Erhard Schmid: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Erhard Schmid''' (geb. 23. Januar [[1697]] in Großen-Gsee; gest. 2. November [[1749]] in Fürth) war von [[1748]] bis [[1749]] Pfarrer in Fürth.
 
'''Erhard Schmid''' (geb. 23. Januar [[1697]] in Großen-Gsee; gest. 2. November [[1749]] in Fürth) war von [[1748]] bis [[1749]] Pfarrer in Fürth.
  
Nach dem Tode von Pfarrer [[Karl Friedrich Lochner]] wurde Schmid, bis dahin Diakon in Wöhrd, Pfarrer in Fürth.<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik]], S. 133</ref> Seine Amtszeit stand allerdings unter keinem glücklichen Stern, denn nachdem der Nürnberger Rat im Dezember eine neue Beichtordnung erlassen hatte, kam es in Fürth zu einem gewaltigen Proteststurm.
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Nach dem Tode von Pfarrer [[Karl Friedrich Lochner d. J.|Karl Friedrich Lochner]] wurde Schmid, bis dahin Diakon in Wöhrd, Pfarrer in Fürth.<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik]], S. 133</ref> Seine Amtszeit stand allerdings unter keinem glücklichen Stern, denn nachdem der Nürnberger Rat im Dezember eine neue Beichtordnung erlassen hatte, kam es in Fürth zu einem gewaltigen Proteststurm.
  
 
Am 26. März [[1749]] protestierten auch die 16 zur hiesigen Pfarrei gehörenden Landorte gegen die neue Beichtordnung, die der Nürnberger Rat [[1748]] erlassen hatte. Die Verstimmung in Fürth war so groß, dass die Fürther Gläubigen Sonntags die Gottesdienste in der Michaelskirche boykottierten und die Kirchen in Poppenreuth und Zirndorf aufsuchten. Der dadurch in Not geratene Pfarrer Schmid entschloss sich, ohne Wissen Nürnbergs, dem bambergischen Amtmann am 9. Oktober den Lehenseid zu leisten und am 15. Oktober mit der Dompropstei und dem Bürgermeister Eckart einen geheimen Vertrag zu schließen, nachdem die alte Beichtordnung wieder eingeführt wurde. Er selbst erlag allerdings am 2. November einem Schlaganfall.<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik]], S. 135</ref>
 
Am 26. März [[1749]] protestierten auch die 16 zur hiesigen Pfarrei gehörenden Landorte gegen die neue Beichtordnung, die der Nürnberger Rat [[1748]] erlassen hatte. Die Verstimmung in Fürth war so groß, dass die Fürther Gläubigen Sonntags die Gottesdienste in der Michaelskirche boykottierten und die Kirchen in Poppenreuth und Zirndorf aufsuchten. Der dadurch in Not geratene Pfarrer Schmid entschloss sich, ohne Wissen Nürnbergs, dem bambergischen Amtmann am 9. Oktober den Lehenseid zu leisten und am 15. Oktober mit der Dompropstei und dem Bürgermeister Eckart einen geheimen Vertrag zu schließen, nachdem die alte Beichtordnung wieder eingeführt wurde. Er selbst erlag allerdings am 2. November einem Schlaganfall.<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik]], S. 135</ref>

Version vom 10. März 2017, 14:38 Uhr

Erhard Schmid (geb. 23. Januar 1697 in Großen-Gsee; gest. 2. November 1749 in Fürth) war von 1748 bis 1749 Pfarrer in Fürth.

Nach dem Tode von Pfarrer Karl Friedrich Lochner wurde Schmid, bis dahin Diakon in Wöhrd, Pfarrer in Fürth.[1] Seine Amtszeit stand allerdings unter keinem glücklichen Stern, denn nachdem der Nürnberger Rat im Dezember eine neue Beichtordnung erlassen hatte, kam es in Fürth zu einem gewaltigen Proteststurm.

Am 26. März 1749 protestierten auch die 16 zur hiesigen Pfarrei gehörenden Landorte gegen die neue Beichtordnung, die der Nürnberger Rat 1748 erlassen hatte. Die Verstimmung in Fürth war so groß, dass die Fürther Gläubigen Sonntags die Gottesdienste in der Michaelskirche boykottierten und die Kirchen in Poppenreuth und Zirndorf aufsuchten. Der dadurch in Not geratene Pfarrer Schmid entschloss sich, ohne Wissen Nürnbergs, dem bambergischen Amtmann am 9. Oktober den Lehenseid zu leisten und am 15. Oktober mit der Dompropstei und dem Bürgermeister Eckart einen geheimen Vertrag zu schließen, nachdem die alte Beichtordnung wieder eingeführt wurde. Er selbst erlag allerdings am 2. November einem Schlaganfall.[2]

Einzelnachweise