Restauration Schützenheim: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Restauration Schützenheim''' gehört zu den jüngsten Gaststätten Poppenreuths und befand sich in der [[Schneegasse]] 7. Dieses Gebäude wurde anhand der Baugenehmigung, die der ''Oekonom Georg Heid'' am [[17. Oktober]] [[1899]] vorlegte, im  gleichen Jahr erstellt. Die Erbauungskartusche an der nördlichen Giebelwand gibt davon Kenntnis. Ausgeführt wurde der Bau durch den Poppenreuther Maurerbetrieb Uebelein.</br>
  
 
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Zur Eröffnung der Gaststätte kam es aber erst, nachdem das aus roten, unverputzten Backsteinen gebaute Haus, nicht mehr für Lehrerwohnungen benötigt wurde <ref>Auskunft von Hans Blos, Sohn des letzten Wirts, am 1. August 2019</ref>. Als erster Wirt und Restaurationsbetreiber ist Fritz Heid bekannt. Nach einer wirtschaftlichen Zwangslage musste er das Haus an die Metzgerei Eder in Fürth verkaufen. Diese scheint als Pächter einen Herrn Bub angestellt zu haben. <br/>
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Zur Eröffnung der Gaststätte kam es aber erst, nachdem das aus roten, unverputzten Backsteinen gebaute Haus nicht mehr für Lehrerwohnungen benötigt wurde.<ref name="Blos">Auskunft von Hans Blos, Sohn des letzten Wirts, am 1. August 2019</ref> Als erster Wirt und Restaurationsbetreiber ist Fritz Heid bekannt. Nach einer wirtschaftlichen Zwangslage musste er das Haus an die Metzgerei Eder in Fürth verpfänden. Diese scheint als Pächter einen Herrn Bub angestellt zu haben.<br/>
  
[[1918]] wurde das Anwesen an Johann Wolfgang Blos und dessen Frau Barbara, geb. Kuhn für 30.000 Goldmark verkauft. Die Ehefrau brachte als Grundstock dafür den Erlös aus dem elterlichen Bauernhof in Schönberg bei Lauf mit <ref>Hans Blos, ebenda</ref>. Das Ehepaar betrieb die Restauration im Erdgeschoß rechts vom Eingang und wohnte selbst auf der linken Seite. Die Wohnungen im Obergeschoß waren vermietet.
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[[1918]] wurde das Anwesen an Johann Wolfgang Blos und dessen Frau Barbara, geb. Kuhn für 27.000 Goldmark verkauft. Die Ehefrau brachte als Grundstock dafür den Erlös aus dem elterlichen Bauernhof in Schönberg bei Lauf mit.<ref name="Blos"/> Zum Verkaufszeitpunkt lastete auf dem Anwesen eine Hypothekenschuld von 13.000 Mark zugunsten des Fürther Gastwirtpaares Thomas und Julie Strömsdörfer und 3.000 Mark zugunsten der [[Brauerei Geismann]], die übernommen werden mussten.
Ausgeschenkt wurde im Schützenheim Bier der [[Brauerei Geismann]]. Hinter dem Vorderhaus existierte noch ein weiterer Bau, der ursprünglich als Remise für die [[Wikipedia:Chaise (Kutsche)|''Chaisen'']] des ''Oekonom Heid'' diente, dann aber in einen Tanzsaal umgebaut worden war (heute Schneegasse 7a) <ref>Auskunft von Hans Blos, Sohn des letzten Wirts, am 1. August 2019</ref>.<br/>
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Das Ehepaar betrieb die Restauration im Erdgeschoss rechts vom Eingang und wohnte selbst auf der linken Seite. Die Wohnungen im Obergeschoss waren vermietet.
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Bis zur Schließung des Gasthausbetriebes war die Restauration das Stammlokal der Poppenreuther [[Zimmerstutzen-Schützen-Gesellschaft]].
  
 
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==

Aktuelle Version vom 27. Januar 2024, 00:58 Uhr

Restauration Schützenheim Poppenreuth aa.jpg
Die "Restauration Schützenheim" in Poppenreuth zwischen 1918 und 1923; Personen:
links Johann Wolfgang Bloß, Mitte Barbara Bloß, rechts Nichte Margaretha (später Danner)
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Die Restauration Schützenheim gehört zu den jüngsten Gaststätten Poppenreuths und befand sich in der Schneegasse 7. Dieses Gebäude wurde anhand der Baugenehmigung, die der Oekonom Georg Heid am 17. Oktober 1899 vorlegte, im gleichen Jahr erstellt. Die Erbauungskartusche an der nördlichen Giebelwand gibt davon Kenntnis. Ausgeführt wurde der Bau durch den Poppenreuther Maurerbetrieb Uebelein.

Erbauungskartusche an der Nordwand

Zur Eröffnung der Gaststätte kam es aber erst, nachdem das aus roten, unverputzten Backsteinen gebaute Haus nicht mehr für Lehrerwohnungen benötigt wurde.[1] Als erster Wirt und Restaurationsbetreiber ist Fritz Heid bekannt. Nach einer wirtschaftlichen Zwangslage musste er das Haus an die Metzgerei Eder in Fürth verpfänden. Diese scheint als Pächter einen Herrn Bub angestellt zu haben.

1918 wurde das Anwesen an Johann Wolfgang Blos und dessen Frau Barbara, geb. Kuhn für 27.000 Goldmark verkauft. Die Ehefrau brachte als Grundstock dafür den Erlös aus dem elterlichen Bauernhof in Schönberg bei Lauf mit.[1] Zum Verkaufszeitpunkt lastete auf dem Anwesen eine Hypothekenschuld von 13.000 Mark zugunsten des Fürther Gastwirtpaares Thomas und Julie Strömsdörfer und 3.000 Mark zugunsten der Brauerei Geismann, die übernommen werden mussten.

Das Ehepaar betrieb die Restauration im Erdgeschoss rechts vom Eingang und wohnte selbst auf der linken Seite. Die Wohnungen im Obergeschoss waren vermietet. Ausgeschenkt wurde im Schützenheim Bier der Brauerei Geismann. Hinter dem Vorderhaus existierte noch ein weiterer Bau, der ursprünglich als Remise für die Chaisen des Oekonomen Heid diente, dann aber in einen Tanzsaal umgebaut worden war (heute Schneegasse 7 a).[1]
Da Johann Wolfgang Blos im Ersten Weltkrieg einen Lungendurchschuss erlitt, vertrug er den Rauch in der Wirtschaft nicht. Deshalb sah er sich gezwungen, seinen Restaurationsbetrieb bereits fünf Jahre später im Jahr 1923 einzustellen.[1] Seit dieser Zeit beherbergt das Haus in der Schneegasse nur noch Wohnungen.

Bis zur Schließung des Gasthausbetriebes war die Restauration das Stammlokal der Poppenreuther Zimmerstutzen-Schützen-Gesellschaft.

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Auskunft von Hans Blos, Sohn des letzten Wirts, am 1. August 2019

Bilder[Bearbeiten]