Willi Wilde: Unterschied zwischen den Versionen

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Wilde wurde in Niederschlesien geboren, dem heutigem Dolny Śląsk in Polen. Nach dem Kriegsdienst geriet er in russische Kriegsgefangenschaft und konnte 1948 nach Mittelfranken umsiedeln. Zunächst arbeitete Wilde als Lehrer, später war er beruflich als Schulaufsichtsbeamter tätig. Bis zu seiner Rente war er als Schulamtsdirektor tätig.  
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Wilde wurde in Niederschlesien geboren, dem heutigem Dolny Śląsk in Polen. Nach dem Kriegsdienst geriet er in russische Kriegsgefangenschaft. Aus der Gefangenschaft entlassen kam er [[1948]] nach Mittelfranken. Zunächst arbeitete Wilde als Lehrer, später war er beruflich als Schulaufsichtsbeamter tätig. Bis zu seiner Rente war er als Schulamtsdirektor tätig.  
  
 
Wilde war verheiratet.  
 
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Fraktionsvorsitzender der [[CSU]]. Ihm wurde nachgesagt, dass er wie kein anderer die Sachkenntnis in allen Verwaltungs- und Haushaltsfragen einbrachte. Uwe Lichtenberg beschrieb ihn später "''als echten Verteranen der Kommunalpolitik, der auch in auswegslosen Situationen einen kühlen Kopf bewahrte''"<ref>Claudia Ziob: Willi Wilde gestorben. In: Fürther Nachrichten vom 22. Februar 2011 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/willi-wilde-gestorben-1.1017831?searched=true online abrufbar]</ref>.   
 
Fraktionsvorsitzender der [[CSU]]. Ihm wurde nachgesagt, dass er wie kein anderer die Sachkenntnis in allen Verwaltungs- und Haushaltsfragen einbrachte. Uwe Lichtenberg beschrieb ihn später "''als echten Verteranen der Kommunalpolitik, der auch in auswegslosen Situationen einen kühlen Kopf bewahrte''"<ref>Claudia Ziob: Willi Wilde gestorben. In: Fürther Nachrichten vom 22. Februar 2011 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/willi-wilde-gestorben-1.1017831?searched=true online abrufbar]</ref>.   
  
Kurz nach der Kommunalwahl im März [[1990]] kehrte Wilde mit drei weiteren Stadträten (Leonhard Abraham, Brigitte Bloß und Karl Dürschinger) der [[CSU]]-Fraktion den Rücken, weil sie die Kandidatur des [[CSU]]-Franktionsvorsitzenden [[Ferdinand Metz]] für das Amt des 3. Bürgermeisters nicht mittrugen. Diese Entscheidung der vier "Abweichler" führte widerum dazu, dass die CSU-Fraktion den vier Abweichlern die Mitgliedsrechte innerhalb der Fraktion aberkennen wollten. Als Konsequenz aus dieser Entscheidung entschloss sich Wilde mit den drei oben genannten Stadträten die Gründung einer eigenen Fraktion, so dass die Abweichler bis zum Ende der Legislaturperiode [[1996]] als ''Unabhängige Christsoziale'' ([[Partei::UCS]]) firmierten.  
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Kurz nach der Kommunalwahl im März [[1990]] kehrte Wilde mit drei weiteren Stadträten (Leonhard Abraham, Brigitte Bloß und Karl Dürschinger) der [[CSU]]-Fraktion den Rücken, weil sie die Kandidatur des [[CSU]]-Franktionsvorsitzenden [[Ferdinand Metz]] für das Amt des 3. Bürgermeisters nicht mittrugen. Diese Entscheidung der vier "Abweichler" führte widerum dazu, dass die CSU-Fraktion den vier Abweichlern die Mitgliedsrechte innerhalb der Fraktion aberkennen wollten. Als Konsequenz aus dieser Entscheidung las wilde an der konstituierenden Sitzung am 2. Mai 1990 eine Erklärung vor, in der er die Spaltung der CSU herbeiführte und gemeinsam mit den drei oben genannten Stadträten die Gründung einer eigenen Fraktion begründete, so dass die Abweichler bis zum Ende der Legislaturperiode [[1996]] als ''Unabhängige Christsoziale'' ([[Partei::UCS]]) firmierten.  
  
