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==Fronmüllerchronik==
 
==Fronmüllerchronik==
:''Am 2. Januar wurden zu Vorständen der israelit. Kultusgemeinde gewählt: [[Moritz Feistmann]], [[Kaufmann]], Dr. [[Wolf Gunzenhäuser]], [[Rechtsanwalt]], und [[Wilhelm Berlin]], Kaufmann. Ersatzleute wurden [[Max Karl Königsberger]], Kaufmann, und [[Max Fleischmann]], [[Fabrikant]]. [...]. Vom 6. Januar an wurde probeweise auf dem Zahlkastenwagen der Nürnberg-Fürther Straßenbahn die 10 Pfg.-Einheits-Taxe eingeführt; jedoch als nicht durchführbar wieder sistirt. - Neugewählt wurden als Armenpflegschaftsräthe die Herren [[Paul Sigmund Hengelein]], Wirth, [[Georg Wolfgang Scheidig]], Damenkleidermacher, [[Karl Wurzmann]], [[Restaurateur]]. Am 10. Jan. starb Frau Marg. Bald, geb. Haußel, Privatierswittwe dahier im 78. Lebensjahre, mit Hinterlassung wohlthätiger Stiftungen. - [[Adolf Prager]] und [[Hans Humbser]], Vorstände des Kasino. [...]. [[Bernahrd Binswanger]], Mitinhaber einer Spiegelfabrik, ausgezeichneter Bariton. [...]. In der Magistratssitzung vom 22. Januar wurde mit allen gegen 2 Stimmen (Hesse und Waßmuth) beschlossen, die Wasserleitung nach dem Thiem'sche Projekte in Angriff zu nehmen, welchem Beschlusse am 27. Januar auch das Gemeindekollegium mit allen gegen 7 Stimmen beipflichtete. Haubrich hatte beantragt, noch eine andere technische Autorität zu Rathe zu ziehen. - Am 30. Januar starb Joh. Michael Fuchs, Privatier, früher Mitglied des Magistratskollegiums. - Den 3. Februar wurde die Möbel- und Spiegelfabrik von [[Hans Ammersdörfer]] und [[Fritz Haas]], [[Königsstraße]] Nr. 90 gegründet. - Am 5. Febr. erfolgte die Genehmigung zur Ausführung der Telephonanlage Nürnberg-Fürth nach den vorgelegten Plänen und Kostenvoranschlägen. - Am gleichen Tage erfolgte die Anmeldung der Herm. Rosenbaum'schen Schirmstockfabrik, Gebhardstr. 1.   
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:''Am 2. Januar wurden zu Vorständen der israelit. Kultusgemeinde gewählt: [[Moritz Feistmann]], [[Kaufmann]], Dr. [[Wolf Gunzenhäuser]], [[Rechtsanwalt]], und [[Wilhelm Berlin]], Kaufmann. Ersatzleute wurden [[Max Karl Königsberger]], Kaufmann, und [[Max Fleischmann]], [[Fabrikant]]. [...]. Vom 6. Januar an wurde probeweise auf dem Zahlkastenwagen der Nürnberg-Fürther Straßenbahn die 10 Pfg.-Einheits-Taxe eingeführt; jedoch als nicht durchführbar wieder sistirt. - Neugewählt wurden als Armenpflegschaftsräthe die Herren [[Paul Sigmund Hengelein]], Wirth, [[Georg Wolfgang Scheidig]], Damenkleidermacher, [[Karl Wurzmann]], [[Restaurateur]]. Am 10. Jan. starb Frau Marg. Bald, geb. Haußel, Privatierswittwe dahier im 78. Lebensjahre, mit Hinterlassung wohlthätiger Stiftungen. - [[Adolf Prager]] und [[Hans Humbser]], Vorstände des Kasino. [...]. [[Bernahrd Binswanger]], Mitinhaber einer Spiegelfabrik, ausgezeichneter Bariton. [...]