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* [[1723]] werden auf einem amtlichen Siegelstock drei gestielte Kleeblätter dargestellt.
 
* [[1723]] werden auf einem amtlichen Siegelstock drei gestielte Kleeblätter dargestellt.
 
* [[1737]] trägt es die Umschrift: „Kaiserlich freyen Hofmarks Gemeindesiegel.“  
 
* [[1737]] trägt es die Umschrift: „Kaiserlich freyen Hofmarks Gemeindesiegel.“  
* Zur Zeit der preußischen Herrschaft führte das k. preußische Stadtgericht das Kleeblatt im Amtssiegel.
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* Zur Zeit der preußischen Herrschaft führte das k. preußischem Stadtgericht das Kleeblatt im Amtssiegel.
 
* Das Fürther Stadtwappen mit Eichenkranz und Mauerkrone stammt aus dem Jahre [[1818]], dem Jahr der [[Stadterhebung|Erhebung Fürths zur Stadt 1. Klasse]]. Damals wurde es den Umrissen nachgebildet, welche auf den Dienstmedaillen der beiden Bürgermeister angebracht waren."<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1871, S. 43</ref>
 
* Das Fürther Stadtwappen mit Eichenkranz und Mauerkrone stammt aus dem Jahre [[1818]], dem Jahr der [[Stadterhebung|Erhebung Fürths zur Stadt 1. Klasse]]. Damals wurde es den Umrissen nachgebildet, welche auf den Dienstmedaillen der beiden Bürgermeister angebracht waren."<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1871, S. 43</ref>
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[[1904]]/05 wurde das Kleeblatt erstmals in seiner Form verändert. Dies geschah in der Amtszeit des [[Oberbürgermeister]]s [[Theodor Kutzer]]. Anlass der Änderung war eine Stiftung für das Armee-Museum in München, wozu das Wappen auf Glas gemalt wurde. Der Eichenblätter-Kranz um das nun vereinfachte Kleeblatt wurde dabei realistischer dargestellt.<ref>Stadtarchiv Fürth - Akte 021.279,  Zeichnung der Hof-Glasmanufaktur-Anstalt München, Carl de Bouché, vom 12. Dezember 1904 und Quittung vom 29. März 1905 über 25 Mark. </ref>
 
