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== Geschichte der Grüner Bräu ==
 
== Geschichte der Grüner Bräu ==
[[Bild:Grüner Sudhaus.jpg|thumb|right|Sudhaus der Grüner Brauerei im Jahr 1940]]Erstmals [[1860]] bzw. [[1862]] erscheint im Zusammenhang mit Bier der Name Grüner in Fürth. Die Brüder Johann Georg (geb. [[19. Februar]] [[1833]], gest. [[28. Februar]] [[1881]]), Johann Heinrich (gest.[[1893]]) und [[Georg Heinrich Grüner]] aus Altdorf erwarben am [[3. Mai]] [[1860]] eine Brauerei an der [[Gartenstraße]], auf deren Grundstück bereits seit dem [[11. April]] [[1709]] eine erst später genutzte "Bräugerechtigkeit" lag, und baute diese [[1863]] auf dem Gelände zwischen [[Rosenstraße|Rosen-]], Gartenstraße und [[Wasserstraße]] stark aus. Nacheinander wurden die Mälzerei, das Sudhaus, die Gär- und Lagerkeller ausgebaut. Allerdings sorgte die Brauerei bereits kurz vor der Fertigstellung des Neubaus für Schlagzeilen, als der Felsenkeller unterhalb des Anwesens kurz vor Fertigstellung [[1866]] einstürzte und eine große Menge Bier verloren ging. <ref>Fürther Tageblatt - In den Fürther Katakomben, 26./27. November 1932 </ref> Um kurzfristig einen Ersatz für den verloren gegangenen Lagerkeller zu schaffen, wich man auf das Familienanwesen in der [[Vacher Straße]] aus und baute hier von [[1866]] bis [[1872]] einen neuen Felsenkeller, den heute noch existierenden [[Grüner-Keller]].  
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[[Bild:Grüner Sudhaus.jpg|thumb|right|Sudhaus der Grüner Brauerei im Jahr 1940]]Erstmals [[1860]] bzw. [[1862]] erscheint im Zusammenhang mit Bier der Name Grüner in Fürth. Die Brüder Johann Georg (geb. [[19. Februar]] [[1833]], gest. [[28. Februar]] [[1881]]), Johann Heinrich (gest.[[1893]]) und [[Georg Heinrich Grüner]] aus Altdorf erwarben am [[3. Mai]] [[1860]] eine Brauerei an der [[Gartenstraße]], auf deren Grundstück bereits seit dem [[11. April]] [[1709]] eine erst später genutzte "Bräugerechtigkeit" lag, und bauten diese [[1863]] auf dem Gelände zwischen [[Rosenstraße|Rosen-]], Gartenstraße und [[Wasserstraße]] stark aus. Nacheinander wurden die Mälzerei, das Sudhaus, die Gär- und Lagerkeller ausgebaut. Allerdings sorgte die Brauerei bereits kurz vor der Fertigstellung des Neubaus für Schlagzeilen, als der Felsenkeller unterhalb des Anwesens kurz vor Fertigstellung [[1866]] einstürzte und eine große Menge Bier verloren ging.<ref>Fürther Tageblatt - In den Fürther Katakomben, 26./27. November 1932</ref> Um kurzfristig einen Ersatz für den verloren gegangenen Lagerkeller zu schaffen, wich man auf das Familienanwesen in der [[Vacher Straße]] aus und baute hier von [[1866]] bis [[1872]] einen neuen Felsenkeller, den heute noch existierenden [[Grüner-Keller]].  
    
[[Datei:Grüner Brauerei A5675.jpg|thumb|left|Grüner Brauerei um 1930]]Als die Gebrüder Grüner die Brauerei übernahmen, entsprach [[1860]] der Bierausstoß "lediglich" 5.500 hl Bier. Bis [[1865]] erreichten die Gebrüder Grüner bereits einen Bierausstoß von 20.000 hl Bier. Die Söhne (Heinrich, Georg und Johann Georg), die das Unternehmen nach dem Tod des Vaters Johann Heinrich Grüner [[1866]] übernommen hatten, konnten den Bierausstoß bis [[1890]] weiter erhöhen - auf ca. 63.000 hl Bier. Mit dem Beginn der Industrialisierung und der zügigen Anbindung Fürths an das damals neu entstehende Bahnnetz stand dem Export des Grüner Biers nichts mehr im Weg. Eigens hierfür wurden sechs Eisenbahnwaggons mit Eiskühlung angeschafft.  
 
