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Erste Periode.

von Salzburg, und der Kanzler Ernustus Vorstand, und da er auch Staatsgeschäfte hier vornahm.") So unterzeichnete er am 19. März 907 hier eigenhändig eine Urkunde, welche im Archive von Fulda aufbewahrt wurde, und bestätigte in derselben einen Gütertausch zwischen dem Kloster in Fulda und zwischen dem in Epternach im Luxemburgischen.") Der Kaiser und die Herren seines Gefolges sollten sich nicht lange des Genusses der Babenberger Güter erfreuen. Ein schreckliches Verhängniß ereilte sie wenige Jahre darnach. Fran­ ken und Bayern waren damals in Noth, hart bedrängt durch die verheerenden Einfälle der Hunnen. Von allen Seiten kamen Boten, die um Hilfe flehten, die man nicht gewähren konnte. Markgraf Luitbold fiel am 6. Juli in einer Schlacht gegen die Hunnen, ebenso 908 den 3. August Graf Egino und Bischof Rudolf von Würzburg, ebenso 910 die Grafen Gebhardt und Luitfrid.") Ludwig das Kind starb rühmlos 911, angeblich aus Gram über die ungerechte Enthauptung Adalberts von Babenberg"), als der letzte vom Stamme Kaiser Karls des Großen. Oeffentlich predigte man damals nach dem Bibel­ spruch: „Wehe dem Lande, dessen König ein Kind ist."'°) Sein Vormund, Erzbischof Hatto, starb aus Kummer über die un­ glückliche Wendung, welche die Angelegenheiten des Reiches durch die Auflehnung des Herzogs Heinrich von Sachsen zu nehmen drohten.") Immer düsterer gestalteten sich die Verhältnisse in Ostfranken. Besonders hart wurde unsere Gegend heimgesucht durch den Krieg, den Kaiser Otto I. mit seinem aufrührerischen Sohne Ludolf, Herzog von Schwaben, führte. Letzterer ver­ heerte auf seinem Zuge nach Roßstall, einem befestigten und mit einem Kastelle verwahrten Städtchen, unsere Gegend und brannte

953 nach der Angabe mehrerer Schriftsteller Fürth im Jahre 953 nieder. Doch konnte er seinem Vater nichts anhaben und war gezwungen, nach einem fruchtlosen und blutigen Kampf sich unter die Mauern Regensburgs zurückzuziehen.-°) Was von Fürth damals etwa noch übrig geblieben war, das zerstörten jeden954 ; 955 falls noch gründlich die Hunnen, welche im Jahre 954 und 955 Ostfranken verwüsteten. Sie wurden in Roßstall, dem damals einzig befestigten Städtchen im weiten Umkreis, von den Fran­ ken zwar aufgehalten, zuletzt eroberten und zerstörten sie es aber noch.?') Bald darauf, am 10. August 955, wurden durch