[[1904]]/05 wurde das Kleeblatt erstmals in seiner Form verändert. Dies geschah in der Amtszeit des [[Oberbürgermeister]]s [[Theodor Kutzer]]. Anlass der Änderung war eine Stiftung für das Armee-Museum in München, wozu das Wappen auf Glas gemalt wurde. Der Eichenblätter-Kranz um das nun vereinfachte Kleeblatt wurde dabei realistischer dargestellt.<ref>Stadtarchiv Fürth - Akte 021.279,  Zeichnung der Hof-Glasmanufaktur-Anstalt München, Carl de Bouché, vom 12. Dezember 1904 und Quittung vom 29. März 1905 über 25 Mark. </ref>
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Den Anstoß zu einer erneuten künstlerisch besseren Fassung, die von heraldisch geschulten Künstlern sein sollen, gab schließlich am [[29. September]] [[1926]] der Stadtbaurat [[Hermann Herrenberger]], Leiter des Hochbauamtes, der auch sonst stadtgeschichtlich aktiv war. Mit Billigung des [[Oberbürgermeister]]s Dr. [[Robert Wild|Wild]] wandte er sich an den Kunstmaler und Professor Otto Hupp in München-Schleißheim. Hupp wies darauf hin, dass er den Auftrag, auch für ein neues Dienstsiegel, nur im Benehmen mit dem Hauptstaatsarchiv München annehmen könne. Dieser Behörde müsste zunächst eine Skizze zur Begutachtung vorgelegt werden, so Huppin.
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Den Anstoß zu einer erneuten künstlerisch besseren Fassung, die von heraldisch geschulten Künstlern sein sollen, gab schließlich am [[29. September]] [[1926]] der Stadtbaurat [[Hermann Herrenberger]], Leiter des Hochbauamtes, der auch sonst stadtgeschichtlich aktiv war. Mit Billigung des [[Oberbürgermeister]]s Dr. [[Robert Wild|Wild]] wandte er sich an den Kunstmaler und Professor Otto Hupp in München-Schleißheim. Hupp wies darauf hin, dass er den Auftrag, auch für ein neues Dienstsiegel, nur im Benehmen mit dem Hauptstaatsarchiv München annehmen könne. Dieser Behörde müsste zunächst eine Skizze zur Begutachtung vorgelegt werden, so Hupp.
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Nach dieser Rückmeldung verfolgte [[Hermann Herrenberger|Herrenberger]] die Angelegenheit nicht weiter. Erst im Oktober [[1936]] nahm [[Hermann Herrenberger|Herrenberger]] sich erneut dem Thema an und wendete sich an das Hauptstaatsarchiv München. Er trug vor, dass das Wappen künstlerisch sehr wenig befriedigend dargestellt sei, da dieses ''Biedermeier-Wappen ... den Eindruck einer schlechten Studentenheraldik'' mache. Im anschließenden Schriftverkehr mit Prof. Hupp und dem Leiter des Bayer. Hauptstaatsarchivs riet Letzterer davon ab, die Mauerkrone als Schildbekrönung weiter zu verwenden. Sie sei als "Schöpfung der französischen Heraldik in napoleonischer Zeit 1811 nach Deutschland" gekommen. Nur wenige bayerische Gemeinden haben sich, laut Staatsarchiv, in Siegeln und Wappen dieses fremden Beiwerks bedient.Weiterhin erging der Hinweis, dass [[1928]] sogar seitens des Staates die Führung von Mauerkronen in Gemeinden ausdrücklich untersagt wurde.
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Nach dieser Rückmeldung verfolgte [[Hermann Herrenberger|Herrenberger]] die Angelegenheit nicht weiter. Erst im Oktober [[1936]] nahm [[Hermann Herrenberger|Herrenberger]] sich erneut dem Thema an und wendete sich an das Hauptstaatsarchiv München. Er trug vor, dass das Wappen künstlerisch sehr wenig befriedigend dargestellt sei, da dieses ''Biedermeier-Wappen ... den Eindruck einer schlechten Studentenheraldik'' mache. Im anschließenden Schriftverkehr mit Prof. Hupp und dem Leiter des Bayer. Hauptstaatsarchivs riet Letzterer davon ab, die Mauerkrone als Schildbekrönung weiter zu verwenden. Sie sei als "Schöpfung der französischen Heraldik in napoleonischer Zeit 1811 nach Deutschland" gekommen. Nur wenige bayerische Gemeinden haben sich, laut Staatsarchiv, in Siegeln und Wappen dieses fremden Beiwerks bedient. Weiterhin erging der Hinweis, dass [[1928]] sogar seitens des Staates die Führung von Mauerkronen in Gemeinden ausdrücklich untersagt wurde.
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Im Dezember [[1936]] legte Otto Hupp eine farbige Zeichnungen des neuen Stadtwappens vor. Sein Honorar hierfür betrug 60,-- RM. In der Folge bemängelte das Hauptstaatsarchiv München am [[14. Juni]] [[1937]] den Entwurf in zwei Punkten: die Schriftart solle nicht in Antiqua, sondern in Fraktur ausgeführt und der Zusatz „in Bayern“ (nur Fürth, auch nicht „i. B.“ zur Unterscheidung anderer Orte) müsse ergänzt werden.  
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Im Dezember [[1936]] legte Otto Hupp eine farbige Zeichnung des neuen Stadtwappens vor. Sein Honorar hierfür betrug 60,-- RM. In der Folge bemängelte das Hauptstaatsarchiv München am [[14. Juni]] [[1937]] den Entwurf in zwei Punkten: die Schriftart solle nicht in Antiqua, sondern in Fraktur ausgeführt und der Zusatz „in Bayern“ (nur Fürth, auch nicht „i. B.“ zur Unterscheidung anderer Orte) müsse ergänzt werden.  
    
