuerrichtete Advokatenstelle befördert. - Zum vierten in Fürth abzuhaltenden bayerischen Schützenfeste gewährte der König einen Festbeitrag von 100 Dukaten, bestimmt zu Preisen für die Mitglieder des bayerischen Schützenvereins. - [...] als dritter rechtskundiger Magistratsrath wurde am 21. April Rechtspraktikant [[Friedrich Langhans]] aus Nürnberg landesherrlich bestätigt. Den 28. April fand im großen Rathhaussaale die Installation des neuernannten Stadtcommissärs und Bezirksamtmannes Matth. Friedrich Alexander Schütz [...] statt. [...]. Bei der Landtagsabgeordnetenwahl machten 2026 Wähler von ihrem Wahlrechte Gebrauch; 1385 Stimmen fielen auf Mitglieder der demokratischen Partei, 641 auf solche von der Fortschrittspartei. Beide Parteien hatten sich vorher in Journalen und Versammlungen hart bekämpft. Advokat Kronacher wurde von der demokratischen Partei am 11. Mai als Landtagsabgeordneter vorgeschlagen. [...]. Am 23. Mai wurde der bisherige magistratische Kassaofficiant Griesbauer von den gemeindlichen Kollegien zum Verwalter des neuorganisirten Leihhauses und zum Sparkassenkassier gewählt. - Am 7. Juni kam Postofficial Karl Fix an die Stelle des zum Postverwalter in Kaiserslautern beförderten Postofficialen Hermann Blaß. - Am 10. Juni forderte der Volksverein zur Unterzeichnung einer Adresse an den Magistrat auf, worin derselbe ersucht wurde, bei dem Inslebentreten der neuen Gemeindeordnung das Bürgerrecht künftig unentgeltlich zu ertheilen. - An gleichem Tage wurde die Absteckung eines zweiten Badeplatzes an der [[Rednitz]] in der Nähe des [[Schießanger]]s vom Magistrate beschloffen. - Hinter dem Friedhofe, an der Pegnitz aufwärts, wurde eine neue Anlage begründet. - [[Maurermeister]] Korn feierte in diesem Monate ein seltenes Jubiläum mit dem Richtfeste des Haubrich'schen Neubaues in der [[Blumenstraße]]. Es war dies das 50. dreistöckige Wohnhaus, welches derselbe während seiner 27jährigen Thätigkeit als Maurermeister in Fürth aufführte. - Am 19. Juni wurde das in dem Hohlweg'schen Garten ([[Nürnberger Landstraße]] Nr. 89) errichtete Sommertheater unter Leitung des bisherigen Dirigenten des Sommertheaters in der Tullnau bei Nürnberg, Louis Zinker, mit: „Das Versprechen hinterm Herd“ (Gastspiel der Sängerin Hain-Schneidtinger) eröffnet. - Den 27. Juni traten die „[[Fürther Neueste Nachrichten]]“, ein politisches Abendblatt, in das Leben, redigirt im Sinne der Fortschrittspartei von [[Buchdrucker]] [[Albrecht Schröder]]. - Am 14. Juli wurde auf der vom Centralausschusse des vierten bayerischen Bundesschießens neuerrichteten, mit Fahnen dekorirten Schießhalle der althergebrachte Zimmermannsspruch abgehalten. Nachdem der Vorsitzende in einer Ansprache dem Erbauer [[Simon Gieß]] volle Anerkennung für den gelungenen Bau gezollt hatte, sprach Zimmerpolier J. Gieß in Versen die üblichen Zimmermannsworte, [...]. [...]. Am 24. Juli entstand der Verein zur Hebung und Pflege der Bienenzucht, unter der Vorstandschaft des Schlauchfabrikanten Jordan. [...]. Die zu Gewinnsten bestimmten, zum Theil schönen und werthvollen Gegenstände für die bei Gelegenheit des Schützenfestes abzuhaltende Verloosung wurden im Rathhaussaale aufgestellt. Es befand sich darunter: ein silbernes Kaffeeservice im Werthe von 450 fl., [...]. [[Eduard Buverrier]] von Paris, Stahlbrillenfabrikant, läßt sich hier nieder den 28. Juli. Am 3. August erwählte das aus dem Handels- und Fabrikrath gebildete Bezirksgremium zum ersten Vorstand den Kaufmann [[Leonhard Münch]], zum zweiten den Fabrikanten J. P. Morgenstern, zum Sekretär Kaufmann [[Jakob Mohr]] und zum Kassier Kaufmann [[Moritz Ulmann]]. [...]. Am 15. August war eine Vorfeier des Schützenfestes. [...]