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[[Bild:Ehrengrabfeld.JPG|thumb|right| Ehrengrabfeld für die 1914 bis 1918 gefallenen oder im Lazarett verstorbenen Fürther am [[Hauptfriedhof]].]]
 
[[Bild:Ehrengrabfeld.JPG|thumb|right| Ehrengrabfeld für die 1914 bis 1918 gefallenen oder im Lazarett verstorbenen Fürther am [[Hauptfriedhof]].]]
Der '''Erste Weltkrieg''' ( [[28. Juli]] [[1914]] - [[11. November]] [[1918]]) wurde in Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Ostasien geführt und forderte über neun Millionen Menschenleben. Aufgrund der Verwerfungen, die der Erste Weltkrieg weltweit auslöste, und der Folgen, die noch heute spürbar sind, gilt er bei vielen Historikern als die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“.
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Der '''[[Wikipedia:Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]]''' ( [[28. Juli]] [[1914]] - [[11. November]] [[1918]]) wurde in Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Ostasien geführt und forderte über neun Millionen Menschenleben. Aufgrund der Verwerfungen, die der Erste Weltkrieg weltweit auslöste, und der Folgen, die noch heute spürbar sind, gilt er bei vielen Historikern als die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“.<ref>{{Quelle Wikipedia|Erster Weltkrieg}}</ref>
 
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'''Zur allgemeinen Thematik rund um den [http://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Weltkrieg Ersten Weltkrieg] sei auf den entsprechenden Artikel auf wikipedia.de verwiesen.'''
      
== Der Erste Weltkrieg und Fürth ==
 
== Der Erste Weltkrieg und Fürth ==
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[[Datei:Fürther Notgeld (7).jpg|thumb|right|Die Fürther Nagelsäule als Motiv auf einem [[Notgeld|Notgeldschein]] von 1923]]
 
