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29. Der zweite Sanitätszug erreicht Fürth und brachte über 400 zum Teil sehr schwer Verletzte. „Sie wurden auf Tragbahren auf dem Trottoir vor dem Staatsbahnhof und [[Hauptpost|Postgebäude]] in langen Reihen nebeneinander gestellt, um von den Sanitätern in die Lazarette transportiert zu werden. Die Arbeit währte von 2- 6 Uhr [nachmittags]. Die hiesigen Lazarette sind nahezu vollständig belegt.“ Beflaggung wegen der Siege in Ostpreußen und über die Engländer bei St. Quentin.
 
29. Der zweite Sanitätszug erreicht Fürth und brachte über 400 zum Teil sehr schwer Verletzte. „Sie wurden auf Tragbahren auf dem Trottoir vor dem Staatsbahnhof und [[Hauptpost|Postgebäude]] in langen Reihen nebeneinander gestellt, um von den Sanitätern in die Lazarette transportiert zu werden. Die Arbeit währte von 2- 6 Uhr [nachmittags]. Die hiesigen Lazarette sind nahezu vollständig belegt.“ Beflaggung wegen der Siege in Ostpreußen und über die Engländer bei St. Quentin.
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[[Datei:Lazarettzug Haltepunkt Unterfarrnbach, 1916.jpg|miniatur|Lazarettzug am Haltepunkt Unterfarrnbach, [[1916]]]]
 
===Lazarette in Fürth===
 
===Lazarette in Fürth===
   
[[Datei:TV 1860 Weihnachten 1915.jpg|miniatur|Weihnachtsbescherung in der Turnhalle des [[TV Fürth 1860]] [[1915]]]]
 
[[Datei:TV 1860 Weihnachten 1915.jpg|miniatur|Weihnachtsbescherung in der Turnhalle des [[TV Fürth 1860]] [[1915]]]]
[[Datei:Rosenschule Reservelazarett 1 WK.jpg|miniatur|Reserverlazarett in der [[Rosenschule]]]]
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Bereits am [[27. August|27.]] und am [[29. August]] [[1914]] trafen die ersten Lazarettzüge mit insgesamt 677 Verwundeten aus Frankreich in Fürth ein. Während des gesamten Krieges trafen weitere 166 Züge mit über 51.000 Verwundeten ein. Bei Kriegsende [[1918]] wurden folgende Orte in Fürth als Lazarett genutzt:
 
Bereits am [[27. August|27.]] und am [[29. August]] [[1914]] trafen die ersten Lazarettzüge mit insgesamt 677 Verwundeten aus Frankreich in Fürth ein. Während des gesamten Krieges trafen weitere 166 Züge mit über 51.000 Verwundeten ein. Bei Kriegsende [[1918]] wurden folgende Orte in Fürth als Lazarett genutzt:
 
* Turnhalle des [[TV Fürth 1860]] in der [[Turnstraße]] 10 als Vereinslazarett I des [[Rotes Kreuz|Roten Kreuzes]].
 
* Turnhalle des [[TV Fürth 1860]] in der [[Turnstraße]] 10 als Vereinslazarett I des [[Rotes Kreuz|Roten Kreuzes]].
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Außerdem errichtete man auf der [[Hardhöhe]] sogenannte Isolierbaracken. Mit dem ersten Tod eines verwundeten Soldaten am [[9. September]] [[1914]] im Garnisonslazarett des [[Altes Krankenhaus|Städtisches Krankenhauses]] starben bis März [[1919]] insgesamt 164 Soldaten, davon 126 aus Fürth stammend, an ihren Kriegsverletzungen in Fürther Lazaretten.<ref>[https://fuerth1418.wordpress.com/schulhaus-schwabacherstrasse/ Berolzheimerianum und Schulhaus Schwabacher Straße – Fürther Lazarette] auf [http://www.fuerth1418.wordpress.com Fürth 14 - 18]</ref>
 