. Den Schluß der Feierlichkeit bildete ein Umzug auf dem Festplatze unter Vorantritt der Musik, worauf sich die Schützen mit den Ehrenfräulein in das Hugel'sche Lokal begaben. [...]. Sonnabend den 21. August, Nachmittags 3 Uhr wurde der Festplatz eröffnet. Von 6 Uhr an producirte sich die vollständige Regimentsmusik des ersten Infanterieregiments König, die eigens von München berufen war, bei ziemlich zahlreichem Publikum. Dirigent derselben war der kgl. Musikmeister [[Wilhelm Siebenkäs]], von hier gebürtig, renommirt wegen seiner künstlerischen Leistungen. [...]. Am 22. August war Tagreveille. Die Häuser waren dekorirt; mit Festons umschlungene hohe Maste bildeten eine Art Eingangspforte am Bahnhof der [[Ludwigseisenbahn]]. [...]. Bei schönem Wetter entwickelte sich um 1 Uhr Nachmittags der Festzug vom Bahnhofvorplatze aus durch die Hauptstraßen der Stadt auf den Festplatz ([[Schießanger]]), wo er um 3 Uhr ankam und an der reich dekorirten Festhalle sich aufstellte, von deren Altane Bürgermeister John in Amtskleidung, umgeben von dem Empfangscomité, die Schützengäste im Namen der Stadt begrüßte. Sodann hielt Schützenmeister Dr. Fronmüller jun. eine Anrede an die Versammlung, hieß die Gäste im Namen des Schützenbundes willkommen, dankte den Spendern von Ehrengaben und brachte dem Könige als Protektor des Bundes ein Hoch aus, welchem die Königshymne folgte. [...]. Die Fahnen senkten sich und lauter Jubel durchzog unter Trompetenklang den Festplatz, der ohngefähr mit 10,000 Personen angefüllt war. Es waren an diesem Tage gegen 7000 Eintrittskarten verkauft worden. Leider störte gegen Abend ein ziemlicher Regen das Fest. [...]. Mittwoch den 25., dem Geburts- und Namenstage des Königs, war Tagreveille mit Kanonensalven, [...] Abends großes Feuerwerk. Der Kunstverein und der Gartenbauverein hatten besondere Ausstellungen veranstaltet, der erstere im neuen Schulgebäude, der letztere im Parterre des Leihhauses. - Donnerstag war Spaziergang auf die alte Veste [...]. An diesem Tage wurde auch ein Wettkampf im Schnellfeuern abgehalten [...]. Sonnabend den 28. war Schluß des Schießens, Sonntag den 29. Frühstück in der englischen Anlage, Nachmittags Preisvertheilung durch den Vorstand der Schützengesellschaft Dr. Fronmüller jun. Der Werth der 423 Preise betrug 8500 fl., wozu König Ludwig 100 Königsdukaten gestiftet hatte. Durch ein Telegramm hatte der König den bayerischen Schützen seinen Gruß entbieten lassen, [...]. Den ersten Preis auf der Standfestscheibe erhielt Heinrich von Fürth, [...] auf der Standindustriescheibe Dachlauer von Fürth, [...]. [...]. Somit schloß dieses Fest, welches das großartigste, meist besuchte, schönste und heiterste von allen war, welche die Stadt bisher gefeiert hatte. - Am 1. September wurde dem Oberrabbiner Dr. Löwi durch Bürgermeister John der ihm vom Könige unter dem 23. August wegens seiner Verdienste um die Stadt und die Gemeinde verliehene Verdienstorden vom heil. Michael überreicht. [...]. An gleichem Tage fand die Ziehung der sogenannten Schützenloose im Rathhaussaale statt. [...]. Die [[Gebrüder Heinrich]] erhielten von der Jury der allgemeinen deutschen Gewerb- und Industrieausstellung in Wittemberg für ihre im Gebiete der Fabrikation von Zinnfiguren anerkannten Leistungen die goldene Medaille zugestellt. [...]