Franz Ehrlich: Unterschied zwischen den Versionen

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Franz Ehrlich stammte aus einer Kaufmannsfamilie in Hettstedt, einer ehemals zu Preußen gehörenden Kleinstadt in Sachsen-Anhalt. Am [[1. März]] [[1913]] heiratete er in München [[Martha Krautheimer]]. Sie war die Witwe des im Jahr [[1910]] verstorbenen [[Kaufmann|Großkaufmanns]] [[Nathan Krautheimer]] und brachte das von ihm aufgebaute Unternehmen ''Krautheimer & Co. - Kurz- und Schuhwaren en gros'' sowie drei Kinder in die Ehe mit ein. Kurz nach der Heirat wurde zudem der gemeinsame Sohn Paul geboren. Die Familie wohnte weiterhin in dem von [[Nathan Krautheimer]] erbauten Wohn- und Geschäftshaus in der [[Hornschuchpromenade 18]]. Im Jahr [[1918]] erwarb Franz Ehrlich zudem von dem Fürther Möbelfabrikanten [[Fritz Scheidig]] eine Villa in der [[Uhlandstraße 3]], die fortan als Sommerhaus diente. In den Zwanziger Jahren begann er dann mit dem Bau einer deutlich größeren, schlossähnlichen Villa in der nahegelegenen [[Hardenbergstraße]], die schon bald vom Fürther Volksmund als [[Villa Wahnsinn]] bezeichnet wurde und nie fertig gestellt wurde. Vermutlich auch im Zuge der Weltwirtschaftskrise [[1929]] musste Franz Ehrlich Konkurs anmelden und das unvollendete Gebäude [[1930]] an den Konditor [[Karl Scheibenreif]] verkaufen. Nach einem Zwischenstopp in Berlin zog er fast vollständig verarmt im Jahr [[1932]] zu Verwandten seiner Frau nach Schweden. Er stirbt dort am [[11. Mai]] [[1949]] in Stockholm.   
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Franz Ehrlich stammte aus einer Kaufmannsfamilie in Hettstedt, einer ehemals zu Preußen gehörenden Kleinstadt in Sachsen-Anhalt. Am [[1. März]] [[1913]] heiratete er in München [[Martha Krautheimer]]. Sie war die Witwe des im Jahr [[1910]] verstorbenen [[Kaufmann|Großkaufmanns]] [[Nathan Krautheimer]] und brachte die drei Kinder [[Richard Krautheimer|Richard]], Sophie und Lotte in die Ehe mit ein. Die von ihrem Mann geerbte Firma ''Krautheimer & Co. - Kurz- und Schuhwaren en gros'' wurde von Franz Ehrlich als ''Ehrlich Schuhwaren-Compagnie''. Kurz nach der Heirat wurde zudem der gemeinsame Sohn Paul geboren. Die Familie wohnte weiterhin in dem von [[Nathan Krautheimer]] erbauten Wohn- und Geschäftshaus in der [[Hornschuchpromenade 18]]. Im Jahr [[1918]] erwarb Franz Ehrlich zudem von dem Fürther Möbelfabrikanten [[Fritz Scheidig]] eine Villa in der [[Uhlandstraße 3]], die fortan als Sommerhaus diente. In den Zwanziger Jahren begann er dann mit dem Bau einer deutlich größeren, schlossähnlichen Villa in der nahegelegenen [[Hardenbergstraße]], die schon bald vom Fürther Volksmund als [[Villa Wahnsinn]] bezeichnet wurde und nie fertig gestellt werden konnte. Vermutlich auch im Zuge der Weltwirtschaftskrise [[1929]] musste Franz Ehrlich Konkurs anmelden und das unvollendete Gebäude [[1930]] an den Konditor [[Karl Scheibenreif]] verkaufen. Der Firmensitz der ''Ehrlich Schuhwaren-Compagnie'' in der [[Artilleriestraße]] 40 - 42, der aus einem rund 8000 m² großen Grundstück mit Geschäftshaus, Garagen, Kantine und großen Lagerhallen bestand, ging an den Bayerischen Staat, der das Anwesen [[1932]] an [[Gustav Schickedanz]] weiterverkaufte. Franz Ehrlich musste nach einem kurzen Zwischenstopp in Berlin aufgrund seiner finanziellen Situation zu Verwandten seiner Frau nach Schweden ziehen. Er stirbt dort am [[11. Mai]] [[1949]] in Stockholm.   
 
 
  
  

Version vom 19. Januar 2021, 15:23 Uhr


Franz Richard Walther Ehrlich (geb. 27. September 1876 in Hettstedt; gest. 11. Mai 1949 in Stockholm) war ein in Fürth lebender Großkaufmann und Schuhfabrikant.

Leben

Franz Ehrlich stammte aus einer Kaufmannsfamilie in Hettstedt, einer ehemals zu Preußen gehörenden Kleinstadt in Sachsen-Anhalt. Am 1. März 1913 heiratete er in München Martha Krautheimer. Sie war die Witwe des im Jahr 1910 verstorbenen Großkaufmanns Nathan Krautheimer und brachte die drei Kinder Richard, Sophie und Lotte in die Ehe mit ein. Die von ihrem Mann geerbte Firma Krautheimer & Co. - Kurz- und Schuhwaren en gros wurde von Franz Ehrlich als Ehrlich Schuhwaren-Compagnie. Kurz nach der Heirat wurde zudem der gemeinsame Sohn Paul geboren. Die Familie wohnte weiterhin in dem von Nathan Krautheimer erbauten Wohn- und Geschäftshaus in der Hornschuchpromenade 18. Im Jahr 1918 erwarb Franz Ehrlich zudem von dem Fürther Möbelfabrikanten Fritz Scheidig eine Villa in der Uhlandstraße 3, die fortan als Sommerhaus diente. In den Zwanziger Jahren begann er dann mit dem Bau einer deutlich größeren, schlossähnlichen Villa in der nahegelegenen Hardenbergstraße, die schon bald vom Fürther Volksmund als Villa Wahnsinn bezeichnet wurde und nie fertig gestellt werden konnte. Vermutlich auch im Zuge der Weltwirtschaftskrise 1929 musste Franz Ehrlich Konkurs anmelden und das unvollendete Gebäude 1930 an den Konditor Karl Scheibenreif verkaufen. Der Firmensitz der Ehrlich Schuhwaren-Compagnie in der Artilleriestraße 40 - 42, der aus einem rund 8000 m² großen Grundstück mit Geschäftshaus, Garagen, Kantine und großen Lagerhallen bestand, ging an den Bayerischen Staat, der das Anwesen 1932 an Gustav Schickedanz weiterverkaufte. Franz Ehrlich musste nach einem kurzen Zwischenstopp in Berlin aufgrund seiner finanziellen Situation zu Verwandten seiner Frau nach Schweden ziehen. Er stirbt dort am 11. Mai 1949 in Stockholm.


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