Albert Forster: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Albert Forster''' (geb. [[26. Juli]] [[1902]] in Fürth, [[Geburtsstraße::Katharinengasse]] in der Dienstwohnung des Fürther Gefängnisses; gest. [[28. Februar]] [[1952]] in [[Warschau]] [[Todesart::im Hof des Zentralgefängnisses hingerichtet]]), war [[Gauleiter]] der [[NSDAP]] ([[1930]] [[1945]]) und [[Reichsstatthalter]] in Danzig ([[1939]] – [[1945]]).
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'''Albert Maria Forster''' (geb. [[26. Juli]] [[1902]] in Fürth, [[Geburtsstraße::Katharinengasse]]; gest. [[28. Februar]] [[1952]] in [[Warschau]]), war [[Gauleiter]] der [[NSDAP]] von [[1930]] bis [[1945]] und [[Reichsstatthalter]] in Danzig ([[1939]] – [[1945]]). Wegen seiner brutalen Politik gegenüber der jüdischen und polnischen Bevölkgerug die keine Gnade und Gewissen kannte, wurde er als "''König Albert von Polen''" gefürchtet. Albert Forster wurde in einem Gefängnis geboren und verbrachte seine Kindheit in dieser unwirklichen Umgebung - vermutlich unter dem Einfluss eines autoritären Vaters. Die Ironie des Schicksals führte dazu, dass nicht nur der Geburtsort das Gefängnis war für Forster war, sondern auch sein Todesort. Er wurde 1952 im Hof des Zentralgefängnises von Warschau hingerichtet.
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== Leben in Fürth ==
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Albert Forster kam als das jüngste von sechs Kinder (drei Schwestern, 2 Brüder) auf die Welt. Sein Geburtsort war das Gefängnis in der Katharinengasse, da sein Vater Christof Forster (Jahrgang 1855) als Gefängnisoberverwalter die Dienstwohnung im Gefängnis mit seiner Frau bewohnte. Bei der Geburt Albert Forster war sie bereits 41 Jahre und hatte zuvor in rascher Reihenfolge zwischen 1884 und 1891 fünf Kinder zur Welt gebracht<ref>Stadtarchiv Fürth, Fach 18 a / F 1087, Verehelichungsgesuche</ref>. Über seine Kindheit in Fürth ist nur wenig bekannt, obwohl er selbst in verschiedenen Autobiografien in den 1930er Jahren über seinen Werdegang schrieb. Lediglich in einer Biografie schrieb Forster mal über seine Jugend: "Der Vater konnte es seinem Jüngsten lange nicht verzeihen, dass er so revolutionär gegen alles ankämpfte, was der alten Generation noch wertvoll schien; gewiss, die Mutter versucht oft zu schlichten, und gerade an ihr hing Albert Forster mit leidenschaftlicher Liebe."<ref>Wilhelm Löbsack: Danzigs Gauleiter Albert Forster, Hamburg 1934, S. 17</ref>
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Der Gefängniswärter Christof Forster kam ursprünglich aus Ingolstadt. Er bewarb sich auf die Stelle im Fürther Gefängnis, die er in den Anfängen der 1900er Jahre antrat. Für seine Dienste als Gefängnisverwalter erhielt er 1913 die "Silberne Medaille des Verdienstordens der Bayerischen Krone" und 1916 erhielt er das "Luitpold Kreuz". 1924 ging er im Alter von 69 Jahren in den Ruhestand und kehrte nach Ingolstadt zurück. Die Geschwister Forsters ergriffen unterschiedliche Berufe. Ein Bruder wurde Tierarzt, der zweite Bruder wurde Studienrat - genauso wie eine Schwester von ihm. Die beiden anderen Schwestern heirateten in gutbürgerliche Familien ein. Während seine Geschwister nach München, Nürnberg oder Duisburg umzogen, wohnte Albert Forster bis zum Schluss bei den Eltern in der Wohnung.
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Forster selbst besucht von 1908 bis 1912 die Volksschule in Fürth. Anschließend wechselte er an das humanistische Gymnasium in der Königstraße 105, dem heutigen Heinrich-Schliemann-Gymnasium. Er verließ 1920 nach acht Schuljahren die Schule mit der mittleren Reife, nachdem er das zweite und fünfte Schuljahr wiederholen musste. In seinem späteren Personalbogen versuchte Forster vermutlich das Sitzenbleiben zu kaschieren, in dem er u.a. die Volksschulzeit von vier auf fünf Jahre verlängerte. Nach der Schule absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung und arbeitete anschließend im Bankfach. In seiner Freizeit war er ein Fan der SpVgg Fürth, denen er 1947 in der Todeszelle ein Gedicht widmete.
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== Karriere in der NSDAP ==
  
Wegen seiner brutalen Politik, ohne Gnade und ohne Gewissen, war er als "''König Albert von Polen''" gefürchtet.
 
