Kreuzsteinweg (Steinkreuz): Unterschied zwischen den Versionen

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Steinkreuz, Sandstein, mit gestuften Armstützen, daneben Ruhstein,
 
Steinkreuz, Sandstein, mit gestuften Armstützen, daneben Ruhstein,
vermutlich 16. Jh. Es handelt sich hierbei um ein [[Sühnekreuze#Sühnekreuz in Poppenreuth|Sühnekreuz]].
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vor 1532. Es handelt sich hierbei um ein [[Sühnekreuze#Sühnekreuz in Poppenreuth|Sühnekreuz]]<ref>1532 wurde mit Einführung der sog. "Halsgerichtsordnung" unter Kaiser Karl V. die mittelalterliche Rechtsordnung aufgehoben, nach der in einem richterlosen Verfahren Totschlag mittels eines Sühnevertrages zwischen Täter und Familie des Getöteten geregelt werden konnte. Steinkreuze sollten als Warnung und Mahnung an die Bluttat erinnern. Siehe dazu Barbara Ohm: "Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes", 2011, S. 16</ref>.
Das Steinkreuz stammt vermutlich aus der Zeit des Bauernkrieges [[1525]]. Man erzählt, dass ein Aufstand durch die Nürnberger niedergeschlagen wurde. Dreizehn aufrührerische Bauern, darunter der Pfarrer Vogel aus Eltersdorf, wurden bei [[Poppenreuth]] enthauptet. Das Steinkreuz am [[Kreuzsteinweg]] soll an dieses Ereignis erinnern.<ref>{{BuchQuelle|Der Fürther Nordosten (Buch)|Seite=22}}</ref> Es kann aber auch im zweiten Markgrafenkrieg [[1552]] entstanden sein.  
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Das Steinkreuz wurde immer wieder mit dem  Bauernkrieges [[1525]] in Verbindung gebracht. Eine Sage erzählt, dass ein Aufstand durch die Nürnberger niedergeschlagen wurde. Dreizehn aufrührerische Bauern, darunter der Pfarrer Vogel aus Eltersdorf, seien bei [[Poppenreuth]] enthauptet worden. Das Steinkreuz am [[Kreuzsteinweg]] soll an dieses Ereignis erinnern.<ref>Diese Vorstellung taucht immer wieder einmal in der Literatur auf und scheint von den Ausführungen Paulus Ewalds und seiner „Geschichte der Pfarrei Poppenreuth“ aus dem Jahr 1831 her zu rühren (Paulus Ewald: „Geschichte der Pfarrei Poppenreuth“, Seite 40 [http://bavarica.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10373071_00052.html?contextType=scan&contextSort=sortKey%2Cdescending&contextRows=10&context=1524%2C+Carl+Re%C3%9F%2C+1uf+einem+Steine+von+Poppenreuth+enthauptet online abrufbar]); so auch in: {{BuchQuelle|Der Fürther Nordosten (Buch)|Seite=22}}</ref>.
  
 
Schwammberger meint in seinem Buch über die Fürther Sagen aus dem Jahr 1971, es müsse eigentlich "Steinkreuzweg" heißen, weil das Flurdenkmal als Kreuz aus einem Steinblock herausgehauen wurde und somit als Namensgeber diente.  
 
Schwammberger meint in seinem Buch über die Fürther Sagen aus dem Jahr 1971, es müsse eigentlich "Steinkreuzweg" heißen, weil das Flurdenkmal als Kreuz aus einem Steinblock herausgehauen wurde und somit als Namensgeber diente.  
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==Siehe auch==
 
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* [[Das Blutgericht im Bauernkrieg]]
 
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==Einzelnachweise==
 
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Version vom 7. Januar 2023, 15:57 Uhr

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Steinkreuz, Sandstein, mit gestuften Armstützen, daneben Ruhstein, vor 1532. Es handelt sich hierbei um ein Sühnekreuz[1]. Das Steinkreuz wurde immer wieder mit dem Bauernkrieges 1525 in Verbindung gebracht. Eine Sage erzählt, dass ein Aufstand durch die Nürnberger niedergeschlagen wurde. Dreizehn aufrührerische Bauern, darunter der Pfarrer Vogel aus Eltersdorf, seien bei Poppenreuth enthauptet worden. Das Steinkreuz am Kreuzsteinweg soll an dieses Ereignis erinnern.[2].

Schwammberger meint in seinem Buch über die Fürther Sagen aus dem Jahr 1971, es müsse eigentlich "Steinkreuzweg" heißen, weil das Flurdenkmal als Kreuz aus einem Steinblock herausgehauen wurde und somit als Namensgeber diente. Das Steinkreuz und daneben der Ruhstein, vermutlich aus dem 16. Jahrhundert, sind auch im Denkmalbuch von Habel erwähnt und ein Bild ist aufgenommen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1532 wurde mit Einführung der sog. "Halsgerichtsordnung" unter Kaiser Karl V. die mittelalterliche Rechtsordnung aufgehoben, nach der in einem richterlosen Verfahren Totschlag mittels eines Sühnevertrages zwischen Täter und Familie des Getöteten geregelt werden konnte. Steinkreuze sollten als Warnung und Mahnung an die Bluttat erinnern. Siehe dazu Barbara Ohm: "Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes", 2011, S. 16
  2. Diese Vorstellung taucht immer wieder einmal in der Literatur auf und scheint von den Ausführungen Paulus Ewalds und seiner „Geschichte der Pfarrei Poppenreuth“ aus dem Jahr 1831 her zu rühren (Paulus Ewald: „Geschichte der Pfarrei Poppenreuth“, Seite 40 online abrufbar); so auch in: Hans Moreth, U. a.: Der Fürther Nordosten, Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Nordöstlichen Vorstandsvereins Fürth e. V.. Lothar Berthold, 1990, S. 22.

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