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[[Datei:Bunker Langfuhrer Straße II.jpg|thumb|right|Bunker Langfuhrer Straße]]
 
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In der Kleeblattstadt entstanden nacheinander zehn Hochbunker in Stadtteilen mit besonderer Gefährdungslage, deren Häuser in der Mehrzahl keine Keller hatten. Die Benennung der Bunker war reichweit gleich geregelt - der Bunker erhielt stets den Namen der Straße, in der er stand. <ref>Michael Foedrowitz: Bukerwelten. Links Verlag Berlin, 1998, S. 9ff.</ref> In mehreren Wellen wurden ab 1939 Bunkeranlagen im Deutschen Reich errichtet. Neben Bunkeranlagen wurden bestehende Kelleranlagen, wie z.B. der Keller unterhalb des Klinikums bzw. unterhalb der Geismann Brauerei für den Zivilen Luftschutz ausgebaut. Zusätzlich wurden Deckungsgräben im Stadtgebiet geschaffen und die Bevölkerung dazu aufgerufen, in den eigenen Gebäuden der Wohn- und Geschäftshäuser entsprechende Luftschutzräume herzurichten. Da all diese Maßnahmen nicht ausreichend waren bzw. der Menge der Bevölkerung nicht gerecht wurde, sollte der entsprechende Schutz der Bevölkerung mit dem sog. "Führer-Sofortprogramm" ab Oktober 1940 Rechnung getragen werden.<ref>Führersofortprogramm: Erlass vom 10. Oktober 1940, Reichsministerium der Luftfahrt Berlin</ref> Dabei darf nicht verkannt werden, dass das primäre Ziel des Luftschutzes nicht der Schutz der Bevölkerung per se war, sondern vielmehr der Erhalt der Arbeitskraft zur Aufrechterhaltung der Rüstungsindustrie.<ref>Michael Foedrowitz: Bukerwelten. Links Verlag Berlin, 1998, S. 13ff.</ref> Die Bauzeit der 1. Welle erstreckte sich von November 1940 bis Ende 1941. Dabei wurden die Baumaßnahmen u.a. durch Technische Hochschulen betreut, um den Bau und die Effektivität der Bauten zu untersuchen und stetig zu verbessern. Insbesondere die Technische Hochschule Braunschweig tat sich hier besonders hervor, dessen Forschungsergebnisse wie z.B. die "Braunschweiger Bewehrung" zur Verbesserung der Betonarbeiten an den Wänden später reichsweit zum Standard für den Bunkerbau erhoben wurden.<ref>Michael Foedrowitz: Bukerwelten. Links Verlag Berlin, 1998, S. 26ff.</ref> Hierzu hatte die Hochschule verschiedene Bunkertypen in unterschiedlicher Bauweise immer wieder mit Sprengbomben beschossen, sodass man im Ergebnis zu einer besonderen Metallarminerung und Mischverhältnis Beton/Metall kam, die den höchstmögliche Schutz vor Bomben bot. Eine Erkenntnis der 1. Welle war u.a. auch, dass neu errichtete unterirdische Anlagen fast sechsmal so teuer und Materialintensiv waren - wie entsprechende Bauten über Tage, weshalb man den Bau von unterirdischen Anlagen nahezu einstellte und nur noch sog. "Hochbunker" baute. Auch die Tarnung von Hochbunker bzw. die städtebauliche Anpassung der Gebäude, z.B. durch das Anbringen von Satteldächern und Fensterattrappen aus optischen Gründen, wurde spätestens ab der 2. Welle 1942 eingestellt. Man hatte bei den ersten Bombardierung der Alliierten in Norddeutschland feststellen müssen, dass eine Tarnung z.B. bei einer Flächenbombardierungen keine Rolle spielte bzw. die Alliierten hier keine Rücksicht auf einzelne Gebäude nahmen bzw. technisch nehmen konnten.  
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In der Kleeblattstadt entstanden nacheinander zehn Hochbunker in Stadtteilen mit besonderer Gefährdungslage, deren Häuser in der Mehrzahl keine Keller hatten. Die Benennung der Bunker war reichweit gleich geregelt - der Bunker erhielt stets den Namen der Straße, in der er stand. <ref>Michael Foedrowitz: Bukerwelten. Links Verlag Berlin, 1998, S. 9ff.</ref> In mehreren Wellen wurden ab 1939 Bunkeranlagen im Deutschen Reich errichtet. Neben Bunkeranlagen wurden bestehende Kelleranlagen, wie z.B. der Keller unterhalb des Klinikums bzw. unterhalb der [[Geismann Brauerei]] für den Zivilen Luftschutz ausgebaut. Zusätzlich wurden Deckungsgräben im Stadtgebiet geschaffen und die Bevölkerung dazu aufgerufen, in den eigenen Gebäuden der Wohn- und Geschäftshäuser entsprechende Luftschutzräume herzurichten. Da all diese Maßnahmen nicht ausreichend waren bzw. der Menge der Bevölkerung nicht gerecht wurde, sollte der entsprechende Schutz der Bevölkerung mit dem sog. "Führer-Sofortprogramm" ab Oktober 1940 Rechnung getragen werden.<ref>Führersofortprogramm: Erlass vom 10. Oktober 1940, Reichsministerium der Luftfahrt Berlin</ref> Dabei darf nicht verkannt werden, dass das primäre Ziel des Luftschutzes nicht der Schutz der Bevölkerung per se war, sondern vielmehr der Erhalt der Arbeitskraft zur Aufrechterhaltung der Rüstungsindustrie.<ref>Michael Foedrowitz: Bukerwelten. Links Verlag Berlin, 1998, S. 13ff.</ref> Die Bauzeit der 1. Welle erstreckte sich von November 1940 bis Ende 1941. Dabei wurden die Baumaßnahmen u.a. durch Technische Hochschulen betreut, um den Bau und die Effektivität der Bauten zu untersuchen und stetig zu verbessern. Insbesondere die Technische Hochschule Braunschweig tat sich hier besonders hervor, dessen Forschungsergebnisse wie z.B. die "Braunschweiger Bewehrung" zur Verbesserung der Betonarbeiten an den Wänden später reichsweit zum Standard für den Bunkerbau erhoben wurden.<ref>Michael Foedrowitz: Bukerwelten. Links Verlag Berlin, 1998, S. 26ff.</ref> Hierzu hatte die Hochschule verschiedene Bunkertypen in unterschiedlicher Bauweise immer wieder mit Sprengbomben beschossen, sodass man im Ergebnis zu einer besonderen Metallarmierung und Mischverhältnis Beton/Metall kam, die den höchstmögliche Schutz vor Bomben bot. Eine Erkenntnis der 1. Welle war u.a. auch, dass neu errichtete unterirdische Anlagen fast sechsmal so teuer und Materialintensiv waren - wie entsprechende Bauten über Tage, weshalb man den Bau von unterirdischen Anlagen nahezu einstellte und nur noch sog. "Hochbunker" baute. Auch die Tarnung von Hochbunker bzw. die städtebauliche Anpassung der Gebäude, z.B. durch das Anbringen von Satteldächern und Fensterattrappen aus optischen Gründen, wurde spätestens ab der 2. Welle 1942 eingestellt. Man hatte bei den ersten Bombardierung der Alliierten in Norddeutschland feststellen müssen, dass eine Tarnung z.B. bei einer Flächenbombardierungen keine Rolle spielte bzw. die Alliierten hier keine Rücksicht auf einzelne Gebäude nahmen bzw. technisch nehmen konnten.  
    
