Friedrich Schildknecht

Friedrich "Frieder" Schildknecht (geb. 21. September 1930; gest. 9. November 2010 in Fürth), Sohn des Kaufmanns Ludwig Schildknecht (geb. 23. September 1891 in Fürth; gest. 17. Juli 1969 in Fürth) und dessen Frau Barbara Christiane Bäuerlein (genannt Babette; geb. 4. November 1902 in Fürth; gest. 21. Juni 1989 in Fürth), war ein Fürther Original, Sammler und Inhaber der letzten selbständigen Drogerie in Fürth. Schildknecht war von 1982 bis 2010 Mitglied des Altstadtvereins Fürth.[1]

Drogerie Heinrichs Nachfolger, 1935 anl. des städtischen Fotowettbewerbes; Personen im Eingang: rechts mit weißem Mantel Fritz Schildknecht, links daneben seine Frau Liesel

DrogerieBearbeiten

Die "Drogerie Heinrich´s Nachfolger" befand sich in der Königstraße 17 und wurde dort in Eigentümerschaft der Familie Schildknecht von dem Drogisten Fritz und dem Kaufmann Ludwig Schildknecht 1920 betrieben. Das Brüderpaar hatte das Haus mit der Firma "Drogerie Conrad Heinrichs Nachfolger (CHN)" von Georg Schmidtschneider übernommen. Damit ging auch der ans Geschäft gebundene Vorbehalt über, dass das Haus immer unter dem Namen "Heinrich" firmieren müsse. Dem wurde Genüge getan mit der Drogeriebezeichnung "Conrad Heinrichs Nachfolger".

Nach dem Tode seines Onkels Fritz Schildknecht übernahm zuerst dessen Frau Lisl die Geschäftsanteile ihres verstorbenen Gatten. Nachdem dann die Nachkommen von Fritz und Lisl Schildknecht ausgezahlt worden waren, trat Frieder Schildknecht, der Sohn von Ludwig Schildknecht als Teilhaber in die Drogerie ein. Diese führte er seit dem Tode seines Vaters im Jahr 1969 bis zum 31. März 1994 als Alleininhaber. Ihre Einrichtung hatte musealen Charakter. In der Tradition seines Vaters und Onkels, die schon im Jahr 1935 mit der Drogerie innerhalb eines städtischen Fotowettbewerbes zum schönsten Haus prämiert worden waren, beteiligte sich Frieder an etlichen Wettbewerben mit seiner Schaufensterdekoration, die er meist auch gewann:

  • 1955 Dekowettbewerb Dr. Schieffer (1. Preis)
  • 1963 Dekowettbewerb der Fa. Merz & Co. Frankfurt (1. Preis, 1000 DM)
  • 1966 Dekowettbewerb der Fa. Dr. Scheller/Durodont Eislingen (1. Preis, 1000 DM)
  • 1967 Dekowettbewerb der Globus-Werke Neuburg (2. Preis, 500 DM)
  • 1968 Dekowettbewerb der Kali-Chemie Essen (2. Preis, ein Auto: VW-Variant 1600 L)
  • 1978 Hattrick im Dekowettbewerb der Mapa-GmbH (1.,2. und 3. Preis, 1500 DM, 1250 DM und 1000 DM; die Lehrlinge wurden dabei beteiligt)
 
Auszeichnung für die Kondomwerbung im Schaufenster 1973

Eine besondere Auszeichnung erhielt Frieder Schildknecht, weil er es 1973 als erster wagte, Kondomwerbung ins Schaufenster zu stellen.

Nachdem das City-Center 1985 in Fürth errichtet worden war, kamen etliche Drogerien in Fürth in Schieflage. Frieder Schildknecht schließt aber seine Drogerie in der Königstraße 17 am 31. März 1994 aus Altersgründen.


.

SonstigesBearbeiten

Frieder Schildknechts AufzeichnungenBearbeiten

In seiner umfangreichen Privatsammlung finden sich u.a. auch Beschreibungen und Erläuterungen wie z.B.:

Nachlass Frieder SchildknechtBearbeiten

Im Rahmen des Fürther Grafflmarkt am 27. und 28. Mai 2011 wurden Teile der umfangreichen Sammlung Schildknechts in den Räumen der ehemaligen Drogerie verkauft. Hierzu zählte eine Vielzahl von Kunstbildbänden, Bücher zum Thema Kunst und Literatur und einer großen Sammlung von Langspielplatten mit klassischer Musik. Der Erlös war für die Einrichtung der neuen Kinderkrippe im nun sogenannten "Roten Haus" bestimmt.
Seit 2012 erfolgt ein Umbau zur Kinderkrippe unter großer Rücksichtnahme des Denkmalschutzes.

LokalberichterstattungBearbeiten

  • Johannes Alles: Bomben, Volkssturm, Lucky Strikes – Persönliche Erinnerungen: Wie der langjährige Drogerist Friedrich Schildknecht als 14-Jähriger das Kriegsende in Fürth erlebt hat. In: Fürther Nachrichten vom 21. April 2020 (Druckausgabe)

Siehe auchBearbeiten

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. Altstadtblddla Nr. 45 2011/2012

BilderBearbeiten