Dann die Nancy: "Anmutig - keck" hat sie gespielt - na ja.
Aber dann lese ich etwas von einer "oft beachtlichen Stimm
schönheit .... ihres Alts" . Ich muß wohl schlecht hören,
denn weder habe ich etwas noch Beachtliches an Stimmschön
heit bemerkt. Aber wenn es in den PN steht, wird's schon
stimmen.
Lyonei: "Vielversprechend" ist der Tenor. Ich habe nicht be
merkt, daß Klaus Lange sich versprochen hätte. Außerdem :
ist das ein Maßstab für diese Stimme, für diesen weichen,
warmen, berückenden Klang einer menschlichen Kehle, wie
man ihn in Fürth höchst selten zu hören bekommt ? Doch auch
er hat Mängel. Die hohen Töne geraten ihm zu schwach, zu
dünn, besonders dann, wenn er sie nicht im Falsett nimmt,
sondern versucht, sie mit Bruststimme zu singen: durch
diesen Mangel erhielt auch die große Arie, herrlich gesun
gen am Anfang, keinen Abschluß, der befriedigt hätte.
(Was allerdings so manche ältliche Jungfer nicht hinderte,
begeistert zu klatschen, weshalb die Arie da capo, aber
durchaus nicht besser gesungen wurde).
Ja, und dann die Titelfigur, die Martha. Wie hatte ich ge
hofft, sie würde entschwinden! Aber nein, sie hat weiterhin
ihre Koloraturen gegähnt - ihre "weichen" Koloraturen, wie
es in den FN steht. Wenn "weich" gleich breiig ist ....
Es gibt verschiedene Lehr- und Übungsbücher. So ist der
Bertalotti (Solfeggien Ed.Peters 2121; DM 5.50) durchaus
zu empfehlen, vielleicht auch Lütgen (ebda.2131; DM 4.50).
Also mit den Koloraturen, da hats arg gehapert und weich,
na ja, das waren sie. Die "Letzte Rose" aber, innig, ver
innerlicht gesungen, hat für vieles entschädigt.
Im großen und ganzen waren es eine für Fürth durchschnitt
liche Aufführung mit einigen Höhepunkten (nicht Glanzpunk
ten) im Stadttheater und in den FN eine ebenso durchschnitt
liche Kritik mit einigen Tiefpunkten.
D IE fW D F E "Dunkel und verworren sind die Wege der Menschen..." Die Wege mancher öffentlicher Stellen hingegen scheinen pech schwarze Labyrinthe zu sein. Sie wird wahrscheinlich mit einer großen Feier verbunden sein, die Namensgebung. Reden von Schulmännern und Lokalpolitikern, Ansprachen von Lehrern, Geistlichen und Elternvertretern. Denn das bayrische Schulwesen hat eine neue Sphäre erklom men, ein altes Gebiet , das schon längst versandet, wieder urbar gemacht. Es wird viel gefeiert werden in unserem Frei staat , denn der
höheren Schulen gibt
es bei uns gar viele.
Ein Wunschtraum aller traditionsbewußten, altfränkischen Deutschen wird endlich wieder wahr. -"Jeder Schule ihren Na men." Alle bayerischen Oberrealschulen, Wirtschaftsoberschu len und Realgymnasien werden künftig die wohlklingende, nach verstaubter Bildung riechende Bezeichnung "Gymnasium" tragen dürfen. Es gibt jetzt wahrscheinlich zu wenige davon. Totali tär ausgedrückt : Die Schulen werden gleichgeschaltet. Alle Typen, so sie nicht "humanistisch" sind, werden aufgewertet» Doch der Pferdefuß winkt schon, die Lage wird mißlich: Gym nasium Fürth, ja welches ist denn gemeint, da es jetzt doch drei gibt. Doch halt! Die Zeit für einen Geniestreich ist ge kommen, die Erinnerung an vergangene Zeiten wird aufgefrischt. Vor Zeiten, da der Kaiser noch alles richtig machte, hießen die Schulen Auguste-Victoria Gymnasium oder Heinrich-Maximili an Gymnasium. Einige Jahrzehnte später nannten sich die Brutstätten der Bil düng "Hermann Göring-Gymnasium"oder natürlich"Hitler-Gymnasium'.'
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Fahrrad-Preise die kaum zu unterbieten sind