[[Datei:Grüner Brauerei A5675.jpg|thumb|left|Grüner Brauerei um 1930]]Als die Gebrüder Grüner die Brauerei übernahmen, entsprach [[1860]] der Bierausstoß "lediglich" 5.500 hl Bier. Bis [[1865]] erreichten die Gebrüder Grüner bereits einen Bierausstoß von 20.000 hl Bier. Die Söhne (Heinrich, Georg und Johann Georg), die das Unternehmen nach dem Tod des Vaters Johann Heinrich Grüner [[1866]] übernommen hatten, konnten den Bierausstoß bis [[1890]] weiter erhöhen - auf ca. 63.000 hl Bier. Mit dem Beginn der Industrialisierung und der zügigen Anbindung Fürths an das damals neu entstehende Bahnnetz stand dem Export des Grüner Biers nichts mehr im Weg. Eigens hierfür wurden sechs Eisenbahnwaggons mit Eiskühlung angeschafft.  
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[[Bild:A5242 Hermann Grüner.jpg|thumb|left|Hermann Grüner]]Am [[18. September]] [[1896]] wurde die Brauerei in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, nachdem Georg Heinrich Grüner nach dem Tod der Brüder Alleininhaber geworden war. Der offizielle Name der Brauerei lautete nun wie folgt: ''Aktienbrauerei Fürth, vorm. Gebrüder Grüner in Fürth'' <ref>Beglaubigte Abschrift der Urkunde für Hrn. Comerzienrat Heinrich Grüner, Brauereibesitzer in Fürth von dem Kgl. Notar Johann Baptist Fick in Fürth, vom 16.09.1896, Stadtarchiv Fürth</ref>. Das Stammkapital betrug am Gründungstag 1.350.000 Mark. Direktor wurde Hermann Grüner, der Sohn des Kommerzienrates Heinrich Grüner. Unter seiner Leitung konnte das Brauereianwesen stetig erweitert und modernisiert werden, so dass der Bierausstoß bis kurz vor Kriegsbeginn 1914 bei knapp 100.000 hl Liter lag.  
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[[Bild:A5242 Hermann Grüner.jpg|thumb|left|Hermann Grüner]]Am [[18. September]] [[1896]] wurde die Brauerei in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, nachdem Georg Heinrich Grüner nach dem Tod der Brüder Alleininhaber geworden war. Der offizielle Name der Brauerei lautete nun wie folgt: ''Aktienbrauerei Fürth, vorm. Gebrüder Grüner in Fürth''.<ref>Beglaubigte Abschrift der Urkunde für Hrn. Comerzienrat Heinrich Grüner, Brauereibesitzer in Fürth von dem Kgl. Notar Johann Baptist Fick in Fürth, vom 16.09.1896, Stadtarchiv Fürth</ref> Das Stammkapital betrug am Gründungstag 1.350.000 Mark. Direktor wurde Hermann Grüner, der Sohn des Kommerzienrates Heinrich Grüner. Unter seiner Leitung konnte das Brauereianwesen stetig erweitert und modernisiert werden, so dass der Bierausstoß bis kurz vor Kriegsbeginn 1914 bei knapp 100.000 hl Liter lag.  
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Folgende technische Neuerungen wurden u.a. in der Grüner vorgenommen <ref>Handschriftliche Chronik der Brauerei Grüner, ca. 1950, Stadtarchiv</ref>
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Folgende technische Neuerungen wurden u. a. in der Grüner vorgenommen:<ref>Handschriftliche Chronik der Brauerei Grüner, ca. 1950, Stadtarchiv</ref>
    
* [[1898]] Errichtung eines Eishauses auf dem Gelände Gartenstraße 14
 
* [[1898]] Errichtung eines Eishauses auf dem Gelände Gartenstraße 14
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* [[1935]] Errichtung eines 35,20 m hohen Schornsteins aus Eisenbeton
 
