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Ruf 74340

die Schule für Gesellschaftstanz und gesellschaftliche Erziehung

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Schwabacher Straße 58 ■ Dambacher Straße 11 Tel. 75808

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gesprochener Optimist war, beendete er auch den ersten satz mit dem wiedererklingen dieses zweiten themas. Der zweite satz stellt meiner meinung nach die flüchtigen freu­ den seines lebens dar - freuden, die mit den gewöhnlichen Ver­ gnügungen anderer menschen zu vergleichen sind und infol­ gedessen in dem in der romantischen musik wohl einmaligen fünf­ vierteltakt ausgedrückt werden. Der dritte satz schildert die geschichte seiner musikalischen entwicklung. Sie war nichts als tändelei, eine art Zeitvertreib und ein spiel am beginn seines lebens, bis zu zwanzig Jahren, dann aber wird er immer ernster und endet schließlich ruhmbedeckt Das drückt der triumphmarsch am Schluß des satzes aus. Der vierte satz stellt seinen seelenzustand während seiner letz ten lebensjahre dar, die bittere enttäuschung und den tiefen schmerz darüber, daß er erkennen mußte, wie sein künstlerruhm vergänglich und nicht imstande ist, sein grauen vor dem ewigen nichts zu lindern, jenes nichts, das alles, was er liebte und was er zeit seines lebens für ewig andauernd hielt, unerbittlich und für immer zu verschlingen drohte." Wenn eine deutung der "sechsten" möglich ist, dann kann man nur die seines bruders authentisch gelten lassen.Er fügte zwar sei­ nem brief hinzu, daß er das werk niemals so erklären könne, wie es sein bruder im köpf hatte, aber nach alldem, was er erzählt habe, sei dies die zweifellos wahrscheinliche deutung. Modest gab dieser Sinfonie auch den beinamen "pathetique", und zwar erst am tage der Uraufführung, die am 28. Oktober 1893 in einem konzert der russischen musikgesellschaft in Petersburg unter der leitung des Komponisten stattgefunden hatte. Am darauffolgenden morgen unterhielten sich die brüder über den namen der Sinfonie die nicht mit einer nummer versehen werden sollte. Die vorschlä ge "programmsinfonie" und "tragische Sinfonie" gefielen Peter Iljitsch nicht. Da fiel Modest plötzlich die bezeichnung "pathe tisch" ein und der meister war davon sofort begeistert. Noch in anwesenheit des bruders fügte er der partitur den titel "pathetlscli6^ sin« Die Sinfonie hat bei ihrer Uraufführung nach den eigenen worten Tschaikowskys "nicht gerade mißfallen, aber doch einiges be­ fremden erweckt. Was mich selbst betrifft, so bin ich stolzer auf sie, als auf irgendeine andere•meiner, kompositionen." Zwei tage nach der Uraufführung wurden diese zeilen geschrieben. 3 tage später, am 31. Oktober 1893, besuchte er eine aufführung von Rubinsteins "die Makkabäer" und am folgenden schicksalhaf ten 1. november ging er nach dem theater in begleitung einer ßeren gesellschaft in ein restaurant und trank nach dem essen nicht wie gewöhnlich mineralwasser, sondern ein glas ungekoch ten Rewa-wassers, obwohl zu dieser zeit in Petersburg eine choleraepedemie herrschte. War es Zerstreutheit, Vergeßlichkeit , oder gar absicht? Niemand wird diese frage eindeutig beantwor ten können. Schon wenige tage später, am frühen morgen des 6 . november, verhauchte er friedlich seine seele aus einem durch die Cholera völlig geschwächten körper. So wurde die 6. Sinfonie in h-moll zu seinem größten und letz ten Vermächtnis. Wußte er es? Vielfach wird es angenommen und behauptet, er habe deutlich erkannt, daß es mit seiner schöpfe­ rischen kraft zu ende gehe und seine kompositionsquellen zu ver siegen drohten. Daher endet sein letztes werk auch nicht mit einem hoffnungsfrohen finale, sondern mit einem düsteren requiem. Das erhärtet auch die auffassung der "pathetique" als selbstbio­ graphie Tschaikowskys, geschrieben in der spräche der Sinfonie einer spräche, die in aller weit verstanden wird. -bs-

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