Außerdem errichtete man auf der [[Hardhöhe]] sogenannte Isolierbaracken. Mit dem ersten Tod eines verwundeten Soldaten am [[9. September]] [[1914]] im Garnisonslazarett des [[Altes Krankenhaus|Städtisches Krankenhauses]] starben bis März [[1919]] insgesamt 164 Soldaten, davon 126 aus Fürth stammend, an ihren Kriegsverletzungen in Fürther Lazaretten.<ref>[https://fuerth1418.wordpress.com/schulhaus-schwabacherstrasse/ Berolzheimerianum und Schulhaus Schwabacher Straße – Fürther Lazarette] auf [http://www.fuerth1418.wordpress.com Fürth 14 - 18]</ref>
 
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===Die Fürther Nagelsäule===
 
===Die Fürther Nagelsäule===
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Gesammelt wurden Kriegskarten, Maueranschläge und Flugblätter, Fotos, Feldpostbriefe und Soldatentagebücher. Material der Kriegswirtschaft wie Notgeld und Lebensmittelkarten wurde aufgehoben, aber auch Gegenstände mit Andenkencharakter wurden zusammengetragen wie Vivatbänder, Postkarten, Gedenkmünzen, Briefmarken und Porzellangegenstände mit Kriegsmotiven.<ref>Badische LandesBibliothek, Kriegssammlungen 1914 - 1918 [http://www.blb-karlsruhe.de/blb/blbhtml/besondere-bestaende/kriegssammlungen.php im Internet]</ref> Auch Privatpersonen errichteten Kriegssammlungen von beachtlichem Umfang und erstaunen aus heutiger Sicht durch ihre sachkundige Aufarbeitung des Materials. Sie nutzten ihre ausländischen Kontakte und privaten Beziehungen zu ihrem Vorteil, beispielsweise beim Erwerb von ausländischen Publikationen und Drucksachen.<ref>Zwach, Eva: Deutsche und englische Militärmuseen im 20. Jahrhundert: Eine kulturgeschichtliche Analyse des gesellschaftlichen Umgangs mit Krieg, S.35 </ref> Zu den bedeutendsten Beispielen privater Sammlungen zählte u. A. die [[Die Kriegssammlung Theodor Bergmann in Fürth (Bayern) (Buch)|Kriegssammlung]] des [[Fiorda|jüdischen]] Fürther Unternehmers [[Theodor Bergmann]]. Damals galt sie mit ihren über 100.000 Einzelstücken, darunter 1.100 Kriegsflugblättern, als eine der weltweit bedeutendsten privaten Sammlungen.<ref>Scrinium Berolinense: Tilo Brandis zum 65. Geburtstag, Band 2, S. 800</ref> Sie ist heute nicht mehr vorhanden und gilt als zerstreut.<ref>Johannes Alles: ''Fürth plant Ausstellung zum Weltkriegsbeginn 1914''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 05. November 2013 [[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/furth-plant-ausstellung-zum-weltkriegsbeginn-1914-1.3259213 online abrufbar]]</ref>
 
Gesammelt wurden Kriegskarten, Maueranschläge und Flugblätter, Fotos, Feldpostbriefe und Soldatentagebücher. Material der Kriegswirtschaft wie Notgeld und Lebensmittelkarten wurde aufgehoben, aber auch Gegenstände mit Andenkencharakter wurden zusammengetragen wie Vivatbänder, Postkarten, Gedenkmünzen, Briefmarken und Porzellangegenstände mit Kriegsmotiven.<ref>Badische LandesBibliothek, Kriegssammlungen 1914 - 1918 [http://www.blb-karlsruhe.de/blb/blbhtml/besondere-bestaende/kriegssammlungen.php im Internet]</ref> Auch Privatpersonen errichteten Kriegssammlungen von beachtlichem Umfang und erstaunen aus heutiger Sicht durch ihre sachkundige Aufarbeitung des Materials. Sie nutzten ihre ausländischen Kontakte und privaten Beziehungen zu ihrem Vorteil, beispielsweise beim Erwerb von ausländischen Publikationen und Drucksachen.<ref>Zwach, Eva: Deutsche und englische Militärmuseen im 20. Jahrhundert: Eine kulturgeschichtliche Analyse des gesellschaftlichen Umgangs mit Krieg, S.35 </ref> Zu den bedeutendsten Beispielen privater Sammlungen zählte u. A. die [[Die Kriegssammlung Theodor Bergmann in Fürth (Bayern) (Buch)|Kriegssammlung]] des [[Fiorda|jüdischen]] Fürther Unternehmers [[Theodor Bergmann]]. Damals galt sie mit ihren über 100.000 Einzelstücken, darunter 1.100 Kriegsflugblättern, als eine der weltweit bedeutendsten privaten Sammlungen.<ref>Scrinium Berolinense: Tilo Brandis zum 65. Geburtstag, Band 2, S. 800</ref> Sie ist heute nicht mehr vorhanden und gilt als zerstreut.<ref>Johannes Alles: ''Fürth plant Ausstellung zum Weltkriegsbeginn 1914''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 05. November 2013 [[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/furth-plant-ausstellung-zum-weltkriegsbeginn-1914-1.3259213 online abrufbar]]</ref>
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===gefallene Fürther Marine Angehörige===
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===Gefallene Fürther Marineangehörige===
 
