Dooser Brücke

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Die Dooser Brücke war ein Überführungsbauwerk über die Pegnitz an der Stadtgrenze zwischen Fürth und Nürnberg, im Bereich der heutigen Kurgartenbrücke im Zuge der Kurgartenstraße, aber schon auf Nürnberger Gebiet. Sie war immer wieder Ort für heftige Streitigkeiten zwischen den Fürthern und den Nürnbergern.


Die Dooser Brücke war zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine der wenigen ganz aus Stein gebauten Brücken über die Pegnitz an der sogenannten „Dooser Enge” und befand sich an der Grenze zum Ansbacher Einflussbereich, aber noch auf Nürnberger Gebiet, an der Stelle der heutigen Kurgartenbrücke. Sie war ein wichtiger Teil der alten Heeres- und Geleitsstraße von Nürnberg nach Frankfurt am Main und so hatten die Nürnberger hier immer ein Auge auf ihre Hoheitsrechte. Schon im Dreißigjährigen Krieg wurde sie genutzt. Am 21. Juni 1632 überquerte Gustav Adolf mit seinen Truppen hier von früh um acht Uhr bis abends um sieben Uhr in ununterbrochenem Zug die Pegnitz. Als der Ansbacher Markgraf Wilhelm Friedrich im Jahr 1706 oberhalb der Dooser Brücke ein Lager für zwei Kompanien Dragoner und seine Leibgarde aufschlagen ließ, zwang er herbeigekommene Nürnberger Schaulustige, darunter sogar einige Adlige, bei den Erd- und Schanzarbeiten mitzuarbeiten. Solche "nachbarliche" Liebenswürdigkeiten gegen die verhasste Stadt Nürnberg waren bei den Markgrafen von jeher sehr beliebt ...[1]

Im Jahr 1727 kam es zur sog. Wasserschlacht an der Dooser Brücke. Um Hochwasser auf Nürnberger Gebieten zu verhindern, säuberten die Nürnberger die Pegnitz regelmäßig. Da die Fürther dies nicht taten, schickten die Nürnberger in diesem Jahr eine Anzahl Handwerker, Arbeiter und ein Militärkommando, um selbst Sand und Bäume zu entfernen. Allerdings machten sich daraufhin ganze Scharen aufgebrachter Fürther Bürger auf, um dem Feind gehörig das Fell auszuklopfen.[2] Dabei wurden auch einige Kähne umgekippt, so dass die Arbeiter ins Wasser fielen. Auch das ansbachisch-brandenburgische Militär, das Geleitskommando von Fürth, erschien vor Ort und nahm den nürnbergischen Offizier, den Tambour, den Pfeifer und noch einige andere gefangen. Blutige Verluste gab es bei dem Kampf nicht, und vor allem die nassen Nürnberger wurden zu Hause mit Hohn und Spott empfangen.[2][3]

1766/67 kam es zu einer weiteren Auseinandersetzung. Ende November waren Rednitz und Pegnitz so weit zugefroren, dass die Mühlen den Betrieb einstellen mussten. Nürnberger Arbeiter wurden zum Schutz der Dooser Mühlen beauftragt, unterhalb der Dooser Brücke das Eis aufzubrechen. Wieder kamen die Fürther heran und das ansbachische Geleitskommando nahm den Nürnbergern die Werkzeuge ab und verjagte sie. Diese kamen jedoch mit einer bewaffneten Mannschaft zurück, um die Arbeit fortzusetzen. Ein ebenfalls verstärktes Fürther Kommando nahm daraufhin den Nürnbergern drei Schiffe ab und schickte sie "mit blutigen Köpfen" wieder heim. Da der Konflikt andauerte, kamen am 27. Januar 1767 sogar 800 Mann Infanterie und 200 Husaren aus Ansbach, um den Nürnbergischen Einhalt zu gebieten. Diese ließen sich dann aber nicht mehr blicken. So kam es am 3. Februar 1767 zu klärenden Verhandlungen, die den Nürnberg-Fürther Eiskrieg[4] beendeten und sämtliche Soldaten wieder abmarschierten.

Noch einmal, am 22. März 1775 kam es zu Ärger, als der Markgraf durch Fürther Amtsknechte das Nürnberger Wappen an der Dooser Brücke einfach "weghauen" ließ.

LiteraturBearbeiten

Siehe auchBearbeiten

WeblinksBearbeiten

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. Günter Stössel: Nürnberg bei Fürth, Eine städtegeschichtliche Zoff-Sammlung. Matthias Böckel, 1992, S. 171. bzw. Fürther Nachrichten vom 2. Oktober 1982
  2. 2,0 2,1 Günter Stössel: Nürnberg bei Fürth, Eine städtegeschichtliche Zoff-Sammlung. Matthias Böckel, 1992, S. 172. bzw. Fürther Nachrichten vom 2. Oktober 1982
  3. Friedrich Marx: "Fürth in Vergangenheit u. Gegenwart. Chronik der Stadt Fürth." Druck und Verlag von Franz Willmy, Fürth 1887, S. 221/222
  4. Gruber-Chronik, S. 148 f.; siehe Schwammberger: „Aus Grubers Chronik von Fürth”, Fürther Heimatblätter – Neue Folge, 1951, Nr. 1, S. 17/18

BilderBearbeiten