[[Datei:Fürther Notgeld (7).jpg|thumb|right|Die Fürther Nagelsäule als Motiv auf einem [[Notgeld|Notgeldschein]] von 1923]]
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Nachdem [[1915]] die erste Nagelsäule in Wien errichtet worden war, folgten viele andere österreichische und deutsche Städte auch dem Vorbild Wiens, gegen eine Spende einen Nagel in eine zuvor aufgestellte Holzfigur zu schlagen. Mit dem dadurch eingenommenen Geld wurden Kriegsopfer, Hinterbliebene und Verwundete unterstützt. Einem Dekret des bayerischen Innenministeriums [[1915]] entsprechend, ''in Stadt und Land Wahrzeichen unserer Zeit herzustellen, in der jeder mit einer freiwiligen Spende einen Nagel einschlagen darf''<ref> Stadtarchiv Fürth, AR I, Nr. 1039 In: [[Barbara Ohm]]: Geschichte der Juden in Fürth, S. 235</ref>, wurde auch in Fürth unter dem Vorsitz von Fürths 1. Bürgermeister [[Robert Wild|Dr. Wild]] ein elfköpfiger “Ausschuss für die Errichtung eines Kriegswahrzeichens” gebildet, der sich aus wichtigen Persönlichkeiten der Stadt Fürth zusammensetzte: ''Kgl. Justizrat Dorsch, I. Vorsitzender des Gemeindekollegiums. Magistratsrat [[Adam Egerer|Egerer]]. Feldwebelleutnant Endres, Landtagsabgeordneter und II. Vorstand des Gemeindekollegiums. Kgl. Kommerzienrat Mailaender. Kgl. Hofrat Dr. Maner, Gemeindebevollmächtigter; Fabrikbesitzer Morgenstern, Gemeindebevollmächtigter. Magistratsrat Roßteuscher. Hauptmann [[Albert Rosenfelder (Kommerzienrat)|Rosenfelder]], Kgl. Kommerzienrat. Kgl. Studienrat Weiß. [[Stadtbaurat]] [[Josef Zizler|Zizler]]. Magistratsrat Zorn.<ref>Stadtarchiv Fürth, AR I, Nr. 1039, Fränkische Zeitung vom 30.6.1915</ref>'' Man plante in der Englischen Anlage, der heutigen [[Konrad-Adenauer-Anlage]], eine Nagelsäule mit der Reiterstatue eines germanischen Kriegers und den Wappen Fürths, Bayerns und des Deutschen Reiches, sowie Symbolen des Krieges, wie das Eiserne Kreuz, aufzustellen. Entworfen wurde die Fürther Nagelsäule von [[Stadtbaurat]] [[Josef Zizler]], ausgeführt vom Fürther Bildhauer Josef Mitterer und gestiftet von dem jüdischen Fabrikbesitzer Karl Ullmann, der 3.000 Mark für diesen Zweck spendete. Am 1. Juli 1916 wurde das Kriegswahrzeichen feierlich eröffnet. Es bot Platz für 60.000 Nägel, man unterschied dabei jedoch zwischen verschiedenen Nägeln: Ein goldener Nagel kostete 20 Mark, ein silberner 10 Mark und ein eiserner 1 Mark. Erwerben konnte man sie bei den Zahlstellen der städtischen Kriegsfürsorge, der Stadthalle, den Bankgeschäften, den Geschäftsstellen der Zeitungen sowie im Vorzimmer des 1. Bürgermeisters Dr. Wild im [[Rathaus]]. Nach dem Ende der Nagelung am 19. Juli hatte man eine Summe von 55.709 Mark und 80 Pfennig eingenommen. Der größte Teil der Einnahmen (39.513,14 Mark) gingen an die Nationalstiftung. Bereits vor Kriegsende, ca. [[1917]], ist die Nagelsäule wieder entfernt worden. Mündlich überlieferte Gerüchte besagen, dass die Nagelsäule zum nahegelegenen [[Altes Krankenhaus|Stadtkrankenhaus]] an der Schwabacher Straße geschafft wurde, und dort im Garten vergraben wurde.  
