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===Lazarette in Fürth===
 
===Lazarette in Fürth===
 
[[Datei:TV 1860 Weihnachten 1915.jpg|miniatur|Vereinlazarett I des Roten Kreuzes in der Turnhalle des TV Fürth 1860, Weihnachtsbescherung 1915]]
 
[[Datei:TV 1860 Weihnachten 1915.jpg|miniatur|Vereinlazarett I des Roten Kreuzes in der Turnhalle des TV Fürth 1860, Weihnachtsbescherung 1915]]
Gebäude die in Fürth während des Ersten Weltkriegs als Lazarette dienten:
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Bereits am 27.und am 29. August trafen die ersten Lazarettzüge mit insgesamt 677 Verwundeten aus Frankreich in Fürth ein. Während des gesamten Krieges trafen weitere 166 Züge mit über 51.000 Verwundeten ein. Bei Kriegsende 1918 wurden folgende Orte in Fürth als Lazarett genutzt:
 
* Turnhalle des [[TV Fürth 1860]] (Turnstraße 10) als Vereinslazarett I des [[Rotes Kreuz|Roten Kreuzes]].
 
* Turnhalle des [[TV Fürth 1860]] (Turnstraße 10) als Vereinslazarett I des [[Rotes Kreuz|Roten Kreuzes]].
 
* Schulhäuser in der [[Schwabacher Straße 86 / Amalienstraße 12|Schwabacherstraße 86]], [[Rosenstraße 17]], [[Maistraße 17 / 19|Maistraße 17/19]] und [[Hauptschule Pfisterstraße|Pfisterstraße 25]] sowie am [[Helmplatz 4]] als Reseverlazarette.
 
* Schulhäuser in der [[Schwabacher Straße 86 / Amalienstraße 12|Schwabacherstraße 86]], [[Rosenstraße 17]], [[Maistraße 17 / 19|Maistraße 17/19]] und [[Hauptschule Pfisterstraße|Pfisterstraße 25]] sowie am [[Helmplatz 4]] als Reseverlazarette.
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===Die Fürther Nagelsäule===
 
===Die Fürther Nagelsäule===
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[[Datei:Nagelmann Einweihung 1916.jpg|miniatur|links|Einweihung 9. Juli 1916]]
 
[[Datei:Nagelmann Einweihung 1916.jpg|miniatur|links|Einweihung 9. Juli 1916]]
 
[[Datei:Nagelmann 1914.jpg|thumb|left|Fürther Nagelsäule, historische Postkarte]]
 
[[Datei:Nagelmann 1914.jpg|thumb|left|Fürther Nagelsäule, historische Postkarte]]
 
[[Datei:Nagelmann A3165 - 66 fw.jpg|miniatur|rechts|Die Fürther Nagelsäule um 1916]]
 
[[Datei:Nagelmann A3165 - 66 fw.jpg|miniatur|rechts|Die Fürther Nagelsäule um 1916]]
 
[[Datei:Fürther Notgeld (7).jpg|thumb|right|Die Fürther Nagelsäule als Motiv auf einem [[Notgeld|Notgeldschein]] von 1923]]
 
