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schlimmer als ein Steuereinnehmer Ein Sheriff und grossfarmer aus Arizona, dessen name nichts zur Sache tut, hielt neulich von der frei treppe seines hofes eine flammende ansprache an die bevölkerung des ihm unterstell ten distriktes. Grund und Ursache dieser mit leidenschaftlichen pointen gespickten rede war die tatsache, dass eine gruppe von cowboys vor einigen tagen einen amtlich befugten und herge­ schickten Steuereinnehmer mit dem knäppel davon gejagt hatre. Und das, ladies und gentlemen, schien dem mister Sheriff nun doch eine etwas allzu drastische form von Selbsthilfe zu sein ganz abgesehen davon, dass auch der gutmutigste richter solch ein vergreifen an einem rechtmassigen organ der Staatsgewalt zu unter keinen umstanden guthdissen konnte. Mister Y sagte unter anderem dies: "Habt Ihr nun grundsätzlich etwas gegen die beam ten des Staates, oder was ist los mit Euch? Gesetzt den fall,ein. briefträger kassiert bei Euch eine nachnahme von 10 Dollar-ja zum kuckuck, jagt Ihr diesen mann ebenfalls so mit dem knäppel zum tor hinausp bloss weil er seine dienstlichen Obliegenheit ten erfüllt? Oder zahlt Ihr treu und brav die 10 Dollar und nehmt alsdann die nachnahmeSendung in empfang?-Zum andern:Wenn Ihr mit der eisenbahn nach Frisco fahrt und der zug kommt eine Viertelstunde später an, als das im fahrplan verzeichnet steht -boys, ich frage Euch: rennt Ihr dann auch zur lokomotive hin und verdrescht den lokomotivfuhrer, weil er nach Eurer meinung seinen dienstlichen Verpflichtungen nicht prompt genug nachge­ kommen ist?-Seht Ihr’s, nun steht Ihr da wie die Ölgötzen und kriegt den mund nicht auf. Ich aber erkläre Euch:So ein Steuer einnehmer ist genauso ein beamter des Staates wie der postträ— ger und der eisenbahner. Wenn er etwas einzufordern hat , dann handelt er erstens im auftrag der für ihn zuständigen behörde zweitens ist es meistens Eure und nicht seine schuld,wenn noch etwas einzutreiben ist. Und drittens haben wir allen grund,die_ sen männern dankbar zu sein, ja, denn ohne Ihre hilfe gäbe es keine richtige Ordnung zwischen unseren kästen!" Der zufall wollte es nun, dass nur wenige tage später solch ein Steuerbeamter auch an die wohnungstür des farmers und she­ riffs klopfte, um für ein freundschaftliches Stündchen das kon tokorrent des hauses zu überprüfen. Posten um posten kollatio­ nierte der mann die Dächer und hatte letztlich gottlob nichts zu beanstanden» Hur in dem augenblick, als er die farm verliess, da stürzte der Sheriff hinter ihm her, um atemlos zu bekennen:"Gentleman, auf ein wort noch: Ich habe im verflossenen jahr genau I 000 Dollar mehr verdient, als in den buchern steht. Euch kann ich es ja sagen: Ich habe den betrag nur verheimlicht, damit meine fraa nichts davon erfährt, denn die ist schlimmer als das steu eramt.... !" Auf die frage, wo denn die "unterschlagehen" tausend Dollar wären, pfiff der farmer und Sheriff schlau durch die zahne : " Well, die liegen auf der Sparkasse und tragen zinsen. merkt es Euch bitte gut: Die Alte darf es nicht wissen!"

Aber

Fürwahr, das nennt man vertrauen haben zum Staat - !

EOLIEIFIEX

BLENDE 8

l/25 SEK. -

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