Schwabacher Straße 54: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Landesamt hat der Stadt Fürth mit Schreiben vom [[29. April]] [[2013]] angezeigt, dass das Gebäude ein Baudenkmal sei. Darin heißt es u.a.:
 
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''"Das Gebäude präsentiert sich als ein anschaulich in seinem historischen Bestand erhaltenes Kaufhaus aus der Mitte der 1950er Jahre. Die italienischen Marmorriemchen der Fassade sind zur Gänze erhalten geblieben, ebenso die versenkbare Tür des Haupteingangs und die Rolltreppe der 1960er Jahre [...] Mit dem Bau ihrer Kaufhäuser beauftragte bilka namhafte Architekten, darunter Sep Ruf oder Hanns Dunstmann. Signifikant ist, dass es keine Corporate Identity gab, die über die Bauten transportiert werden sollte. Vielmehr sollten die einzelnen Bauten über ihre individuelle architektonische Qualität überzeugen. Das Kaufhaus von Dunstmann in Berlin (1955-57) und jenes von Ruf in Kassel (1961) stehen hierfür stellvertretend. Das Fürther Kaufhaus fügt sich nahtlos in diese Linie ein. Das Gebäude ist das anschauliche Zeugnis eines Kaufhausbaus der Firma bilka und steht stellvertretend für die Kaufhausarchitektur der Nachkriegszeit [...] Hans Paul Schmohl hatte sich Mitte der 1950er Jahre bereits einen Namen als Architekt durch den geplanten Neubau des Stuttgarter Rathauses gemacht [...] Den ersten Kaufhausbau führte Schmohl 1952 für die amerikanische Besatzung auf dem Stuttgarter Burgholzhof aus. Der Bau entsprach dem Typus der amerikanischen Shopping Center mit fensterloser Fassade; besonders prägnant waren bei diesem Bau das weit auskragende Vordach und die horizontalen Fensterbänder an der Seitenfassade. Schmohl entwarf in Fürth einen Bau, der bewusst den Kontrast zu seiner Umgebung sucht. Den Kontrast erreichte Schmohl, indem er den Bau aus der Bauflucht zurücktreten lässt und für die Gestaltung der Fassade Materialien verwendet, die mit der Tradition der Sandsteinfassaden der Fürther Innenstadt brechen. Inmitten der Sandsteinfassaden setzt er einen Bau mit weiß gestrichenem Betonraster und weißen Marmorriemchen: Dennoch kommt ihnen zugleich eine vermittelnde Rolle aufgrund der Tatsche zu, dass es sich in beiden Fällen um Natursteinfassaden handelt, Die Gelenkstücke mit den Rundfenstern, die das Kaufhaus zu beiden Seiten hin flankieren, stellen den Anschluss zu den Nachbargebäuden her. Die auskragende Rasterfassade aus Beton emanzipiert sich vom Erdgeschoss, Der Architekt bleibt zwar der deutschen Bautradition mit Beton treu, wagt aber bereits den Übergang zu neuen Ansätzen, nämlich jenen der Glasvorhangfassade: dies ist darin zu erkennen, dass sich das Obergeschoss vom Erdgeschoss absetzt und die Konstruktion des Baus verdeckt. Das Objekt ist das seltene Beispiel eines Übergangsbaus, der die Entwicklung weg vom Stahlbetonbau hin zu einem Bau mit Vorhangfassadenästhetik dokumentiert. Im bayernweiten Vergleich ist es eines der seltenen Beispiele für diese bauhistorische Entwicklung. Die große Anzahl an realisierten Bauten, die überregionale Tätigkeit zur Mitte des letzten Jahrhunderts und die zahlreichen Veröffentlichungen seiner Projekte in der zeitgenössischen Literatur zeugen vom hohen Stellenwert und der hohen Anerkennung, die der Architekt zu jener Zeit genoss [...] Das von Schmohl als Eckbau errichtete Kaufhaus verfügt über eine hohe städtebauliche Bedeutung, denn es markiert markant die Ecke Schwabacher Straße/Maxstraße und bildet den südlichen Beginn der Einkaufs- und Fußgängerzone in der Schwabacher Straße. Aufgrund der geschichtlichen, künstlerisch-architekturhistorischen, wissenschaftlichen und städtebaulichen Bedeutung erfüllt das Objekt die Anforderung des Art. 1 DSchG. Das Kaufhaus wird in die Denkmalliste nachgetragen."''<ref>Schreiben des Landesamtes für Denkmalpflege (Dr. Karl Gattinger) an die Stadt Fürth vom 29. April 2013 - [http://stadtrat.fuerth.de/bi/getfile.php?id=4121452&type=do online].</ref>
 
