Militär
Militär war in Fürth in verschiedener Form und Stärke bis 1995 präsent.
Übersicht
Fürth wurde von den fränkischen Königen im Zuge der Fränkischen Landnahme als Verwaltungs-, Versorgungs-, und Miltärstützpunkt gegründet (→ Königshof Fürth).
In der Dreiherrschaft war Fürth, im Grenzgebiet dreier Landesherren, sehr umkämpft. Dadurch zeigte hier vor Ort auch jeder der drei Herren, im bestimmten Rahmen, militärische Präsenz.
Fürth lag an der wichtigen Verkehrsroute zwischen Frankfurt am Main und Regensburg - die hier eine bedeutende Flussquerung hatte -, deshalb stand es auch unter besonderen militärischen Schutz. Der Markgraf von Brandenburg-Ansbach übte das Geleitsrecht aus. Sein Geleitsmann hatte im Fürther Geleitshaus seinen Hauptstützpunkt.
Nach der Dreiherrschaft, in Preußischer Zeit, war auch Militärpräsenz vorhanden. Der Preußische König ließ auf der Hardhöhe mehrere Manöver, Revuen, abhalten.
Auch ab der Bayerischen Zeit wurden auf der Hardhöhe mehrere Manöver abgehalten. Es gab ein "Infanterie-Regiment der National-Garde 3ter Klasse zu Fürth."[1]
Ab 1890 war Fürth Garnisonsstadt mehrerer bayerischer Regimenter, sie waren in der Südstadt stationiert:
- Königlich Bayerisches 21. Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“ (Stab und I. Bataillon in Fürth; Die beliebten "Anerzwanzger")
- Königlich Bayerisches 6. Feldartillerie-Regiment „Prinz Ferdinand von Bourbon, Herzog von Calabrien“
- Königlich Bayerisches 6. Reserve-Infanterie-Regiment
- Königlich Bayerisches 21. Feldartillerie-Regiment
- Königlich Bayerische 5. Feldartillerie-Brigade
- Königlich Bayerische 3. Train-Abteilung
Nach dem Ersten Weltkrieg und Revolution von 1918 wurden die Fürther Einheiten in die Reichswehr übernommen, die in der Zeit des Nationalsozialismus in der Wehrmacht (ab 1935-1946) aufgingen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1995 hatte die US-amerikanische Armee hier Truppen stationiert - die Südstadtkasernen wurden damit die "William O. Darby Kaserne", der "Fliegerhorst Atzenhof" zur "Monteith Barracks" und die "Panzerkaserne" erhielt den Namen "Johnson Barracks". Darüber hinaus hatte die Bundeswehr an der südlichen Spitze des Stadtgebietes ein MOB-Depot (Mobilmachungs-Depot) auf 11 Hektar angelegt, das 1996 freigegeben wurde [2]
Mit dem Abzug der U.S. Army im Jahr 1995 endete in Fürth jegliche Militärpräsenz, die seit der Gründung von Fürth immer in unterschiedlichen Formen bestand.
Literatur
- Gustav Noel: Fürth und die Geschichte seiner Hausregimenter. In: Fränkische Heimat, Ausgabe April 1936, S.35 - 38
- Gustav Noel: Das Fürther Bürgermilitär im 19. Jahrhundert . In: Alt Fürth. Fürther Heimatblätter, 1937/3, S.25
- Bayerische Heerschau auf der Fürther Heide 1824. In: Fürther Heimatblätter, 1952/3, S.10 - 12
- Martin Schramm: Die Fürther Militäreinheiten. In: Der Sprung ins Dunkle. Die Region Nürnberg im Ersten Weltkrieg 1914–1918, Ausstellungskatalog des Stadtarchivs Nürnberg Nr. 22, 2014, S. 165 - 177
- Hans Werner Kress: Die bayerische Heerschau 1824. In: Fürther Geschichtsblätter, 2/2016, S.64 - 68
- Garnison und Kasernen in der Südstadt. Fürther Militärgeschichte bis 1945. In: Auf in den Süden! Geschichte der Fürther Südstadt, 2017, Sandberg Verlag, ISBN 978-930699-94-0, S. 62 - 71
- »Little America«. Militär und Kasernen von 1945 - 1995. In: Auf in den Süden! Geschichte der Südstadt, 2017, Sandberg Verlag, ISBN 978-930699-94-0, S. 78 - 99
Siehe auch
Weblinks
- Garnisonsstandort Fürth und seine Regimenter - MORTHOMME (private Internetseite)
Einzelnachweise
- ↑ "Unterricht für die Handgriffe mit dem Feuergewehre,... Für das Infanterie-Regiment der National-Garde 3ter Klasse zu Fürth." Fürth 1812. - zum Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
- ↑ 10 Jahre Konversion: Der Fürther Weg (Buch), S. 91