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges sind lediglich drei Bunker nicht "entmilitarisiert" - also durch entsprechende Sprengungen unbrauchbar gemacht - da sie zunächst einer weiteren Nutzung zugeführt wurden wie z.B. als Wohn- oder Lagerraum. Ende der 1960er Jahre wurden diese noch erhaltenen Bunker in der Zeit des Kalten Krieges erneut instandgesetzt als sog. "Atomschutzbunker". Ab [[2009]] sind auch diese Bunker wieder aus der aus der Zivilschutzbindung entlassen worden, sodass es in Fürth aktuell (Stand 2020) keine aktiven Bunkeranlagen mehr gibt.
 
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges sind lediglich drei Bunker nicht "entmilitarisiert" - also durch entsprechende Sprengungen unbrauchbar gemacht - da sie zunächst einer weiteren Nutzung zugeführt wurden wie z.B. als Wohn- oder Lagerraum. Ende der 1960er Jahre wurden diese noch erhaltenen Bunker in der Zeit des Kalten Krieges erneut instandgesetzt als sog. "Atomschutzbunker". Ab [[2009]] sind auch diese Bunker wieder aus der aus der Zivilschutzbindung entlassen worden, sodass es in Fürth aktuell (Stand 2020) keine aktiven Bunkeranlagen mehr gibt.
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