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Dritte-Welt-Laden Fürth nach langem Kampf neueröffnet! Am 22. November wurde unter Teilnahme einer mehr oder weniger großen Öffent­ lichkeit ein weiterer Vorposten des alter­ nativen Handels, der Fürther Dritte Welt Laden, in Betrieb genommen. Es gab eine gewaltige Eröffnungsfeier mit Um­ trunk, Indischem Essen , Versteigerungen, Smalltalk und einer Diaserie über den gerechten Handel mit den Entwicklungs­ ländern.

Anfang der achtziger Jahre überlegten viele vielerorts was man/frau tun könne angesichts des Elends und der Ungerech­ tigkeit unserer Wirtschaftsbeziehungen zur Dritten Welt. Als praktisches Projekt ent­ stand im Arbeitskreis nun bald die Idee in der Erlanger Straße eine Dauerverkaufs­ stelle für 3.-Welt-Waren einzurichten. Jahre später baute der jetzige, neue Ar­ beitskreis die Verkaufsstelle zum Laden aus. Dieser ist jetzt in der Hirschenstraße 28 zu finden. Die Aktion Dritte-Welt -Handel:

Zur Ladengeschichte:

Im Laden werden Produkte von 11-13 ver­ schiedenen Importorganisationen angeboten. Die meisten dieser Produkte stammen von der Gesellschaft zur Förde­ rung der Partnerschaft mit der Dritten Welt (Gepä). Diese Produkte wie Tee, Kaffee, Gewürze, Honig, Wein und Kunst­

1982 gründeten acht vereinzelte katholi­ sche Aktivisten, mit ihrem damaligem Ju­ gendpfleger, den ersten Dritte-Welt Ar­ beitskreis in Fürth. Nach den großen Frie­ densmärschen und Demonstrationen am

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gewerbe unterliegen strengen Kriterien. Die Gepa achtet genau darauf, daß den Herstellern ein gerechter Lohn für ihren Arbeitseinsatz gezahlt wird. Üblicherweise wird z.B. Kaffee nur über den Weltmarkt und über Großkonzerne gehandelt. Die Produzenten erhalten nur einen Bruchteil der Gewinne und aufgrund ihrer Abhän­ gigkeit von den Multis gelingt es ihnen nicht, sich eine eigene Existenzgrundlage aufzubauen ! Unterdrückung und Ausbeu­ tung kennzeichnen den Alltag der mei­ sten Plantagenarbeiter. Das Beispiel Kaf­ fee ist nur eines von vielen. Im alternati­ ven Handel werden neben dem gerech­ ten Arbeitslohn noch Sozialprogramme, Bildungsmaßnahmen und ökologische Initiativen finanziert. Die Produkte aus den Genossenschaften werden dann direkt ohne Zwischenhandel in die Dritte-Welt -

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Läden geliefert. Dort könnt ihr sie dann kaufen, kaufen, kaufen ! Die Dritte-Welt-Handelsbewegung ver­ steht sich aber nicht als pure Warenum­ schlagsorganisation. Genauso wichtig wie der Verkauf ist die politische Arbeit und Aktion. Zu diesem Zweck trifft sich alle zwei Wochen am Donnerstag der DritteWelt Arbeitskreis. Dort informieren sich die Leut über aktuelle politische Situationen in Entwicklungsländern, über Themen und Schwerpunkte der Entwicklungspolitik und beschließen Resolutionen und öffentliche Aktionen, wie z.B. die Südafrika Demo letztes Jahr. Zu diesem Zweck liegen im Laden auch Materialien zur Bildungsarbeit in punkto 3. Welt Problematik aus. Zu nennen sind da Diaserien, Bücher, Zeit­ schriften, Cassetten und Unterrichtskon­ zepte für Schule und Jugendarbeit.