Ludwig Hausl: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
(Militär erg., Abschnitt Adressen erg.)
Zeile 22: Zeile 22:
 
Er kam als Sohn des Schreinermeisters Martin Hausl und seiner Ehefrau Katharina, geborene Hölzl zur Welt. Taufpate war Joseph Hölzl aus Hörbertsham.<ref name="KB-Tf"/>
 
Er kam als Sohn des Schreinermeisters Martin Hausl und seiner Ehefrau Katharina, geborene Hölzl zur Welt. Taufpate war Joseph Hölzl aus Hörbertsham.<ref name="KB-Tf"/>
  
Hausl kam als junger Mann am 4. April 1896 nach Fürth. Er arbeitete als Bautechniker im Baubüro von Architekt [[Fritz Walter]], sein Monatsgehalt betrug 140 Mark. Am 9. Juni 1900 stellte er als lediger Mann beim Stadtmagistrat ein Gesuch um Verleihung des Fürther Heimatrechts.  Eine Woche später gab er zu Protokoll, dass er auch ein Verehelichungszeugnis benötige, da er beabsichtige seine Braut, die ledige Nürnberger Zugführerstochter Antonia Klaus (geb. 17. Dezember 1875 in München), zu heiraten. Nachdem die übliche Prüfungen (Armenpflegschaftsrat von Fürstenzell, Vorstrafenregister beim Amtsanwalt am kgl. Amtsgericht Passau-Land, Bericht des „Distriktsvigilants“, Schutzmann Jakob Hatzel) keine Beanstandungen ergaben, so beschloss der Stadtmagistrat am 6. Juli 1900 gegen eine Gebühr von 40 Mark das Heimatrecht zu verleihen. Das Verehelichungszeugnis wurde acht Tage später ausgestellt, welches Hausl noch am gleichen Tag zusammen mit der Heimaturkunde in Empfang nahm.<ref>Akten des Stadtmagistrats Fürth; Betreff: Hausl Ludwig, Techniker von Fürstenzell. Gesuch um Verleihung des Heimatrechts dahier. 1900; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/H 1681</ref>
+
Hausl leistete von Mitte Oktober 1893 bis Ende September 1895 seinen Militärdienst beim [[wikipedia:Eisenbahntruppen#Bayern|kgl. bayer. Eisenbahn-Bataillon]]. Bald danach, am 4. April 1896, kam er als junger Mann nach Fürth. Er arbeitete als Bautechniker im Baubüro von Architekt [[Fritz Walter]], sein Monatsgehalt betrug 140 Mark. Am 9. Juni 1900 stellte er als lediger Mann beim Stadtmagistrat ein Gesuch um Verleihung des Fürther Heimatrechts.  Eine Woche später gab er zu Protokoll, dass er auch ein Verehelichungszeugnis benötige, da er beabsichtige seine Braut, die ledige Nürnberger Zugführerstochter Antonia Klaus (geb. 17. Dezember 1875 in München), zu heiraten. Nachdem die übliche Prüfungen (Armenpflegschaftsrat von Fürstenzell, Vorstrafenregister beim Amtsanwalt am kgl. Amtsgericht Passau-Land, Bericht des „Distriktsvigilants“, Schutzmann Jakob Hatzel) keine Beanstandungen ergaben, so beschloss der Stadtmagistrat am 6. Juli 1900 gegen eine Gebühr von 40 Mark das Heimatrecht zu verleihen. Das Verehelichungszeugnis wurde acht Tage später ausgestellt, welches Hausl noch am gleichen Tag zusammen mit der Heimaturkunde in Empfang nahm.<ref name="H 1681">Akten des Stadtmagistrats Fürth; Betreff: Hausl Ludwig, Techniker von Fürstenzell. Gesuch um Verleihung des Heimatrechts dahier. 1900; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/H 1681</ref>
  
