Fahrradhandel Georg Hegendörfer

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Der Fahrradhandel Georg Hegendörfer wurde 1934 gegründet und hatte seinen Standort mit Laden und Werkstatt in der Königstraße 95.

Geschichte

Der aus der Nähe von Neustadt gebürtige Franke Georg Hegendörfer (u. a. Deutscher Straßenmeister im Straßenrennen 1929 und 1930) feierte Ende der 1920er Jahre große Erfolge als Straßenfahrer auf dem Fahrrad. Diese fuhr er auf einem Rennrad der Marke Diamant ein, die heute noch besteht. Nach seiner aktiven Zeit nutzte er geschickt seine sportlichen Siege aus und wandelte diese in wirtschaftlichen Erfolg um. Die von ihm gegründete Firma „Fahrradhandel Georg Hegendörfer“ vertrieb zunächst Diamanträder und auch andere Produkte wie Kinderwägen. Wie damals üblich vertrieb er später auch eine Eigenmarke, die qualitativ gute Räder zu einem guten Preis anbot. Der wirtschaftliche Erfolg von Georg Hegendörfer ist letztlich auch auf sein Marketinggeschick zurückzuführen. Nicht nur vermarktete er sich selbst und seine sportlichen Erfolge, vielmehr verstand er es, damalig talentierte Fahrer zu erkennen und sie zu unterstützen. Bekanntestes Beispiel ist der Steherrennfahrer Heinz Jakobi, der in den 1950ern große Erfolge einfuhr und nach seinen ersten Erfolgen auf HERA zu den Victoriawerken in Nürnberg wechselte. Neben dem Hochleistungssport förderte Hegendörfer auch Radfahrer, die den Langstreckenfahrern zuzuordnen sind: Fritz Sperk jun., ein Sohn des gleichnamigen Mundartdichters, fuhr 1956 mit der materiellen Unterstützung durch Hegendörfer bis nach Stockholm und zur Winter-Olympiade nach Helsinki. Zuletzt führte Georg Hegendörfer den HERA-Preis ein. Vorbereitung, Organisation, Durchführung des Rennens und die Bereitstellung von Preisen übernahm der Fahrradhandel. All diese Werbemaßnahmen trugen zum großen Bekannheitsgrad der Marke HERA bei. Diese Eigenmarke (HEgendörfer RAd) bot ein breites Spektrum vom Kinderrad bis zu Rennrad. Im Laufe der Zeit wurde die Verkaufsfläche immer wieder erweitert, bis das Hauptgebäude nicht mehr ausreichte. Aus Platzgründen wurden die Fahrräder mit dem Vorderrad an Deckenhaken aufgehängt, gesamt bestimmt über 20 Stück nebeneinander. In den 60er Jahren folgte die Erweiterung um die Königstraße 93, welches zuvor eine Bäckerei beherbergte. Aus Platzgründen wurde auch noch die Erdgeschosse der Nebenhäuser Königstraße 91 und Königstraße 93 als Verkaufsräume für Fahrräder und Motorroller ausgebaut. Die Unternehmen firmierte zu der Zeit mit der Adresse Königstraße 91-95. Anfang der Sechziger Jahren wurden auch Mofas, Mopeds und Kleinkrafträder der Marke "Zündapp" und "Hercules" vertrieben, später auch noch die Marken Vespa, Honda, Peugeot, Motobècane. Für den Verkauf und die Werkstatt wurde gegenüber dem Fahrradgeschäft in der Königstraße 100 neben der damaligen "Wienerwald" Gaststätte (heute Maxim Fürth) Räumlichkeiten im Hinterhaus eingerichtet. Die Firma Hegendörfer war damals der größte Fahrradhändler in Fürth und florierte zum größten Fahrradhändler Nordbayerns mit einem Verkauf von 3-4000 Fahrrädern in der Saison. Die verwinkelte und für heutige Verhältnisse schwierige Verkaufsfläche erschwerten den Alltag im Fahrradgeschäft. So waren die Mitarbeiter gezwungen, die vielen Fahrräder aus den umliegenden Außenlagern (angemietete Wohnflächen, insgesamt gab es zwischen 4 und 5 solcher Lager) mit dem Transporter zu holen und entsprechend im Geschäft zu präsentieren. Nach dem Ableben von Georg Hegendörfer am 14.10.1977 übernahm die einzige Tochter Brigitte Feichtenbeiner das Geschäft bis zu dessen Aufgabe. Äußere Umstände führten zur Geschäftsaufgabe, als das Nebengebäude 1994 von der Stadt für baufällig befunden wurde. Die Nebengebäude wurden 1996 abgerissen und heute befindet sich der Erweiterungsbau des Jüdisches Museum Franken an deren Stelle. Bei der 50 Jahrfeier 1984 waren 15 Mitarbeiter beschäftigt. 1996 wurde das Unternehmen an Zweirad Stadler verkauft.

Lokalberichterstattung

Siehe auch

Einzelnachweise


Bilder