"''Um 17 Uhr war die Sensation im Fürther Stadtrat perfekt''" schrieben am [[3. Mai]] [[1990]] die [[Fürhter Nachrichten]]. Die [[UCS]] hatte gemeinsam mit den Stimmen der [[SPD]] den 3. Bürgermeister gewählt - Leonhard Abraham - gegen die Stimmen der [[CSU]]. Es folgte eine Eklar, der weit über die Stadtgrenzen für Aufsehen sorgte. In der Folge wurden die vier "Abweichler" mittels eines  offiziellen Ausschlussverfahren aus der CSU ausgeschlossen.  
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"''Um 17 Uhr war die Sensation im Fürther Stadtrat perfekt''" schrieben am [[3. Mai]] [[1990]] die [[Fürther Nachrichten]]. Die [[UCS]] hatte gemeinsam mit den Stimmen der [[SPD]] den 3. Bürgermeister gewählt - Leonhard Abraham - gegen die Stimmen der [[CSU]]. Es folgte eine Eklat, der weit über die Stadtgrenzen für Aufsehen sorgte. In der Folge wurden die vier "Abweichler" mittels eines  offiziellen Ausschlussverfahren aus der [[CSU]] ausgeschlossen.  
  
 
Willi Wilde war während seiner Stadtratstätigkeit Pfleger des [[Stadttheater|Stadttheaters]].
 
Willi Wilde war während seiner Stadtratstätigkeit Pfleger des [[Stadttheater|Stadttheaters]].

Version vom 18. Juni 2014, 15:18 Uhr

Willi Wilde (* 10. Oktober 1925 in Niederschlesien; † 19. Februar 2011 in Fürth) war langjähriger Schulamtsdirektor und von 1966 bis 1996 Mitglied des Fürther Stadtrats.

Leben und Beruf

Wilde wurde in Niederschlesien geboren, dem heutigem Dolny Śląsk in Polen. Nach dem Kriegsdienst geriet er in russische Kriegsgefangenschaft. Aus der Gefangenschaft entlassen kam er 1948 nach Mittelfranken. Zunächst arbeitete Wilde als Lehrer, später war er beruflich als Schulaufsichtsbeamter tätig. Bis zu seiner Rente war er als Schulamtsdirektor tätig.

Wilde war verheiratet.

Politische Laufbahn

Wilde wurde 1966 als Kandidat der CSU in den Stadtrat gewählt und war von 1972 bis 1977 Fraktionsvorsitzender der CSU. Ihm wurde nachgesagt, dass er wie kein anderer die Sachkenntnis in allen Verwaltungs- und Haushaltsfragen einbrachte. Uwe Lichtenberg beschrieb ihn später "als echten Verteranen der Kommunalpolitik, der auch in auswegslosen Situationen einen kühlen Kopf bewahrte"[1].

Kurz nach der Kommunalwahl im März 1990 kehrte Wilde mit drei weiteren Stadträten (Leonhard Abraham, Brigitte Bloß und Karl Dürschinger) der CSU-Fraktion den Rücken, weil sie die Kandidatur des CSU-Franktionsvorsitzenden Ferdinand Metz für das Amt des 3. Bürgermeisters nicht mittrugen. Diese Entscheidung der vier "Abweichler" führte widerum dazu, dass die CSU-Fraktion den vier Abweichlern die Mitgliedsrechte innerhalb der Fraktion aberkennen wollten. Als Konsequenz aus dieser Entscheidung las wilde an der konstituierenden Sitzung am 2. Mai 1990 eine Erklärung vor, in der er die Spaltung der CSU herbeiführte und gemeinsam mit den drei oben genannten Stadträten die Gründung einer eigenen Fraktion begründete, so dass die Abweichler bis zum Ende der Legislaturperiode 1996 als Unabhängige Christsoziale (UCS) firmierten.

"Um 17 Uhr war die Sensation im Fürther Stadtrat perfekt" schrieben am 3. Mai 1990 die Fürther Nachrichten. Die UCS hatte gemeinsam mit den Stimmen der SPD den 3. Bürgermeister gewählt - Leonhard Abraham - gegen die Stimmen der CSU. Es folgte eine Eklat, der weit über die Stadtgrenzen für Aufsehen sorgte. In der Folge wurden die vier "Abweichler" mittels eines offiziellen Ausschlussverfahren aus der CSU ausgeschlossen.

Willi Wilde war während seiner Stadtratstätigkeit Pfleger des Stadttheaters.

Ehrungen

Die Stadt Fürth zeichnete sein Engagement 1996 mit dem Goldenen Kleeblatt aus.

Siehe auch

Lokale Presse

  • Claudia Ziob: Willi Wilde gestorben. In: Fürther Nachrichten vom 22. Februar 2011 - online abrufbar

Einzelnachweis

  1. Claudia Ziob: Willi Wilde gestorben. In: Fürther Nachrichten vom 22. Februar 2011 - online abrufbar