Die bürgerliche und kirchliche Eheschließung des Brautpaares fand am 23. Juli 1900 im niederbayerischen [[wikipedia:Iggensbach|Iggensbach]] statt. Die Trauung in der Pfarrkirche Maria Namen von Iggensbach erfolgte mit Delegation des katholischen Stadtpfarramtes Fürth; sie  nahm höchstpersönlich sein älterer Bruder vor, der Pfarrer Joseph Hausl (1858–?).<ref>Kirchenbücher Maria Namen, Trauungen 1876–1969, S. 59</ref>
+
Die bürgerliche und kirchliche Eheschließung des Brautpaares fand am 23. Juli 1900 im niederbayerischen [[wikipedia:Iggensbach|Iggensbach]] statt. Die Trauung in der Pfarrkirche Maria Namen von Iggensbach erfolgte mit Delegation des katholischen Stadtpfarramtes Fürth; sie  nahm höchstpersönlich sein älterer Bruder vor, der Pfarrer Joseph Hausl (1858–?).<ref>Kirchenbücher Maria Namen, Trauungen 1876–1969, S. 59</ref> Aus der Ehe stammen drei Kinder.
 +
 
 +
Das Fürther Bürgerrecht wurde ihm am 13. November 1902 gebührenfrei verliehen.
 +
 
 +
Im Ersten Weltkrieg musste Ludwig Hausl am 25. Januar 1915 zum bayerischen Landsturm bei der Eisenbahn-Bau-Kompanie Nr. 1 einrücken. Mit dieser Einheit kam er Mitte Februar 1915 ins Feld. In der Zeit von Juli bis November war Hausl in den Kämpfen zwischen Maas und Mosel  eingesetzt. Im Oktober 1915 wurde er zum Unteroffizier befördert. Mitte Juli 1916 versetzte man ihn zum bayer. Eisenbahn-Ersatz-Bataillon. Ende Oktober 1916 wurde er entlassen und bis auf weiteres zurückgestellt. Zu weiterem Kriegsdienst wurde er nicht mehr herangezogen.<ref name="Krstr">Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 18291; 18500</ref>
 +
 
 +
Ludwig Hausl verstarb Anfang der 1930er Jahre, seine Witwe zog einige Jahre später nach Stuttgart.<ref name="Krstr"/>
  
 
==Werke==
 
==Werke==
 
{{Werke Architekt}}
 
{{Werke Architekt}}
 +
 +
== Adressen ==
 +
* 1899: Birkenstraße 10 ([[Otto-Seeling-Promenade]] 10)<ref>Adressbuch von 1899</ref><ref name="H 1681"/>
 +
* 1901: [[Karolinenstraße 50]]<ref>Adressbuch von 1901</ref>
 +
* 1902: [[Hirschenstraße 9]]<ref>Adressbücher von 1903, 1905, 1907, 1909</ref><ref name="H 1681"/>
 +
* 1911: [[Gabelsbergerstraße]] 6<ref>Adressbücher von 1911, 1913, 1926, 1930</ref>
 +
 +
==== Adressen der Witwe ====
 +
* 1935: Gabelsbergerstraße 6<ref>Adressbuch von 1935</ref>
 +
* 1938: Stuttgart, Mohlstraße 7<ref>Adressbücher Stuttgart von 1938, 1939, 1940, 1941, 1942, 1943</ref><ref>Baudenkmal Villa Mohlstraße 7, Stuttgart-Dobel im Heimatstil von Albert Schiller, erbaut 1904</ref>
  
 
==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==

Version vom 23. März 2023, 20:26 Uhr

Ludwig Hausl (geb. 6. Oktober 1871 in Gurlarn bei Fürstenzell[1], gest. ) war ein Fürther Bautechniker, der auch als Architekt wirkte. Etwa seit dem 1. Weltkrieg war er als technischer Brauereiverwalter tätig.

Leben

Er kam als Sohn des Schreinermeisters Martin Hausl und seiner Ehefrau Katharina, geborene Hölzl zur Welt. Taufpate war Joseph Hölzl aus Hörbertsham.[1]