[[Datei:Fürther Notgeld (7).jpg|thumb|right|Die Fürther Nagelsäule als Motiv auf einem [[Notgeld|Notgeldschein]] von 1923]]
Am [[9. Juli]] [[1916]] enthüllte man in der [[Englische Anlage|Englischen Anlage]] ein Kriegswahrzeichen, eine sog. "Nagelsäule" oder im allgemeinen Sprachgebrauch häufig auch "Nagelmann oder Nagelfigur" genannt<ref>Paul Rieß: Chronikband 1926, S. 125 - Gedenksteine in Fürth im Jahr 1926</ref>. Diese "Kriegsnagelungen" wurden zu hunderten in Österreich-Ungarn und im Deutschen Kaiserreich durchgeführt. Dabei konnte man gegen eine Spende ein Nagel in ein dafür aufgestelltes hölzernes Objekt einschlagen. Wikipedia schreibt hierzu: "''Das ab 1915 massenhaft einsetzende Phänomen ging von der Nagelung der Skulptur eines Wehrmanns im Eisen, auch Eiserner Wehrmann genannt, in Wien aus. Weitere Objekte waren unterschiedlich ausgeprägt und wurden als Nagelmann, Nagelfigur, Nagelbild, Nagelbrett, Nagelkreuz, Nagelsäule aber auch Wehrschild oder Kriegswahrzeichen bezeichnet. An den Nagelungen beteiligten sich im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen mit feierlichem Charakter breite Bevölkerungskreise. Parallel dazu erfolgten in Schulen unter Beteiligung von Schülern Schulnagelungen. Die dadurch eingenommenen Gelder dienten der Unterstützung von Kriegsopfern, wie Hinterbliebene und Verwundete. Die Einnahmen im geschätzten einstelligen Millionenbetrag an Mark waren eher nicht entscheidend für den Erfolg der Nagelungen. Weit bedeutender war ihre propagandistische Wirkung, da sie den Patriotismus und das Gemeinschaftsgefühl der Menschen ansprachen und so zur Stärkung der „Heimatfront“ beitrugen."''<ref>Wikipedia: Kriegsnagelungen. Online abgerufen 3. August 2014 | 16.27 Uhr [http://de.wikipedia.org/wiki/Nagelfigur Wikipedia]</ref> In Fürth stand ein steinerner Reiter des Bildhauers Mitterer, der mit folgenden Durchhalteparolen versehen war: "Viel Feind, viel Ehr" und "Lieber Not, als Feindes Gebot".<ref>Gerd Walther: Fürth - Die Kleeblattstadt. Städtebilder-Verlag Fürth, 1991, S. 69</ref>
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Nachdem 1915 die erste Nagelsäule in Wien errichtet worden war, folgten viele andere österreichische und deutsche Städte auch dem Vorbild Wiens, gegen eine Spende einen Nagel in eine zuvor aufgestellte Holzfigur zu schlagen. Mit dem dadurch eingenommenen Geld wurden Kriegsopfer, Hinterbliebene und Verwundete unterstützt. Einem Dekret des Innenministeriums von 1915 entsprechend, ''in Stadt und Land Wahrzeichen unserer Zeit herzustellen, in der jeder mit einer freiwiligen Spende einen Nagel einschalgen darf''<ref> Stadtarchiv Fürth, AR I, Nr. 1039 In: [[Barbara Ohm]]: Geschichte der Juden in Fürth, S. 235</ref>, wurde in Fürth unter dem Vorsitz von Fürths 1. Bürgermeister [[Robert Wild|Dr. Wild]] ein elfköpfiger “Ausschuss für die Errichtung eines Kriegswahrzeichens” gebildet, der sich aus wichtigen Persöhnlichkeiten der Stadt Fürth zusammensetzte: ''Kgl. Justizrat Dorsch, I. Vorsitzender des Gemeindekollegiums. Magistratsrat [[Adam Egerer|Egerer]]. Feldwebelleutnant Endres, Landtagsabgeordneter und II. Vorstand des Gemeindekollegiums. Kgl. Kommerzienrat Mailaender. Kgl. Hofrat Dr. Maner, Gemeindebevollmächtigter; Fabrikbesitzer Morgenstern, Gemeindebevollmächtigter. Magistratsrat Roßteuscher. Hauptmann [[Albert Rosenfelder (Kommerzienrat)|Rosenfelder]], Kgl. Kommerzienrat. Kgl. Studienrat Weiß. Stadtbaurat Zitzler. Magistratsrat Zorn.<ref>Stadtarchiv Fürth, AR I, Nr. 1039, Fränkische Zeitung vom 30.6.1915</ref>'' Man plante in der Englischen Anlage, der heutigen [[Konrad-Adenauer-Anlage]], eine Nagelsäule mit der Reiterstatue eines germanischen Kriegers und den Wappen Fürths, Bayerns und des Deutschen Reiches, sowie Symbolen des Krieges, wie das Eiserne Kreuz, aufzustellen. Entworfen wurde die Fürther Nagelsäule von Stadtbaurat Josef Zitzler, gestiftet von dem jüdischen Fabrikbesitzer Karl Ullmann, der 3.000 Mark für diesen Zweck spendete. Am 1. Juli 1916 wurde das Kriegswahrzeichen feierlich eröffnet. Es bot Platz für 60.000 Nägel, man unterschied dabei jedoch zwischen verschiedenen Nägeln: Ein goldener Nagel kostete 20 Mark, ein silberner 10 Mark und ein eiserner 1 Mark. Erwerben konnte man sie bei den Zahlstellen der städtischen Kriegsfürsorge, der Stadthalle, den Bankgeschäften, den Geschäftsstellen der Zeitungen sowie im Vorzimmer des 1. Bürgermeisters Dr. Wild im [[Rathaus]]. Nach dem Ende der Nagelung am 19. Juli hatte man eine Summe von 55.709 Mark und 80 Pfennig eingenommen. Der größte Teil der Einnahmen (39.513,14 Mark) gingen an die Nationalstiftung.
    
===Metallsammlungen===
 
===Metallsammlungen===
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Als Metallspende des deutschen Volkes wurden Sammlungen von Rohstoffen und Einschmelzungen von Gegenständen aus Metall im Ersten und Zweiten Weltkrieg bezeichnet.
 
Als Metallspende des deutschen Volkes wurden Sammlungen von Rohstoffen und Einschmelzungen von Gegenständen aus Metall im Ersten und Zweiten Weltkrieg bezeichnet.
  
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