* 1914:
 
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Am 26. August 1914 fiel als erster Fürther Matrose der Obergast Heinrich Rockenberger aus der [[Heiligenstraße 5]] an Bord des Torpedobootes „V 26“ und wurde in Danzig begraben.
 
Am 26. August 1914 fiel als erster Fürther Matrose der Obergast Heinrich Rockenberger aus der [[Heiligenstraße 5]] an Bord des Torpedobootes „V 26“ und wurde in Danzig begraben.
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* 1915:
 
* 1915:
Am 24. Januar 1915 starben bei einem Seegefecht zwischen britischen und deutschen Einheiten bei der Doggerbank in der Nordsee beim Untergang des Panzerkreuzers „SMS Blücher“ der Matrose Georg Michael Daum aus der [[Bogenstraße 2]] und der Heizer Georg Michael Möhrig ,wohnhaft [[Fichtenstraße 62]].
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Am 24. Januar 1915 starben bei einem Seegefecht zwischen britischen und deutschen Einheiten bei der Doggerbank in der Nordsee beim Untergang des Panzerkreuzers „SMS Blücher“ der Matrose Georg Michael Daum aus der [[Bogenstraße 2]] und der Heizer Georg Michael Möhrig, wohnhaft [[Fichtenstraße 62]].
Bei Helgoland wurde das Torpedoboot V 25 am 13. Februar 1915 versenkt. Dabei wurde der Matrose Friedrich Geheb aus der [[Schwabacher Straße 133 getötet.
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Bei Helgoland wurde das Torpedoboot V 25 am 13. Februar 1915 versenkt. Dabei wurde der Matrose Friedrich Geheb aus der [[Schwabacher Straße 133]] getötet.
 
Der gleiche Bootstyp Kennung „T 100“ sank am 15. Oktober 1915, dabei ertrank der Obermaschinist Anwärter (Zivilberuf Installateur) Eugen Albin Kragler aus der [[Badstraße 1]] in der Ostsee.
 
Der gleiche Bootstyp Kennung „T 100“ sank am 15. Oktober 1915, dabei ertrank der Obermaschinist Anwärter (Zivilberuf Installateur) Eugen Albin Kragler aus der [[Badstraße 1]] in der Ostsee.
    
* 1916:
 
