Hut-Emancipations-Verein: Unterschied zwischen den Versionen

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* Engelmann, Magistratsrat
 
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* [[Heinrich Lederer]], Gemeindebevollmächtigter und Gastwirt
 
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* [[Lämmlein (Lemmel) Arnstein|Arnstein]], Institutslehrer an der [[Vereinigtes Heberlein’sches und Arnstein’sches Institut|Arnstein´schen Töchterschule]]
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* Georg Eisenmenger, Drechsler, Hornbrillen und [[wikipedia:Lorgnon|Lorgnetten]]fabrikant<ref>Fürther Tagblatt, 28. April 1848</ref>
 
* [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Dr. Fronmüller]], Medizinalrat und Stadtchronist
 
* [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Dr. Fronmüller]], Medizinalrat und Stadtchronist
 
* [[Johann Michael Humbser jun.]], Brauereibesitzer
 
* [[Johann Michael Humbser jun.]], Brauereibesitzer
 
* [[Daniel Berolzheimer]],  Bleistiftfabrikant
 
* [[Daniel Berolzheimer]],  Bleistiftfabrikant
* Georg Eisenmenger, Drechsler, Hornbrillen und [[wikipedia:Lorgnon|Lorgnetten]]fabrikant<ref>Fürther Tagblatt, 28. April 1848</ref>
 
  
 
==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==

Version vom 5. September 2022, 18:55 Uhr

Der Hut-Emancipations Verein wurde 1848 von fortschrittlich gesinnten Bürgern der Stadt gegründet und spiegelte vor dem Hintergrund der zeitbezogenen politischen Forderungen gewissermaßen als symbolisches Ziel, die Forderung nach sozialer Gleichheit wieder.

Entstehung

Das Abnehmen des Hutes zur Begrüßung war letztlich ein Anerkennen und Akzeptieren der sozialen Überlegenheit des Gegrüßten. Damit offenbarte sich beim Vorgang des Grüßens die Ungleichheiten in der Gesellschaft. Als Ausweg wurde zu jener Zeit der sog. Militärische Gruß betrachtet, der ein leichtes Berühren des Hutes bzw. der Stirn mit der Hand (resp. Zeige- und Mittelfinger) vorsah. Diese Art der Begrüßung hob zwar gesellschaftliche Unterschiede nicht auf, ermöglichte aber die Integration der nicht-bürgerlichen Hutlosen. Somit ließ sich die Verweigerung des Hutlüftens zugunsten der neuen Begrüßungsart gewissermaßen als Forderung einer Gesellschaft verstehen, in der Die Rangunterschiede der je einzelnen gegenüber der Einheit zurücktraten.
In vielen Orten nahm die Bewegung der ‘‘Hut-Emanzipation‘‘ Gestalt an, so auch in Fürth. Vorreiter dürfte jedoch die Stadt Augsburg gewesen sein (Zitate aus Augsburger Tagblatt und Anzeigenblatt, aber auch Bamberger Tagblatt). Dort gründete sich bereits im Mai 1848 ein Verein „um das lästige Hutabnehmen bei der Begrüßung zu beseitigen und dafür die zeitgemäßere, einfache militärische Achtungsbezeugung“ einzuführen[1]. „Jeder Theilnehmer soll ein kleines Abzeichen mit dem Ausburger Stadtwappen geziert, gegen einen Betrag von wenigstens 18 kr. empfangen, das auf dem Hut oder Haube gut angebracht werden, und wodurch gleichzeitig zu erkennen ist, daß der Träger desselben sich von dem lästigen Hutabnehmen befreit hat[2].

15 Jahre später wurden diese Forderungen regierungsseitig legalisiert. Anlässlich der Beerdigungsfeierlichkeiten von Prinzessin Augusta, der Gemahlin von Prinz Luitpold „geruhe seine Majestät Bestimmung zu treffen, dass bei der Begrüßung Allerhöchster und Höchster Herrschaften von seiten der Offiziere und Beamten Hut und Mütz nicht mehr abzunehmen, sondern durch Anlegung der rechten Hand an die Kopfbedeckung zu salutieren sein.“[3]

Fürther Mitglieder des Vereins

Unter den Mitgliedern des Vereines finden sich besonders Vertreter des gehobenen Fürther Bürgertums, aber auch Mitglieder freier Berufe aus alle Schichten, z.B.:

Einzelnachweise

  1. Frank Möller: „Bürgerliche Herrschaft in Ausburg 1790 – 1880“; 2014, Seite 303
  2. ebenda; das eingenommene Geld sollte für wohltätige Zwecke verwendet werden.
  3. Theodor von Pfetten-Ambach, Hans Fahrmbacher: „Das Regiment in dem Zeitraum von 1848 bis 1898“, 2020, Seite
  4. Fürther Tagblatt, 28. April 1848

Web-Links

• Ludwig Hilfenberg: Die Hut-Frage, oder der Mißbrauch des Hutabnehmens beim Grüßen – bekämpft aus socialen und medicinischen Gründen, 1841

Bilder