Die beiden Änderungen bedingten eine neue Zeichnung und neue Ätzung des Druckstocks für das Siegel. Nachdem Professor Hupp die Punkte im Februar 1938 in einem neuen Entwurf umgesetzt hatte, wurde die Genehmigung des Reichsstatthalters in Bayern im März [[1938]] eingeholt. Gleichzeitig sollte das Stadtwappen auch auf die Stadtflagge zu einer offiziellen Festlegung kommen. Deren Streifen wurden in weiß/grün/weiß vorgeschlagen. Die Prüfung zog sich anschließend bis [[1939]] hin, wobei verschiedenen Varianten der Stadtflagge erarbeitet wurden.
 
Die beiden Änderungen bedingten eine neue Zeichnung und neue Ätzung des Druckstocks für das Siegel. Nachdem Professor Hupp die Punkte im Februar 1938 in einem neuen Entwurf umgesetzt hatte, wurde die Genehmigung des Reichsstatthalters in Bayern im März [[1938]] eingeholt. Gleichzeitig sollte das Stadtwappen auch auf die Stadtflagge zu einer offiziellen Festlegung kommen. Deren Streifen wurden in weiß/grün/weiß vorgeschlagen. Die Prüfung zog sich anschließend bis [[1939]] hin, wobei verschiedenen Varianten der Stadtflagge erarbeitet wurden.
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[[Datei:Kleeblatt Fürther Tagblatt 1838.JPG|thumb|right|Kleeblatt auf der Titelseite des [[Fürther Tagblatt]] im Jahr 1838]]
 
[[Datei:Kleeblatt Fürther Tagblatt 1838.JPG|thumb|right|Kleeblatt auf der Titelseite des [[Fürther Tagblatt]] im Jahr 1838]]
 
[[Datei:Kleeblatt Fronmüller 1871.JPG|thumb|right|Kleeblatt auf der Titelseite der [[Fronmüllerchronik]] von 1871]]
 
[[Datei:Kleeblatt Fronmüller 1871.JPG|thumb|right|Kleeblatt auf der Titelseite der [[Fronmüllerchronik]] von 1871]]
Über die Bedeutung der drei Blätter des Kleeblatts gibt es zahlreiche Erklärungsversuche. Die Entstehung und Bedeutung bleibt aber im historischen Dunkel. So vermutete der 1. Fürther Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen]], dass die Kleeblätter als ein Symbol der dreierlei Herren (Bamberg, Ansbach und Nürnberg als Territoralherren) steht. Ebenso denkbar wären die Koexistenzen dreier Religionen in Fürth, sowie der Wunsch nach Glück und Harmonie, die die Dreizahl der Blätter als Symbol darstellen ("Drei und doch eins"). Insbesondere der Historiker [[Schwammberger]] war ein Verfechter der letzten Therorie.  
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Über die Bedeutung der drei Blätter des Kleeblatts gibt es zahlreiche Erklärungsversuche. Die Entstehung und Bedeutung bleibt aber im historischen Dunkel. So vermutete der 1. Fürther Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen]], dass die Kleeblätter als ein Symbol der dreierlei Herren (Bamberg, Ansbach und Nürnberg als Territorialherren) steht. Ebenso denkbar wären die Koexistenzen dreier Religionen in Fürth, sowie der Wunsch nach Glück und Harmonie, die die Dreizahl der Blätter als Symbol darstellen ("Drei und doch eins"). Insbesondere der Historiker [[Schwammberger]] war ein Verfechter der letzten Theorie.  
    
Hier die Erklärungsversuche zur Symbolik des Kleeblatts:
 
Hier die Erklärungsversuche zur Symbolik des Kleeblatts:
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