Karl Andörfer: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Karl Andörfer, geb. [[30. Juli]] [[1886]] in Eisendorfhütte, Bezirk Bischofteinitz (damals Österreich), gest. [[15. April]] [[1965]] in Fürth, war [[Kaufmann]] und [[Prokurist]] in Fürth.
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'''Karl Andörfer''', geb. [[30. Juli]] [[1886]] in Eisendorfhütte, Bezirk Bischofteinitz (damals Österreich), gest. [[15. April]] [[1965]] in Fürth, war [[Kaufmann]] und [[Prokurist]] in Fürth.
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== Leben und Familie ==
 
== Leben und Familie ==
Karl Andörfer besuchte zunächst die Volksschule in Schmolau, dann die Bürgerschule in Falkenau und schließlich von 1901 bis 1905 die deutsche Handelsschule in [[Pilsen]]. Seine erste Anstellung fand er 1911 bei einer der Fürther [[Spiegelfabriken]] Schrenk und Co.<ref>Unternehmensgeschichte Schrenk & Co. http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen4/firmadet46547.shtml, abgerufen 15. März 2022</ref>, Spiegel- und Tafelglaswerke in der [[Lange Straße 71]], wo er es bis zum Prokuristen brachte. Zur Untermiete wohnte er bei der Witwe Anna Wettschurek. Dort lebte auch ihre Tochter Johanna Kathinka, verwitwete Dienstbier mit deren Kind Sofie (geb. 1906). Karl und Johanna Kathinka heirateten im Januar 1912. Sie war am 18. Dezember 1882 in Fürth als viertes von 6 Kindern des Großhändlers Johann Lorenz Wettschurek und seiner Frau Anna, geb. Roth geboren.
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Karl Andörfer war das zweite von sieben Kindern des Glasmachers Karl Andörfer (geb. [[22. April]] [[1860]] in Schönbach, gest. 11. Januar 1928
[[Datei:Johanna Kathinka Wettschurek 1900.jpg|mini|Johanna Kathinka Wettschurek mit 18 Jahren]]
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in Heiligenkreuz, Krs. Bischofteinitz) und Barbara, geb. Bauer ([[10. Oktober]] [[1858]] in Fichtenbach, gest. 13. Oktober 1926 in Karlbachhütte).
  
Im 1. Weltkrieg diente er im Infanterie-Regiment Nr. 35, zuletzt als Leutnant, mit demselben Dienstgrad im 2. Weltkrieg im Landesschützen-Regiment 131. Am 10. September 1919 wurde das egerländische Gebiet der Tschechoslowakei zugesprochen, somit wurden die Andörfers tschechische Staatsbürger. Am 18. November 1920 reichte Karl Andörfer bei der Bayerischen Regierung für Mittelfranken ein Gesuch ein, ihn in den bayerischen Staat einzubürgern. Am 08. Juni 1922 erhielt er dann nach einem langwierigen Prozedere für sich, seine Ehefrau und Tochter die Einbürgerungsurkunde vom Freistaat Bayern - sie waren somit nicht mehr tschechische, sondern bayerische Landesangehörige (eine einheitliche deutsche Staatsbürgerschaft gab es erst seit 1934).
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Er besuchte zunächst die Volksschule in Schmolau, dann die Bürgerschule in Falkenau und schließlich von 1901 bis 1905 die deutsche Handelsschule in [[wikipedia:Pilsen|Pilsen]]. Seine erste Anstellung als Buchhalter <ref>Keramische Rundschau Bd. 23, Seite 136 [https://www.google.de/books/edition/Keramische_Rundschau/ZdJBAQAAMAAJ?hl=de&gbpv=1&bsq=And%C3%B6rfer+Buchhalter&dq=And%C3%B6rfer+Buchhalter&printsec=frontcover abgerufen 10. August 2022]</ref> fand er 1911 bei einer der Fürther [[Spiegelfabriken]] Schrenk und Co.<ref>Unternehmensgeschichte Schrenk & Co. [http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen4/firmadet46547.shtml abgerufen 15. März 2022]</ref>, Spiegel- und Tafelglaswerke in der [[Lange Straße 71]], wo er es bis zum Prokuristen brachte. Zur Untermiete wohnte er bei der Witwe Anna Wettschurek. Dort lebte auch ihre Tochter Johanna Kathinka, verwitwete Dienstbier mit deren Kind Sofie (geb. 1906) aus erster Ehe. Karl und Johanna Kathinka heirateten im Januar 1912. Sie war am 18. Dezember 1882 in Fürth als viertes von sechs Kindern des Großhändlers Johann Lorenz Wettschurek und seiner Frau Anna, geb. Roth geboren.<ref>Stadtarchiv Fürth, Signatur A.Fürth 2.1.III Fach 18a/W390</ref> Diese sind die Großeltern des Kunstmalers [[Friedrich Ulrich]].<ref>Privates Familienarchiv Frank (Andörfer, Wettschurek)</ref>
  