. In der Magistratssitzung vom 22. Januar wurde mit allen gegen 2 Stimmen (Hesse und Waßmuth) beschlossen, die Wasserleitung nach dem Thiem'sche Projekte in Angriff zu nehmen, welchem Beschlusse am 27. Januar auch das Gemeindekollegium mit allen gegen 7 Stimmen beipflichtete. Haubrich hatte beantragt, noch eine andere technische Autorität zu Rathe zu ziehen. - Am 30. Januar starb Joh. Michael Fuchs, Privatier, früher Mitglied des Magistratskollegiums. - Den 3. Februar wurde die Möbel- und Spiegelfabrik von [[Hans Ammersdörfer]] und [[Fritz Haas]], [[Königsstraße]] Nr. 90 gegründet. - Am 5. Febr. erfolgte die Genehmigung zur Ausführung der Telephonanlage Nürnberg-Fürth nach den vorgelegten Plänen und Kostenvoranschlägen. - Am gleichen Tage erfolgte die Anmeldung der Herm. Rosenbaum'schen Schirmstockfabrik, Gebhardstr. 1. - Landgerichtsdirektor Dotterweich wurde in den Ruhestand versetzt; [...]. Am 12. Februar wurde die Spiegelglas- und Zinnfolienfabrik von Louis, Meier und [[Wolf Bechmann]] eröffnet (unt. Flößaustr. und Blumenstr. Nr. 16). [...]. Am 12. Febr. starb Franz Wibel, Kgl. Amtsgerichtssekretär zu Fürth, im Alter von 32 Jahren, nachdem ihm seine Gattin erst vor drei Wochen im Tode vorausgegangen war. - Oberzollinspektor Dr. Friedr. Heldrich, 50 Jahre alt, starb am 15. Febr. und wurde in Erlangen beerdigt. [...]. Die Erzeugung von Salvatorbier setzt einige unserer Brauer in besondere Bewegung, nicht minder der Ausschank desselben das Publikum; das Liter 40 Pfg. [...]. Auch in hiesiger Stadt hat sich ein Gartenbauverein aufs Neue gebildet. Unsere anerkannt tüchtigen Kunstgärtner haben im Bunde mit den Gartenbesitzern und Blumenfreunden denselben wieder ins Leben gerufen. - Aus Anlaß seines 76. Geburtstages hat das Ehrenmitglied unserer Stadt, Dr. [[Wilhelm Königswarter]], die Summe von 3500 M. Zu technisch-industriellen oder philantropischen Zwecken gestiftet. [...]. Am 15. März fand ein Kirchenkonzert vom hiesigen Kirchenchor zum Besten des Baufonds einer dritten evangelischen Kirche in der Michaelskirche statt. [...]. Die feindliche Stimmung Stimmung gegen das Projekt, welches die [[Ludwigseisenbahngesellschaft]] bezüglich des Baues der Einsteighalle aufgestellt hatte, führte am 17. in der Sitzung des Magistrates zu keinem günstigen Resultate und wurde beschlossen, das verlangte Areal nicht abzutreten. [...]. Die von Dr. Wilh. Königswarter zu technisch-industriellen oder philantropischen Zwecken ausgesetzte Summe von 3500 M. beantragte Lieser in der am 26. März abgehaltenen Magistratssitzung als Fonds zur Erbauung eines Waisenhauses anzulegen, während Eckart den Antrag stellt, solche dem Jugenderziehungsverein als Fond zur Gründung eines eigenen Heims zuzuweisen. Der letztere Antrag wurde angenommen. [...]. Die vierte protest. Pfarrstelle dahier ist dem Pfarrer Volkert in Großgründlach verliehen worden. [...]. S. Bing, chromolithographische Anstalt, Luxuspapierfabrikant. Untere [[Flößaustraße]] Nr. 5. [...]. In der am 28. April abgehaltenen Generalversammlung wurden für den aus Altersrücksicht abgetretenen Dr. Fronmüller als erster Vorstand Kommerzienrath Ullmann gewählt, als zweiter Vorstand Rektor Brunotte, als Sekretär Fabrikant Schildknecht, als Kassier Gaswerksdirektor Lindemann. In den Ausschuß wurden neu gewählt: Fabrikant [[Fritz Scheidig]], [[Lithograph]] Laun und [[Buchbinder]] Voit. [...]