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siiy-out D e u ts c h la n d

Ja jetzt war es also auch hei uns.Auch uns hat eine moderne Jugend eine neue Art zu leben demonstriert.... Auf der Bühne des Berolzhelmerianums steht links eine Band,verstär ker und große Lautsprecherboxen. Dann geht es los. Die Band spielt plötzlich mitreißende, heiße Hhythmen und die Gruppe kommt im bbrnn schritt auf die Bühne und gruppiert sich - oder sollte man besser sagen:tritt an. (Zwangsläufig mußte ich an die formierte uesell schaft"denken, die ja - zum Glück - auch noch in der Zukunft liegt) Rhythmische Lieder mit viel Lautstärke, aber wenig verständlichem Text, ansonsten eine hervorragend gestaltete amerikanische Unt.r haltungsshoi*(leider hatten die Mitwirkenden ihre Uniform - man k o m te auch sagen ihre Bienstkleidüng-nicht an) die ganz besonders dur* die puplikumswirksame Choreographie den Zuschauer beeindruckte. Bann wieder etwas Text mit den faszinierenden ^ a s e n , f-® 71* ®!ioh so oft von unseren Politikern hören können, zum Beispiel das Wort von den freundschaftlichen Beziehungen zu unseren Nachbarstaaten, mit denen wir das vereinte Europa bauen wollen. Es geht Schlag auf Schlag, Lied rfeiht sich an Lied.Alles ist ver­ treten, vom Schlagzeugsolo bis zum Schunkellied. Und immer die ias_ zinierenden, gleichzeitigen Bewegungen der 150 «Individuen Bühne, die alle im gleichen Moment auf Dich zeigen und Dir mern, Bu dürfest nicht zurückblicken, will dazu keine Zeit wäre. (Wo man doch aus der Vergangenheit so manches lernen, konnte . i Oh, es ist unheimlich begeisternd und mitreißend. Nur sollte man sich auch über die Gefahren , die darih liegen,im p a r e n sein. Während nämlich sonst Shows dieser Art reine Unterhaltung sin , wird hier auf diese mitreißende Art eine Weltanschauung unter die meist jungen Zuhörer gebracht. Es geht hier nicht darum,ob diese Weltanschauung der moralischen Aufrüstung gut ist oder nicht,-Es geht hier um das Prinzip des po­ pulär machens. Benn die Methode,die Begeisterung der Jugend für politische und Weltanschauliche Ideen auszünutzen, sollte m un­ serer Zeit eigentlich pass'e sein. (Wir haben erst vor 30 Jahren er lebt,wohin das führen kann) .Und hier sollten wir besonders aufpas^ sen, zumal die Ziele dieser Bewegung noch sehr, sehr im Unklaren liegen. Gut, im Programm stehen folgende Ziele angegeben: 1. Die Diktatur zu beenden und eine neue freiheitliche Ordnung für alle Menschen zu schaffen. 2. Den moralischen Pazifismus zu beenden und einen kämpferischen Geist zu schaffen 31 Ben.Hassenkampf zu beenden,damit die Nation mit geeinter Stimme Aber alle diese Punkte sind so nebulös formuliert. Zum Beispiel der kämpferische Geist: Hat dieser kämpferische Geist unserer Welt nicht allein im letzten Weltkrieg 50 Mill. Menschen gekostet^ Wie soll diese Welt aussehen,wenn die Nationen mit geeinter btlmme sprechen? (Bis jetzt gab es wenigstens in jeder Nation einige oti£ men, die Unrecht erkannten und es zu nennen wagten.Oder glaubt man wirklich,daß einige Jugendliche, die von dem Gedanken der moral b£ geistert sind, über die Mächte, die heute und auch noch morgen die Welt beherrschen, die Oberhand gewinnen können? Uber machte,die sich in Jahrtausenden entwickelt und fundiert habend

E in e m o d e r n e J u g e n d d e m o n s t r i e r t e i n e n e u e Art zu l e b e n

Das Programm spricht weiter von"Menschen aller Hassen und Glaubens tm ph tu ntren •• • «di© Gott lieben« • • Ist der Glaube an einen Gott wirklich die einzige Möglichkeit, ein guter Mensch zu sein? Was ist dann mit Asien?Den Kommunisten.'..^

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