''"Das Gebäude präsentiert sich als ein anschaulich in seinem historischen Bestand erhaltenes Kaufhaus aus der Mitte der 1950er Jahre. Die italienischen Marmorriemchen der Fassade sind zur Gänze erhalten geblieben, ebenso die versenkbare Tür des Haupteingangs und die Rolltreppe der 1960er Jahre [...] Mit dem Bau ihrer Kaufhäuser beauftragte bilka namhafte Architekten, darunter Sep Ruf oder Hanns Dunstmann. Signifikant ist, dass es keine Corporate Identity gab, die über die Bauten transportiert werden sollte. Vielmehr sollten die einzelnen Bauten über ihre individuelle architektonische Qualität überzeugen. Das Kaufhaus von Dunstmann in Berlin (1955-57) und jenes von Ruf in Kassel (1961) stehen hierfür stellvertretend. Das Fürther Kaufhaus fügt sich nahtlos in diese Linie ein. Das Gebäude ist das anschauliche Zeugnis eines Kaufhausbaus der Firma bilka und steht stellvertretend für die Kaufhausarchitektur der Nachkriegszeit [...] Hans Paul Schmohl hatte sich Mitte der 1950er Jahre bereits einen Namen als Architekt durch den geplanten Neubau des Stuttgarter Rathauses gemacht [...] Den ersten Kaufhausbau führte Schmohl 1952 für die amerikanische Besatzung auf dem Stuttgarter Burgholzhof aus. Der Bau entsprach dem Typus der amerikanischen Shopping Center mit fensterloser Fassade; besonders prägnant waren bei diesem Bau das weit auskragende Vordach und die horizontalen Fensterbänder an der Seitenfassade. Schmohl entwarf in Fürth einen Bau, der bewusst den Kontrast zu seiner Umgebung sucht. Den Kontrast erreichte Schmohl, indem er den Bau aus der Bauflucht zurücktreten lässt und für die Gestaltung der Fassade Materialien verwendet, die mit der Tradition der Sandsteinfassaden der Fürther Innenstadt brechen. Inmitten der Sandsteinfassaden setzt er einen Bau mit weiß gestrichenem Betonraster und weißen Marmorriemchen: Dennoch kommt ihnen zugleich eine vermittelnde Rolle aufgrund der Tatsche zu, dass es sich in beiden Fällen um Natursteinfassaden handelt, Die Gelenkstücke mit den Rundfenstern, die das Kaufhaus zu beiden Seiten hin flankieren, stellen den Anschluss zu den Nachbargebäuden her. Die auskragende Rasterfassade aus Beton emanzipiert sich vom Erdgeschoss, Der Architekt bleibt zwar der deutschen Bautradition mit Beton treu, wagt aber bereits den Übergang zu neuen Ansätzen, nämlich jenen der Glasvorhangfassade: dies ist darin zu erkennen, dass sich das Obergeschoss vom Erdgeschoss absetzt und die Konstruktion des Baus verdeckt. Das Objekt ist das seltene Beispiel eines Übergangsbaus, der die Entwicklung weg vom Stahlbetonbau hin zu einem Bau mit Vorhangfassadenästhetik dokumentiert. Im bayernweiten Vergleich ist es eines der seltenen Beispiele für diese bauhistorische Entwicklung. Die große Anzahl an realisierten Bauten, die überregionale Tätigkeit zur Mitte des letzten Jahrhunderts und die zahlreichen Veröffentlichungen seiner Projekte in der zeitgenössischen Literatur zeugen vom hohen Stellenwert und der hohen Anerkennung, die der Architekt zu jener Zeit genoss [...] Das von Schmohl als Eckbau errichtete Kaufhaus verfügt über eine hohe städtebauliche Bedeutung, denn es markiert markant die Ecke Schwabacher Straße/Maxstraße und bildet den südlichen Beginn der Einkaufs- und Fußgängerzone in der Schwabacher Straße. Aufgrund der geschichtlichen, künstlerisch-architekturhistorischen, wissenschaftlichen und städtebaulichen Bedeutung erfüllt das Objekt die Anforderung des Art. 1 DSchG. Das Kaufhaus wird in die Denkmalliste nachgetragen."''<ref>Schreiben des Landesamtes für Denkmalpflege (Dr. Karl Gattinger) an die Stadt Fürth vom 29. April 2013 - [http://stadtrat.fuerth.de/bi/getfile.php?id=4121452&type=do online].</ref>
  