* [[1935]] Errichtung eines 35,20 m hohen Schornsteins aus Eisenbeton
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[[Hermann Grüner]], ab [[1922]] wie sein Vater auch mit dem vom Bay. Staat verliehenen Titel Kommerzienerat, verstarb unerwartet [[1928]] an einem Herzinfarkt. Die Aktiengesellschaft besaß zu diesem Zeitpunkt dreizehn eigene Wirtschaftsanwesen in Fürth, Nürnberg und Erlangen. Der Gebäudekomplex der Brauerei [[Wasserstraße]]/ [[Rosenstraße]] umfaßte ca. 7 ha. <ref>Grüner Bräu - 75 Jahre Aktiengesellschaft Fürth/ Bayern </ref> [[1926]] wurde die Brauerei erneut umbenannt in: Grüner-Bräu A.G., Fürth/B. <ref>Abschrift - Der Aufsichtsrat der Aktienbrauerei vorm. Gebr. Grüner, S.1, Stadtarchiv</ref>
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[[Hermann Grüner]], ab [[1922]] wie sein Vater auch mit dem vom Bay. Staat verliehenen Titel Kommerzienerat, verstarb unerwartet [[1928]] an einem Herzinfarkt. Die Aktiengesellschaft besaß zu diesem Zeitpunkt dreizehn eigene Wirtschaftsanwesen in Fürth, Nürnberg und Erlangen. Der Gebäudekomplex der Brauerei [[Wasserstraße]]/[[Rosenstraße]] umfasste ca. 7 ha.<ref>Grüner Bräu - 75 Jahre Aktiengesellschaft Fürth/Bayern</ref> [[1926]] wurde die Brauerei erneut umbenannt in: Grüner-Bräu A.G., Fürth/B.<ref>Abschrift - Der Aufsichtsrat der Aktienbrauerei vorm. Gebr. Grüner, S. 1, Stadtarchiv</ref>
 
[[Bild:Grüner Werbung 1934.jpg|thumb|right|200px|Werbung der Grüner Bräu A.G. 1934]]
 
[[Bild:Grüner Werbung 1934.jpg|thumb|right|200px|Werbung der Grüner Bräu A.G. 1934]]
Der Sohn von Hermann Grüner Dr. jur. [[Karlheinz Grüner]] sollte nach dem Ausscheiden seines Vaters  die Geschäfte der Grüner Brauerei übernehmen. Allerdings kam es nicht mehr dazu. In der Festschrift zum 75. jährigen Bestehen der Grüner Brauerei AG heißt es hier: ''Ein tragisches Geschick riß ihn, den letzten männlichen Träger des Familiennamens, jedoch vorzeitig aus dem Leben: Er fiel [[1942]] als Hauptmann in Rußland.'' Leider ist dieser Satz in der Festschrift nicht korrekt. Dr. jur. Karlheinz Grüner hinterließ eine Tochter und einen Sohn, die beide den Namen Grüner tragen und in München wohnen. Von den drei Enkeln gibt es auch in der jüngeren Generation einen weiteren Träger des Familiennamens. Nach dem Tod Hermann Grüners übernahm der Brauereidirektor [[Wilhelm Schülein]] die Geschäfte und trieb die Modernisierung und Erweiterung des Grüner maßgeblich voran.  
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Der Sohn von Hermann Grüner, Dr. jur. [[Karlheinz Grüner]], sollte nach dem Ausscheiden seines Vaters  die Geschäfte der Grüner Brauerei übernehmen. Allerdings kam es nicht mehr dazu. In der Festschrift zum 75-jährigen Bestehen der Grüner Brauerei AG heißt es hier: ''Ein tragisches Geschick riß ihn, den letzten männlichen Träger des Familiennamens, jedoch vorzeitig aus dem Leben: Er fiel [[1942]] als Hauptmann in Rußland.'' Leider ist dieser Satz in der Festschrift nicht korrekt. Dr. jur. Karlheinz Grüner hinterließ eine Tochter und einen Sohn, die beide den Namen Grüner tragen und in München wohnen. Von den drei Enkeln gibt es auch in der jüngeren Generation einen weiteren Träger des Familiennamens. Nach dem Tod Hermann Grüners übernahm der Brauereidirektor [[Wilhelm Schülein]] die Geschäfte und trieb die Modernisierung und Erweiterung des Grüner maßgeblich voran.  
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So wurden u.a. in der Ära Schülein folgende Übernahmen getätigt:
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So wurden u. a. in der Ära Schülein folgende Übernahmen getätigt:
    
* [[1936]] Kauf der Brauerei Zirndorfer
 
* [[1936]] Kauf der Brauerei Zirndorfer
 
* [[1940]] Kauf der Eiswerke Fürsattel Nürnberg
 
* [[1940]] Kauf der Eiswerke Fürsattel Nürnberg
* [[1956]] Kauf von ca. 98% der Aktien der Henninger-Reifbräu Erlangen
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* [[1956]] Kauf von ca. 98 % der Aktien der Henninger-Reifbräu Erlangen
 
[[Bild:Grüner Modellbild.jpg|thumb|right|200px|Modellbild der Brauerei von 1950]]
 
