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Die Artilleriekaserne war eine Militäreinrichtung der bayerischen Armee in der Fürther [[Südstadt]].
 
Die Artilleriekaserne war eine Militäreinrichtung der bayerischen Armee in der Fürther [[Südstadt]].
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Nachdem der Deutsche Reichstag 1890 den Weg für die Vergrößerung des kaiserlichen Heeres frei gemacht hatte, begann in Fürth der Bau einer Kaserne für Artillerie. Die Artillerie galt damals als wichtigste Waffengattung des Heeres. Die offizielle Ernennung Fürths zur Garnisonsstadt erfolgte am [[27. September]] [[1890]]. Damals zogen die ersten 360 Mann Artillerie mit 200 Pferden in die neu entstandenen Gebäude ein. Das Kasernen-Areal wurde damals von der [[Flößaustraße|Flößau-]], [[Sonnenstraße|Sonnen-]], [[Fronmüllerstraße|Fronmüller-]], [[Liesl-Kießling-Straße|Liesl-Kießling-]] und [[Ullsteinstraße]] eingegrenzt.  
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Nach dem siegreichen Krieg gegen Frankreich [[1870]]/71 war die Begeisterung für das Militär im Deutschen Reich sehr groß. Viele Städte wollten eine Garnison haben. Es bewarben sich über 150 Städte, so auch die Stadt Fürth, die [[1871]] ihr erstes Gesuch stellte. Man versprach sich von einer Garnison vor allem wirtschaftliche Belebung, weil an der Verpflegung und der Versorgung der Soldaten gut zu verdienen war und weil die Soldaten auch einen Teil ihres Solds in der Stadt ausgaben. [[1872]] wiederholte die Stadt ihr Gesuch, da es auf der Kirchweih dieses Jahres zu heftigen Schlägereien und Auseinandersetzungen gekommen war und man sich von den Soldaten auch eine Gewährleistung der inneren Sicherheit versprach.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt (Buch)|Seite=173}}</ref>
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Aber erst nachdem der Deutsche Reichstag 1890 den Weg für die Vergrößerung des kaiserlichen Heeres frei gemacht hatte, begann in Fürth der Bau einer Kaserne für Artillerie. Die Artillerie galt damals als wichtigste Waffengattung des Heeres. Die offizielle Ernennung Fürths zur Garnisonsstadt erfolgte am [[27. September]] [[1890]]. Damals zogen die ersten 360 Mann Artillerie mit 200 Pferden in die neu entstandenen Gebäude ein. Das Kasernen-Areal wurde damals von der [[Flößaustraße|Flößau-]], [[Sonnenstraße|Sonnen-]], [[Fronmüllerstraße|Fronmüller-]], [[Liesl-Kießling-Straße|Liesl-Kießling-]] und [[Ullsteinstraße]] eingegrenzt. Die Stadt hatte einige Vorleistungen erbringen müssen. so stellte sie die Grundstücke zur Verfügung und sorgte für Kanalisation, Wasserleitungen, Straßenbau und Energieversorgung. Für einen Teil des Areals musste der Höfener Wald abgeholzt werden. Der Name [[Waldstraße]] erinnert daran.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt (Buch)|Seite=174}}</ref>
    
Die meisten Gebäude der Kaserne entstanden zwischen [[1890]] und [[1893]]. Aus der Zeit um 1900 stammt auch der heute dominierende Gebäudekomplex an der Flößaustraße, der zu diesem Zeitpunkt allerdings aus zwei einzelnen Gebäuden für jeweils eine Batterie Artillerie bestand. Auch die noch erhaltenen Stallungen an der Sonnen- und Ullsteinstraße stammen aus dieser Zeit und boten damals Unterstellmöglichkeiten für die Pferde der drei Batterien der Artillerieabteilung. Die besonders sehenswerte [[Offiziers-Speiseanstalt]] - zwischenzeitlich eine Gaststätte, heute Wohnnutzung - entstand [[1904]].
 
Die meisten Gebäude der Kaserne entstanden zwischen [[1890]] und [[1893]]. Aus der Zeit um 1900 stammt auch der heute dominierende Gebäudekomplex an der Flößaustraße, der zu diesem Zeitpunkt allerdings aus zwei einzelnen Gebäuden für jeweils eine Batterie Artillerie bestand. Auch die noch erhaltenen Stallungen an der Sonnen- und Ullsteinstraße stammen aus dieser Zeit und boten damals Unterstellmöglichkeiten für die Pferde der drei Batterien der Artillerieabteilung. Die besonders sehenswerte [[Offiziers-Speiseanstalt]] - zwischenzeitlich eine Gaststätte, heute Wohnnutzung - entstand [[1904]].
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Im Verlauf des Krieges blieb die Kaserne weitestgehend unbeschädigt, wenngleich sie am [[8. September]] [[1944]] das Ziel eines [[Zweiter_Weltkrieg#Bombenangriffe|Luftangriffes]] wurde, der die [[Südstadt]] schwer getroffen hatte.
 
Im Verlauf des Krieges blieb die Kaserne weitestgehend unbeschädigt, wenngleich sie am [[8. September]] [[1944]] das Ziel eines [[Zweiter_Weltkrieg#Bombenangriffe|Luftangriffes]] wurde, der die [[Südstadt]] schwer getroffen hatte.
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Nach der kampflosen Kapitulation der Garnison am [[19. April]] [[1945]] zogen die Amerikaner in das Gelände ein und benannten es im März [[1949]] nach einem 1945 gefallenen Brigadegeneral in "[[William-O.-Darby-Barracks]]" um.
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Nach der kampflosen Kapitulation der Garnison am [[19. April]] [[1945]] zogen die Amerikaner in das Gelände ein und benannten es im März [[1949]] nach einem 1945 gefallenen Brigadegeneral in "[[William-O.-Darby-Barracks]]" um. Der General William Olando Darby hatte im Krieg die undiszipliniertesten Soldaten der Truppen zusammen gesammelt und zu einer Elite-Einheit, den Darby-Rangers, geformt.
    
==Baudenkmäler==
 
==Baudenkmäler==
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*[http://www.nbg-mil-com.de/Darby/Da-old/da-old.htm Nuremberg Military Community: Am Seitenende Fotos der Artilleriekaserne vor 1945] (englisch)
 
*[http://www.nbg-mil-com.de/Darby/Da-old/da-old.htm Nuremberg Military Community: Am Seitenende Fotos der Artilleriekaserne vor 1945] (englisch)
 
*[http://www.nbg-mil-com.de/Darby/da-1930-spk.jpg Nuremberg Military Community: Luftbild der Artilleriekaserne etwa 1930] (englisch)
 
*[http://www.nbg-mil-com.de/Darby/da-1930-spk.jpg Nuremberg Military Community: Luftbild der Artilleriekaserne etwa 1930] (englisch)
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== Einzelnachweise ==
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==Bilder==
 
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