Hausl leistete von Mitte Oktober 1893 bis Ende September 1895 seinen Militärdienst beim kgl. bayer. Eisenbahn-Bataillon. Bald danach, am 4. April 1896, kam er als junger Mann nach Fürth. Er arbeitete als Bautechniker im Baubüro von Architekt Fritz Walter, sein Monatsgehalt betrug 140 Mark. Am 9. Juni 1900 stellte er als lediger Mann beim Stadtmagistrat ein Gesuch um Verleihung des Fürther Heimatrechts. Eine Woche später gab er zu Protokoll, dass er auch ein Verehelichungszeugnis benötige, da er beabsichtige seine Braut, die ledige Nürnberger Zugführerstochter Antonia Klaus (geb. 17. Dezember 1875 in München), zu heiraten. Nachdem die übliche Prüfungen (Armenpflegschaftsrat von Fürstenzell, Vorstrafenregister beim Amtsanwalt am kgl. Amtsgericht Passau-Land, Bericht des „Distriktsvigilants“, Schutzmann Jakob Hatzel) keine Beanstandungen ergaben, so beschloss der Stadtmagistrat am 6. Juli 1900 gegen eine Gebühr von 40 Mark das Heimatrecht zu verleihen. Das Verehelichungszeugnis wurde acht Tage später ausgestellt, welches Hausl noch am gleichen Tag zusammen mit der Heimaturkunde in Empfang nahm.[2]

Die bürgerliche und kirchliche Eheschließung des Brautpaares fand am 23. Juli 1900 im niederbayerischen Iggensbach statt. Die Trauung in der Pfarrkirche Maria Namen von Iggensbach erfolgte mit Delegation des katholischen Stadtpfarramtes Fürth; sie nahm höchstpersönlich sein älterer Bruder vor, der Pfarrer Joseph Hausl (1858–?).[3] Aus der Ehe stammen drei Kinder.

Das Fürther Bürgerrecht wurde ihm am 13. November 1902 gebührenfrei verliehen.

Im Ersten Weltkrieg musste Ludwig Hausl am 25. Januar 1915 zum bayerischen Landsturm bei der Eisenbahn-Bau-Kompanie Nr. 1 einrücken. Mit dieser Einheit kam er Mitte Februar 1915 ins Feld. In der Zeit von Juli bis November war Hausl in den Kämpfen zwischen Maas und Mosel eingesetzt. Im Oktober 1915 wurde er zum Unteroffizier befördert. Mitte Juli 1916 versetzte man ihn zum bayer. Eisenbahn-Ersatz-Bataillon. Ende Oktober 1916 wurde er entlassen und bis auf weiteres zurückgestellt. Zu weiterem Kriegsdienst wurde er nicht mehr herangezogen.[4]

Ludwig Hausl verstarb Anfang der 1930er Jahre, seine Witwe zog einige Jahre später nach Stuttgart.[4]

Werke

 ObjektArchitektBauherrBaujahrAkten-Nr.Baustil
Amalienstraße 59MietshausLudwig HauslJohann Georg Vogel1900D-5-63-000-35Neu-Nürnberger-Stil
Amalienstraße 61Mietshaus in EcklageLudwig HauslJohann Georg Vogel1900D-5-63-000-37Neu-Nürnberger-Stil
Erlanger Straße 10; Erlanger Straße 12aMietshausLudwig HauslGeorg Ritzmann1907D-5-63-000-188Neurenaissance
Simonstraße 13MiethausLudwig HauslHeinrich Malter1901D-5-63-000-1671Neu-Nürnberger-Stil
Simonstraße 16MietshausLudwig HauslJohann Georg Vogel1900D-5-63-000-1298Neu-Nürnberger-Stil

Adressen

Adressen der Witwe

  • 1935: Gabelsbergerstraße 6[9]
  • 1938: Stuttgart, Mohlstraße 7[10][11]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kirchenbücher Fürstenzell, Bistum Passau, Taufen 1840–1892, S. 155
  2. 2,0 2,1 2,2 Akten des Stadtmagistrats Fürth; Betreff: Hausl Ludwig, Techniker von Fürstenzell. Gesuch um Verleihung des Heimatrechts dahier. 1900; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/H 1681
  3. Kirchenbücher Maria Namen, Trauungen 1876–1969, S. 59
  4. 4,0 4,1 Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 18291; 18500
  5. Adressbuch von 1899
  6. Adressbuch von 1901
  7. Adressbücher von 1903, 1905, 1907, 1909
  8. Adressbücher von 1911, 1913, 1926, 1930
  9. Adressbuch von 1935
  10. Adressbücher Stuttgart von 1938, 1939, 1940, 1941, 1942, 1943
  11. Baudenkmal Villa Mohlstraße 7, Stuttgart-Dobel im Heimatstil von Albert Schiller, erbaut 1904

Bilder