[[Bild:Grüner Modellbild.jpg|thumb|right|200px|Modellbild der Brauerei von 1950]]
Ebenfalls in die Ära [[Wilhelm Schülein|Schüleins]] fallen zwei außergewöhnliche Marketingmaßnahmen für diese Zeit. Zum Einen prägte [[Wilhelm Schülein|Schülein]] den Werbespruch "''Bekannt Vorzüglich''", der später umbenannt wurde zu "''Beliebt bekannt bekömmlich''". Zusätzlich erfand er in Erinnerung an den Schwedenkönig Gustav Adolf, der während des [[Dreißigjähriger Krieg|30jährigen Krieges]] in der Grüner Wirtschaft "[[Grüner Baum]]" in der [[Gustavstraße]] übernachtete, den sog. "''Königstrunk''", der in 0,33l Bierdosen bis Ende der 1970er noch in die USA erfolgreich exportiert wurde.  
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Ebenfalls in die Ära [[Wilhelm Schülein|Schüleins]] fallen zwei außergewöhnliche Marketingmaßnahmen für diese Zeit. Zum Einen prägte [[Wilhelm Schülein|Schülein]] den Werbespruch "''Bekannt Vorzüglich''", der später umbenannt wurde zu "''Beliebt bekannt bekömmlich''". Zusätzlich erfand er in Erinnerung an den Schwedenkönig Gustav Adolf, der während des [[Dreißigjähriger Krieg|30-jährigen Krieges]] in der Grüner Wirtschaft "[[Grüner Baum]]" in der [[Gustavstraße]] übernachtete, den sog. "''Königstrunk''", der in 0,33-l-Bierdosen bis Ende der 1970er noch in die USA erfolgreich exportiert wurde.  
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Nach dem Krieg wurde die Grüner Bräu A.G. zunächst von der US Armee annektiert. Hierzu steht im Skript zur Festschrift des 75. jährigen Bestehens der AG folgendes: ''Bald nach dem Einmarsch der Amerikaner verstopften unübersehbare Kolonnen von US-Lastwagen die Rosenstraße und die angrenzenden Straßenzüge.... Die hygienischen Verhältnisse entsprachen den überaus verwöhnten Ansprüchen der Amerikaner... und so wurde die Grüner Bräu AG durch Armeebefehl zur ersten und zunächst einzigen Armee-Bierbrauerei der amerikanischen Besatzungsmacht für die gesamte US-Zone ernannt.'' <ref>Skript - Grüner Bräu - 75 Jahre Aktiengesellschaft Fürth/ Bayern, 1970, S. 16</ref> Im Umkehrschluss bedeutete dies aber, dass es Grüner Bier für die Fürther Bevölkerung unmittelbar nach dem Krieg kaum noch gab. Den Bierdurst der Bevölkerung deckte Grüner zu dieser Zeit durch die [[1936]] erworbene Zirndorfer Brauerei ab, neben den anderen noch bestehtenden Brauereien in Fürth.  
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Nach dem Krieg wurde die Grüner Bräu A.G. zunächst von der US-Armee annektiert. Hierzu steht im Skript zur Festschrift des 75-jährigen Bestehens der AG folgendes: ''Bald nach dem Einmarsch der Amerikaner verstopften unübersehbare Kolonnen von US-Lastwagen die Rosenstraße und die angrenzenden Straßenzüge.... Die hygienischen Verhältnisse entsprachen den überaus verwöhnten Ansprüchen der Amerikaner... und so wurde die Grüner Bräu AG durch Armeebefehl zur ersten und zunächst einzigen Armee-Bierbrauerei der amerikanischen Besatzungsmacht für die gesamte US-Zone ernannt.''<ref>Skript - Grüner Bräu - 75 Jahre Aktiengesellschaft Fürth/Bayern, 1970, S. 16</ref> Im Umkehrschluss bedeutete dies aber, dass es Grüner Bier für die Fürther Bevölkerung unmittelbar nach dem Krieg kaum noch gab. Den Bierdurst der Bevölkerung deckte Grüner zu dieser Zeit durch die [[1936]] erworbene Zirndorfer Brauerei ab, neben den anderen noch bestehenden Brauereien in Fürth.  
[[1957]] verstarb Wilhelm Schülein, der nach dem Krieg ebenfalls als ''harmloser Mitläufer'' klassifiziert wurde (siehe Gustav Schickedanz). Bis zu seinem Tod konnte der Bierausstoß auf mehr als 15,5 Mio Liter gesteigert werden.  
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[[1957]] verstarb Wilhelm Schülein, der nach dem Krieg ebenfalls als ''harmloser Mitläufer'' klassifiziert wurde (siehe Gustav Schickedanz). Bis zu seinem Tod konnte der jährliche Bierausstoß auf mehr als 15,5 Mio. Liter gesteigert werden.  
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Ungeachtet dessen blieb die Mehrheit der Aktien in der noch verbliebenen Familie Grüner, weswegen man noch bis Ende der 1960er Jahre von einer sog. "Familienaktiengesellschaft" sprechen konnte. [[1947]] heiratete die Tochter Hermann Grüners, Edith Grüner, den Sohn des Brauereidirektors [[Wilhelm Schülein]] - Dr. [[Richard Schülein]], der als Kinderarzt in Fürth und Mitglied des Aufsichtrats der Grüner Bräu AG tätig war.  
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Ungeachtet dessen blieb die Mehrheit der Aktien in der noch verbliebenen Familie Grüner, weswegen man noch bis Ende der 1960er Jahre von einer sog. "Familienaktiengesellschaft" sprechen konnte. [[1947]] heiratete die Tochter Hermann Grüners, Edith Grüner, den Sohn des Brauereidirektors [[Wilhelm Schülein]], Dr. [[Richard Schülein]], der als Kinderarzt in Fürth und Mitglied des Aufsichtrats der Grüner Bräu AG tätig war.  
 