Version vom 3. Dezember 2014, 23:25 Uhr

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Das Gebäude (Woolworth) in der Bildmitte

Kaufhaus, viergeschossiger Eckbau in Stahlskelettbauweise mit Flachdach, von Hans Paul Schmohl.


Vorgängerbau

Ehem. Bleistiftfabrik, ca. 1950
Bleistifftfabrik Illfelder vor dem Abriss, ca. 1950

Hier entstand zunächst 1856 die Bleistifftfabrik Illfelder und Berolzheimer, die bereits nach kurzer Zeit schon stark expandieren konnte. Bereits 1868 begab sich Heinrich Berolzheimer nach Amerika und gründete dort die Niederlassung "Eagle Pencil Co.", gemeinsam mit Leopold und Josef Illfelder. Das Gebäude an der Ecke Maxstraße - Schwabacher Straße wurde zugunsten des neuen Kaufhauses bilka Anfang der 1950er Jahre abgerissen.

Resonanz in der zeitgenössischen Literatur

Geschäftsbrief bilka 1956

Das 1955/56 erbaute Gebäude wurde 1957 in der Deutschen Bauzeitschrift[1] besprochen und 1958 in ein Architekturlexikon aufgenommen, in dem die angeblich besten Bauten der vergangenen fünf Jahre vorgestellt wurden, hier heißt es: "Eigenwillige Lösung einer Warenhausfassade mit hohem architektonischen Ausdruckswert".[2] Architekt Hans Paul Schmohl (1904-1973) war ein berühmter Architekt seiner Zeit und beispielsweise Erbauer des Stuttgarter Rathauses.

Verkauf an Woolworth

Das Gebäude wurde von der Warenhauskette bilka erbaut, bilka war eine vom deutschen Warenhauskonzern Hertie gegründete Niedrigpreiskaufhauskette. 1989 beschloss die Muttergesellschaft Hertie, die defizitäre Kette abzustoßen. Die Fürther Filiale wurde an Woolworth Deutschland verkauft.[3]

Besonderheiten

Das Gebäude zeigt die größte Marmorfassade Fürths. Die quadratischen Felder der Sichtbetonrippen sind mit italienischen Marmorriemchen belegt, ähnlich wie beim 2011 restaurierten Mosaikbild in der Turnstraße.

Diskussionen seit 2013

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Das Landesamt für Denkmalpflege zeigte der Stadt Fürth mit Schreiben vom 29. April 2013 an, dass das Gebäude ein Baudenkmal sei. Anlässlich einer Anfrage der Vertreter des Eigentümers (Linklaters LLP) hatten zuvor Vertreter des Landesamtes für Denkmalpflege am 16. Mai 2012 eine Besichtigung des Gebäudes durchgeführt.

