Vogel-Perspektive (Buch): Unterschied zwischen den Versionen

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''Heimat ist gewiß kein Idyll, wie so mancher Mundartdichter glauben machen will. Heimat ist eher, grauer Alltag, rauhe Wirklichkeit, mitunter sogar kulturlose Öde. So ist es ehrlicher, sich mit diesem Alltag auseinanderzusetzen, auf politische, soziale und kulturelle Mißstände mit den Mitteln kritischer Mundartdichtung hinzuweisen, als unechte Gefühle von Geborgenheit und Sicherheit oder gar beschönigender Selbstzufriedenheit vorzutäuschen. Neben manchmal „beißender Ironie“ schlägt der Autor aber auch versöhnliche Töne an und zeigt mit großem Engagement, daß er trotz kritischer Distanz persönliche Nähe zu den in Franken lebenden Menschen sucht.''
 
''Heimat ist gewiß kein Idyll, wie so mancher Mundartdichter glauben machen will. Heimat ist eher, grauer Alltag, rauhe Wirklichkeit, mitunter sogar kulturlose Öde. So ist es ehrlicher, sich mit diesem Alltag auseinanderzusetzen, auf politische, soziale und kulturelle Mißstände mit den Mitteln kritischer Mundartdichtung hinzuweisen, als unechte Gefühle von Geborgenheit und Sicherheit oder gar beschönigender Selbstzufriedenheit vorzutäuschen. Neben manchmal „beißender Ironie“ schlägt der Autor aber auch versöhnliche Töne an und zeigt mit großem Engagement, daß er trotz kritischer Distanz persönliche Nähe zu den in Franken lebenden Menschen sucht.''
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'''Auszug''':
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''Kulturkampf''
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''housdn'' ''(Husten)''
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''und raischbän'' ''(und räuspern)''
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''vuä dä gloddsn'' ''(vor dem Fernseher)''
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''iss näblous'' ''(ist nur mehr)''
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''halmi su schäi'' ''(halb so schön)''
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''wäi in deoodä'' ''(wie im Theater)''
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''dessweeng'' ''(deswegen)''
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''gänga aa'' ''(gehen auch)''
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''massdns'' ''(meistens)''
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''di laid'' ''(die Leute)''
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''inna oobä'' ''(in eine Oper)''
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''anschdadd'' ''(anstatt)''
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''zon iän doggdä'' ''(zu ihrem Doktor)''

Version vom 24. November 2019, 22:03 Uhr

Vogel-Perspektive, Untertitel "kritisch-poetische Mundarttexte fränkisch quergedacht" ist ein Gedichtband des Fürther Kunstlehrers Ernst-Ludwig Vogel.

Klappentext:

Heimat ist gewiß kein Idyll, wie so mancher Mundartdichter glauben machen will. Heimat ist eher, grauer Alltag, rauhe Wirklichkeit, mitunter sogar kulturlose Öde. So ist es ehrlicher, sich mit diesem Alltag auseinanderzusetzen, auf politische, soziale und kulturelle Mißstände mit den Mitteln kritischer Mundartdichtung hinzuweisen, als unechte Gefühle von Geborgenheit und Sicherheit oder gar beschönigender Selbstzufriedenheit vorzutäuschen. Neben manchmal „beißender Ironie“ schlägt der Autor aber auch versöhnliche Töne an und zeigt mit großem Engagement, daß er trotz kritischer Distanz persönliche Nähe zu den in Franken lebenden Menschen sucht.

Auszug:

Kulturkampf

housdn (Husten)

und raischbän (und räuspern)

vuä dä gloddsn (vor dem Fernseher)

iss näblous (ist nur mehr)

halmi su schäi (halb so schön)

wäi in deoodä (wie im Theater)

dessweeng (deswegen)

gänga aa (gehen auch)

massdns (meistens)

di laid (die Leute)

inna oobä (in eine Oper)

anschdadd (anstatt)

zon iän doggdä (zu ihrem Doktor)