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== Verfolgung während der NS-Zeit ==
 
== Verfolgung während der NS-Zeit ==
Nach dem 1. April 1933 werden durch den reichsweiten Boykott gegen jüdische Geschäfte die ersten Aktionen spürbar für die jüdische Bevölkerung. Für Walter und Heinz Kissinger ist zunächst die Schulzeit an einer öffentlichen Schule beendet, da Ende April 1933 die faktische Schließung öffentlicher Bildungseinrichtungen für jüdische Schuler und Studenten den Besuch einer öffentlichen Schule unmöglich machen. Gleiches gilt auch für die Eltern Louis und Paula Kissinger. Durch die "Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" wird Kissinger als Gymnasialleher über Nacht arbeitslos, die letzten Zeugnisse unterschreibt Kissinger am 6. April 1933 - am 2. Mai 1933 wird er zwangsbeurlaubt.<ref><ref>Evi Kurz: Die Kissinger Saga. TLF TimeLineFilm, 2007. S. 89</ref></ref> Am 9. Oktober 1933 wird er durch das Bay. Staatsministerium zum Beginn des Schuljahres 1933/1934 in den "dauerhaften Ruhestand" versetzt.
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Nach dem 1. April 1933 werden durch den reichsweiten Boykott gegen jüdische Geschäfte die ersten Aktionen spürbar für die jüdische Bevölkerung. Für Walter und Heinz Kissinger ist zunächst die Schulzeit an einer öffentlichen Schule beendet, da Ende April 1933 die faktische Schließung öffentlicher Bildungseinrichtungen für jüdische Schuler und Studenten den Besuch einer öffentlichen Schule unmöglich machen. Gleiches gilt auch für die Eltern Louis und Paula Kissinger. Durch die "Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" wird Kissinger als Gymnasialleher über Nacht arbeitslos, die letzten Zeugnisse unterschreibt Kissinger am 6. April 1933 - am 2. Mai 1933 wird er zwangsbeurlaubt.<ref>Evi Kurz: Die Kissinger Saga. TLF TimeLineFilm, 2007. S. 89</ref> Am 9. Oktober 1933 wird der 47-jährige Kissinger durch das Bay. Staatsministerium des Innern zum Beginn des Schuljahres 1933/1934 in den "dauerhaften Ruhestand" versetzt. Die Tatsache, dass er seinen vollen Bezüge erhält, ändert nicht daran, dass Kissinger in eine schwere Krise stürzt. Erschwernd kommt für ihn hinzu, dass seine ehemaligen Kollegen zunehmend auf Distanz gehen - keine Einziger will nach 1933 zu ihm stehen. Auch im Privaten gehen die Freunde und Bekannte zunehmend auf Distanz, so dass sich die Kissinger recht schnell isoliert in Fürth fühlen. Es ist Paula Kissinger, die schließlich die Entscheidung trifft Deutschland zu verlassen. Am 24. April 1938 beantragt Louis Kissinger schließlich die Ausstellung von Pässen beim Polizeiamt Fürth, da sie die "Absicht haben", mit der Familie in die Vereinigten Staaten auszuwandern. Bereits eine Woche später, am 29. April 1938 genehmigt die Gestapo die Ausreise. Am 10. August 1938 - nur einen Monat vor der Reichspogromnacht - meldet sich Louis Kissinger und seine Familie beim Polizeipräsidium Fürth offiziell ab. Kurz darauf sind sie auf dem Weg nach London, bis sie schließlich am 30. August per Schiff an Bord der Ile de France von Le Havre nach New York übersetzten.
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== Neuanfang in der USA ==
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== Siehe auch ==
 
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