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Das rechte Nebengebäude, welches die Jahreszahl [[1737]] trägt (zum Teil vermutlich älter), ist ein zweigeschossiges Wirtschaftgebäude aus Sandstein mit einem Hauszeichen über dem Stichbogenportal. Das Müller-Hauszeichen (Mühlrad und Mühlsteinpicke) trägt außer dem Datum die Initialien des Bauherrn Peter Eckart. Im Innenraum finden sich noch Balkenbohlen- und Spundbohlendecken, im ehem. Mühlraum ist ein mächtiger Unterzug auf drei massiven Rundstützen mit dekorativen Sattelhölzern zu finden.<ref>''Mühlstraße 31''. In: Heinrich Habel: [[Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth]], Lipp, 1994, S. 294</ref> Unter anderem hatte hier der berühmte Münzmacher [[Conrad Stutz]] seine Werkstatt. Der letzte Bewohner wohnte hier bis Ende der 1990er Jahre und hieß Konrad Horsting.  
 
Das rechte Nebengebäude, welches die Jahreszahl [[1737]] trägt (zum Teil vermutlich älter), ist ein zweigeschossiges Wirtschaftgebäude aus Sandstein mit einem Hauszeichen über dem Stichbogenportal. Das Müller-Hauszeichen (Mühlrad und Mühlsteinpicke) trägt außer dem Datum die Initialien des Bauherrn Peter Eckart. Im Innenraum finden sich noch Balkenbohlen- und Spundbohlendecken, im ehem. Mühlraum ist ein mächtiger Unterzug auf drei massiven Rundstützen mit dekorativen Sattelhölzern zu finden.<ref>''Mühlstraße 31''. In: Heinrich Habel: [[Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth]], Lipp, 1994, S. 294</ref> Unter anderem hatte hier der berühmte Münzmacher [[Conrad Stutz]] seine Werkstatt. Der letzte Bewohner wohnte hier bis Ende der 1990er Jahre und hieß Konrad Horsting.  
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Dahinter befinden sich das Wasserkraftwerk und die zugehörige Wehranlage. Hier wurde die Wasserkraft seit alters her genutzt, die Wurzeln sollen bis ins 14. Jahrhundert belegt sein, da bereits 1314 ein Müller in Fürth erwähnt wird. . Im Jahr 1911 wurden Wasserräder durch Turbinen ersetzt. Installiert wurden zwei identische französische Schneider-Schaquet-Turbinen, die jahrzehntelang in Betrieb waren. Eine dieser Turbinen wurde Anfang der 1980er Jahre gegen eine modernere Drees-Turbine ausgetauscht (Fallhöhe 3,1 m, Ausbaudurchfluss 10,5 m<sup>3</sup>/s, 260 kW Leistung im Einzelbetrieb). Später ersetzten die Betreiber die zweite Altturbine durch eine gebrauchte Francis-Schacht-Turbine des Herstellers Voith (Ausbaudurchfluss 7,5 m<sup>3</sup>/s, 180 kW Leistung im Einzelbetrieb). Eine moderne Automations- und Steuerungstechnik für die zwei Wasserkraftmaschinen (Engpassleistung: ca. 390 kW, Jahresarbeitsvermögen: ca. 2,4 GWh) wurde [[2009]] von einem Südtiroler Spezialunternehmen installiert. Die Anlage wurde vor einigen Jahren auch mit einer kompakten Rechenreinigungsanlage am Zufluss für Maschine II ausgerüstet und zur ökologischen Verbesserung der Stauanlage ist ein naturnahes Umgehungsgerinne als Wanderweg für Fische und andere Wasserlebewesen über eine Länge von rund 350 Meter angelegt worden.
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Dahinter befinden sich das Wasserkraftwerk und die zugehörige Wehranlage. Hier wurde die Wasserkraft seit alters her genutzt, die Wurzeln sollen bis ins 14. Jahrhundert belegt sein, da bereits 1314 ein Müller in Fürth erwähnt wird. Im Jahr 1911 wurden Wasserräder durch Turbinen ersetzt. Installiert wurden zwei identische französische Schneider-Schaquet-Turbinen, die jahrzehntelang in Betrieb waren. Eine dieser Turbinen wurde Anfang der 1980er Jahre gegen eine modernere Drees-Turbine ausgetauscht (Fallhöhe 3,1 m, Ausbaudurchfluss 10,5 m<sup>3</sup>/s, 260 kW Leistung im Einzelbetrieb). Später ersetzten die Betreiber die zweite Altturbine durch eine gebrauchte Francis-Schacht-Turbine des Herstellers Voith (Ausbaudurchfluss 7,5 m<sup>3</sup>/s, 180 kW Leistung im Einzelbetrieb). Eine moderne Automations- und Steuerungstechnik für die zwei Wasserkraftmaschinen (Engpassleistung: ca. 390 kW, Jahresarbeitsvermögen: ca. 2,4 GWh) wurde [[2009]] von einem Südtiroler Spezialunternehmen installiert. Die Anlage wurde vor einigen Jahren auch mit einer kompakten Rechenreinigungsanlage am Zufluss für Maschine II ausgerüstet und zur ökologischen Verbesserung der Stauanlage ist ein naturnahes Umgehungsgerinne als Wanderweg für Fische und andere Wasserlebewesen über eine Länge von rund 350 Meter angelegt worden.
 
[[Datei:Wolfsgrubermuehle_1_.jpg|thumb|left|Umbauplanungen 2007]]
 
[[Datei:Wolfsgrubermuehle_1_.jpg|thumb|left|Umbauplanungen 2007]]
 
Das Mühlengebäude selbst wurde [[1972]] von der Meyermühle AG Landshut gekauft, welche die Produktion vollständig in die [[Foerstermühle]] verlagerte. [[1977]] erfolgte der Verkauf des Wasserkraftwerks.<ref>Schreiben G. W. Wolfsgruber an Bürgermeister Heinrich Stranka vom 13. Oktober 1977</ref> Das linke, ältere Mühlengebäude war durch Vandalismus mittlerweile sehr beschädigt und wurde im März [[2012]] abgerissen. Die Mühle selbst wurde mehrmals als Immobilie verkauft und steht seit Ende der 1970er Jahre leer.  
 
Das Mühlengebäude selbst wurde [[1972]] von der Meyermühle AG Landshut gekauft, welche die Produktion vollständig in die [[Foerstermühle]] verlagerte. [[1977]] erfolgte der Verkauf des Wasserkraftwerks.<ref>Schreiben G. W. Wolfsgruber an Bürgermeister Heinrich Stranka vom 13. Oktober 1977</ref> Das linke, ältere Mühlengebäude war durch Vandalismus mittlerweile sehr beschädigt und wurde im März [[2012]] abgerissen. Die Mühle selbst wurde mehrmals als Immobilie verkauft und steht seit Ende der 1970er Jahre leer.  
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