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Nachdem [[1915]] die erste [[Wikipedia:Kriegsnagelungen|Nagelsäule]] in Wien errichtet worden war, folgten viele andere österreichische und deutsche Städte auch dem Vorbild Wiens, gegen eine Spende einen Nagel in eine zuvor aufgestellte Holzfigur zu schlagen. Mit dem dadurch eingenommenen Geld wurden Kriegsopfer, Hinterbliebene und Verwundete unterstützt. Einem Dekret des bayerischen Innenministeriums [[1915]] entsprechend, ''in Stadt und Land Wahrzeichen unserer Zeit herzustellen, in der jeder mit einer freiwiligen Spende einen Nagel einschlagen darf''<ref> Stadtarchiv Fürth, AR I, Nr. 1039 In: [[Barbara Ohm]]: Geschichte der Juden in Fürth, S. 235</ref>, wurde auch in Fürth unter dem Vorsitz von Fürths 1. Bürgermeister [[Robert Wild|Dr. Wild]] ein elfköpfiger “Ausschuss für die Errichtung eines Kriegswahrzeichens” gebildet, der sich aus wichtigen Persönlichkeiten der Stadt Fürth zusammensetzte: ''Kgl. Justizrat Dorsch, I. Vorsitzender des Gemeindekollegiums. Magistratsrat [[Adam Egerer|Egerer]]. Feldwebelleutnant Endres, Landtagsabgeordneter und II. Vorstand des Gemeindekollegiums. Kgl. Kommerzienrat Mailaender. Kgl. Hofrat Dr. Maner, Gemeindebevollmächtigter; Fabrikbesitzer Morgenstern, Gemeindebevollmächtigter. Magistratsrat Roßteuscher. Hauptmann [[Albert Rosenfelder (Kommerzienrat)|Rosenfelder]], Kgl. Kommerzienrat. Kgl. Studienrat Weiß. [[Stadtbaurat]] [[Josef Zizler|Zizler]]. Magistratsrat Zorn.<ref>Stadtarchiv Fürth, AR I, Nr. 1039, Fränkische Zeitung vom 30.6.1915</ref>'' Man plante in der Englischen Anlage, der heutigen [[Konrad-Adenauer-Anlage]], eine Nagelsäule mit der Reiterstatue eines germanischen Kriegers und den Wappen Fürths, Bayerns und des Deutschen Reiches, sowie Symbolen des Krieges, wie das Eiserne Kreuz, aufzustellen. Entworfen wurde die Fürther Nagelsäule von [[Stadtbaurat]] [[Josef Zizler]], ausgeführt vom Fürther Bildhauer Josef Mitterer und gestiftet von dem jüdischen Fabrikbesitzer Karl Ullmann, der 3.000 Mark für diesen Zweck spendete. Am 1. Juli 1916 wurde das Kriegswahrzeichen feierlich eröffnet. Es bot Platz für 60.000 Nägel, man unterschied dabei jedoch zwischen verschiedenen Nägeln: Ein goldener Nagel kostete 20 Mark, ein silberner 10 Mark und ein eiserner 1 Mark. Erwerben konnte man sie bei den Zahlstellen der städtischen Kriegsfürsorge, der Stadthalle, den Bankgeschäften, den Geschäftsstellen der Zeitungen sowie im Vorzimmer des 1. Bürgermeisters Dr. Wild im [[Rathaus]]. Nach dem Ende der Nagelung am 19. Juli hatte man eine Summe von 55.709 Mark und 80 Pfennig eingenommen. Der größte Teil der Einnahmen (39.513,14 Mark) gingen an die Nationalstiftung. Bereits vor Kriegsende, ca. [[1917]], ist die Nagelsäule wieder entfernt worden. Mündlich überlieferte Gerüchte besagen, dass die Nagelsäule zum nahegelegenen [[Altes Krankenhaus|Stadtkrankenhaus]] an der Schwabacher Straße geschafft wurde, und dort im Garten vergraben wurde.  
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'''Zur allgemeinen Thematik rund um die [https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kriegsnagelungen Kriegsnagelungen] sei auf den  entsprechenden Artikel auf wikipedia.de verwiesen.'''
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===Metallsammlungen===
 
