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Intelligenzderby

owra am bihmwk Bangen Herzens stand ich vor der Türe znnt Zeichensaal des Hum. Gymnasiums, als ich angeklopft hatte. Wenn ich nun die Türe öffnete, so dachte ich, dann werden alle Schüler von ihren Zeichnungen aufsehen und mich fragend anblicken, und ich werde den ganzen Unterricht stören. Aber ich sollte mich getäuscht haben; die meisten bemerk­ ten mein Kommen gar nicht, so sehr waren sie in ihre Arbeit'vertieft.

Aber bei was für einer Arbeit! Statt mit Bleistift und Pinsel fein säuberlich ihre Blät­ ter zu bemalen, schnitten sie mit der Schere von großen Bogen Buntpapier kleine Schnit­ zelchen ab und klebten sie auf große Papier bogen an der Wand, auf die mit Kohle eini­ ge Umrisse auf gemalt waren. „Papiermo­ saikarbeiten“, bemerkte der Zeichenlehrer zur Erklärung. Und wirklich, unter den flin­ ken und geschickten Händen der jungen Künstler entstand da gerade aus Hunderten und Tausenden von kleinen Papierstückchen ein Bild der Mutter Gottes mit dem Jesus­ - kind. Daneben wurden gerade ein paar Fische, die sieh lustig in ihrem Aquarium tummeln, vollendet, und kritisch betrachtete man es, ob auch jedes Schnitzelchen an seinem Platz sitze und ob nicht einmal ein rotes an die Stelle eines grünen gerutscht sei.

Während mm hier mit Eifer gearbeitet wur­ de, beobachteten von der Wand herab mit­ telalterliche Könige mit strenger Miene das Geschehen, gerade als wollten sic sehen, ob heute die Papiermosaikarbeiten auch noch so fachgerecht angefertigt würden, wie man es bei ihnen vor ein paar Jahren gemacht hatte.

Dazwischen saß sinnend Herr Walther von der Vogelweide auf seinem Steine, während Ritter Georg gerade mit seiner Lanze zum Stoß gegen den Drachen ausholt. Aber nicht nur so ernste und würdige Beo­ bachter schauten der Arbeit der Kleinen zu: da waren auch andere, die sich über sie lu­ stig machen wollten und von ihrem Platz auf den Schränken herabkicherten und-lach­ ten. Es waren dies allerlei Masken aus Pa­ pier und Pappe, die wohl aus der Zeit des Faschings stammen mochten. Sie schienen gar keine Achtung mehr zu haben vor ihren Schöpfern. Aber ich war neugierig und ich glaube, daß auch Ihr, liebe Leser, es seid, und so wollen wir denn miteinander noch einen Blick in die großen Schränke werfen. Was wir da zu sehen bekommen, das muß uns noch mehr überraschen: Große Vasen und Pferde mit ihren Reitern, die ebenfalls von Schülern der unteren Klassen mit großem Geschick und großer Kunstfertigkeit aus Ton ange­ fertigt wurden, verbringen da ihre Zeit. Da­ neben grinsen uns ganz frech Kasperl- und Teufelsköpfe aus Papiermache an, während Engel verständig über unsere. Neugierde lä­ cheln. Dazwischen liegen große Fünfmark­ stücke — leider zu groß um echt zu sein — und schöne Wappen aus Gips gegossen.

Unser letztes Intelligenzderby brachte uns einen neuen Rekord an Einsendungen. W'aschkörbeweise brachte man uns — 10 Lösungen. Mag diese enorme Zunahme durch den be­ sonders geringen Schwierigkeitsgrad unserer Rätsel zurückführen sein oder vielleichtauch nur auf die neuen Briefkästen, die wir in den verschiedenen Schulen aufgehängt haben und die den einen oder anderen zum Ein­ werfen sinnvoller Dinge reizten — wir wis­ sen es nicht. Im übrigen hatten wir Glück: Unter den eingegangenen Lösungen befand sich auch eine richtige. Adolf Zuber (Hum. Gym.bb) hatte mit sicherer Kombinationsgabe den Lokführer als Herrn Braun entlarvt. Ebenso gelang es ihm — wie übrigens den anderen Einsendern auch —, das „Urviech" vom Mars als harmlose Schnecke zu erkennen. Er erhält also demnächst seine 5 Mark über­ reicht. Noch eine traurige Nachricht: Wegen der Ferien, in denen die Redaktionsmitglieder ihre vom vielen Stoffsuchen gefährlich qualmenden ■ Köpfe abzukühlen versuchen müssen, lassen wir das Intelligenzderby dies­ mal ausfallen. Laer.

Oer haste Ferienfreund die KAMERA aus gutem Hause

Frohen Urlaub, gutes Wetter und bleibende Erinnerungen durch schöne Photos g wünschen Ihnen:

Da habe ich Euch jetzt einiges gezeigt von dem, was in den Zeichenstunden des Hum. Gymnasiums alles gemacht wird. Ich glaube, da braucht keiner mehr Angst zu haben, wenn er nicht so' gut „Männchen malen“ kann, wenn ihm im Zeichenunterricht so viele Möglichkeiten geboten werden.

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fUes uni /Meues in Kütze Die Pennalen Die 9. Klasse der OR, die einzige in diesem Jahr in Fürth, legte in der Woche vom 13. zum 20. Juni ihre Reifeprüfung ab. Die The­ men des deutschen Aufsatzes dürften Euch besonders interessieren! Die Lehrer der OR wählten aus den Vorschlägen des Ministe­ riums folgende drei: „Nur in der Wechselwirkung von Allein­ sein und Geselligkeit reift die Persönlich­ keit.“ „Worin sehen Sie Ansatzpunkte für das friedliche Zusammenwirken der Völker?“ „Welches Buch würden Sie auswählen, um Ihrem Freund ein Geschenk von bleibendem Wert zu machen? Begründen Sie Ihre Wahl 1“

Am Morgen des Johannistages fuhr bei strahlendem Sonnenschein der Sonderzug des MRG (19 Wagen!) aus der Fürther Bahn­ hofshalle. Die Fahrt ging nach Schwäbisch­ Hall, einem Städtchen am Kocher. Nach einer Wanderung zur Komburg und einer Besichtigung des reizenden Städtchens sahen die Schülerinnen die Aufführung des Hoffmaimsthalscheti Mysterienspieles „Jeder­ mann“, die auf der berühmten Freitreppe des Haller Münsters stattfand. Die Schüle­ rinnen zeigten sich von der Vorführung tief beeindruckt.

Am Donnerstag, den 30. 6., machte der Kin­ derchor des MRG einen Ausflug ins Tauber­ tal.

Die bekannt vorzüglichen

Herausgeber : SMV öbenrealscinile, Stadt. Mäd­ chenrealgymnasium, Hum. Gymnasium und Städr. Handelsschule

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