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Zünfte Periode (1632).

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berger Amtmann Gabriel Oelhafen umgeschrieben und mit Ein­

schaltungen, die für Nürnberg günstig waren, ausgestattet, z. B. mit der Bemerkung, daß die domprobsteilichen Unterthanen bereits aller Orts mit den Nürnberger Unterthanen vermengt gelebt haben. Sodann wurde sie dem Ausschüsse dem von der Hofmark erwählten Vertreter übergeben. Der markgräfliche Oberamtmann in Ansbach suchte Hindernisse in den Weg zu legen und Uneinigkeit unter dem Ausschüsse zu erregen, weshalb vom Rathe beschlossen wurde, die Angelegenheit zu beeilen und der Deputation der Dorfschaften, die dem König nachreisen mußte, zur Legitimation einen Nürnberger Trompeter mitzugeben. An die Gesandten bei dem König wurde nochmals geschrieben, damit sie die Sache bei demselben und bei dessen „Favoriten" einstweilen gut vorbereiten. Der Vorgang selbst wurde in diesem Schreiben ein sonderbares Werk des Höchsten genannt, „indem, wie es darin heißt, unsere Gedanken, wie Euch selbst bewußt, niemals dahin gezielt, und uns unversehens und un­ verhofft solch Glück zu Händen stößet/"") Die Angelegenheit war vom Könige bereits günstig beschieden, ehe noch die Supplik ihm überreicht werden konnte. Er hatte die Schenkungsurkunde in Nordheim am 30. März unterzeichnet, worin er das deutsche Haus nebst dessen Appertinenzen daselbst, sowie die domprobsteilichen zum Amte Fürth gehörigen zwischen den drei Wassern, der Rednitz, Pegnitz und Schwabach liegenden Unterthanen und Zehnten verschenkte und worin er versprach, einen Vergleich herbeiführen zu wollen zwi­ schen dem Hause Brandenburg und Nürnberg, damit ersteres seine Ansprüche auf hohe Obrigkeit, Jagd und Geleit in dem besagten Gebiet an letzteres cediren möge."°) — Die Hul­ digung der domprobsteilichen Unterthanen für den Rath von Nürnberg fand Statt am 25. April. Der schwedische Commissar Martin Chemnitz ließ dieselbe im domprobsteilichen Amtshause in Kraft königlicher Vollmacht vornehmen; er war begleitet von den Deputirten des Rathes von Nürnberg Gabriel Holzschuher, Philipp Jakob Tücher und vr. Georg Richter, dann von Georg Faber, Senior und Schaffner zu St. Lorenz. Der bisherige Kastner Jobst Prager zu Fürth wurde von seinen dem Dom­ probst zu Bamberg geleisteten Pflichten entbunden und vom Rath in seinem bisherigen Amte bestätigt.