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glorreiche Idee, die Kalorien, die ihnen an saftigem Wildbret entgingen, in Form von dickem Bier, kurz Stark­ bier genannt, zu sich zu nehmen. Da waren sie nun fein heraus ! Fleisch essen durften sie nicht, also haben sie gesof..., pardon, getrunken. Und weil das Saufen so schön ist, hat sich der schöne Brauch (Vivat! Gloria!) bis heute erhal­ ten. Du siehst also, lieber Freund, wir trinken ganz im Sinne der christ­ lich abend­ ländischen Tradition und erfüllen so getreu die Schulordnung ( § 1,'1 ).

Stoßt an, Brüder! Aber christlich!

Es erscheint vielleicht überflüssig, nach den bei­ den Kritiken in den FN (1 5 .3 . u.22.3.) noch einige Bemerkungen zu der Neuinszenierung der " M a r t h a " -zu machen. Es ist aber nötig, nicht trotz der Kritiken, sondern gerade wegen ihnen; besonders wegen der vom 22.3., die sich auf die Fürther Besetzung bezieht. Und diese Be Setzung und besonders der Brei des Lobes, der den Sängern um den Mund ge­ schmiert wird, sind es auch, an denen ich mich stoße.

Prost Mahlzeit! Zunächst der Plumkett : "Gepflegte Stimmbeweg­ lichkeit" tritt zum buffonesken Spiel - so steht's geschrie­ ben. Wenn man Stimmschwäche als Stimmbeweglichkeit bezeich­ nen will.... Wer jedenfalls diese Rolle schon anderswo ge­ hört, wer sich an der Porter-Arie schon erfreut hat, gesun­ gen von einem schwarzen Baß, wer eine Ahnung hat von des "Basses Grundgewalt" und wer dann dieses schwächliche — " gepflegte und bewegliche"-Organ hört .... Dabei ist es jammerschade, denn gerade der Plumkett glänzte im Spiel, das doch weit mehr war als nur "vergnügtes Buffoelement des Opernspiels".