Thomas Kleinlein: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Thomas Kleinlein''' (geb. [[6. November]] [[1893]] in [[Stadeln]]; gest. [[19. April]] [[1982]] in [[Stadeln]]), war parteiloser [[Bürgermeister]] von [[Stadeln]] nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Kleinlein war Zeit seines Lebens bekennender Christ und arbeitete aktiv in der Kirchengemeinde und Vorstand mit.  
  
 
== Leben ==
 
== Leben ==
Aufgewachsen auf dem elterlichen Hof in Stadeln, stand er im Ersten Weltkrieg ohne Unterbrechung von [[1914]] bis [[1918]] an der Front. Er erhielt das [[Eisernes Kreuz I. Klasse|Eiserne Kreuz I.]] und [[Eisernes Kreuz II. Klasse|II. Klasse]] und das Verdienstkreuz. Im Jahr [[1928]] wurde er erstmals in den Gemeinderat gewählt. Nach einer schweren Zeit im Dritten Reich und im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], in der er sogar kurz von der SA Stadeln inhaftiert wurde, kehrte er [[1948]] in die Kommunalpolitik zurück, als man ihn vertrauensvoll zum Bürgermeister gewählt hatte. Das Amt hatte er 18 Jahre bis [[1966]] inne.
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Aufgewachsen auf dem elterlichen Hof in Stadeln, stand er im Ersten Weltkrieg ohne Unterbrechung von [[1914]] bis [[1918]] an der Front. Er erhielt das [[Eisernes Kreuz I. Klasse|Eiserne Kreuz I.]] und [[Eisernes Kreuz II. Klasse|II. Klasse]] und das Verdienstkreuz. Im Jahr [[1928]] (andere Quellen sprechen von 1921) wurde er erstmals in den Gemeinderat gewählt. Aufgrund seiner aktiven Tätigkeiten im Rahmen seines Glaubens bekam er während des Nationalsozialismus zunehmend Schwierigkeiten. So hielt er 1937 der sog. "Führerideologie" entgegen: ''Bleibt treu eurem alten Gott. Denn niemand kann einen anderen Grund legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus. Er allein!''<ref>fn: Stadelner Patriot. In: Fürther Nachrichten von 1993 (Druckausgabe) HFN</ref> Nach einer schweren Zeit im Dritten Reich und im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], in der er kurzzeitig von der SA Stadeln sogar inhaftiert wurde, kehrte er als parteiloser Kandidat Mai [[1948]] in die Kommunalpolitik zurück. Am 1. Mai 1948 wurde er zum Bürgermeister in Stadeln gewählt, zu einer Zeit als Stadeln noch nicht eingemeindet war. Das Amt hatte er bis [[1966]] inne, insgesamt also drei Wahlperioden (18 Jahre).
  
 
In seiner Amtszeit war er maßgeblich an der Schaffung einer eigenen Wasserversorgung, der Ansiedlung guter Industriebetriebe, an der Erstellung des Schulhaus-Neubaus und des Kindergartens beteiligt. Lange Jahre war er als Kirchenvorsteher und Kirchenpfleger in der [[Christuskirche|Kirchengemeinde Stadeln]] tätig und war über 10 Jahre Mitglied der Verwaltung der Gesamtkirchengemeinde Fürth. Verschiedenen Ortsvereinen gehörte er als Ehrenvorstand oder in diversen Ausschüssen an.
 
In seiner Amtszeit war er maßgeblich an der Schaffung einer eigenen Wasserversorgung, der Ansiedlung guter Industriebetriebe, an der Erstellung des Schulhaus-Neubaus und des Kindergartens beteiligt. Lange Jahre war er als Kirchenvorsteher und Kirchenpfleger in der [[Christuskirche|Kirchengemeinde Stadeln]] tätig und war über 10 Jahre Mitglied der Verwaltung der Gesamtkirchengemeinde Fürth. Verschiedenen Ortsvereinen gehörte er als Ehrenvorstand oder in diversen Ausschüssen an.
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Zu seinem 70. Geburtstag wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Band des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. [[1966]] erhielt er zudem als erster Kommunalpolitiker die Verdienstmedaille in Silber für besondere Verdienste auf dem Gebiet der kommunalen Selbstverwaltung. Damit wurde insbesondere gewürdigt, dass er in den schwierigen Zeiten nach dem Zusammenbruch in selbstloser Weise bereit war, an die Spitze der Gemeinde zu treten, einer Zeit, in der man sich nicht auf eine intakte und umfassende Gesetzgebung oder auf 'Weisungen von oben' stützen konnte.
 