Bereits am 01.05.1933 trat Karl Andörfer der NSDAP bei. Die Nummer 3.105.534, weist ihn als 3.105.034. Mitglied aus. Die Differenz von 500 ergibt sich dadurch, dass die Zählung erst mit 501 begann und nicht mit 1.
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Im 1. Weltkrieg diente er im Infanterie-Regiment Nr. 35, zuletzt als Leutnant, mit demselben Dienstgrad im 2. Weltkrieg im Landesschützen-Regiment 131. Am 10. September 1919 wurde das egerländische Gebiet der Tschechoslowakei zugesprochen, somit wurden die Andörfers tschechische Staatsbürger. Am 18. November 1920 reichte Karl Andörfer bei der Bayerischen Regierung für Mittelfranken ein Gesuch ein, ihn in den bayerischen Staat einzubürgern.<ref>Stadtarchiv Fürth, Signatur A.Fürth 2.1.III Fach 18b/A14</ref> Am 8. Juni 1922 erhielt er dann nach einem langwierigen Prozedere für sich, seine Ehefrau und Tochter die Einbürgerungsurkunde vom Freistaat Bayern - sie waren somit nicht mehr tschechische, sondern bayerische Landesangehörige (eine einheitliche deutsche Staatsbürgerschaft gab es erst seit 1934).
[[Datei:NSDAP Ausweis Karl Andörfer 1933.jpg|mini|Karl Andörfer, NSDAP Ausweis 1. Mai 1933]]
 
  
Nach dem Konkurs der Vereinigten Bayerischen Spiegel- und Tafelglaswerke vorm. Schrenk & Co. AG 1930 (sie versuchte noch, auf Farbglas umzustellen)<ref>Vereinigte Bayerische Spiegel- und Tafelglaswerke vorm. Schrenk & Co. AG in Neustadt (Waldnaab) https://glassian.org/Prism/Deutschlands_Glasindustrie_1930-31.pdf, Seite 101 Nr. 280, abgerufen 15. März2022</ref> war Karl Andörfer bis 1933 selbständiger Vertreter und danach leitender Angestellter bei der DAF (Deutsche Arbeitsfront). Im Juli 1935 trat Karl Andörfer der NSDAP-Ortsgruppe Fürth-Ost bei. Sie residierte in der „Ortsgruppendienststelle“, in der auch die örtlichen Vertreter der DAF, der NS-Frauenschaft und der NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) untergebracht waren.
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Bereits am [[1. Mai]] [[1933]] trat Karl Andörfer der [[NSDAP]] bei. Die Nummer 3.105.534, weist ihn als 3.105.034. Mitglied aus. Die Differenz von 500 ergibt sich dadurch, dass die Zählung erst mit 501 begann und nicht mit 1.
[[Datei:Karl Andörfer, NSDAP Ortsgruppe Fürth 1935.jpg|mini|NSDAP-Ausweis Karl Andörfer, Ortsgruppe Fürth 5. Juli 1935]]
 