. Am 6. Mai starb im 64. Lebensjahre [[Maximilian Reck]], der Direktor des Nürnberg-Fürther Stadttheaters, welches derselbe in einem mehr als 25jährigen Zeitraume auf eine höchst respektable Stufe unter allgemeiner Anerkennung gebracht hatte. Dessen Sohn [[Hans Reck]] übernimmt die Theaterdirektion. - In der Magistratssitzung vom 7. Mai veröffentlicht Bürgermeister Langhans eine Regierungsentschließung des Inhalts, daß man mit Bedauern von dem Scheitern der Verhandlungen zwischen [[Ludwigsbahn]] und Magistrat Kenntniß genommen und im Interesse der Ludwigseisenbahn die Instruktion einer Baulinie für angezeigt halte. Der Magistrat beschließt hierauf, daß zur Instruktion der Baulinie kein Anlaß vorliege und daß er als Verwalter des Gemeindevermögens nicht gesonnen sei, das verlangte Areal von 0,95 M. abzutreten, die Ludwigsbahn überhaupt ihr Gesuch wieder zurückgezogen habe. [...]. Auf Ansuchen des südwestlichen Vorstadtvereins hat der Magistrat beschlossen, mit einem Kostenaufwand von 1000 M., wovon dieser Verein die Hälfte zu bezahlen hat, am Spital einen 1 1/2 Meter breiten Fußweg von der [[Schwabacher Straße]] zum Staatsbahnhofe zu schaffen. Auf die Erinnerungen gegen dieses Projekt in der Sitzung des Gemeindekollegiums von Seite des Hospitalarztes Dr. Degen wurde dasselbe mit 13 gegen 11 Stimmen abgelehnt. [...]. Am 15. Mai starb der pensionierte k. Gerichtsschreiber Johann Wilhelm Grill im 70. Lebensjahre. [...]. Der Medizinalrath Dr. Fronmüller wurde am 20 Mai zum Ehrenpräsidenten des Gewerbvereines in Anerkennung seines 42jährigen ununterbrochenen Wirkens ernannt und durch eine Deputation des Vereins, an deren Spitze der Kommerzienrath [[Siegfried Ullmann]], die bezügliche Urkunde, eine durch Prof. Grünewald mit Aquarallmalerei ausgeführte, in einer Prachtmappe aus braunem Sammt mit silbernem Beschlag, silbernem Lorberkranz und Initialen aus den geübten Händen des Buchbindermeisters Voit hervorgangen, überreicht. [...]. Am 22. Mai starb der [[Kunstdrechsler]] Joh. Jakob Gießwein, Mitglied des Gemeindekollegiums. Sein Nachfolger war [[Feingoldschläger]] [[Georg Leonhard Meier]]. [...]. Die anläßlich der am 23. Mai stattgefunden Lehrlingsarbeitenausstellung zusammengetretene Prüfungskommission beurtheilte und prämiirte von den ausgestellten 56 Arbeiten [...]. 1) Paul Gulden, Schlosserlehrling, 2) Georg Wendler, Elfenbeingraveurslehrling, 3) Fr. Engelhardt, Werkzeugmacherslehrling, 4) Georg Schramm, Möbelschreinerslehrling, 5) Gg. Walter, Mechanikerslehrling, 6) Karl Wiedemann, Seilerslehrling; [...]. Am Sonntag den 24. Mai wurde der Privatier [[Johann Philipp Farnbacher]] in seinem noch nicht vollendeten 69. Lebensjahre beerdigt. Derselbe war seiner Zeit Magistratsrath gewesen. [...]. Am 1. Juni hat die Glasberufsgenossenschaft, die das ganze deutsche Reich umfaßt, ihre erste Genossenschaftsversammlung in Berlin abgehalten. [...]. In den provisorischen Vorstand waren folgende Personen gewählt worden: [...] [[Paul Winkler]] in Fürth, [...]. [...]