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== Chronik der Brauerei ==
 
== Chronik der Brauerei ==
* [[1709]]: Am [[11. April]] erhält Friedrich Wunderer die Braukonzession für sein Anwesen [[Gartenstraße]] 16 / [[Wasserstraße]] 9. Johann Schmid, gelernter Brauer und ehemaliger Ratsherr aus Ansbach, erwirbt das Anwesen.
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* [[1709]]: Am [[11. April]] erhält Friedrich Wunderer die Braukonzession für sein Anwesen [[Gartenstraße]] 16/[[Wasserstraße]] 9. Johann Schmid, gelernter Brauer und ehemaliger Ratsherr aus Ansbach, erwirbt das Anwesen.
 
* [[1713]]: Tod von [[Johann Schmid]]. Seine Witwe heiratet den Bierbrauer Johann Hörnlein. Er baut die Braustätte mit dem guten Ruf weiter aus.
 
* [[1713]]: Tod von [[Johann Schmid]]. Seine Witwe heiratet den Bierbrauer Johann Hörnlein. Er baut die Braustätte mit dem guten Ruf weiter aus.
 
* [[1752]]-[[1862]]: Die Brauerei wechselt häufig den Besitzer. Inhaber sind Humbser, Steinberger, Reuter, Humbser, Selig & Fischer und Heine (Heyne).  
 
* [[1752]]-[[1862]]: Die Brauerei wechselt häufig den Besitzer. Inhaber sind Humbser, Steinberger, Reuter, Humbser, Selig & Fischer und Heine (Heyne).  
 
* [[1862]]: Die Namensgeber Johann Heinrich Grüner und Georg Grüner sind die neuen Eigentümer der Brauerei.
 
* [[1862]]: Die Namensgeber Johann Heinrich Grüner und Georg Grüner sind die neuen Eigentümer der Brauerei.
 
* [[1863]]: Johann Grüner beginnt mit der Neueinrichtung der Brauerei in der Gartenstraße. Landwirtschaft und Brennerei der Vorbesitzer werden aufgegeben.
 
* [[1863]]: Johann Grüner beginnt mit der Neueinrichtung der Brauerei in der Gartenstraße. Landwirtschaft und Brennerei der Vorbesitzer werden aufgegeben.
* [[1866]]: Tod von Johann Grüner. Seine drei Söhne, Heinrich, Georg und Johann Georg führen den Betrieb sehr erfolgreich weiter. Einsturz der Eiskeller unterhalb der Brauerei nach der Fertigstellung der Erweiterungsarbeiten.
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* [[1866]]: Tod von Johann Grüner. Seine drei Söhne, Heinrich, Georg und Johann Georg, führen den Betrieb sehr erfolgreich weiter. Einsturz der Eiskeller unterhalb der Brauerei nach der Fertigstellung der Erweiterungsarbeiten.
* [[1866]]-[[1872]]: Am Nottelberg werden [[Grüner-Keller|Lager- und Eiskeller]] nahe des Familienanwesens in der [[Vacher Straße]] angelegt (heute: Grüner-Park). Der [[Grüner-Keller]] entsteht.
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* [[1866]]-[[1872]]: Am Nottelberg werden [[Grüner-Keller|Lager- und Eiskeller]] nahe des Familienanwesens in der [[Vacher Straße]] angelegt (heute: Grüner-Park), der [[Grüner-Keller]] entsteht.
 