Einschätzung des Landesamtes für Denkmalpflege

Das Landesamt hat der Stadt Fürth mit Schreiben vom 29. April 2013 angezeigt, dass das Gebäude ein Baudenkmal sei. Darin heißt es u.a.:

Bilka Kaufhaus, ca 1960

"Das Gebäude präsentiert sich als ein anschaulich in seinem historischen Bestand erhaltenes Kaufhaus aus der Mitte der 1950er Jahre. Die italienischen Marmorriemchen der Fassade sind zur Gänze erhalten geblieben, ebenso die versenkbare Tür des Haupteingangs und die Rolltreppe der 1960er Jahre [...] Mit dem Bau ihrer Kaufhäuser beauftragte bilka namhafte Architekten, darunter Sep Ruf oder Hanns Dunstmann. Signifikant ist, dass es keine Corporate Identity gab, die über die Bauten transportiert werden sollte. Vielmehr sollten die einzelnen Bauten über ihre individuelle architektonische Qualität überzeugen. Das Kaufhaus von Dunstmann in Berlin (1955-57) und jenes von Ruf in Kassel (1961) stehen hierfür stellvertretend. Das Fürther Kaufhaus fügt sich nahtlos in diese Linie ein. Das Gebäude ist das anschauliche Zeugnis eines Kaufhausbaus der Firma bilka und steht stellvertretend für die Kaufhausarchitektur der Nachkriegszeit [...] Hans Paul Schmohl hatte sich Mitte der 1950er Jahre bereits einen Namen als Architekt durch den geplanten Neubau des Stuttgarter Rathauses gemacht [...] Den ersten Kaufhausbau führte Schmohl 1952 für die amerikanische Besatzung auf dem Stuttgarter Burgholzhof aus. Der Bau entsprach dem Typus der amerikanischen Shopping Center mit fensterloser Fassade; besonders prägnant waren bei diesem Bau das weit auskragende Vordach und die horizontalen Fensterbänder an der Seitenfassade. Schmohl entwarf in Fürth einen Bau, der bewusst den Kontrast zu seiner Umgebung sucht. Den Kontrast erreichte Schmohl, indem er den Bau aus der Bauflucht zurücktreten lässt und für die Gestaltung der Fassade Materialien verwendet, die mit der Tradition der Sandsteinfassaden der Fürther Innenstadt brechen. Inmitten der Sandsteinfassaden setzt er einen Bau mit weiß gestrichenem Betonraster und weißen Marmorriemchen: Dennoch kommt ihnen zugleich eine vermittelnde Rolle aufgrund der Tatsche zu, dass es sich in beiden Fällen um Natursteinfassaden handelt, Die Gelenkstücke mit den Rundfenstern, die das Kaufhaus zu beiden Seiten hin flankieren, stellen den Anschluss zu den Nachbargebäuden her. Die auskragende Rasterfassade aus Beton emanzipiert sich vom Erdgeschoss, Der Architekt bleibt zwar der deutschen Bautradition mit Beton treu, wagt aber bereits den Übergang zu neuen Ansätzen, nämlich jenen der Glasvorhangfassade: dies ist darin zu erkennen, dass sich das Obergeschoss vom Erdgeschoss absetzt und die Konstruktion des Baus verdeckt. Das Objekt ist das seltene Beispiel eines Übergangsbaus, der die Entwicklung weg vom Stahlbetonbau hin zu einem Bau mit Vorhangfassadenästhetik dokumentiert. Im bayernweiten Vergleich ist es eines der seltenen Beispiele für diese bauhistorische Entwicklung. Die große Anzahl an realisierten Bauten, die überregionale Tätigkeit zur Mitte des letzten Jahrhunderts und die zahlreichen Veröffentlichungen seiner Projekte in der zeitgenössischen Literatur zeugen vom hohen Stellenwert und der hohen Anerkennung, die der Architekt zu jener Zeit genoss [...] Das von Schmohl als Eckbau errichtete Kaufhaus verfügt über eine hohe städtebauliche Bedeutung, denn es markiert markant die Ecke Schwabacher Straße/Maxstraße und bildet den südlichen Beginn der Einkaufs- und Fußgängerzone in der Schwabacher Straße. Aufgrund der geschichtlichen, künstlerisch-architekturhistorischen, wissenschaftlichen und städtebaulichen Bedeutung erfüllt das Objekt die Anforderung des Art. 1 DSchG. Das Kaufhaus wird in die Denkmalliste nachgetragen."[4]