===Metallsammlungen===
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In Fürth ist eine Metallsammlung von 1915 überliefert. Auf einem Foto ist zu sehen, dass die Fürther Berge von Haushaltsgegenständen abgegeben hatten, darunter Teller, Backformen, Kerzenständer, Zinnkrüge, Zierrat usw. damit diese eingeschmolzen und zu Kriegsgerät verarbeitet werden konnten. Einige dieser Gegenstände sind erhalten geblieben und lagern im Fürther [[Stadtarchiv]].<ref>Johannes Alles: ''Fürth plant Ausstellung zum Weltkriegsbeginn 1914''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 05. November 2013</ref>
 
In Fürth ist eine Metallsammlung von 1915 überliefert. Auf einem Foto ist zu sehen, dass die Fürther Berge von Haushaltsgegenständen abgegeben hatten, darunter Teller, Backformen, Kerzenständer, Zinnkrüge, Zierrat usw. damit diese eingeschmolzen und zu Kriegsgerät verarbeitet werden konnten. Einige dieser Gegenstände sind erhalten geblieben und lagern im Fürther [[Stadtarchiv]].<ref>Johannes Alles: ''Fürth plant Ausstellung zum Weltkriegsbeginn 1914''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 05. November 2013</ref>
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Schließlich wurden [[1917]] am [[29. Juni]] auch noch die Kirchenglocken von St. Michael vom Turm genommen und als Metallspende der Rüstungsindustrie zur Verfügung gestellt.
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Schließlich wurden [[1917]] am [[29. Juni]] auch noch die [[Paul Fronmüller#Fronmüllers politische Haltung|Kirchenglocken]] von St. Michael vom Turm genommen und als Metallspende der Rüstungsindustrie zur Verfügung gestellt. Die Kreideaufschrift "''Gott mit uns''" auf den Glocken erinnerte nicht nur an die Koppelschlösser der Soldaten mit gleicher Aufschrift, sondern dürfte ursprünglich dem biblischen Jesaja-zitat (Jes. 7,14) mit der Verheißung des ''Immanuel'' (= Gott mit uns) entnommen sein. <ref>[[Datei:Koppelschloss Gott mit uns.jpg|thumb|200px|Koppelschloss der Soldaten im Ersten Weltkrieg mit Aufschrift "Gott mit uns"]]Der "Immanuel" (=Gott mit uns) Vers ist eine Bibelstelle die an Weihnachten in der Liturgie häufig als Messiasverheißung gelesen wird.</ref>.
    
===Die Kriegssammlung Theodor Bergmann===
 
===Die Kriegssammlung Theodor Bergmann===
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* [[Robert Löwensohn]] als Leutnant der Reserve und Führer eines Maschinengewehr-Zuges im 11. bayerischen Infaterie-Regiment
 
* [[Robert Löwensohn]] als Leutnant der Reserve und Führer eines Maschinengewehr-Zuges im 11. bayerischen Infaterie-Regiment
 
* [[Gustav Schickedanz]] als Unteroffizier und Einjährig-Freiwilliger im Höheren Stab der 5. bayerischen Infanterie-Division
 
* [[Gustav Schickedanz]] als Unteroffizier und Einjährig-Freiwilliger im Höheren Stab der 5. bayerischen Infanterie-Division
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* [[Ludwig Schildknecht]] als Gefreiter im 2. bayerischen Ulanen-Regiment König
 
* [[Georg Schwarzmann]] als Kompaniefeldwebel im 11. bayerischen Reserve-Infaterie-Regiment
 
* [[Georg Schwarzmann]] als Kompaniefeldwebel im 11. bayerischen Reserve-Infaterie-Regiment
 
* [[Otto Seeling]] als Unteroffizier im bayerischen Infanterie-Leib-Regiment
 
* [[Otto Seeling]] als Unteroffizier im bayerischen Infanterie-Leib-Regiment
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* [[21. Infanterieregiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“]]
 
* [[21. Infanterieregiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“]]
 
* ''[[21. Reserve-Infanterieregiment]]''
 
* ''[[21. Reserve-Infanterieregiment]]''
* ''[[6. Feldartillerieregiment „Prinz Ferdinand von Bourbon, Herzog von Kalabrien]]''
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* [[Königlich Bayerisches 6. Feldartillerie-Regiment „Prinz Ferdinand von Bourbon, Herzog von Calabrien“]]''
 
* ''[[Königlich Bayerisches 6. Reserve-Infanterie-Regiment]]''
 
* ''[[Königlich Bayerisches 6. Reserve-Infanterie-Regiment]]''
 
* ''[[Königlich Bayerisches 21. Feldartillerie-Regiment]]''
 
* ''[[Königlich Bayerisches 21. Feldartillerie-Regiment]]''
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* [[Flughafen|Flugplatz Atzenhof]]
 
* [[Flughafen|Flugplatz Atzenhof]]
 
* [[Notgeld]]
 
* [[Notgeld]]
* [[Maisgrießauflauf 1915]]
   
* [[Kriegerdenkmal 1914/18]]
 
* [[Kriegerdenkmal 1914/18]]
 
* [[Pulvermagazin]]
 
* [[Pulvermagazin]]
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[[Kategorie: Geschichte]]
 
[[Kategorie: Geschichte]]
 
[[Kategorie: Kriege und Katastrophen]]
 
[[Kategorie: Kriege und Katastrophen]]
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