Zu seinem 70. Geburtstag wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Band des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. [[1966]] erhielt er zudem als erster Kommunalpolitiker die Verdienstmedaille in Silber für besondere Verdienste auf dem Gebiet der kommunalen Selbstverwaltung. Damit wurde insbesondere gewürdigt, dass er in den schwierigen Zeiten nach dem Zusammenbruch in selbstloser Weise bereit war, an die Spitze der Gemeinde zu treten, einer Zeit, in der man sich nicht auf eine intakte und umfassende Gesetzgebung oder auf 'Weisungen von oben' stützen konnte.
  
Von der Stadt Fürth wurde im Ortsteil Stadeln die Verbindungsstraße von der Hans-Sachs-Straße mit der Steinacher Straße nach dem ehemaligen Stadelner Bürgermeister benannt.  
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Von der Stadt Fürth wurde [[1993]] im Ortsteil Stadeln die Verbindungsstraße von der Hans-Sachs-Straße mit der Steinacher Straße nach dem ehemaligen Stadelner Bürgermeister benannt.  
  
 
== Lokalberichterstattung ==
 
== Lokalberichterstattung ==

Version vom 7. Januar 2019, 00:44 Uhr

Thomas Kleinlein (geb. 6. November 1893 in Stadeln; gest. 19. April 1982 in Stadeln), war parteiloser Bürgermeister von Stadeln nach dem Zweiten Weltkrieg. Kleinlein war Zeit seines Lebens bekennender Christ und arbeitete aktiv in der Kirchengemeinde und Vorstand mit.

Leben

Aufgewachsen auf dem elterlichen Hof in Stadeln, stand er im Ersten Weltkrieg ohne Unterbrechung von 1914 bis 1918 an der Front. Er erhielt das Eiserne Kreuz I. und II. Klasse und das Verdienstkreuz. Im Jahr 1928 (andere Quellen sprechen von 1921) wurde er erstmals in den Gemeinderat gewählt. Aufgrund seiner aktiven Tätigkeiten im Rahmen seines Glaubens bekam er während des Nationalsozialismus zunehmend Schwierigkeiten. So hielt er 1937 der sog. "Führerideologie" entgegen: Bleibt treu eurem alten Gott. Denn niemand kann einen anderen Grund legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus. Er allein![1] Nach einer schweren Zeit im Dritten Reich und im Zweiten Weltkrieg, in der er kurzzeitig von der SA Stadeln sogar inhaftiert wurde, kehrte er als parteiloser Kandidat Mai 1948 in die Kommunalpolitik zurück. Am 1. Mai 1948 wurde er zum Bürgermeister in Stadeln gewählt, zu einer Zeit als Stadeln noch nicht eingemeindet war. Das Amt hatte er bis 1966 inne, insgesamt also drei Wahlperioden (18 Jahre).

In seiner Amtszeit war er maßgeblich an der Schaffung einer eigenen Wasserversorgung, der Ansiedlung guter Industriebetriebe, an der Erstellung des Schulhaus-Neubaus und des Kindergartens beteiligt. Lange Jahre war er als Kirchenvorsteher und Kirchenpfleger in der Kirchengemeinde Stadeln tätig und war über 10 Jahre Mitglied der Verwaltung der Gesamtkirchengemeinde Fürth. Verschiedenen Ortsvereinen gehörte er als Ehrenvorstand oder in diversen Ausschüssen an.

Auszeichnungen

Zu seinem 70. Geburtstag wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Band des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. 1966 erhielt er zudem als erster Kommunalpolitiker die Verdienstmedaille in Silber für besondere Verdienste auf dem Gebiet der kommunalen Selbstverwaltung. Damit wurde insbesondere gewürdigt, dass er in den schwierigen Zeiten nach dem Zusammenbruch in selbstloser Weise bereit war, an die Spitze der Gemeinde zu treten, einer Zeit, in der man sich nicht auf eine intakte und umfassende Gesetzgebung oder auf 'Weisungen von oben' stützen konnte.

Von der Stadt Fürth wurde 1993 im Ortsteil Stadeln die Verbindungsstraße von der Hans-Sachs-Straße mit der Steinacher Straße nach dem ehemaligen Stadelner Bürgermeister benannt.

Lokalberichterstattung

Siehe auch

  1. fn: Stadelner Patriot. In: Fürther Nachrichten von 1993 (Druckausgabe) HFN