Reaktionen der Stadt Fürth

Die Stadt Fürth wurde aufgefordert, bis 31. Juli 2013 zur Einschätzung des Landesamtes Stellung zu nehmen. Die Stadt Fürth gab am 2. Juli 2013 eine Pressemitteilung heraus, in der es u.a. heißt: "Oberbürgermeister Thomas Jung und Stadtbaurat Joachim Krauße sind sich sicher, dass `weder die Stadtratsmehrheit noch die überwiegende Mehrheit der Bürgerschaft Verständnis für diese städtebaulich bedenkliche Haltung´ des Landesamtes aufbringt. Auch Wirtschaftsreferent Horst Müller fürchtet um die effektive künftige Nutzungsmöglichkeit des Gebäudes aus den 1950er Jahren. Alle drei gemeinsam appellieren an das Landesamt für Denkmalschutz diese Entscheidung nochmals zu überdenken und bitten auch den Fürther Stadtheimatpfleger Alexander Mayer hier nicht nur nach formalen Denkmalkriterien zu urteilen, sondern auch aus Gründen einer guten städtebaulichen Entwicklung die Stadt zu unterstützen." - Weder das Landesamt für Denkmalpflege noch Stadtheimatpfleger Alexander Mayer wurden jedoch direkt angeschrieben.[5]

Der BDA (Kreisverband Nürnberg-Mittelfranken-Oberfranken) sprach sich mit Schreiben vom 15. Juli 2013 für den Denkmalschutz aus: "Die Fasssade ist das nach außen sichtbare Zeitzeichen der Nachkriegeszeit. Ein Stilbruch soll kein Beinbruch sein! Wer käme auf die Idee, die Fassade eines Jugendstilgebäudes neben einem mittelalterlichen Fachwerkgebäude zu verändern, nur weil es anders ausssieht".[6]

Am 17. Juli 2013 wurde der Sachverhalt und das Schreiben des Landesamts vom 29. April 2013 im Bauausschuss behandelt, dort wurde das Einverständnis zum Listeneintrag mit folgender Begründung einstimmig abgelehnt: "Für den Eigentümer würde eine unter Denkmalschutzstellung bei sämtlichen zukünftigen Baumaßnahmen an dem Objekt erhebliche Belastungen bedeuten"[7] Aber auch dieser Beschluss wurde dem Landesamt nicht mitgeteilt.[8]

Wiederaufleben der Diskussion im Herbst 2014

Am 28. Oktober 2014 kam es zu einer neuerlichen Presseberichterstattung, hierbei wurden vor allem negative Statements gegen den Denkmalschutz seitens Oberbürgermeister Jung angeführt[9]. Aufgrund der Berichterstattung in den Fürther Nachrichten nahm die überörtliche Nachrichtenagentur dpa die Berichterstattung am 2. November 2014 auf, worüber dann Medien wie der Focus berichteten[10]. In der Folge der Berichterstattung entstand in der Fürther Bevölkerung eine kontroverse Diskussion über den Denkmalschutz im Allgemeinen und vorallem in Bezug auf den Woolworth im Besonderen [11]. Die seit dem 1. September 2014 amtierende Stadtheimatpflegerin Karin Jungkunz sprach sich für die Aufnahme des Gebäudes in die Denkmalschutzliste aus, da Sie der Ansicht ist das es sich bei dem Woolworth um ein "nachwachsendes Denkmal" handelt und der Denkmalschutz sich nicht nur auf den Schutz von Bauten aus dem Mittelalter oder der Gründerzeit beschränkt[12].