. Dem Kunstvereine wurde der Ecksaal des neuen Volksschulgebäudes ([[Hirschengasse]]) auf Ansuchen vom Magistrate bis auf Weiteres überlassen. - Am 13. September fand eine Versammlung hiesiger Katholiken statt, worin die Einführung konfessionell gemischter Volksschulen beantragt wurde. Mitte September erfolgte unter Leitung des Bürgermeisters John eine öffentliche Abstimmung über diese Frage. Von 3000 stimmbefähigten Proteftanten stimmten 1057 für und 66 gegen Einführung der konfessionell-gemischten Schulen, von 577 stimmfähigen Katholiken 283 dafür und 130 dagegen, von 624 stimmberechtigten Israeliten 411 dafür, Niemand dagegen, ebenfo von 32 stimmfähigen Mitgliedern der freireligiösen Gemeinde 25 dafür, Niemand dagegen. - (Die Regierung versagte wegen zu geringer Theilnahme der Einwohner an der Wahl ihre Genehmigung.) - Auf einem Spaziergange nach Leyh am 16. Sept. wurden die Frauen Brunner und Heißelpetz während eines Sturmwindes an der Barriere der Staatseisenbahn durch die Lokomotive erfaßt und schwer verletzt; letztere starb bald darauf. - Am 20. September wurde der in einem Walde nahe bei Küps von Raubmördern erschossene Mehlversteller Konrad Kübler von hier, Vater von acht Kindern, auf hiesigem Kirchhofe begraben. [...]. Am 23. wurde die Aufstellung eines vierten katholischen Schullehrers vom Magistrate genehmigt und die Gasbeleuchtung im christl. [[Hospital]] eingeführt. [...]. Der Magistrat beschloß, den Gehalt der bürgerlichen Magistratsräthe (100 fl. für Jahr und Person) künftig in Wegfall kommen zu lassen und die Zahl der Magistratsräthe von 10 auf 12, die der Gemeindebevollmächtigten von 30 auf 36 zu erhöhen. - Am 8. Oktober Abends 8 Uhr erstach eine erst kürzlich von der Strafanstalt in Sulzbach zurückgekommene Person, die abgeschiedene Maurergesellenfrau [[Sophie Ott]], ihren Liebhaber, den Metallschlägergesellen Friedrich Jordan von Nürnberg, im Wirthshause [[zur silbernen Kanne]], weil er ihrer Aufforderung, mit ihr nach Hause zu gehen, nicht Folge leisten wollte. (Ottin wurde am 6. Dezember vom Schwurgerichte zu 2 1/2 jährigem Gefängniß verurtheilt.) - Am 18. Oktober Morgens 9 Uhr fand die feierliche Einweihung des neuen Schulhauses in der [[Hirschengasse]], erbaut von Baurath Friedreich, statt, [...]. [...]. Das evangelische Wittwenhaus „[[Carolinenstift]]" wurde mit Genehmigung des Königs aus der Pfarrei [[Poppenreuth]] in die Stadtpfarrei Fürth umgepfarrt. [...]. Am 9. Nov. hielt in der vom Arbeiterverein „Zukunft“ berufenen Volksversammlung im grünen Baum der Reichtstagsabgeordnete Bebel, Drechslermeister aus Leipzig, bei überfüllten Räumen einen Vortrag über „Streben und Ziele der social-demokratischen Arbeiterpartei“. - Der [[Gewerbverein]] bestimmte einen Jahresbeitrag von 200 fl. für das in Nürnberg zu errichtende bayerische Gewerbemuseum. - Die Ludwigsbahngesellschaft erbaute eine Wagenremise auf der Südseite des Fürther Bahnhofes. Die Beschwerden mehrerer Bewohner der [[Königswarterstraße]] gegen dieses Unternehmen waren von der K. Regierung als ungerechtfertigt abgewiesen worden. -  Am 4. November bildete sich der „Kaufmännische Verein“; zu Vorständen wurden gewählt [[Moritz Böhm]] und H. Hornschuch, zum Sekretär L. Kirschbaum, zum Kassier A. Mayer. - Am 9. November wurde Kaufmann [[Heinrich Hornschuch]] statt des nach Nürnberg übergesiedelten Kaufmanns [[Christoph Tauber]] Ergänzungsrichter bei dem Handelsgericht. - Bei der am 18. November stattgehabten Wahl für den Landtag wurden von 45 Wahlmännern 32 der demokratischen und 13 der Fortschrittspartei Angehörige gewählt. Im Wahlbezirke Fürth-Erlangen wurden Abgeordnete: [...] Ersatzleute Rechtsrath Aldinger von Fürth, Pfann von [[Poppenreuth]] [...]. - Am 31. Okt. zersprang der Dampfkessel der Neubauer'schen Broncefarbenfabrik, wodurch eine Anzahl Arbeiter mehr oder minder erhebliche, zum Theil tödtliche Verletzungen erlitten. - An Stelle des am 13. Nov. verstorbenen Magistatsrathes [[Nikolaus Grubert]] wurde der Ersatzmann Kaufmann [[Konrad Heinrich]] in das Magistratskollegium einberufen. - Zu bürgerlichen Magistratsräthen wurden am 13. Dezember gewählt: Dr. Grünsfeld, kgl. Wechselnotar; [[Sigmund Tailor]], Privatier; [[Max Neubauer]], [[Kaufmann]]; [[Daniel Waldmann]], [[Drechslermeister]]; J. Ph. Streng, [[Fabrikant]]; [[Friedrich