. In der Sitzung des Stadtmagistrates vom 11. Juni wurde eine Entschließung des Kultusministeriums bekannt gegeben, wonach das protest. Dekanat Zirndorf bis auf Weiteres in Fürth verwaltet und die Verwesung dem zweiten Pfarrer Böhner dahier übertragen wird. [...]. Am 13. Juni wurde die Baumwollenwaarenfabrik von [[Jean Spiegel]] und H. Ruckdäschel angemeldet (obere Karolinenstr. Nr. 24). [...]. In der Magistratssitzung vom 18. Juni ist eine Eingabe des Direktoriums der Ludwigseisenbahngesellschaft eingelaufen des Inhalts, daß man sich, mit Rücksicht auf den vielseitig geäußerten Wunsch, entschlossen habe, das bekannte Projekt der Erbauung eines neuen Stationshauses nochmals dem Magistrate in Vorlage zu bringen und um Genehmigung desselben zu ersuchen. Nach stundenlanger Debatte, die nichts Neues bot, kam es zur Abstimmung und wurde mit 7 gegen 5 beschlossen: 1) Unter Genehmigung des Bauplanes werden vom Trottoir der [[Weinstraße]] abgetretenen 50 Centim. für die Flügelbauten und noch 42 Centim. für den Mittelbau (also im Ganzen 92 Centim.), sodaß der Mittelbau in  die Flucht des Pückler'schen Hauses zu stehen kommt; Treppenstufen dürfen vorgelegt werden dem Mittelbau 1, dem Flügelbau auf der westlichen Seite 1 und dem Flügelbau auf der östlichen Seite 2; 2) der Uebergang an der [[Kirchenstraße]] ist von 2 auf 3 1/2 M. zu erweitern; 3) die Polizei- und Kontrollstation mit Wohnung muß gegen das bisherige Miethgeld auf vorläufig 20 Jahre in unkündbarer Weise gelassen werden; 4) die Treppenstufen dürfen die Breite von 30 Centim. nicht überschreiten. - Unsere beliebte [[Schießhauskirchweih]] erfreute sich in diesem Jahre am 28. Juni eines zahlreichen Besuches bei schönem Wetter. Schützenkönig wurde Hotelbesitzer Andrä. - Dem Theaterunternehmer Timansky wurde vom Theaterkomité gestattet, einige Vorstellungen mit seiner Gesellschaft während der Sommersaison im hiesigen Theater zu geben, soweit dies die im Theater vorzunehmenden Reparaturen erlauben werden. - Der Kgl. Forstgehilfe Würffel von Schwand ist vom 1. Juli an zum Forstwart auf der alten Veste ernannt worden. Auch im Gemeindekollegium wurden die Beschlüsse des Magistrates in Bezug auf die Abtretung des Areals von 92 Centim. an die Ludwigseinsenbahn mit allen gegen eine Stimme genehmigt. - Am 1. Juli war ein heftiges Hagelwetter über Fürth niedergegangen mit Schloßen bis zur Größe fast eines Hühnereies, wobei viele Fensterscheiben eingeschlagen wurden. [...]. Durch eine Spende des Dr. [[Wilhelm Königswarter]] im Betrage von 1000 M. ist auch für dieses Jahr die Möglichkeit gegeben, eine Ferienkolonie (12 Knaben und 12 Mädchen) unter entsprechender Führung auszurüsten. [...]. Die Statuten der Elisabatha Königswarter'schen Stiftung sollen auf Antrag des Dr. Königswarter wie folgt abgeändert werden: Aus den Zinsen des gegenwärtig 8000 M. betragenden Kapitals werden in erster Linie die Grabstätten der Eltern des Dr. Königswarter alljährlich am Todestage derselben geschmückt und das Grabdenkmal erhalten, ferner werden nur 1, höchstens 2 Präbenden an stiftungsfähige Familien vertheilt.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 625</ref>
    
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