* 1916:
In der Skagerrakschlacht starb beim Untergang des Kleinen Kreuzers „SMS Wiesbaden“ am 1. Juni 1916 auch der Maschinist Anwärter (Privatberuf Graveur) Karl Anton Kühlwein aus der [[Marienstraße 4]]. Es starb bis auf einem Mann die gesamte Besatzung von 589 Mann, darunter der bekannte Dichter Johann Kinau, genannt Gorch Fock <ref>ndr-info: "Skagerrak-Schlacht: 8.500 Tote in zwei Tagen" [https://www.ndr.de/geschichte/Skagerrak-Schlacht-8500-Tote-in-zwei-Tagen,skagerrakschlacht112.html - online verfügbar]</ref>.
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In der Skagerrakschlacht starb beim Untergang des Kleinen Kreuzers „SMS Wiesbaden“ am 1. Juni 1916 auch der Maschinist Anwärter (Privatberuf Graveur) Karl Anton Kühlwein aus der [[Marienstraße 4]]. Es kam bis auf einen einzigen die gesamte Besatzung von 589 Mann ums Leben, darunter der Dichter Johann Kinau, besser bekannt unter dem Namen Gorch Fock <ref>ndr-info: "Skagerrak-Schlacht: 8.500 Tote in zwei Tagen" [https://www.ndr.de/geschichte/Skagerrak-Schlacht-8500-Tote-in-zwei-Tagen,skagerrakschlacht112.html - online verfügbar]</ref>.
    
*1917:
 
*1917:
Durch eine britische Mine wurde das U-Boot „UC 51“ Klasse UC II (Wikipedia: Liste deutscher U-Boote (1906–1919)  im Ärmelkanal vor Port Point versenkt. Bei den 29 Toden auch der Fürther Konditor und Seesoldat Emil Riffelmacher [[Kaiserstraße 15]].   
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Durch eine britische Mine wurde das U-Boot „UC 51“ Klasse UC II (Wikipedia: Liste deutscher U-Boote (1906–1919)  im Ärmelkanal vor Port Point versenkt. Unter den 29 Toten war auch der Fürther Konditor und Seesoldat Emil Riffelmacher [[Kaiserstraße 15]].   
    
*1918:
 
*1918:
 
Das U-Boot „U 93“ ist seit dem 15. Januar 1918 mit seiner Besatzung von 43 Leute im Englischen Kanal vor Dover verschollen. Darunter der Bandweber und Unterseebootmatrose Georg Kaspar Hartmann aus der [[Erlanger Straße 12]].
 
Das U-Boot „U 93“ ist seit dem 15. Januar 1918 mit seiner Besatzung von 43 Leute im Englischen Kanal vor Dover verschollen. Darunter der Bandweber und Unterseebootmatrose Georg Kaspar Hartmann aus der [[Erlanger Straße 12]].
Am 13. August 1918 wurde das U-Boot „UB 30“ in der südlichen Nordsee von einem britischen Fischdampfer !! versenkt. 29 Tode, darunter der Schlosser und Ubootheizer Wilhelm Dietrich [[Marienstraße 34]].
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Am 13. August 1918 wurde das U-Boot „UB 30“ in der südlichen Nordsee von einem britischen Fischdampfer (!!) versenkt. 29 Tote, darunter der Schlosser und Ubootheizer Wilhelm Dietrich [[Marienstraße 34]].
Am 9. September 1918 sank ein U-Boot in der Straße von Gibraltar im Mittelmeer. Dabei ertrank der Ubootheizer (Privatberuf Installateur) Andreas Johann Bierlein aus der [[Frauenstraße 15]].  
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Am 9. September 1918 sank ein U-Boot in der Straße von Gibraltar im Mittelmeer. Dabei ertrank der Uboot-Heizer (Privatberuf Installateur) Andreas Johann Bierlein aus der [[Frauenstraße 15]].  
Das Vorpostenboot „Von Tonqueres“ kenterte am 20. September 1918 in der Nordsee- Dabei kam der Signalgast Eduard Georg Vogel asus der [[Schwabacher Straße 74]] ums Leben.   
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Das Vorpostenboot „Von Tonqueres“ kenterte am 20. September 1918 in der Nordsee. Dabei kam der Signalgast Eduard Georg Vogel aus der [[Schwabacher Straße 74]] ums Leben.   
    
Quelle :  Peter Frank: Die Fürther Kriegsopfer des Ersten Weltkrieges 1914-1918 - PDF online abrufbar  siehe unten unter Weblinks
 
Quelle :  Peter Frank: Die Fürther Kriegsopfer des Ersten Weltkrieges 1914-1918 - PDF online abrufbar  siehe unten unter Weblinks
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