  
Nachdem die Familie in die Sternstraße 17 (heute [[Ludwig-Erhard-Straße]]) umgesiedelt war, zogen sie 1921 zwei Kilometer weiter südlich in eine Parallelstraße zur Nürnberger Straße, die [[Lange Straße 71]] in Bahnhofsnähe links der Pegnitz, wo Karl Andörfer auch arbeitete.
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Nach dem Konkurs der Vereinigten Bayerischen Spiegel- und Tafelglaswerke vorm. Schrenk & Co. AG 1930 (sie versuchte noch, auf Farbglas umzustellen)<ref>Vereinigte Bayerische Spiegel- und Tafelglaswerke vorm. Schrenk & Co. AG in Neustadt (Waldnaab) - [https://glassian.org/Prism/Deutschlands_Glasindustrie_1930-31.pdf Seite 101 Nr. 280, abgerufen 15. März2022]</ref> war Karl Andörfer bis 1933 selbständiger Vertreter und danach leitender Angestellter bei der DAF (Deutsche Arbeitsfront). Im Juli 1935 trat Karl Andörfer der NSDAP-Ortsgruppe Fürth-Ost bei. Sie residierte in der „Ortsgruppendienststelle“, in der auch die örtlichen Vertreter der DAF, der NS-Frauenschaft und der NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) untergebracht waren.
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Nachdem die Familie in die Sternstraße 17 (heute [[Ludwig-Erhard-Straße]]) umgesiedelt war, zogen sie 1921 zwei Kilometer weiter südlich in eine Parallelstraße zur Nürnberger Straße, die [[Lange Straße 71]], wo Karl Andörfer auch arbeitete.
  
 
Das Ehepaar Karl und Johanna Kathinka Andörfer hatte 3 Kinder:
 
Das Ehepaar Karl und Johanna Kathinka Andörfer hatte 3 Kinder:
# [[Franziska Andörfer|Franziska Josephine Karoline Andörfer]], geb. 28. September 1914 in Fürth, gest. 23. April 2002 Bischofswiesen
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# [[Franziska Frank]], geb. 28. September 1914 in Fürth, gest. 23. April 2002 Bischofswiesen
# [[Franz Andörfer]], geb. 18. Januar 1921 Fürth, gest. 24. November 1923 Fürth
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# Franz Andörfer, geb. 18. Januar 1921 Fürth, gest. 24. November 1923 Fürth
# [[Hermann Andörfer]], [[Bürgermeister]] in [[Frauenau]], geb. 18. März 1897 Fürth, gest. März 1950 Frauenau/Bayern
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# [[Hermann Andörfer]], [[Abteilungsleiter]] in [[Nürnberg]], geb. 7. März 1926 Fürth, gest. 30. April 2011 Nürnberg.
  
[[Datei:Fürth Lange Straße 71, Jahr 1928.jpg|mini|Im Fenster rechts im 2. OG Kathinka und Karl Andörfer, im Fenster mit dem Schutzgitter links Hermann neben einem Mädchen, rechts Franziska]]
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Johanna Kathinka Andörfer starb am 18. Juni 1937. Der Witwer heiratete knapp eineinhalb Jahre später im Oktober 1938 Johanna Mach, geb. [[23. April]] [[1902]] im mährischen Pavlov. Ihr einziges gemeinsames Kind war am 15. August 1939 tot geboren. Frau Andörfer verzog nach seinem Ableben nach Laufen und verstarb dort fast zweiundzwanzig Jahre nach ihm am 25. Februar 1987. Das Ehepaar lebte nach 1945 in der [[Glückstraße 12]].<ref>Privates Familienarchiv Frank (Andörfer, Wettschurek)</ref>
  
Johanna Kathinka Andörfer starb am 18. Juni 1937. Der Witwer heiratete knapp eineinhalb Jahre später im Oktober 1938 Johanna Mach, geb. [[23. April]] [[1902]] im mährischen Pavlov. Ihr einziges gemeinsames Kind war am 15. August 1939 tot geboren. Frau Andörfer verzog nach seinem Ableben nach Laufen und verstarb dort fast zweiundzwanzig Jahre nach ihm am 25. Februar 1987. Das Ehepaar lebte nach 1945 in der [[Glückstraße 12]].
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Der Schauspieler Carsten Andörfer<ref>Carsten Andörfer [https://de.wikipedia.org/wiki/Carsten_And%C3%B6rfer abgerufen 15. März 2022]</ref>, geb. [[4. Juli]] [[1963]] in [[wikipedia:Potsdam|Potsdam]], ist der Großneffe von Karl Andörfer, Enkel seines Bruders, Mathematikprofessor (Gymnasium, entspricht dem Oberstudienrat) Josef Andörfer und dessen Ehefrau Elfriede, geb. Schwarz.
[[Datei:Karl Andörfer mit Johanna Mach 1938.jpg|mini|Johanna Mach und Karl Andörfer kurz nach ihrer Trauung 1928 in Fürth]]
 
 
 
Der Schauspieler Carsten Andörfer<ref>Carsten Andörfer https://de.wikipedia.org/wiki/Carsten_And%C3%B6rfer, abgerufen 15. März 2022</ref>, geb. [[04. Juli]] [[1963]] in [[Potsdam]], ist der Neffe von Karl Andörfer, Sohn seines Bruders, Mathematikprofessor Josef Andörfer und dessen zweiter Ehefrau Waltraud, geb. Adam.
 
