Moritz Kargau

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Moritz Kargau (geb. 2. Januar 1824 in Fürth; gest. 28. April 1900 in Fürth), Sohn des Talmudisten und Rabbiners Mendel Kargau und dessen Ehefrau Rickle, geb. Muhr, war Zigarettenfabrikant in Fürth und Chasan in der Hospitalschul.[1]

Leben

Moritz Kargau als Revolutionsbefürworter von 1848

Der junge Moritz Mendel tat sich in Fürth als Anhänger der Märzrevolution von 1848 hervor. So war er nicht nur maßgeblich im Patriotischen Verein beteiligt[2], sondern auch als Redner bei Veranstaltungen 1848 zu hören.[3] Seine Redebeiträge ließ er sogar drucken[4], rief aber auch Widerspruch hervor.

Gemeinsam mit Gabriel Löwenstein betrieb Moritz Kargau eine Zigarettenfabrik in der Wassergasse 180[5], vermutlich erst nach 1857[6], musste aber bereits 1861 Konkurs anmelden.[7] Als Geschäftsadresse ist 1860 die Schwabacher Straße 5 angegeben[8], später die Wohnanschrift von Kargau in der Alexanderstraße 25 (heute Alexanderstraße 2).[9] Das Konkursverfahren scheint einen weiteren Wohnungswechsel nötig gemacht zu haben. Moritz Kargau wohnte fortan in der Mohrenstraße 25 (die spätere Mohrenstraße 19 und schlug sich mit Privatunterricht durch.[10] Seit dieser Zeit fungierte er in der Hospitalschul als Chasan (Vorsänger).[11] Einen letzten Wohnungswechsel tat er 1871 kund, als er in die Königstraße 120 (heute Königstraße 93) zog.[12]

Moritz Kargau war mit Regina Wassermann seit dem 26. Juli 1858 verheiratet und hatte mit ihr zwei Kinder: Friederike und Emanuel Mendel. Er starb am 28. April 1900 und wurde auf dem alten Jüdischen Friedhof[13] beerdigt.

Sonstiges

Moritz Kargau gehörte zu den Fürther Abonnenten des „Instituts zur Förderung israelitischer Literatur“.[14] Außerdem tauchte er mit seiner Ehefrau in den Gästelisten von Bad Kissingen 1894 auf.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. biographische Angaben nach Gisela Naomi Blume: Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch) - 1607–2007, 2007; S. 357
  2. siehe Erklärung des Patriotischen Vereins mit Moritz Kargau, Fürther Tagblatt 14. Oktober 1848
  3. siehe z.B. Hinweise im Fürther Tagblatt vom 13. September 1848, 20. September 1848, 1. November 1848
  4. Fürther Tagblatt vom 22. September 1848
  5. Adressbuch der Stadt Fürth von 1859, S. 11; heute vermutlich Wasserstraße 8
  6. im Adreßbuch der Handels- und Fabrikberechtigten der Stadt Fürth taucht die Fabrik unter der Rubrik „Taback- und Cigarrenfabriken“ noch nicht auf; vgl. S. 34
  7. zum Konkursverfahren siehe Fürther Tagblatt vom 13. September 1861, 29. November 1861 und 25. Dezember 1861
  8. Fürther Tagblatt 12. Januar 1860; heute vermutlich Schwabacher Straße 7 oder 9
  9. Fürther Tagblatt 23. Januar 1861
  10. Fürther Tagblatt vom 14. November 1863
  11. siehe u.a. auch Adressbuch der Stadt Fürth von 1896, III. Teil, S. 20 oder auch Adressbuch der Stadt Fürth von 1899, III. Teil, S. 20
  12. Fürther Tagblatt 28. Juni 1871
  13. Gisela Naomi Blume: "Der alte jüdische Friedhof in Fürth, 1607 - 2007", Seite 357
  14. siehe alphabetische Förderliste, Leipzig, 1867, S. 12

Bilder