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Der '''Dreißigjährige Krieg''' ("''teutsche Krieg''"; [[1618]] bis [[1648]]) stürzte auch Fürth in Angst und bitterste Not mit völliger Zerstörung und Verwüstung. Da Fürth an einer wichtigen [[Reichsstraßen|Fernstraße]] liegt, zog ständig viel Kriegsvolk durch Fürth, die Folge waren Einquartierungen, Plünderungen, Leid und Krankheiten.
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Der '''[[Wikipedia:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]]''' ("''teutsche Krieg''"; [[1618]] bis [[1648]]) stürzte auch Fürth in Angst und bitterste Not mit völliger Zerstörung und Verwüstung. Da Fürth an einer wichtigen [[Reichsstraßen|Fernstraße]] liegt, zog ständig viel Kriegsvolk durch Fürth, die Folge waren Einquartierungen, Plünderungen, Leid und Krankheiten.<ref>{{Quelle Wikipedia|Dreißigjähriger Krieg}}</ref>
 
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'''Zur allgemeinen Thematik rund um den [http://de.wikipedia.org/wiki/Drei%C3%9Figj%C3%A4hriger_Krieg ''Dreißigjährigen Krieg''] sei auf den entsprechenden Artikel auf wikipedia.de verwiesen.'''
      
== Kriegsereignisse in Fürth ==  
 
== Kriegsereignisse in Fürth ==  
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====Gustav Adolf in Fürth====
 
====Gustav Adolf in Fürth====
[[Datei:Gasthof Grüner Baum 1932 (4).jpg|thumb|right|500px|Ankunft Gustav Adolfs in Fürth. Wandgemälde von [[Karl Hemmerlein]] im [[Grüner Baum|Grünen Baum]]]]  
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[[Datei:Gasthof Grüner Baum 1932 (4).jpg|mini|right|500px|Ankunft Gustav Adolfs in Fürth. Wandgemälde von [[Karl Hemmerlein]] im [[Grüner Baum|Grünen Baum]]]]  
Gustav Adolf wandte sich auf die Bedrohung durch Wallenstein hin wieder nach Norden und zog mit Teilen seiner Armee (etwa 18.000 Mann) von Altbayern zunächst nach Fürth, die Truppen nahmen Unterkunft auf „freiem Feld“, wohl auf der Hardhöhe, Gustav Adolf logierte vom 17. bis 19. Juni 1632 im Pfarrhaus am Kirchenplatz, zumindest sind die Unterhaltslieferungen aus Nürnberg dorthin adressiert. Bezahlt wurden Kost und Logis nie, wenn Fürth und Nürnberg heute eine entsprechende Rechnung an das schwedische Königshaus schicken würden, könnten die Städte mit Zins und Zinseszins leicht ihre Schuldenberge einebnen.  
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Gustav Adolf wandte sich auf die Bedrohung durch Wallenstein hin wieder nach Norden und zog mit Teilen seiner Armee (etwa 18.000 Mann) von Altbayern zunächst nach Fürth, die Truppen nahmen Unterkunft auf „freiem Feld“, wohl auf der [[Hardhöhe]], Gustav Adolf logierte vom 17. bis 19. Juni 1632 im Pfarrhaus am Kirchenplatz, zumindest sind die Unterhaltslieferungen aus Nürnberg dorthin adressiert. Bezahlt wurden Kost und Logis nie, wenn Fürth und Nürnberg heute eine entsprechende Rechnung an das schwedische Königshaus schicken würden, könnten die Städte mit Zins und Zinseszins leicht ihre Schuldenberge einebnen.  
    
Gustav Adolf zog über Nürnberg nach Vilseck, um die Vereinigung der bayerischen Armee mit Wallensteins Truppen zu verhindern, was misslang. Am 3. Juli war er wieder in Nürnberg, sein Heer nahm Lager an der südwestlichen Seite von Nürnberg, Gustav Adolf ließ den Befestigungsgürtel der Stadt ausbauen.
 
Gustav Adolf zog über Nürnberg nach Vilseck, um die Vereinigung der bayerischen Armee mit Wallensteins Truppen zu verhindern, was misslang. Am 3. Juli war er wieder in Nürnberg, sein Heer nahm Lager an der südwestlichen Seite von Nürnberg, Gustav Adolf ließ den Befestigungsgürtel der Stadt ausbauen.
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Wallenstein war am 4. Juni 1632 in Prag aufgebrochen, auf dem Weg nach Neustadt an der Waldnaab vereinigte er sich mit der kurbayerischen Armee, erreichte am 17. Juli die heutige Stadtgrenze von Fürth und ließ im Gebiet der heutigen Landkreisstädte Zirndorf, Oberasbach und Stein ein riesiges Lager aufbauen, für das gut 13.000 Bäume gefällt wurden, in dem 31.000 Infanteristen, 12.000 Reiter und ein Tross unbekannter Größe, insgesamt aber wohl um die 60.000 Menschen sowie (anfänglich) 15.000 Pferde 70 Tage lang kampierten.  
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Wallenstein war am 4. Juni 1632 in Prag aufgebrochen, auf dem Weg nach Neustadt an der Waldnaab vereinigte er sich mit der kurbayerischen Armee, erreichte am 17. Juli die heutige Stadtgrenze von Fürth und ließ im Gebiet der heutigen Landkreisstädte Zirndorf, Oberasbach und Stein (großteils auf dem [[Hainberg]]) ein riesiges Lager aufbauen, für das gut 13.000 Bäume gefällt wurden, in dem 31.000 Infanteristen, 12.000 Reiter und ein Tross unbekannter Größe, insgesamt aber wohl um die 60.000 Menschen sowie (anfänglich) 15.000 Pferde 70 Tage lang kampierten.  
 