Fleischauer]], [[Apotheker]]; [[Julius Volkhardt]], [[Buchdrucker]]; [[Andreas Huß]], Vergolder; [[Joseph Hesse]], [[Lithograph]]; [[Johann Siebenkäs]], Privatier; [[Matthäus Schelter]], [[Zimmermeister]]. - Baumeister Wilh. [[Evora]] erbaute sich in diesem Jahre ein Wohnhaus an der Ludwigseisenbahn (Königswarterstr. Nr. 4). - Von dem Gemeindekollegium wurde Dr. Landmann zum ersten, [[Konrad Hirt]] zum zweiten Vorstande gewählt; zum Mitgliede des Landrathes von den beiden Gemeindekollegien Bankier S. [[Berolzheimer]], zum Ersatzmann Brauereibesitzer J. [[Humbser]]. [...]. Am letzten Dezember schied Rechtsrath Aldinger aus dem Magistrate. [...]. Auch schloß das Landwehrregiment seine Funktion mit diesem Tage, nachdem am 21. Dezember die Auflösung der Landwehr in Bayern vom Könige befohlen werden war. - Stiftung: Privatiers-Wittwe Margretha Mayer stiftete 600 fl. zu wohlthätigen Zwecken. - Neubauten: 18 Wohnhäuser, darunter ein zweistöckiges Fabrikgebäude zum [[Spiegelbelegen]] von [[Bernhard Bach]] an der Ecke der Kirchen- und Bahnhofstraße Nr. 12. - Frequenz der [[Ludwigs-Eisenbahn]]: 931,874 Passagiere [...]. Die sämmtlichen Ausgaben der Stadtverwaltung betrugen 122,530 fl. 18 kr., die Einnahme 118,288 fl. 44 kr. [...]. Der Krankenstand im christlichen Hospitale betrug im Jahre 1869 1345; 265 der Kranken waren in Fürth, 1080 auswärts geboren. [...]. Ende 1869 begründeten Anton Friedr. Götz und G. Stumpner und Söhne eine Faßfabrik mit Dampfbetrieb, Blumenstr. Nr. 43. - Lokalstatistik. Geboren wurden 1001 Kinder; gestorben sind 738. [...]. Zur Beaufsichtigung der Anlagen und der in denselben vorzunehmenden Arbeiten wurde durch Beschluß vom 3. Juli 1869 ein städtischer Gärtner aufgestellt und demselben in dem der Gemeinde gehörigen früher Hüttner'schen Anwesen eine Wohnung eingeräumt. [...].. <ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 368</ref>
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==Zeitgenössische Beschreibung der Stadt Fürth==
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:''Zwei Poststunden von Nürnberg in nordwestlicher Richtung entfernt liegt die durch ihren Gewerbfleiß bekannte Stadt Fürth, die auf der beide Städte verbindenden Ludwigs-Eisenbahn in einer kleinen Viertelstunde zu erreichen ist. Fürth liegt zwischen den beiden Flüssen Pegnitz und Rednitz, welche sich in kurzer Entfernung von der Stadt unterhalb des Schießangers vereinigen und die Regnitz bilden. [...]. Durch den rastlosen Fleiß seiner Bewohner, deren Zahl seit jener Zeit fortwährend zunahm, wurden Handel und Gewerbe so gehoben, daß Fürth nun zu den ersten Städten Bayerns zählt und allerwärts seines industriellen Strebens wegen bekannt und geachtet ist. Fürth zählt nun 23,300 Einwohner, darunter 16,560 Protestanten, 2160 Katholiken, an 200 freie Christen und über 4000 Israeliten. Es bestehen an 100 Großhandlungsfirmen und an 800 Detailhandlungen. Der Güterversandt beträgt über 500,000 Centner jährlich und der Handel von Fürth hat sich außer dem Gebiete des Zollvereins bereits in Oesterreich und Italien mit Leder, in England und Rußland mit Hopfen, mit Spiegelglas und Manufakturwaaren in Nord- und Südamerika, Ost- und Westindien Absatzquellen eröffnet. Bei den 2200 selbstständigen Gewerben wird die Produktion meist fabrikmäßig betrieben. Unter den hier gefertigten Erzeugnissen ragen besonders hervor Spiegelgläser und Spiegel, ...<ref>''Nürnberg-Fürth: Zuverlässiger Fremdenführer durch die Schwesterstädte und deren Umgebung...", Nürnberg, 1869, S. 25 ff - [https://opacplus.bsb-muenchen.de/metaopac/search?View=default&db=100&id=BV020340900 online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref>
    
==Bilder==
 
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