Schulhof 3: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Gebäude '''Schulhof 3''', war die Hauptsynagoge in Fürth, die sog. ''Altschul'' und befand sich im sog. [[Gänsberg]]viertel. Das Gebäude bestand aus Quadergestein.<ref>"Mehr als Steine" - Synagogen-Gedenkband Bayern, Band II, Seite 275</ref>
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Das Gebäude '''Schulhof 3''', war die Hauptsynagoge in Fürth, die sog. ''Altschul'' und befand sich im sog. [[Gänsberg]]viertel. Das Gebäude bestand aus Quadergestein und war im spätgotischen Stil auf dompröpstisch-bambergischen Grund erbaut. Sie war die erste und zugleich größte Synagoge in Fürth und wurde dementsprechend als '''Hauptsynagoge''' bezeichnet. Sie war der Prager [[wikipedia:Pinkas-Synagoge|Pinkas-Synagoge]] nachempfunden <ref>Julia Haarmann: ''Hüter der Tradition'', in: Jüdische Religion, Geschichte und Kultur Bd. 18, Göttingen 2013; S. 36, auch ''Mehr als Steine'' - Synagogen-Gedenkband Bayern, Band II, Seite 270 und Helmut Mahr: ''Die Fürther Hauptsynagoge'' in: "[[Fürther Heimatblätter]]", 1966/6; Seite 130 ff</ref>.
 
 
 
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* 1616/17: erste Erbauung der Synagoge. Sie wurde am [[23. Februar]] [[1617]] eingeweiht.<ref>Helmut Mahr: ''Die Fürther Hauptsynagoge'' in: "[[Fürther Heimatblätter]]", 1966/6; Seite 132 f. Mahr zitiert dabei aus der Kreßschen Chronik</ref>. Das Datum 1617 wurde auch durch eine Art Bauinschrift im Inneren der Synagoge wiedergegeben. Über dem Thoraschrein befand sie ein Schriftzug mit dem Teilvers aus Psalm 29,11 b: "''Der Herr wird sein Volk segnen mit Frieden''" (יהוה | יברך את עמו כשלןם). Das entscheidende Wort war dabei: '''שלןם'''. Da das hebräische Alphabet auch [[wikipedia:Geametrie|gleichzeitig Zahlenwerte]] erfüllt, ergab sich daraus:</br>
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* ab 1792 Hausnummer 387

Version vom 19. März 2023, 16:32 Uhr

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Das Gebäude Schulhof 3, war die Hauptsynagoge in Fürth, die sog. Altschul und befand sich im sog. Gänsbergviertel. Das Gebäude bestand aus Quadergestein und war im spätgotischen Stil auf dompröpstisch-bambergischen Grund erbaut. Sie war die erste und zugleich größte Synagoge in Fürth und wurde dementsprechend als Hauptsynagoge bezeichnet. Sie war der Prager Pinkas-Synagoge nachempfunden [1].


Gänsbergplan Schulhof 3 rot markiert

Geschichte

  • 1616/17: erste Erbauung der Synagoge. Sie wurde am 23. Februar 1617 eingeweiht.[2]. Das Datum 1617 wurde auch durch eine Art Bauinschrift im Inneren der Synagoge wiedergegeben. Über dem Thoraschrein befand sie ein Schriftzug mit dem Teilvers aus Psalm 29,11 b: "Der Herr wird sein Volk segnen mit Frieden" (יהוה | יברך את עמו כשלןם). Das entscheidende Wort war dabei: שלןם. Da das hebräische Alphabet auch gleichzeitig Zahlenwerte erfüllt, ergab sich daraus:
300 = ש
30 = ל
6 = ן
40 = ם

Aus den Zahlen ergibt sich dann zusammengezählt: (5)376 in der jüdischen Jahreszählung = 1615/1616 als Zeitangabe für die Erbauung. Die Einweihung war dann 1617.

Frühere Adressen

  • ab 1792 Hausnummer 387
  • ab 1827 Hausnummer 52; I
  • ab 1860 Schulhof 2
  • ab 1890 Schulhof 3

Rabbiner und Kantoren an der Altschul

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Julia Haarmann: Hüter der Tradition, in: Jüdische Religion, Geschichte und Kultur Bd. 18, Göttingen 2013; S. 36, auch Mehr als Steine - Synagogen-Gedenkband Bayern, Band II, Seite 270 und Helmut Mahr: Die Fürther Hauptsynagoge in: "Fürther Heimatblätter", 1966/6; Seite 130 ff
  2. Helmut Mahr: Die Fürther Hauptsynagoge in: "Fürther Heimatblätter", 1966/6; Seite 132 f. Mahr zitiert dabei aus der Kreßschen Chronik

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