* [[1873]]: Eine Pensions- und Unterstützungskasse für das Personal wird eingerichtet. Die Beiträge zahlt ausschließlich der Arbeitgeber.
 
* [[1873]]: Eine Pensions- und Unterstützungskasse für das Personal wird eingerichtet. Die Beiträge zahlt ausschließlich der Arbeitgeber.
 
* [[1881]]: Tod von Johann Georg Grüner.
 
* [[1881]]: Tod von Johann Georg Grüner.
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* [[1936]]/[[1940]]: Kauf der Aktiengesellschaft Brauerei Zirndorf mit Mälzerei und der Eiswerke Fürsattel Nürnberg.
 
* [[1936]]/[[1940]]: Kauf der Aktiengesellschaft Brauerei Zirndorf mit Mälzerei und der Eiswerke Fürsattel Nürnberg.
 
* [[1942]]: Karl-Heinz Grüner, der letzte Träger des Namens Grüner, fällt im August in Russland.
 
* [[1942]]: Karl-Heinz Grüner, der letzte Träger des Namens Grüner, fällt im August in Russland.
* [[1956]]: Erwerb von 98% der Aktien der Henninger-Reifbräu Erlangen.
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* [[1956]]: Erwerb von 98 % der Aktien der Henninger-Reifbräu Erlangen.
 
* [[1965]]-[[1968]]: Errichtung neuer Lager- und Gärkeller. Die Lagerfässer und Gärbottiche aus Holz werden durch Edelstahlbehältnisse ersetzt. Inbetriebnahme einer neuen Abfüllanlage: Abfüllleistung 24.000 Flaschen pro Stunde. Der Jahresausstoß beträgt etwa 230.000 Hektoliter.
 
* [[1965]]-[[1968]]: Errichtung neuer Lager- und Gärkeller. Die Lagerfässer und Gärbottiche aus Holz werden durch Edelstahlbehältnisse ersetzt. Inbetriebnahme einer neuen Abfüllanlage: Abfüllleistung 24.000 Flaschen pro Stunde. Der Jahresausstoß beträgt etwa 230.000 Hektoliter.
* [[1969]]: Die [[Quelle|Schickedanz-Gruppe]] erwirbt 25% der Grüner-Aktien. Der Rest der Aktien verteilt sich auf die Familie (34%), die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank (31%) und Streubesitz (10%).
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* [[1969]]: Die [[Quelle|Schickedanz-Gruppe]] erwirbt 25 % der Grüner-Aktien. Der Rest der Aktien verteilt sich auf die Familie (34 %), die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank (31 %) und Streubesitz (10 %).
 
* [[1972]]: Eingliederung in die [[Patrizier Bräu]] AG.
 
* [[1972]]: Eingliederung in die [[Patrizier Bräu]] AG.
 
* [[1977]]: Der Braubetrieb wird eingestellt, die Gebäude weiterhin als Lager genutzt.
 
* [[1977]]: Der Braubetrieb wird eingestellt, die Gebäude weiterhin als Lager genutzt.
 
* Ende der 1980er: Teilabriss der Gebäude für ein Altenheim in der [[Rosenstraße]] und Wohnbebauung in der [[Gartenstraße|Garten]]- und [[Wasserstraße]]. Das Sudhaus bleibt teilweise erhalten und wird zu Wohnzwecken umgebaut.
 
* Ende der 1980er: Teilabriss der Gebäude für ein Altenheim in der [[Rosenstraße]] und Wohnbebauung in der [[Gartenstraße|Garten]]- und [[Wasserstraße]]. Das Sudhaus bleibt teilweise erhalten und wird zu Wohnzwecken umgebaut.
* [[2011]]: Wiederbelebung der Marke Grüner durch die [[Tucher Bräu]] AG.<ref>Stadtmuseum Fürth: Hopfen und Malz - Fürther Brauereien, Ausstellung Juni - Dezember 2013. </ref>
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* [[2011]]: Wiederbelebung der Marke Grüner durch die [[Tucher Bräu]] AG.<ref>Stadtmuseum Fürth: Hopfen und Malz - Fürther Brauereien, Ausstellung Juni - Dezember 2013</ref>
    
== Übernahme und Stilllegung ==
 
== Übernahme und Stilllegung ==
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