Wallenstein erkannte, dass es trotz seiner zahlenmäßigen Überlegenheit nicht ratsam war, Gustav Adolf in seinen „fortificationen“ um Nürnberg anzugreifen. Es gelang ihm jedoch einen Blockadering um Gustav Adolfs Armee zu legen, so dass jener in Versorgungsschwierigkeiten geriet, der bisher unbesiegte König war für sechs Wochen festgesetzt und zur Tatenlosigkeit verdammt.
 
Wallenstein erkannte, dass es trotz seiner zahlenmäßigen Überlegenheit nicht ratsam war, Gustav Adolf in seinen „fortificationen“ um Nürnberg anzugreifen. Es gelang ihm jedoch einen Blockadering um Gustav Adolfs Armee zu legen, so dass jener in Versorgungsschwierigkeiten geriet, der bisher unbesiegte König war für sechs Wochen festgesetzt und zur Tatenlosigkeit verdammt.
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====Der große Brand====
 
====Der große Brand====
Im September 1634 nahm jedoch das Unglück seinen Lauf. Der schon in der Schlacht 1632 engagierte und mehrfach durch Fürth gezogene Bernhard von Weimar verlor die Schlacht von Nördlingen (siehe oben). Eine Woche später zog eine starke Abteilung kaiserlicher Truppen über Schwabach nach Fürth, sechs Regimenter Kroaten, das schwedische Kommando zog sich von Fürth nach Gostenhof in den Nürnberger Befestigungsring zurück. Da die Kroaten nur wenig zum Plündern fanden, zündeten die Kroaten die viele Orte an, darunter unser Fürth. Der Pfarrer im sieben Kilometer entfernten [[Vach]], Pfarrer Johann Georg Renner, schrieb in seinem Kriegstagebuch hierüber: "''Heut, Montag den 8. September, hatt der Feindt Fürth angesteckt hatt Tag undt Nacht gebrannd.''"
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Im September 1634 nahm jedoch das Unglück seinen Lauf. Der schon in der Schlacht 1632 engagierte und mehrfach durch Fürth gezogene Bernhard von Weimar verlor die Schlacht von Nördlingen (siehe oben). Eine Woche später zog eine starke Abteilung kaiserlicher Truppen über Schwabach nach Fürth, sechs Regimenter Kroaten, das schwedische Kommando zog sich von Fürth nach Gostenhof in den Nürnberger Befestigungsring zurück. Da die Kroaten nur wenig zum Plündern fanden, zündeten die Kroaten die viele Orte an, darunter unser Fürth. Der Pfarrer im sieben Kilometer entfernten [[Vach]], Pfarrer [[Johann Georg Renner]], schrieb in seinem Kriegstagebuch hierüber: "''Heut, Montag den 8. September, hatt der Feindt Fürth angesteckt hatt Tag undt Nacht gebrannd.''"
    
Abgesehen von den wenigen massiv aus Stein gebauten Gebäuden wie Kirche, Synagoge und eventuell das Geleitshaus, dürften nicht viele Häuser den neuerlichen Brand innerhalb von zwei Jahren überstanden haben, heute scheint abgesehen von der Kirche St. Michael lediglich das Anwesen [[Schrödershof 2]] – ausweislich der mittelalterlichen Dachstuhlkonstruktion (Verplattung) – aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg zu stammen.  
 
Abgesehen von den wenigen massiv aus Stein gebauten Gebäuden wie Kirche, Synagoge und eventuell das Geleitshaus, dürften nicht viele Häuser den neuerlichen Brand innerhalb von zwei Jahren überstanden haben, heute scheint abgesehen von der Kirche St. Michael lediglich das Anwesen [[Schrödershof 2]] – ausweislich der mittelalterlichen Dachstuhlkonstruktion (Verplattung) – aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg zu stammen.  
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==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
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* [[Älteste Stadtansicht Fürths]]
 
* [[Schuh`s Keller]]
 
* [[Schuh`s Keller]]
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* [[Schwedenjahr]]
    
==Sonstiges==
 
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==Einzelnachweise==
 
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<references />
 
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==Bilder==
 
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