  
 
== Literatur==
 
== Literatur==
* Silvia Amella Mai: ''Wilhelm Frank: Von Fürth bis an die Front (1909 - 1943) - Biografie'', epubli GmbH, Berlin 2012, ISBN 978-38442-2543-3 - [https://books.google.de/books?id=oURRw6Mg2iMC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=#v=onepage&q&f=false Leseprobe im Internet]
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* Silvia Amella Mai: ''Wilhelm Frank: Von Fürth bis an die Front (1909 - 1943) - Biografie'', epubli GmbH, Berlin 2012, ISBN 978-38442-2543-3 - [https://books.google.de/books?id=oURRw6Mg2iMC&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=#v=onepage&q&f=false Leseprobe online]
 
 
  
 
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
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* [[Hermann Andörfer]]
 
* [[Marie Frank]]
 
* [[Marie Frank]]
 
* [[Karl Frank]]
 
* [[Karl Frank]]
 
* [[Wilhelm Frank]]
 
* [[Wilhelm Frank]]
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* [[Franziska Frank]]
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* [[Friedrich Ulrich]]
 +
* [[Mitglieder der NSDAP]]
  
== Kategorie==
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==Einzelnachweise==
Fürther NSDAP-Mitglieder
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==Bilder==
 
==Bilder==
 
{{Bilder dieser Person}}
 
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[[Datei:Karl Andörfer 1916.jpg|mini|Karl Andörfer, Leutnant im 1. Weltkrieg, Infanterie-Regiment Nr. 35]]
 
 
== Einzelnachweise==
 

Aktuelle Version vom 29. Januar 2024, 03:00 Uhr

Karl Andörfer, geb. 30. Juli 1886 in Eisendorfhütte, Bezirk Bischofteinitz (damals Österreich), gest. 15. April 1965 in Fürth, war Kaufmann und Prokurist in Fürth.

Leben und Familie[Bearbeiten]

Karl Andörfer war das zweite von sieben Kindern des Glasmachers Karl Andörfer (geb. 22. April 1860 in Schönbach, gest. 11. Januar 1928 in Heiligenkreuz, Krs. Bischofteinitz) und Barbara, geb. Bauer (10. Oktober 1858 in Fichtenbach, gest. 13. Oktober 1926 in Karlbachhütte).

Er besuchte zunächst die Volksschule in Schmolau, dann die Bürgerschule in Falkenau und schließlich von 1901 bis 1905 die deutsche Handelsschule in Pilsen. Seine erste Anstellung als Buchhalter [1] fand er 1911 bei einer der Fürther Spiegelfabriken Schrenk und Co.[2], Spiegel- und Tafelglaswerke in der Lange Straße 71, wo er es bis zum Prokuristen brachte. Zur Untermiete wohnte er bei der Witwe Anna Wettschurek. Dort lebte auch ihre Tochter Johanna Kathinka, verwitwete Dienstbier mit deren Kind Sofie (geb. 1906) aus erster Ehe. Karl und Johanna Kathinka heirateten im Januar 1912. Sie war am 18. Dezember 1882 in Fürth als viertes von sechs Kindern des Großhändlers Johann Lorenz Wettschurek und seiner Frau Anna, geb. Roth geboren.[3] Diese sind die Großeltern des Kunstmalers Friedrich Ulrich.[4]

Im 1. Weltkrieg diente er im Infanterie-Regiment Nr. 35, zuletzt als Leutnant, mit demselben Dienstgrad im 2. Weltkrieg im Landesschützen-Regiment 131. Am 10. September 1919 wurde das egerländische Gebiet der Tschechoslowakei zugesprochen, somit wurden die Andörfers tschechische Staatsbürger. Am 18. November 1920 reichte Karl Andörfer bei der Bayerischen Regierung für Mittelfranken ein Gesuch ein, ihn in den bayerischen Staat einzubürgern.[5] Am 8. Juni 1922 erhielt er dann nach einem langwierigen Prozedere für sich, seine Ehefrau und Tochter die Einbürgerungsurkunde vom Freistaat Bayern - sie waren somit nicht mehr tschechische, sondern bayerische Landesangehörige (eine einheitliche deutsche Staatsbürgerschaft gab es erst seit 1934).

