Herb Pilhofer

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Herb (Herbert) Pilhofer (geb. 1931 in Fürth) ist von Beruf Jazz-Musiker und lebt in Minnesota (USA). Herb Pilhofer, der eigentlich Herbert mit Vorname heißt, wuchs in der Leyher Straße auf und ging in der Südstadt zur Schule. 1954 wanderte er mit 200 Dollar in der Tasche über Rotterdam in die USA aus. Seine Schwester Erika lebt nach wievor in Fürth, so dass er Sie stets in der alten Heimat besucht, so auch zuletzt geschehen im August 2015. Seine Entscheidung auszuwandern hat er nach eigenen Angaben nie bereut: "Ich wollte Musik machen und Amerika bot einfach viel mehr Freiheiten"[1]. In Amerika studierte er Klavier und Komposition und zeigte dabei großes musikalische Talent. Nicht zuletzt ist auch eines seiner Erfolgsrezepte die Experimentierfreudigkeit im Bereich der Musik: "Wenn ich gefragt wurde, Herb, kannst du das machen?, hab ich immer ja gesagt - auch wenn ich noch gar nicht wusste, wie ich das anstellen soll".[2]

Studio 80

Im Jahr 1969 gründete Herb Pilhofer gemeinsam mit Tom Jung das Tonstudio "Sound 80" in Minneapolis. Zuvor sammelten beide im Kay Bank Studio in Minneapolis erste Erfahrungen im Tonstudie, u.a. mit den Musikern Dave Dudley und The Tashmen. Der Name Sound 80 entstand eher zufällig, in Anlehnung an eine Schinkenwerbung der Firma Hormel. Die Firma Hormel produziert den "Hormel Cure 81 bonless Ham", den Herb offensichtich gerne mit Jung bei einem Vat 69 Scotch gegessen hat, so dass eines Tages die Idee entstand ein Studio zu gründen mit dem Namen Sound 80. Pilhofer sagte einmal zur Namensgebung: "Die Zahl sagt nichts aus. 81 war bereits (durch Hormel) vergeben. 80 klang richtig und sah gut aus."[3].

Das Studio arbeitete in den Anfangsjahren mit bekannten Musikgrössen. So entstanden im Tonstudio u.a. folgende Studioalben:

  • Bob Dylan | Blood on the Tracks (1974)
  • Cat Steven | Izitso (1977)
  • Prince | For you (Demoband / 1977)

Weitere bekannte Musiker waren: Dave Brubeck, Debbie Friedman, Saint Paul Chamber Orchestra, The Suburbs etc.

Dem Studio Sound 80 wird nachgesagt, dass sie die ersten waren die ein digitales Aufnahmesystem für Musikstücke verwendet haben. Die Fima 3M, die im benachbarten Ort Saint Paul angesiedelt war, brachten Herb Pilhofer den Prototyp eines Aufnahmesystems zum ausprobieren. Der Prototyp war sehr sperrig und verwendete viele Draht-Wickelbretter (wire wrap boards) mit wenigen Lötverbindungen und war sehr störanfällig. Wenn jedoch eine Aufnahme gelang, schien ein relativ gute Klangqualität möglich zu sein. Eine Nachbearbeitung der Tonaufnahme war jedoch nicht möglich, so dass bei einem Fehler das Stück erneut aufgenommen werden musste. Mit zwei Gruppen wurden Aufnahmen angefertigt: "Saint Paul Chamber Orchestra (SPCO)" und der Jazz Gruppe "Flim and the BB´s".

Tom Jung verlies nach einiger Zeit das Studio 80 und gründete eine eigene Fima (DMP Digital Music Products). Er produzierte in den 1990er Jahren die erste "Super Audio CD (SACD)"

=Auszeichnungen

  • 1980: Grammy Award für die beste Kammer-Orchester-Aufnahme durch das "Saint Paul Chamber Orchestra (SPCO)" mit den Musikstücken von Aaron Copland: Appalachian Spring und Short Symphony, sowie dem Stück von Charles Ives: Symphony Nr. 3.

Lokalberichterstattung

  • Stadt Zeitung Ausgabe Nr. 15 vom 12. August 2015: Jazz-Legende kehrt immer wieder gerne in ihre Heimat zurück Online Ausgabe

Einzelnachweis

  1. BmPA: Jazz-Legende kehrt immer wieder gerne in ihre Heimatstadt zurück. In: Stadt Zeitung Nr. 71, Ausgabe vom 12. August 2015 | S. 7
  2. BmPA: Jazz-Legende kehrt immer wieder gerne in ihre Heimatstadt zurück. In: Stadt Zeitung Nr. 71, Ausgabe vom 12. August 2015 | S. 7
  3. Dave Kenney, Thomas Saylor: Minnesota in the 70s. Minnesota Historical Society Press 2013