Obwohl die Frist zur Stellungnahme der Stadt Fürth knapp einem Jahr verstrichen war, will Generalkonservator Mathias Pfeil der Stadt eine Nachfrist zur Stellungnahme geben. Wenn es danach ein "Dissensfall" bleiben sollte, müsse sich der Landesdenkmalrat damit befassen, äußerte Pfeil gegenüber dpa, woraufhin Oberbürgermeister Jung den Landesdenkmalrat gegenüber den Fürther Nachrichten schon im Voraus als nicht kompromissbereit bewertete.[13]

Lokalberichterstattung

  • Johannes Alles: Nächster Streitfall mit dem Denkmalschutz. In: Fürther Nachrichten vom 4. Juli 2013 - online
  • Johannes Alles: Debatte um das Woolworth Gebäude spitzt sich zu. In: Fürther Nachrichten vom 24. Juli 2013 - online.
  • Birgit Heidingsfelder: Woolworth-Kaufhaus in Fürth ist Baudenkmal. In: Fürther Nachrichten vom 28. Oktober 2014 - online.
  • Olaf Przybilla: Weg mit dem Wollwordd! In: Süddeutsche Zeitung vom 29. Oktober 2014, S. 29.
  • Dpa: Denkmal oder Schandfleck: Diskussion um Fürther Kaufhaus. In: Fürther Nachrichten vom 2. November 2014 - nur online, nicht in der Printausgabe.
  • Johannes Alles: Wird Fürth den Woolworth-Klotz los? In: Fürther Nachrichten vom 4. November 2014 - in der Form nur online.
  • Johannes Alles: Denkmalschutz: Tauziehen ums Kaufhaus. In: Fürther Nachrichten vom 4. November 2014, S. 25 - online.
  • Bayerischer Rundfunk: Bausünde oder Denkmal. In: quer - Video online.
  • Nikolas Pelke: "Unser Wollwordd soll schön sein". In: Donaukurier vom 7. November 2014 - online.
  • Johannes Alles: Fachleute brechen Lanze für das Woolworth-Gebäude. In: Fürther Nachrichten vom 11. November 2014 - online.


Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Deutsche Bauzeitschrift, Jg. 1957, Heft 9, S. 1045-1046.
  2. Martin Mittag, Deutsche Bauzeitschrift (Hrsg.): Architekturdetails. C. Bertelsmann Verlag 1958 (Lexikon), S. 38.
  3. Hertie trennt sich von Bilka, in: Der Spiegel 43/1989 vom 23. Oktober 1989 - online.
  4. Schreiben des Landesamtes für Denkmalpflege (Dr. Karl Gattinger) an die Stadt Fürth vom 29. April 2013 - online.
  5. Pressemittleilung der Stadt Fürth vom 2. Juli 2013, 212/13: Denkmalschutz in Fürth: Fragliches Objekt; dpa: Denkmal oder Schandfleck: Diskussion um Fürther Kaufhaus. In: Fürther Nachrichten vom 2. November 2014 - online.
  6. Schreiben des BDA vom 15. Juli 2013 an die Fürther Nachrichten (blieb dort in der Berichterstattung unberücksichtigt).
  7. Beschlussvorlage für den Bauausschuss vom 17. Juli 2013, TOP 7 - online und entsprechender Beschluss online.
  8. Dpa: Denkmal oder Schandfleck: Diskussion um Fürther Kaufhaus. In: Fürther Nachrichten vom 2. November 2014 - nur online, nicht in der Printausgabe.
  9. Birgit Heidingsfelder: Woolworth-Kaufhaus in Fürth ist Baudenkmal. In: Fürther Nachrichten vom 28. Oktober 2014 online abrufbar
  10. Dpa: Streit um Fürther Billig-Kaufhaus als Baudenkmal. In: Focus vom 2. November 2014 - online
  11. Dpa: Denkmal oder Schandfleck: Diskussion um Fürther Kaufhaus. In: Fürther Nachrichten vom 2. November 2014 - online abrufbar.
  12. Stellungnahme der Stadtheimatpflegerin "Zur Diskussion um das Woolworth-Kaufhaus". Homepage der Stadtheimatpflege in Fürth, online abgerufen am 20. November 2014 | 23:52 Uhr online abrufbar
  13. Johannes Alles: Denkmalschutz: Tauziehen ums Kaufhaus. In: Fürther Nachrichten vom 4. November 2014, S. 25 - online