Die Pennalen wurde 1953 als eine gemeinsame Schülerzeitung der drei Fürther Oberschulen: Oberrealschule, Mädchenrealgymnasium mit Handelsschule und dem Humanistischen Gymnasium gegründet. Der Name Pennalen beinhaltet eine veraltete Formulierung, die Schüler in der damaligen Zeit für weiterführende Schulen verwendeten. Im heutigen Sprachgebrauch ist der Begriff kaum noch bekannt. Nach eigenen Angaben war Die Pennalen Bayerns älteste Schülerzeitung.

Nach der Umbenennung der drei Schulen in Hardenberg-Gymnasium, Helene-Lange-Gymnasium und Schliemann-Gymnasium bestand die Schülerzeitung mindestens noch bis Anfang der 1980er Jahre. Die Zeitschrift war Mitglied der "Jungen Presse Bayerns e. V."[1] bzw. "Presse der Jugend".

Inhalt der Schülerzeitung war meist die aktuelle politische Lage und jugendspezifische Themen im Zeitkontext, wie z.B. der Vietnamkrieg, die sexuelle Befreiung in den 1960er Jahren, linke Politik von Mao, über Dutschke bis Brandt. Die Auflage schwankte zwischen 1.000 und 2.500 Stück, die in der Regel in einer lokalen Druckerei gedruckt wurden. Die Zeitschrift wurde überwiegend durch Anzeigen von örtlichen Betrieben und Firmen finanziert, damit der Verkaufspreis so niedrig wie möglich gehalten werden konnte.

Vereinzelt wurden Sonderbände herausgegeben, wie z.B. Ende der 1970er Jahre "Pennäler Lyrik".

Sonstiges

Im Jahr 1967 gab es offensichtlich Bestrebungen von Seiten des Bay. Kulturministeriums in München, Die Pennalen aufzulösen. Hierzu wurde eigens ein Ministerialerlass vorgelegt, wonach eine Schülerzeitung eine "Schul"-Zeitung sei und nicht - wie im Fall der Pennalen - mehrere Schulen umfassen darf. Weiterhin besagte die Verordnung, dass der Schulleiter bzw. verantwortliche Vertrauenslehrer zur Kontrolle der Schulzeitung aufgerufen war, was im Sinne der Pressefreiheit nur als Zensur gewertet werden konnte - so die damaligen Redakteure der Pennalen. Die Tatsache, dass es Die Pennalen noch bis Anfang der 1980er Jahre gab lässt den Rückschluss zu, dass die Verordnung nicht das gewünschte Ziel erreicht hatte.[2]

In den 1970er Jahren gab es erneut den Versuch der Einflussnahme durch das Bay. Kulturministerium im Bereich der Schülerzeitung. Verschiedene Schülerzeitungen waren im Fokus des damaligen Kultusministers Hans Maier, der so manchem Blatt an den "Kragen" wollte, darunter auch Die Pennalen. Das Ministerium beklagte insbesondere, dass viele Schülerzeitschriften "Propaganda für Gewaltanwendungen" offen postulieren und tendenziell linksradikal seien.[3]

Bekannte Redakteure

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Homepage Junge Presse Bayerns
  2. Die Pennalen, Jahrgang 15, Heft 2: Pennalen's Schwangengesang - oder Demokratie + Schule Teil II, Fürth, 1967, S. 3 ff.
  3. Der Spiegel, Ausgabe 29/1976 vom 11. Juli 1976: An den Kragen - Dem bay. Kulturminsterium paßt die Richtung nicht. Es läßt Schülerzeitungen zensieren und reglementieren. - online abrufbar

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