Eugen Berthold: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Eugen Berthold''' (geb. [[17. November]] [[1897]], gest. [[13. Februar]] [[1976]]) war ein städtischer Beamter und Erforscher der Fürther Mundart.
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Bei der Stadt Fürth begann Berthold 1915 im Jugendamt im Bereich Amtsvormundschaft. 1926 beförderte man ihn zum Stadtsekretär, 1929 zum Obersekretär. 1944 wurde er Stadtinspektor. Nach einer Zwangspause ab Entlassung am 6. August 1945 wegen seiner NSDAP-Parteizugehörigkeit konnte er im April 1946 als Hilfsarbeiter im Flüchtlingskommissariat wieder anfangen. 1950 wurde er wieder Stadtinspektor, 1954 Stadtoberinspektor. In den Ruhestand ging er am 1. Oktober 1960. 1965 verzog die Familie nach [[wikipedia:Markt Erlbach|Markt Erlbach]], wo sich der Sohn Helmut als praktischer Arzt niederließ.<ref>nach Angaben von Peter Frank auf Grundlage einer Akteneinsicht in die städtische Registratur (AR 2 PS/65)</ref>
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== Werk ==
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1975 erschien sein 299-seitiges Wörterbuch der Fürther Mundart, der Titel „Dei hulli alli õ!“. In jahrelanger Arbeit hatte der Stadtoberinspektor Material zusammengetragen und eine eigene Lautschrift entwickelt. Die Stadt Fürth und der Geschichtsverein „Alt-Fürth“ förderten das Werk im Selbstverlag.
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„Färtha Kostprob´n“ von Eugen Berthold erschienen am 8. Februar 1935 in der Nordbayerischen Zeitung.
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Emil Ammon sprach in seiner Buchbesprechung in den Fürther Heimatblättern von 1976, Nr. 3 den besonderen Wert an: Tausende von Redewendungen und Beispielsätze, in denen das einzelne Wort Bildhaftigkeit und Plastizität gewinnt, verleihen diesem Nachschlagewerk erst den rechten Wert. Der pralle Reichtum des Fürther Dialekts wird auf die schlagendste Weise ausgebreitet, z. B. 18 Synonyme für eigensinnige Menschen oder gar 69 Kraftwörter für Dummköpfe verschiedenen Grades.
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Version vom 14. Dezember 2020, 13:25 Uhr

Eugen Berthold (geb. 17. November 1897, gest. 13. Februar 1976) war ein städtischer Beamter und Erforscher der Fürther Mundart.

Leben

Bei der Stadt Fürth begann Berthold 1915 im Jugendamt im Bereich Amtsvormundschaft. 1926 beförderte man ihn zum Stadtsekretär, 1929 zum Obersekretär. 1944 wurde er Stadtinspektor. Nach einer Zwangspause ab Entlassung am 6. August 1945 wegen seiner NSDAP-Parteizugehörigkeit konnte er im April 1946 als Hilfsarbeiter im Flüchtlingskommissariat wieder anfangen. 1950 wurde er wieder Stadtinspektor, 1954 Stadtoberinspektor. In den Ruhestand ging er am 1. Oktober 1960. 1965 verzog die Familie nach Markt Erlbach, wo sich der Sohn Helmut als praktischer Arzt niederließ.[1]

Werk

1975 erschien sein 299-seitiges Wörterbuch der Fürther Mundart, der Titel „Dei hulli alli õ!“. In jahrelanger Arbeit hatte der Stadtoberinspektor Material zusammengetragen und eine eigene Lautschrift entwickelt. Die Stadt Fürth und der Geschichtsverein „Alt-Fürth“ förderten das Werk im Selbstverlag.

„Färtha Kostprob´n“ von Eugen Berthold erschienen am 8. Februar 1935 in der Nordbayerischen Zeitung.

Emil Ammon sprach in seiner Buchbesprechung in den Fürther Heimatblättern von 1976, Nr. 3 den besonderen Wert an: Tausende von Redewendungen und Beispielsätze, in denen das einzelne Wort Bildhaftigkeit und Plastizität gewinnt, verleihen diesem Nachschlagewerk erst den rechten Wert. Der pralle Reichtum des Fürther Dialekts wird auf die schlagendste Weise ausgebreitet, z. B. 18 Synonyme für eigensinnige Menschen oder gar 69 Kraftwörter für Dummköpfe verschiedenen Grades.

Veröffentlichungen

Dies ist eine Liste von Medien rund um die Stadt Fürth, die von "Eugen Berthold" erstellt wurden.

 UntertitelErscheinungsjahrAutorVerlagGenreAusführungSeitenzahlISBN-Nr
Dei hulli alli o! (Buch)Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart1975Eugen BertholdSelbstverlagNachschlagewerk
Mundart (Lektüre)
Brauchtum (Lektüre)
299


Einzelnachweise

  1. nach Angaben von Peter Frank auf Grundlage einer Akteneinsicht in die städtische Registratur (AR 2 PS/65)