Bereits am 1. Mai 1933 trat Karl Andörfer der NSDAP bei. Die Nummer 3.105.534, weist ihn als 3.105.034. Mitglied aus. Die Differenz von 500 ergibt sich dadurch, dass die Zählung erst mit 501 begann und nicht mit 1.

Nach dem Konkurs der Vereinigten Bayerischen Spiegel- und Tafelglaswerke vorm. Schrenk & Co. AG 1930 (sie versuchte noch, auf Farbglas umzustellen)[6] war Karl Andörfer bis 1933 selbständiger Vertreter und danach leitender Angestellter bei der DAF (Deutsche Arbeitsfront). Im Juli 1935 trat Karl Andörfer der NSDAP-Ortsgruppe Fürth-Ost bei. Sie residierte in der „Ortsgruppendienststelle“, in der auch die örtlichen Vertreter der DAF, der NS-Frauenschaft und der NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) untergebracht waren.

Nachdem die Familie in die Sternstraße 17 (heute Ludwig-Erhard-Straße) umgesiedelt war, zogen sie 1921 zwei Kilometer weiter südlich in eine Parallelstraße zur Nürnberger Straße, die Lange Straße 71, wo Karl Andörfer auch arbeitete.

Das Ehepaar Karl und Johanna Kathinka Andörfer hatte 3 Kinder:

  1. Franziska Frank, geb. 28. September 1914 in Fürth, gest. 23. April 2002 Bischofswiesen
  2. Franz Andörfer, geb. 18. Januar 1921 Fürth, gest. 24. November 1923 Fürth
  3. Hermann Andörfer, Abteilungsleiter in Nürnberg, geb. 7. März 1926 Fürth, gest. 30. April 2011 Nürnberg.

Johanna Kathinka Andörfer starb am 18. Juni 1937. Der Witwer heiratete knapp eineinhalb Jahre später im Oktober 1938 Johanna Mach, geb. 23. April 1902 im mährischen Pavlov. Ihr einziges gemeinsames Kind war am 15. August 1939 tot geboren. Frau Andörfer verzog nach seinem Ableben nach Laufen und verstarb dort fast zweiundzwanzig Jahre nach ihm am 25. Februar 1987. Das Ehepaar lebte nach 1945 in der Glückstraße 12.[7]

Der Schauspieler Carsten Andörfer[8], geb. 4. Juli 1963 in Potsdam, ist der Großneffe von Karl Andörfer, Enkel seines Bruders, Mathematikprofessor (Gymnasium, entspricht dem Oberstudienrat) Josef Andörfer und dessen Ehefrau Elfriede, geb. Schwarz.

Literatur[Bearbeiten]

  • Silvia Amella Mai: Wilhelm Frank: Von Fürth bis an die Front (1909 - 1943) - Biografie, epubli GmbH, Berlin 2012, ISBN 978-38442-2543-3 - Leseprobe online

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Keramische Rundschau Bd. 23, Seite 136 abgerufen 10. August 2022
  2. Unternehmensgeschichte Schrenk & Co. abgerufen 15. März 2022
  3. Stadtarchiv Fürth, Signatur A.Fürth 2.1.III Fach 18a/W390
  4. Privates Familienarchiv Frank (Andörfer, Wettschurek)
  5. Stadtarchiv Fürth, Signatur A.Fürth 2.1.III Fach 18b/A14
  6. Vereinigte Bayerische Spiegel- und Tafelglaswerke vorm. Schrenk & Co. AG in Neustadt (Waldnaab) - Seite 101 Nr. 280, abgerufen 15. März2022
  7. Privates Familienarchiv Frank (Andörfer, Wettschurek)
  8. Carsten Andörfer abgerufen 15. März 2022

Bilder[Bearbeiten]