  
 
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==

Version vom 20. Juli 2015, 23:11 Uhr

Albert Maria Forster (geb. 26. Juli 1902 in Fürth, Katharinengasse; gest. 28. Februar 1952 in Warschau), war Gauleiter der NSDAP von 1930 bis 1945 und Reichsstatthalter in Danzig (19391945). Wegen seiner brutalen Politik gegenüber der jüdischen und polnischen Bevölkgerug die keine Gnade und Gewissen kannte, wurde er als "König Albert von Polen" gefürchtet. Albert Forster wurde in einem Gefängnis geboren und verbrachte seine Kindheit in dieser unwirklichen Umgebung - vermutlich unter dem Einfluss eines autoritären Vaters. Die Ironie des Schicksals führte dazu, dass nicht nur der Geburtsort das Gefängnis war für Forster war, sondern auch sein Todesort. Er wurde 1952 im Hof des Zentralgefängnises von Warschau hingerichtet.

Leben in Fürth

Albert Forster kam als das jüngste von sechs Kinder (drei Schwestern, 2 Brüder) auf die Welt. Sein Geburtsort war das Gefängnis in der Katharinengasse, da sein Vater Christof Forster (Jahrgang 1855) als Gefängnisoberverwalter die Dienstwohnung im Gefängnis mit seiner Frau bewohnte. Bei der Geburt Albert Forster war sie bereits 41 Jahre und hatte zuvor in rascher Reihenfolge zwischen 1884 und 1891 fünf Kinder zur Welt gebracht[1]. Über seine Kindheit in Fürth ist nur wenig bekannt, obwohl er selbst in verschiedenen Autobiografien in den 1930er Jahren über seinen Werdegang schrieb. Lediglich in einer Biografie schrieb Forster mal über seine Jugend: "Der Vater konnte es seinem Jüngsten lange nicht verzeihen, dass er so revolutionär gegen alles ankämpfte, was der alten Generation noch wertvoll schien; gewiss, die Mutter versucht oft zu schlichten, und gerade an ihr hing Albert Forster mit leidenschaftlicher Liebe."[2]

Der Gefängniswärter Christof Forster kam ursprünglich aus Ingolstadt. Er bewarb sich auf die Stelle im Fürther Gefängnis, die er in den Anfängen der 1900er Jahre antrat. Für seine Dienste als Gefängnisverwalter erhielt er 1913 die "Silberne Medaille des Verdienstordens der Bayerischen Krone" und 1916 erhielt er das "Luitpold Kreuz". 1924 ging er im Alter von 69 Jahren in den Ruhestand und kehrte nach Ingolstadt zurück. Die Geschwister Forsters ergriffen unterschiedliche Berufe. Ein Bruder wurde Tierarzt, der zweite Bruder wurde Studienrat - genauso wie eine Schwester von ihm. Die beiden anderen Schwestern heirateten in gutbürgerliche Familien ein. Während seine Geschwister nach München, Nürnberg oder Duisburg umzogen, wohnte Albert Forster bis zum Schluss bei den Eltern in der Wohnung.

Forster selbst besucht von 1908 bis 1912 die Volksschule in Fürth. Anschließend wechselte er an das humanistische Gymnasium in der Königstraße 105, dem heutigen Heinrich-Schliemann-Gymnasium. Er verließ 1920 nach acht Schuljahren die Schule mit der mittleren Reife, nachdem er das zweite und fünfte Schuljahr wiederholen musste. In seinem späteren Personalbogen versuchte Forster vermutlich das Sitzenbleiben zu kaschieren, in dem er u.a. die Volksschulzeit von vier auf fünf Jahre verlängerte. Nach der Schule absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung und arbeitete anschließend im Bankfach. In seiner Freizeit war er ein Fan der SpVgg Fürth, denen er 1947 in der Todeszelle ein Gedicht widmete.

Karriere in der NSDAP

Siehe auch

Weblinks


Bilder


Achtung: Der Sortierungsschlüssel „Forster, Albert“ überschreibt den vorher verwendeten Schlüssel „Forster;, Albert“.

  1. Stadtarchiv Fürth, Fach 18 a / F 1087, Verehelichungsgesuche
  2. Wilhelm Löbsack: Danzigs Gauleiter Albert Forster, Hamburg 1934, S. 17