Die Pennalen

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Die Pennalen-Sonderheft
Pennäler Lyrik, 1977

Die Pennalen wurden 1953 als eine gemeinsame Schülerzeitung der drei Fürther Oberschulen (Oberrealschule, Mädchenrealgymnasium, Humanistischen Gymnasium) und der städtischen Handelsschule gegründet. Der Name Pennalen ist ein Kunstwort, das sich aus den Begriffen "Penne" und "Annalen" zusammensetzt. Die Pennalen gingen lange davon aus, Bayerns älteste Schülerzeitung zu sein. Diese Annahme wurde widerlegt, als im Jahr 1997 ein kompletter Satz der von Bertolt Brecht gegründeten Ausgburger Schülerzeitschrift "Die Ernte" aus den Jahren 1913 und 1914 aufgefunden wurde.

In den Jahren 1957 und 1958 bildeten "Die Pennalen" zusammen mit der Nürnberger Schülerzeitung "Die Retorte" die Nürnberg Fürther Schülerzeitung (NFSZ). Zwischen 1962 und 1967 erschienen "Die Pennalen" als jugendeigene Zeitung und ab 1967 nur noch an den drei Gymnasien.

Nach der Umbenennung der drei Schulen in Hardenberg-Gymnasium, Helene-Lange-Gymnasium und Heinrich-Schliemann-Gymnasium bestand die Schülerzeitung mindestens noch bis Anfang der 1990er-Jahre. Die Zeitschrift war Mitglied der "Jungen Presse Bayerns e. V."[1] bzw. "Presse der Jugend".

1971 spalteten sich die "Pennalen contra" ab, aber bereits 1972 vereinigten sich die Redaktionen wieder unter dem alten Namen "Die Pennalen".

In den 1980er Jahren erschienen parallel zu den "Die Pennalen" Schulzeitungen, die nur noch an einem Gymnasium verteilt wurden, z.B. am Hardenberg-Gymnasium der "Hardenzwerg". Damit erschienen die Pennalen als jugendeigene Zeitung, die nicht mehr innerhalb des Schulgeländes verteilt werden durfte.

Inhalt der Schülerzeitung war meist die aktuelle politische Lage und jugendspezifische Themen im Zeitkontext, wie z.B. der Vietnamkrieg, die sexuelle Befreiung in den 1960er-Jahren, linke Politik von Mao, über Dutschke bis Brandt. Die Auflage schwankte zwischen 1.000 und 3.000 Stück, die in der Regel in einer lokalen Druckerei gedruckt wurden. Die Zeitschrift wurde überwiegend durch Anzeigen von örtlichen Betrieben und Firmen finanziert, damit der Verkaufspreis so niedrig wie möglich gehalten werden konnte.

Vereinzelt wurden Sonderhefte herausgegeben, wie z.B. "Pennäler Lyrik" in den Jahren 1967 und 1977. Im Heft Jahrgang 16 Nr. 1 aus dem Jahr 1968 wurden die "pennalen aktuell" angekündigt, die ca. 2 Jahre lang als Spiritus-Matritzen zum Preis von 0,10 DM erschienen.

Sonstiges[Bearbeiten]

Im Jahr 1967 gab es offensichtlich Bestrebungen von Seiten des Bay. Kultusministeriums in München, Die Pennalen aufzulösen. Hierzu wurde eigens ein Ministerialerlass vorgelegt, wonach eine Schülerzeitung eine "Schul"-Zeitung sei und nicht - wie im Fall der Pennalen - mehrere Schulen umfassen darf. Weiterhin besagte die Verordnung, dass der Schulleiter bzw. verantwortliche Vertrauenslehrer zur Kontrolle der Schulzeitung aufgerufen war, was im Sinne der Pressefreiheit nur als Zensur gewertet werden konnte - so die damaligen Redakteure der Pennalen. Die Tatsache, dass es Die Pennalen noch bis Anfang der 1990er-Jahre gab, lässt den Rückschluss zu, dass die Verordnung nicht das gewünschte Ziel erreicht hatte.[2]

In den 1970er-Jahren gab es erneut den Versuch der Einflussnahme durch das Bay. Kultusministerium im Bereich der Schülerzeitung. Verschiedene Schülerzeitungen waren im Fokus des damaligen Kultusministers Hans Maier, der so manchem Blatt an den "Kragen" wollte, darunter auch Die Pennalen. Das Ministerium beklagte insbesondere, dass viele Schülerzeitschriften "Propaganda für Gewaltanwendungen" offen postulieren würden und tendenziell linksradikal seien.[3]

Bekannte Redakteure[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Homepage Junge Presse Bayerns
  2. Die Pennalen, Jahrgang 15, Heft 2: Pennalen's Schwangengesang - oder Demokratie + Schule Teil II, Fürth, 1967, S. 3 ff.
  3. Der Spiegel, Ausgabe 29/1976 vom 11. Juli 1976: An den Kragen - Dem bayrischen Kultusministerium paßt die Richtung nicht. Es läßt Schülerzeitungen zensieren und reglementieren. - online

Bilder[Bearbeiten]